03-16-2023, 11:11 PM,
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Louarn
Schlechter Druide, guter Krieger
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RE: Von Iscalis nach Norden - Reise in die Sicherheit?
Meine Gedanken waren noch durcheinander, als der Rausch langsam nachließ und das Pochen in meiner Brust stechender wurde. Ich merkte, wie meine Hände leicht zu zittern anfingen und bewegte meine Finger, um es zu unterdrücken. Niamh sollte es nicht bemerken, ich schämte mich ein wenig für diese Schwäche. Auch wenn ich nicht kaltblütig sein wollte, wollte ich genauso wenig, dass sie dachte, dass es mir etwas ausmachte. Widersinnig, ich weiß.
Und dass sie versuchte, mich zu beruhigen, machte es nicht unbedingt besser. Ich riss mich zusammen und schüttelte den Kopf, um wieder klarer zu werden. “Du meinst, die gehören zu Erwan?“ fragte ich, auch um mich selbst abzulenken, als sie meinte, schuld sei ein alter Mann. Ich wüsste zumindest nicht, wen sie sonst meinen könnte.
Sie wollte meine Verletzung sehen, und eigentlich wollte ich erst alles erledigt haben, ehe ich mich darum kümmern wollte. Aber auf der anderen Seite war ich zu müde, um zu diskutieren und zu streiten, und es machte jetzt nicht wirklich einen Unterschied. So langsam wurde der Himmel auch ein klein bisschen heller, vielleicht sah sie ja sogar etwas. Oder sie machte noch einmal feuer. Was auch immer.
Ich löste meinen Gürtel und machte mich daran, die Tunika auszuziehen. Mit dem ganzen Stoff würden weder sie, noch ich irgendetwas sehen und im Zweifelsfall klebte der Stoff dann nur fest. Aber es ging schwerer, als gedacht, vor allen Dingen, da ich erst jetzt merkte, dass ich noch die Axt hielt. Ich machte sie und das Schwert kurz an der Tunika des toten Räubers sauber und legte sie beiseite und versuchte es noch einmal, aber auch jetzt musste Niamh mir helfen, damit es unfallfrei über die verletzte Schulter ging. Ich zischte ein wenig, als die Tunika über meinen Kopf gezogen wurde, weil es in der Schulter stach.
Als ich an mir herunter schaute, sah ich das Blut, das vom Schnitt meine Brust hinunter lief und langsam anfing, zu trocknen. Der Schnitt war nicht gefährlich, aber so tief im Muskel, dass es wohl zwei oder drei Stiche brauchte, um es ordentlich zu nähen. Verdammter Mist. Ich hoffe, es war kein Stoff mehr in der Wunde, damit sie nicht eiterte.
Sie stand vor mir und schaute, und fragte auf einmal, wer er war. Keine Ahnung, ob ich einfach nur zu müde war oder das Lügen leid war oder noch zu durcheinander und aufgewühlt, aber ich antwortete, ohne darüber nachzudenken. “Der Herr der wilden Dinge. Er, der Leben schafft. Er war da, auf der spiegelnden Ebene, aber ich habe erst nicht verstanden, was er mir sagen wollte. Sie sagen nie, was sie wollen, keiner von ihnen.“
Ich tastete vorsichtig nach der Wunde und zog leicht die Lefzen hoch. “Das muss genäht werden, fürchte ich.“
Falke
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03-18-2023, 11:52 PM,
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Furiana Nivis
Flüchtling aus Éire
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RE: Von Iscalis nach Norden - Reise in die Sicherheit?
Sie nickte. "Ich denke schon. Die beiden Kerle sehen nicht danach aus, als kämen sie direkt von Diarmait." Nein, ihre Verfolger sahen irgendwie "römisch" aus und der eine hatte zumindest Latein gesprochen. Außerdem hätten sie nicht gezögert, sie umzubringen, wären sie aus Éire gekommen. Niamh konnte es immer noch nicht fassen, dass der gallische Händler zu so etwas fähig sein konnte. "Wie krank kann man sein? Der tut so, als wäre ich seine Sklavin, die ihm davongelaufen ist." Er hatte sich in den Kopf gesetzt, sie gewinnbringend zu verheiraten und hatte dabei völlig vergessen, nachzufragen, was sie dazu dachte. Der Gallier war in dieser Beziehung durch und durch Römer geworden.
