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[Umland von Isurium] Das Paradies der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.
09-09-2024, 09:10 PM,
Beitrag #1
[Umland von Isurium] Das Paradies der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.
>>> Nachdem der Großteil der Anwesenden den Treueschwur geleistet hatte und sich die Männer und vereinzelte Frauen in Grüppchen zusammen fanden, hatte Rhian endlich Zeit sich an die reichlich gedeckte Tafel zu setzen. Genau in dem Moment, in dem Cahir einen gut gefüllten Teller vor ihr abstellte und ein sanftes Lächeln über ihre Lippen huschte. Von dem Teller duftete es köstlich und so nahm Rhian zuerst nur einige wenige Bissen. Mit der Zeit wurde die junge Frau jedoch immer mutiger und im nu war der Teller auch schon wie leer geputzt.

“Wenn du nichts dagegen hast, dann würde ich gerne das Angebot deiner Söhne in Anspruch nehmen und mit ihnen hinaus in die Natur reiten wollen.“

Oh ja. Darauf freute sich Rhian bereits sehr, was man an ihren leuchtenden Augen allzu deutlich erkennen konnte.

“Ich werde mich noch schnell ..umziehen und deine Söhne am Stall erwarten.“

Sprudelte es voller Freude über Rhians Lippen, als sie sich zu Cahir beugte und seine Lippen zu einem sanften Kuss einfing. Ebenso streichelte sie dem Bärtigen über die Wange und blickte Cahir tief in die Augen. Dann erhob sich die junge Frau im nächsten Moment und verließ die Große Halle. Jetzt bloß nicht rennen, ermahnte sie sich im Stillen, auch wenn es ihr äußerst schwer fiel. Als sich die Türen der Großen Halle hinter ihr geschlossen hatten, beschleunigte Rhian dann doch ihre Schritte und eilte regelrecht durch die Gänge, bis sie vor dem Ehegemach ankam. Rasch nach drinnen geschlüpft und sich mit Hilfe einer der Dienerinnen aus ihrem hübschen Kleid geschält. Anschließend bürstete sie ihre kupfergoldenen Haare aus, so dass diese fließend ihren Rücken hinab flossen. Eine Bluse und eine Hose trug sie dann auch schon am Körper, während ihre Füße in festen kniehohen Lederstiefeln steckten. Das Zeichen der Göttin prangte unverholen auf ihrer Stirn, wieso sollte sie die Verbundenheit zu ihrer Göttin auch verbergen? Hier durfte sie das Symbol deutlich zeigen.

Beschwingten Schrittes verließ Rhian auch schon das gemeinsame Ehegemach und trat auch schon auf den Vorplatz hinaus. Der Weg zu den Stallungen war nicht weit. Dort angekommen konnte sie auch schon die beiden Jungs erblicken, welche ihre beiden Pferde am Zügel hielten. Einer der Stallknechte hielt die Zügel ihrer braunen Stute, an deren Seite Rhian auch schon eilte, um sie sanft zu liebkosen und leise Worte in ihrer Muttersprache an das Ohr der Stute dringen zu lassen.

“Na? Seid ihr bereit? Ich freue mich schon sehr.“

Sprach Rhian an die beiden Jungs gewandt. Ließ sich in den Sattel helfen.
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09-11-2024, 12:03 PM,
Beitrag #2
RE: [Umland von Isurium] Das Paradies der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.
Declan machte sich nur wenig aus Pferden, aber der ältere Cormac war Feuer und Flamme für alles was mit Pferden zu tun hatte. Nach dem Frühstück mit seinem Vater und dessen neuer Gattin war der Teenager direkt in den Stall gewetzt und hatte den Vormittag damit verbracht das Zaumzeug und die Sättel zu reinigen und auf Vordermann zu bringen, während Declan seine Aufgaben in der Küche verrichtet hatte. Als Mittagessen hatte sich der Junge nur ein paar Äpfel eingesteckt in einen Umhängebeutel aus Leinen.

