Von Londinium nach Iscalis
Didia Corona war vor ein paar Monaten in Britannien eingetroffen, ihr erster Weg führte sie nach Londinium und anfangs sah es so aus, als ob das eine gute Entscheidung war. Doch nun hatte sie entschlossen in die Provinz zu gehen. Ein entfernter Bekannter hatte ihr von einer kleinen, aufstrebenden Stadt im inneren diesem kalten und wilden Land erzählt.
Corona war in Athen geboren und hatte lange in Alexandria gelebt, doch jetzt hatte es sie in dieses dunkle, nasse und neblige Land verschlagen.
Die Didia waren eine bekannte und einflussreiche Familie, doch Corona war ein schwarzes Schaf in dieser Familie. Man hatte sie nach Britannien geschickt, um zu heiraten, doch nach nur zwei Wochen Ehe war ihr Mann in Londinum bei einem nächtlichen Überfall gestorben. Zurück nach Rom, in den Schoss der Familie wollte Conri, wie ihre Freunde sie nannten, nicht. Dann lieber irgendwo in die Provinz. Da kannte sie hoffentlich keiner und sie konnte ein neues Leben beginnen oder einfach eine alternde Matrone werden.
So wurden also ihre Truhen und Kisten auf drei Ochsenkarren geladen, sie und ihre Begleitung Serafina, eine Freigelassene, bestiegen die Kutsche und es ging los ins Innere des Landes.
Schon nach einigen Meilen bereute Corona ihre Entscheidung schon, die Straßen waren fast unbefahrbar, Schlaglöcher ließen die beiden Frauen in der Kutsche hin und her ruckeln und der ständige Regen den Kutscher unverfroren fluchen.
„Serafina, wir kehren um. Das bringt doch alles nichts, wir werden noch hier in einem der stinkenden Moore versinken und für ewig verschwinden.“ schimpfte Corona nach einem erneuten feststecken der Räder im Morast.
„Herrin, du weißt genau, dass das auch nicht besser ist. Es wird nicht mehr lange dauern dann kommen wir auf die bessere Straße und sind dann auch bald da. Das Wetter war zu unbeständig, um mit dem Küstenschiff zu fahren.“ Versuchte die große und kräftige Frau sie zu beruhigen.
Corona verzog nur ihre Nase und brummte etwas unverständliches vor sich hin.
Die Männer auf der Kutsche und ihr Leibwächter Bo hatten es geschafft das Rad wieder freizubekommen und die Reise in eine hoffentlich sichere und ruhige Zukunft ging weiter.
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