Nun, da langsam die Anspannung von Louarn abfiel, schob sich der Schmerz mehr und mehr in den Vordergrund. Der Kerl hatte ihn an der Schulter erwischt, wie sie sachon bald sehen konnte. Louarn hatte unter Schmerzen versucht, seine Tunika auszuziehen, nachdem er auch endlich seine Handaxt abgelegt hatte. Die Wunde war tief. Er hatte schon einiges an Blut verloren. Irgendwie musste sie versuchen, die Wunde zu verschließen. Doch vorher musste sie zunächst gesäubert werden, damit sie sich nicht entzündete.
"Wir brauchen Wasser und ich werde nochmal versuchen, ein Feuer zu machen," sagte sie, nachdem sie die Wunde begutachtet hatte. "Bis ich zurück bin, solltest du ein Tuch auf die Wunde drücken. Aber ich fürchte, wir haben kein Tuch!" Doch dann hatte sie eine Idee. Sie lief zum Höhleneingang, dort wo ihre Sachen noch lagen. Aus ihrer Tasche zog sie ein sauberes Unterkleid aus Leinen heraus. Sie nahm es und gab es Louarn. Dann verschwand sie im Unterholz. Glücklicherweise schob sich nun keine Wolke mehr vor den vollen Mond, so dass sein Licht ihr es ein wenig einfacher nachte, Reisig für das Feuer zu finden. Sie kehrte Bald wieder zurück und machte sich daran, das Feuer zu entzünden. Nach mehrere Versuchen hatte sie endlich Glück. Ein Funke war auf den Zunder übergesprungen und entfachte sich zu einer kleinen Flamme, die stetig wuchs, als sie Nahrung fand.
Niamh hatte den Wasserschlauch geholt und während Louarns Wunde säuberte, erzählte er ihr, wen er in seinen Träumen gesehen hatte. "Du meinst den Gehörnten? Du hast den Gehörnten in deinem Traum gesehen?", fragte sie fast schon andächtig. Es war etwas Besonderes, wenn einem der Herr des Waldes im Traum erschien. Und wenn sie Louarns Worte richtig deutete, war es nicht das erste Mal, dass ihm ein Gott oder eine Göttin erschienen war.
Gerade als sie nachfragen wollte, stellte er fest, dass die Wunde genäht werden müsse. Ja, daran hatte sie auch schon gedacht, dass dies notwendig werden konnte. Jedoch hatte sie das noch nie gemacht. Ja, sie konnte nähen. Aber es machte einen Unterschied, ob man ein Tuch nähte oder Haut!
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03-19-2023, 01:19 PM,
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Louarn
Schlechter Druide, guter Krieger
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RE: Von Iscalis nach Norden - Reise in die Sicherheit?
“Vielleicht sind es nur irgendwelche Sklavenfänger, die eine Chance auf schnelles Geld witterten?“ gab ich zu bedenken. Es gab ja durchaus nicht nur zwei verkommene Menschen auf der Welt, und seit die Römer auf die Insel gekommen waren und nicht lange fragten, wen sie auf ihre Schiffe an der Küste luden und woher derjenige kam, hatte das allerlei lichtscheues Gesindel aus seinen Löchern gelockt, die nun Leute entführten und an das Imperium verkauften. So ganz bewiesen sah ich also den Einfluss dieses Tuchhändlers nicht. Aber falls er doch so verrückt war und die zwei Kerle hier losgeschickt hatte, um Niamh zu fangen (und mich zu töten), sollte ich mich wohl doch besser um ihn kümmern. Ich sollte Dunduvan dann fragen, denn ich kannte mich gut genug, um zu wissen, dass ich ihn sehr öffentlich herausfordern würde, was für unser aller Tarnung nicht gerade gut wäre. Aber mein Bruder war clever, der würde einen besseren Weg wissen. Oder den ganzen Laden sprengen, das wusste man nie.
Niamh fing an, geschäftig herumzuwuseln, und ich ließ sie machen. Wahrscheinlich brauchte sie gerade das Gefühl, etwas sinnvolles zu tun, und ich war müde und die Stelle schmerzte nun doch ziemlich. Also ließ ich sie machen und setzte mich auf einen etwas größeren Findling, während sie hierhin und dorthin sprang, während meine Gedanken wanderten. Ich sah mir den Toten auf dem Boden an, während sie mir eines ihrer Kleider in die Hand drückte. Ich sollte es auf die Wunde drücken. Machte ich erstmal nicht, der Stoff war zu schade und wir mussten sie erst säubern.