Als der Mittag nahte machte er sich daran die Stute von Lady Rhian zu satteln und die gutmütige Bena für Declan, der sich nicht so gut auf einem großen und rassigen Pferd halten konnte. Aber für sich selbst sattelte er den Hengst Kajan, der die beiden Stuten um ein gutes Stück überragte und von den meisten als garstiges Stück Arbeit angesehen wurde. Aber für Cormac war Kajan das beste Pferd der Welt, auch wenn man aufpassen musste, dass er einen nicht biss. Zumindest hatte er den Jungen nie ernsthaft fest gebissen, mehr gezwickt.

Kajan war gerade fertig und er führte den Hengst aus dem Stall als auch schon Declan angerauscht kam. "Lady Rhian ist auf dem Weg. Die Köchin hat mir ein paar Honigkuchen in den Beutel gesteckt für die Königin. Wir dürfen aber auch vom Kuchen essen hat sie gesagt" sprudelte es aus dem jüngeren Bruder heraus, der sich noch ausgiebig für ein Stück Kuchen begeistern konnte in seinem Alter. Mit einem gewinnenden Lächeln hielt Declan ebenfalls seinen eigenen Beutel hoch, der die leckeren Kuchenstücke enthielt. 

Bevor das Thema allerdings weiter erörtert werden konnte, traf auch schon eine frisch umgezogene Lady Rhian ein, die nun wesentlich praktischere Reitsachen trug. "Es ist alles fertig, Herrin" erwiderte Cormac auch direkt, ehe er Declan auf die Stute half und dann selbst in den Sattel des Hengstes kletterte, während einer der erwachsenen Stallburschen der Königin Hilfe beim Aufsteigen anbot. "Wohin möchtest du denn reiten, Lady Rhian?"
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09-11-2024, 04:27 PM,
Beitrag #3
RE: [Umland von Isurium] Das Paradies der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.
Eine der Mägde staunte nicht schlecht, als sich Rhian selbständig anzog und kein anderes Kleid auswählte. Oh nein. Sie wollte reiten wie es die Männer nun mal taten, eben so wie sie auch hierher in den Norden gekommen war. Beide Beine jeweils zu Seiten des Pferdeleibes und nicht wie die Damen im Sattel sitzend. Am Stall angekommen konnte Rhian bereits die beiden Knaben erblicken, welche jeweils ihre Reittiere am Zügel hielten. Auch ihre braune Stute stand bereit.

“Wie habe ich dich vermisst.“

Murmelte die junge Frau an ihre Stute gewandt, nachdem sie auf das Pferd zugetreten war und die Zügel aus den Händen des Stallknechts nahm. Dann erst blickte sie in Richtung der beiden Knaben und betrachtete deren Pferde. Ob dies mit ihrem Vater abgesprochen war, dass sich Cormac den offensichtlich wilden Hengst für den Ausritt ausgesucht hatte? Nun ja, Rhian würde darüber kein Wort verlieren und hatte Cahir nicht gemeint, dass dieser Hengst nur nach den Personen biss, die er nicht leiden konnte? Da Cormac keinerlei Bissspuren am Körper trug vermutete die junge Frau, dass Sympathie zwischen den beiden herrschen musste.

“Ich hätte meine Stute gerne selbst geputzt. Aber dennoch ..danke dafür.“

Schmunzelte die junge Frau gen der beiden Burschen und ließ sich im nächsten Moment von einem der erwachsenen Stallburschen in den Sattel helfen.

