Abreise von Liciniana Aglaia
All meine Sachen waren gepackt und der Wagen stand bereit. Ich hatte mich nicht großartig von den Menschen verabschiedet. Ich hasste Abschiede. Von Narcissus hatte ich mich verabschiedet, und auch von Kiki. Egon hatte ich einmal sehr lange gedrückt und ihm für alles, was er für mich getan hatte, gedankt. Und ich war kurz bei meinem Großvater, auch wenn ich nicht glaubte, dass er ernsthaft mitbekam, dass ich da war. Ich glaubte, dass es bei ihm langsam aber sicher dem Ende zuging.
Und das war’s. Die Sklaven, die meine Mutter angeschleppt hatte, kannte ich nicht und mit meiner Mutter wollte ich nach wie vor nicht reden. Und ich hatte so das Gefühl, dass ihr das auch ziemlich egal war.
Nungut. Der Fahrer der gemieteten Kutsche hatte meine schwere Truhe aufgeladen und wartete draußen bei seinem Gefährt. Ich ließ die Amme zuerst einsteigen und übergab ihr meine Tochter, ehe auch ich mich in den Gästebereich setzte. Es würde eine lange Fahrt werden, fünf Tage ungefähr, und ich würde ordentlich durchgeschüttelt sein, aber es gab eben keine bequeme Art, zu reisen. Und trotzdem war es verdammt teuer. Aber ich hatte genug Geld dafür. Dafür, und für eine schöne Wohnung in Londinium. Ich brauchte das hier nicht, sagte ich mir immer wieder. Sollten sich die Männer doch etwas neues suchen, worum sie sich streiten konnten. Etwas neues, das sie einfach nur besitzen wollten, einsperren und beherrschen. Aber ich würde nicht länger als Spielball ihrer Launen herhalten.
Und so verließ ich Iscalis, ohne noch einmal zurück zu blicken.
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