Sie machte Feuer und ich sah mir den Kerl an. Er schien nicht ganz arm zu sein, wenn ich mir so seine Kleidung ansah. Aber auch niemand von Rang unter den Kelten, denn er hatte keinen Schmuck, den ich sehen konnte. Die Stiefel sahen eher römisch als keltisch aus. Und sie waren verdammt sauber.
Niamh hatte in der Zwischenzeit ein Feuer entzündet und kam mit dem Wasserschlauch. Ich ließ sie die Wunde spülen. Als sie zurückziehen wollte, weil ich vor Schmerz knurrte, hielt ich ihre Hand kurz fest, damit sie nicht zu zimperlich dabei war und atmete einmal tief durch, als die Wunde endlich vernünftig gespült war. Verdammt, ich hasste sowas. “Kannst du meine Satteltasche holen? Da hab ich alles, was wir brauchen“, schickte ich sie nochmal, da ich jetzt zwar nicht mehr so schlimm nach Blut stank – hoffte ich – aber mir war etwas schwindelig. Während sie loswuselte, drückte ich jetzt doch den Stoff auf die Wunde, so dass die Wundränder ordentlich zusammengedrückt wurden. Es blutete zum Glück kaum noch, brannte jetzt aber wegen dem Wasser.
Als Niamh mit meinen Taschen zurückkam, ließ ich sie sie öffnen. “Da, in dem Stoff eingeschlagen, da sind die Kräuter. Und irgendwo ist auch eine kleine Holzschüssel“, ließ ich sie wühlen. Ich nahm das Bündel mit den Kräutern, öffnete es und suchte ein paar heraus. Ich war ein hundsmiserabler Druide, weshalb meine Auswahl an Zeug, das ich dabei hatte, immer sehr begrenzt war. Im Grunde war alles nur zur Wundversorgung gut und nichts davon giftig, so dass es nichts machte, wenn ich mal was verwechselte. Ich wählte also das, was ich an Schafgarbe fand, zusammen mit noch ein paar anderen Blättern und reichte alles Niamh. “Mit ein wenig Wasser zerreiben“, sagte ich ihr. Das würde hoffentlich jede Entzündung verhindern. “Irgendwo müsste auch noch ein Angelhaken und Schnur aus Fischdarm sein.“ Ob ich sie bitten konnte, mich zu nähen? Das wäre sicherlich einfacher, als wenn ich es selber versuchte.
Sie versorgte mich und fragte noch einmal nach dem Gehörnten. Ich öffnete nochmal meine Augen und grinste leicht schief. “Ja. Nein… es… ist kompliziert.“ Ich überlegte, wann ich das letzte Mal so richtig mit jemandem darüber gesprochen hatte. Mit Raven hatte ich ganz kurz darüber geredet, aber sie wollte nicht wirklich etwas darüber wissen, hatte ich das Gefühl. Meine Brüder wussten nur, dass ich lebhaft träumte. Cathbad wusste nichts, zumindest nichts, was ich ihm gesagt hätte. Nur Caradoc wusste wirklich alles, aber der war tot. Vielleicht war es auch diese Erkenntnis, diese Einsamkeit, die mich weiterreden ließ.
“Ich habe nicht immer, aber doch manchmal Träume, die anders sind. Es fühlt sich dann nicht nach Träumen an, sondern… mehr wie eine andere Welt. Nicht die Anderswelt… glaube ich. Aber doch irgendwo… anders.“ Ich lachte einmal hohl und resignierend. “Keine Sorge, ich weiß, wie verrückt das klingt.“
Ich atmete noch einmal tief durch und sah zum Himmel hoch, zu den fernen Sternen. “Meistens bin ich in diesen Träumen ein Fuchs. Normalerweise hab ich dann das Gefühl, dass ich irgendwo hin muss. Oft passiert nicht einmal wirklich etwas dann. Meistens bin ich dann einfach nur da und sehe mich um oder… keine Ahnung, wie ich das beschreiben soll. Normalerweise ist da diese rothaarige Frau. Sie sagt nie etwas, hat die Augen geschlossen oder nur ganz leicht geöffnet. Außer das eine Mal, da waren ihre Augen wie… Sonnenlicht.