“Ich kenne mich noch gar nicht aus. Ich weiß nicht, wo gibt es hier schöne Fleckchen? Vielleicht mit einem kleinen See?“

Denn bisher kannte Rhian lediglich den Eichenhain und die Grabesstelle der verstorbenen Mutter ihres Gatten. So blickte sie fragend zwischen den beiden Knaben hin- und her und wartete offensichtlich auf eine Antwort. Wobei sie es nun war, die ihre Stute leicht antrieb und den Innenhof in einem langsamen Schritt verließ.
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09-28-2024, 06:56 PM,
Beitrag #4
RE: [Umland von Isurium] Das Paradies der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.
Cormac saß so natürlich auf dem Hengst, als wäre er im Sattel geboren worden. Declan hingegen saß sehr steif und nicht gerade sattelfest auf Bena, die eher Pony als Pferd war. Der Ältere runzelte kurz die Stirn, als er sah, wie sein Bruder sich nur mit Mühe im Sattel aufrecht halten konnte und schloss wohl Spaß am Bach für heute aus. Vielleicht sollten sie etwas einfacheres Gelände erkunden. Lady Rhian allerdings sah auch sehr sattelfest aus und er schätzte, dass sie eine sehr gute Reiterin war. 

"Es gibt einen schönen Spiegelteich mit lustig spielenden Fischen da oben in den Hügeln im Süden. Möchtest du den Teich sehen, Lady Rhian?" Der Teenager zeigte auf ein paar Hügel weiter im Süden, deren Ausläufer fast bis an die Grenzen Isuriums reichten. Am Hang der Hügelkette waren Wiesen, die oft als Weideland und Koppeln genutzt waren und man konnte weiße, braune und schwarze Flecken von Schafen, Rindern und Pferden in der Ferne sehen. "Wir müssen aber ein Opfer für die Götter mitnehmen...und vielleicht ein bisschen Futter für die Fische" setzte Cormac noch schmunzelnd nach. 

Viele der Spiegelteiche und Waldquellen waren voll mit kleinen Opfergaben wie geknüpften Armbändern, Stoffstücken, Nägeln und anderen kleinen Metallgegenständen, die fast jeder entbehren konnte als kleines Dankeschön für die Götter. "Ich mache der Göttin eine Blumenkette!" rief der junge Declan aus, der erst vor kurzem gelernt hatte, wie man das aus Wildblumen flocht. "Beim Teich sind ganz viele große weiße und gelbe Blumen mit langen Stengeln, Lady Rhian." setzte der Junge noch begeistert hinterher.
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09-29-2024, 08:13 PM,
Beitrag #5
RE: [Umland von Isurium] Das Paradies der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.
Gewohnt ruhig schritt ihre Stute aus, während Rhian aufrecht im Sattel saß und die Zügel locker in ihren schmalen Fingern hielt. Natürlich hielt sie Verbindung zum Pferdemaul, denn sollte ihre Stute einen Satz zur Seite machen, wollte Rhian nicht im Dreck liegen, sondern sich im Sattel halten können. So schielte sie dann auch schon aus dem Augenwinkel in Richtung der beiden Knaben. Wobei sie anerkennend feststellen musste, dass Cormac sehr sicher im Sattel saß, genauso wie es ihr Gatte tat. Und sich der etwas jüngere Declan dagegen nur mit Mühe und Not auf dem Pferderücken halten konnte. Oh nein. Rhian würde ihn nicht auslachen, auch wenn sich ein Schmunzeln auf ihre Lippen stehlen wollte. So hielt sie diese Gefühlsregung jedoch zurück und konzentrierte sich stattdessen auf ihre Stute, die mit gespitzten Ohren voranschritt. Unwillkürlich hatte sich Rhian an die Spitze der Drei gesetzt, oder wohl eher ihre Stute hatte dies getan.

“Oh. Ein Spiegelteich? Das klingt aufregend. Ja, lasst uns dorthin reiten.“

Begeisterte sich die junge Frau sehr für diesen Ausritt und trieb ihre Stute in einen lockeren Trab, so dass ihr die beiden Teenager folgen konnten.

“Müssen wir dazu umkehren oder trägt ihr beide jeweils ein Opfer für die Große Göttin bei euch?“

Wollte Rhian dann von den beiden Teenagern wissen und zügelte ihre Stute, die jene zurückhalten mit einem unwirschen Kopfschütteln quittierte. Beruhigend streichelte Rhian ihrer Stute über den Hals und flüsterte leise Worte. Bevor sie gen der beiden Jungs blickte und auf eine Antwort wartete.

“Oh, du kannst eine Blumenkette flechten? Das ist schön. Darüber wird sich die Göttin sicherlich sehr freuen.“

Meinte Rhian mit ihrer angenehm weichen Stimme und blickte von einem der Knaben zum anderen. Was sie selbst opfern würde, wusste Rhian bereits. Ein silbernes Armband schimmerte nämlich an ihrem Handgelenk und jenes Armband würde sie in den Teich der Großen Göttin werfen.

“Wir könnten alle drei Blumenketten flechten und diese eurem Vater mitbringen. Damit könnten wir die Große Halle verzieren. Wie findet ihr das?“
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10-12-2024, 10:57 PM,
Beitrag #6
RE: [Umland von Isurium] Das Paradies der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.
Bei der Aussicht auf die hübschen Blumen beim Spiegelteich und das Basteln der Blumenketten, freute sich der jüngere Declan sichtlich und beschloss sein Pony ungeschickt anzuspornen. Auch Cormac setzte den Hengst langsam in Bewegung, der gemächlich voran trottete, während der ältere Bruder auf die Hügel zeigte. "Dort hinten ist der Teich. Los gehts. Aber sei vorsichtig, Declan...sonst fällst du wieder vom Pferd!" rief der Jüngling gut gelaunt und ein wenig neckend, da Declan wirklich kein guter Reiter war und schon öfter von Bena runtergefallen war. Aber der jüngere Sohn Cahirs stand immer wieder auf und kletterte erneut in den Sattel des Ponys. 

 Cormac ließ seinen Hengst neben Lady Rhians Stute entlangschlendern, während Declan sich immer weiter von ihnen entfernte und ungelenk auf dem Pony vor sich hin trabte. "Declan und ich haben beide kleine geschnitzte Bären, die unser Vater für uns gemacht hat. Ich werde meinen der Göttin opfern und für Vater beten" sagte der Jüngling ernst und zog einen sehr einfachen Holzbären an einem Lederband hervor, der bis dahin unter seinem Hemd war. Das Tierchen war grob vierbeinig und nur mit Fantasie als Bär erkennbar, aber es schien ein Schatz des jungen Cormacs zu sein. 

Derweilen verschwand Declan hinter der Hügelkuppe, was Cormac genervt zur Kenntnis nahm und nun auch den Hengst von einem schnellen Schritt zu einen leichten Trab anspornte. "Warte, Declan. Hey!" Doch noch ehe Cormac und Rhian die Hügelkuppe überwunden hatten, hörten sie zuerst ein Krachen und dann laute Schmerzensschreie und mit einem Mal packte Cormac die eiskalte Angst. Gekonnte drückte er dem Hengst die Beine in die Flanken, damit dieser einen Satz machte und die Hügelkuppe hinaufflog, wo er sich geschmeidig aus dem Sattel gleiten ließ und neben seinem Bruder zu Boden ging. 