Naja, egal. In den letzten Tagen aber war da er, erst als Hirsch, dann als gehörnter Mann. Er redet auch nicht mit mir. Keine Ahnung, was er von mir will.“
Ich zog noch einmal die Luft scharf ein, als sie die Wunde etwas fester berührte. Ich wollte nicht rumjammern, und soooo schlimm war es auch nicht. Aber manchmal tat es eben doch weh. Um mich abzulenken, redete ich weiter.
“Heute hatte ich so einen Traum. Ich war auf einer weiten Fläche, auf der ein wenig Wasser stand. Es war so glatt, dass sich jeder einzelne Stern gespiegelt hat, und schien endlos zu sein. Es war fast wie fliegen. Und dann war er da, als Hirsch, und… auf einmal wurde er von zwei Pfeilen getroffen. Und dann schoss jemand auch auf mich und… ich bin aufgewacht.“
Ich atmete noch einmal tief durch. “Klingt immer noch verrückt. Ich weiß“, sagte ich und lächelte noch einmal schief. Ich würde mir das wohl selber nicht abkaufen.
Falke
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03-19-2023, 11:34 PM,
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Furiana Nivis
Flüchtling aus Éire
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RE: Von Iscalis nach Norden - Reise in die Sicherheit?
An Sklavenjäger hatte Niamh noch gar nicht gedacht. Allerdings klang das auch recht plausibel. Vielleicht hatte sie sich schon viel zu sehr in etwas hinein gesteigert und sah nun schon Geister, wo gar keine waren! Erwan war es wahrscheinlich ziemlich egal, was mit ihr war. Sie hatte sein Haus verlassen, also benötigte sie auch nicht mehr seine Unterstützung und hatte auch gleichzeitig nichts mehr von ihm zu erwarten. Vielleicht war das der richtige Moment, sich darüber klar zu werden, dass sie allein war. Alle, die ihr etwas bedeutet hatten, waren inzwischen fort. Vielleicht zog sie ja das Unglück an. Umso besser, wenn sie bald bei den Priesterinnen waren, dann würde Louarn vor ihr sicher sein.
Nein, sie wollte diese Gedanken nicht weiter spinnen. Es gab nun Wichtigeres zu tun, was sie ablenkte. Feuer machen, Louarns Wunde versorgen, die Sachen zusammen packen und noch vieles mehr. Immer wieder sah sie dabei zu Louarn, um zu überprüfen, dass sich sein Zustand nicht plötzlich noch verschlechterte. Er hatte sich auf einen großen Stein gesetzt und sah müde aus und bestimmt hatte er auch Schmerzen. Scheinbar schaute er sich den einen Toten genauer an. Sie jedoch vermied es, sich die beiden toten Männer genauer zu betrachten. Sie sollten sie nicht auch noch nachts in ihren Träumen verfolgen können.
Als sie endlich seine Wunde gesäubert hatte, bat er sie, seine Satteltasche zu holen. Sie zögerte nicht lange und holte sie. Wahrscheinlich waren darin die Kräuter, von denen er gesprochen hatte. Er gab ihr Anweisungen und sie begann in der Tasche herumzukramen, bis sie alles gefunden hatte, was sie benötigte, um ihn weiter zu versorgen. Als sie all das erledigt hatte, erwähnte er einen Angelhaken und Fischdarm. Was er damit vorhatte, ahnte sie schon. Wie er ja schon gesagt hatte, die Wunde musste genäht werden! Aber das konnte er unmöglich selbst machen.
Niamh atmete tief durch, als sie den Angelhaken gefunden hatte. „Ich mache das!“ hörte sie sich sagen und sie spürte, wie sich die Panik ihrer bemächtigen wollte. Wie gut, dass Louarn dann sehr freimütig über seine Träume zu sprechen begann, während sie den Fischdarm in die Öse des Hakens einfädelte.
„Das klingt kein bisschen verrückt! In der Nähe unseres Dorfes lebte eine uralte blinde Frau, die eine ähnliche Fähigkeit besaß. Man sagte, sie sei eine bean sídhe, die voraussagen konnte, wenn jemand stirbt.“ Niamh hatte das schon immer sehr gruselig gefunden und war der Alten immer aus dem Weg gegangen, wenn sie sie kommen gesehen hatte.