"Declan, Declan...was ist mit dir?" Cormac schüttelte den jüngeren Bruder, aber dieser rührte sich nicht. Er hielt ihm die Hand vor den Mund und Atem konnte er noch fühlen, aber sonst nichts feststellen. War Declan ohnmächtig geworden? Bis auf eine leichte Platzwunde und einige Kratzer konnte der ältere Bruder auf den ersten Blick nicht feststellen. Panik breitete sich in dem Teenager aus und er schüttelte Declan fester und fester, aber dieser öffnete nicht die Augen. "Lady Rhian...was sollen wir nur machen?" rief Cormac verzweifelt mit Tränen in den Augen ohne einen Plan, was nun zu tun war.
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10-13-2024, 11:32 AM,
Beitrag #7
RE: [Umland von Isurium] Das Paradies der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.
Es war ein wunderschöner Tag um diesen Ausflug zum Spiegelteich zu unternehmen. So dass sich Rhian allmählich entspannte und mit einem sanften Lächeln auf ihren Lippen ihre nähere Umgebung in sich aufnahm. Die hübschen Hügel und glitzernden Seen erinnerten sie tatsächlich an die Quelle der Göttin, so dass Rhian für einen kurzen Augenblick einen Funken Heimweh verspürte. Ob die Falken allesamt wohlbehalten zurück an der Quelle angekommen waren? Wie erging es ihnen? Es wurmte Rhian noch immer, dass sie sich nicht von den jungen Männern hatte verabschieden können, die sie hierher in ihre neue Heimat gebracht hatten. Zum Glück war es die Stimme Cormacs die erklang, so dass sich Rhians Gedanken auf das Hier und Jetzt konzentrieren konnten.

“Wir haben es also nicht mehr weit bis zum Teich?“

Wollte Rhian von dem Älteren von Cahirs Söhnen wissen und blickte in Cormacs Richtung. Während sich Declan in einem schnellen Trab von ihnen beiden entfernte. Dabei hopste er ungelenk auf dem Pferderücken umher, so dass Rhian gar Mitleid mit dem kleinen, dicken Pony hatte. Als Cormac schließlich ein ledernes Band unter seinem Oberteil hervor zog und Rhian einen geschnitzten Bären an dem Band baumeln sehen konnte, nickte sie verstehend. Natürlich würden sie beide für ihren Vater beten. Auch Rhian würde für ihren Gemahl beten. Doch die junge Frau würde auch noch für das ungeborene Leben beten, welches hoffentlich in ihr heran wuchs.

“Wir werden alle für den König beten. Dass er noch lange lebt und sein Volk als weiser König und Regent anführen wird.“

Sprach Rhian mit ihrer ruhigen Stimme. Und wandte ihren Blick auch schon gen der Hügelkuppe, hinter der Declan in just diesem Moment verschwand. Für einen kurzen Augenblick schien es absolut still zu werden. Kein Luftzug regte sich, selbst die Vögel stellten ihr fröhliches Zwitschern ein und Rhian spannte sich unwillkürlich an. Als ein merkwürdig klingendes krachen erklang und danach panische Schmerzensschreie. Diese Schreie waren für Rhian der Anlass, ihrer Stute die Fersen in die Flanken zu drücken, so dass dem Hengst nachsetzte. Nur wenige Sekunden nach Cormac erreichte auch Rhian die Hügelkuppe und sah schon, wie Cormac seinen jüngeren Bruder schüttelte, der kalkweiß und mit geschlossenen Augen auf dem Boden lag.

Rasch rutschte auch Rhian aus dem Sattel und trat auf die beiden Brüder zu. Als sie sich neben Declan zu Boden sinken ließ und Cormac leicht wegschob.

“Cormac, nein. Hör auf deinen Bruder zu schütteln. Wir wissen nicht welche Verletzungen er hat.“

Denn schließlich waren nur die sichtbaren Verletzungen zu sehen, eine leichte Platzwunde am Kopf und einige Kratzer. Doch wenn der Jüngling auf den Rücken gefallen war... Rhian war an der Quelle auch in den medizinischen Künsten ausgebildet worden. Und so atmete die junge Frau tief durch, bevor sie Cormac einen ernsten Blick entgegen warf.