Schließlich war sie bereit, ihn zu nähen. Ihre Hände zitterten ein wenig, als sie die Spitze des Hakens in seine Haut bohrte. Am Anfang empfand sie das als sehr schwierig und sie dachte schon, sie müsse sich gleich übergeben. Aber sie fing sich wieder und konzentrierte sich in ihre Aufgabe. Glücklicherweise waren es nur vier Stiche, die die machen musste. „Eine rothaarige Frau?“ fragte sie und sah kurz auf. Nein, damit konnte unmöglich sie gemeint sein! Weshalb sollte sie in seinen Träumen erscheinen? Sie setzte den letzten Stich und sah zu, dass die Naht sich nicht mehr so schnell lösen konnte.
„So, fertig!“, verkündigte sie, als auch Louarn zu Ende gesprochen hatte. „Sicher hat all das etwas zu bedeuten. Ich glaube nicht, dass du das einfach so geträumt hast! Vielleicht hast du eine besondere Verbindung zu den Göttern!“, gab sie ihm zu bedenken, während sie damit begann, die Sachen wieder wegzupacken. Vielleicht war es wirklich besser, wenn sie sich nun sputeten, damit sie bald bei den Priesterinnen waren. Dort konnte Louarn dann richtig versorgt werden.
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03-20-2023, 09:13 AM,
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Louarn
Schlechter Druide, guter Krieger
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Registriert seit: Dec 2022
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RE: Von Iscalis nach Norden - Reise in die Sicherheit?
“Nein, sowas kann ich nicht. Um ehrlich zu sein, die meiste Zeit habe ich überhaupt keine Ahnung, was mir die Götter oder sonst jemand sagen will. Heute war so ziemlich das erste Mal, dass ich aufgewacht bin und wenigstens eine Ahnung hatte, was die Botschaft sein sollte“, gab ich zu, als sie von der Frau aus ihrem Dorf erzählte.
Sie fragte nach der rothaarigen Frau. Ich überlegte, wie ich das erklären konnte, wo ich selber doch so wenig wusste. “Ja. Sie ist einfach da, im Wald. Ich hab keine Ahnung, wer sie ist. Caradoc meinte mal, dass es meine Mutter wäre, aber… keine Ahnung, ich weiß nicht mehr, wie meine Mutter aussah, aber es fühlt sich nicht so an, als wäre sie meine Mutter. Die hatte zwar auch rote Haare, aber… ich glaube nicht, dass sie meine Mutter ist.“ Ich hoffte es zumindest ganz schwer, sonst wäre mein Traum vor einigen Wochen wirklich verstörend.
Das Nähen war mehr als unangenehm, aber ich biss die Zähne zusammen und jammerte nicht rum. Es dauerte ja auch nicht so lange, und als Niamh endlich fertig war, konnte ich sehen, dass sie wirklich sauber gearbeitet hatte. Die Narbe würde schön gerade werden, sofern sie sich nicht entzündete. Und eben deshalb griff ich jetzt nach der vorbereiteten Kräuterpaste und schmierte sie auch großzügig über die Wunde. Es stach ein wenig, aber danach setzte der erhoffte, betäubende Effekt ein und ich atmete erst einmal durch.
“Zeig nochmal deinen Hals und lass mich da auch ein wenig draufschmieren“, bat ich sie. Die Wunde von dem Messer war glücklicherweise kaum mehr als ein Kratzer, aber auch die konnten eitern, weshalb ich vorsichtig, um ihr nicht weh zu tun, etwas von der Paste auftrug.
Ich wusste nicht so recht, was ich dazu sagen sollte, dass ich eine Verbindung zu den Göttern hatte. Ja, vielleicht war das so, und wahrscheinlich sollte das so sein. Immerhin war ich Druide, irgendwie zumindest. Da wäre das ja auch angebracht. Ich zuckte mit den Schultern. “Vielleicht.“
Ich sah mich um und richtete mich auf. “Die Typen müssen hier irgendwo noch Pferde haben. Die Schuhe sind zu sauber für Wanderer. Holst du unser Pferd und packst zusammen? Dann kümmere ich mich um die beiden und dann schauen wir nach den Pferden, und dann reiten wir zu den Priesterinnen. Dann bist du mich auch los“, meinte ich aufmunternd. Nein, ich nahm es ihr nicht übel, dass sie mit mir nichts mehr zu tun haben wollte, auch wenn die Situation gerade hier uns irgendwie näher gebracht hatte. Aber das, was sie wollte, brauchte und verdiente, das konnte ich ihr einfach nicht geben. Und da war es vielleicht besser, wenn sie ihr neues Leben ohne mich gestalten würde. Und weitab von Erwan.
Ich machte mich also daran, den Typen noch aus der Höhle zu schleifen und beide auszuziehen. Die ohnehin ruinierten Kleider zerschnitt ich einfach, aber die Stiefel waren ganz ordentlich und brauchbar. Schmuck trugen sie keinen, aber die Waffen und alles andere nahm ich ihnen an, öffnete sie für die Tiere und ließ sie dann liegen. Die blutigen Lumpen warf ich ins nächste Gebüsch.
Wir mussten auch nicht lange suchen, bis wir die Pferde fanden. Zwei brave Tiere, nur leicht bepackt. Allzu weit von ihrer Heimat konnten sie nicht entfernt sein. Aber ich sprach es jetzt nicht an, um Niamh nicht wieder zu beunruhigen. Wenn wir bei den Priesterinnen waren, konnten wir darüber reden. Aber erst einmal hatte sie so ihr eigenes Pferd.
Falke
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03-24-2023, 11:40 PM,
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Furiana Nivis
Flüchtling aus Éire
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Themen: 11
Registriert seit: Jan 2023
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RE: Von Iscalis nach Norden - Reise in die Sicherheit?
Solange Louarn erzählte, fiel es ihr leichter, seine Wunde zu nähen. Sie musste dann nicht darüber nachdenken, was sie denn da gerade tat. Aber auch Louarn ließ alles ganz tapfer über sich ergehen. Glücklicherweise musste sie nur wenige Stiche machen.
„Na das ist doch schon ein Fortschritt,“ meinte sie. Vielleicht sollte er sich einem der weisen Männer anvertrauen und mit ihm über seine Träume sprechen. Doch sie wusste, wie schwierig das war, einen solchen weisen Mann zu finden, da die Römer fast alle getötet hatten. Aber vielleicht konnten ihm auch die Priesterinnen helfen, zu denen sie unterwegs waren.
Dann meinte er noch, die mysteriöse Frau mit dem roten Haar konnte vielleicht seine Mutter sein. Jedoch war er sich nicht sicher. Sie fragte sich, ob seine Mutter eines natürlichen Todes gestorben war und wie alt er bei ihrem Tod gewesen war. Aber sie war sich nicht sicher, ob sie ihn fragen sollte, denn sie wusste selbst, dass es Dinge gab, über die man nicht gerne sprach.
Sie schaute sich noch einmal ihr Werk an, als sie den letzten Stich vollendet hatte und fand, dass es gar nicht so schlecht war fürs erste Mal. Seine Kräuterpaste sollte schließlich noch dazu beitragen, dass die Wunde gut verheilte und sich nicht entzündete. Als er versorgt war, wollte er auch die kleine Schnittwunde an ihrem Hals damit einreiben. Der Balsam brannte ein wenig, als er ihn auftrug. Aber recht schnell verschwand der Schmerz.
Sie hatte gehofft, sie müsse sich nicht noch einmal mit den beiden toten Männern beschäftigen. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hatte sie sie einfach liegen gelassen. Doch ja, die beiden hatten irgendwo ihre Pferde zurück gelassen. Louarn konnte das an den Schuhen der Toten ausmachen. Er wollte sich um die beiden kümmern. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, was genau er damit meinte. Viel lieber packte sie die Sachen zusammen und holte das Pferd, damit sie von hier weg kamen. Weniger um ihn los zu werden, wenn sie bei den Priesterinnen war. Vielmehr fand sie diesen Ort gruselig.
Die beiden Pferde hielten sich ganz in der Nähe auf. Sie hatten nicht lange suchen müssen. Eines der beiden konnte sich Niamh aussuchen. Nun hatte sie ihr eigenes Pferd und konnte den Rest des Weges ein wenig entspannter reiten.
Als alles getan war, brachen sie auf. Der Morgen graute bereits. Nach einer, regnerischen Nacht, begann nun ein versöhnlicher Tag. Der Sonne gelang es, die Wolkendecke zu durchbrechen, so dass ihre wärmenden Strahlen die beiden etwas aufwärmten, während sie immer weiter gen Norden ritten und so ihrem Ziel immer näher kamen.
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