“Cormac, ich will dass du sofort zurück zu deinem Vater reitest. Es müssen starke Männer herkommen, am besten mit einer Trage. Wir müssen deinen Bruder auf einer Trage zurück bringen.“

Entschied Rhian mit einem ernsten Klang in ihrer Stimme, während nun sie es war, die den Jungen in ihren wärmenden Umhang hüllte. Dabei achtete sie darauf, dass sie ihn nicht zu sehr bewegte, denn wenn er tatsächlich auf den Rücken gefallen war, dann.... Nein! Daran wollte Rhian nicht denken, denn sie wusste was diese Verletzung bedeutete.
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10-22-2024, 01:02 PM,
Beitrag #8
RE: [Umland von Isurium] Das Paradies der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.
Der junge Cormac wurde von Rhians Worten wieder in die Realität zurückgeholt und er ließ von seinem Bruder ab und wischte sich entschlossen die Tränen aus den Augen. Dies war kein Moment um greinend herumzusitzen, sondern er musste handeln. "Ich werde Vater holen...ja!" Der schnelle Hengst, auf dem er so gerne ritt, stand nur einige Meter entfernt und graste friedlich und mit nur wenigen Schritten war Cormac auch schon bei dem Tier und schwang sich wieder in den Sattel. Ungeduldig trieb er den Hengst an und dieser flog nach nur kurzer Zeit in einen weit ausgreifenden Galopp und schon bald war weder Jüngling noch Pferd noch zu sehen und hinter den sanften Hügeln der Landschaft verschwunden. 

Der jüngere Bruder regte sich nur wenig in dieser Zeit und es musste eine ganze Weile dauern, bis das Kind die Augen kurz aufschlug und sich verwirrt und ängstlich umsah. "Cormac?" krächzte Declan angsterfüllt, als er nur Rhian erblickte und den Himmel, der sich von blau zu stahlgrau gefärbt hatte und nun bewölkt über ihm hing. Wenigstens war ihm nicht kalt und außer seinem Kopf tat ihm auch nichts wirklich weh. Was aber nicht hieß, dass alles gut war. Als er versuchte sich aufzusetzen, scheiterte das Kind kläglich. "Ich kann mich nicht aufsetzen..." sprach der Junge verwirrt und blickte ängstlich zu Rhian.
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10-23-2024, 01:24 PM,
Beitrag #9
RE: [Umland von Isurium] Das Paradies der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.
Rhians Herz pochte bang in ihrer Brust, während sie dem bewusstlosen Jungen immer wieder sanft über die Wangen strich. Auch ihre Augen schimmerten tränenfeucht, doch Rhian verbot es sich in diesem äußerst emotionalen Moment Gefühle zuzulassen. Denn sie s p ü r t e, dass sich nach diesem Tag einiges ändern würde. Als Cormac aufsprang und zu seinem Pferd eilte, bildete sich eine steile Falte zwischen Rhians Augenbrauen.

“Pass bitte auf dich auf. Und falle nicht vom Pferd.“

Mahnte die junge Frau, doch da hatte Cormac den Hengst auch schon angetrieben. Und war mit einigen Galoppsprüngen hinter dem nächsten Hügel verschwunden. Hoffentlich gelang es Cormac Hilfe zu holen. Und hoffentlich würde Cahir nicht allzu erzürnt sein, denn schließlich war es Rhians Einfall gewesen, diesen Ausritt zu unternehmen.

Nachdem Rhian Cormac nachgeblickt hatte, richtete sie ihre Aufmerksamkeit augenblicklich auf Declan. Denn dieser regte sich in just diesem Moment und Rhian spürte einen Stich in ihrem Herzen. Beruhigend versuchte sie auf den Knaben einzuwirken. Während auch sie bemerkte, wie sich das einst strahlende blau in ein stählernes grau wandelte. Als wollte der Himmel ein Zeichen senden. Ein unheilvolles Zeichen.

“Declan, bitte beruhige dich und bleibe ruhig liegen. Du bist vom Pferd gestürzt und wir wissen nicht, wie sich dieser Sturz auswirkt. Welche Verletzungen du davongetragen hast. Innere Verletzungen. “

Ruhig war die Stimme der jungen Frau, die Declan sanft in ihren Armen hielt. Jedoch darauf achtete, dass sich dieser nicht allzu sehr bewegte. Denn dessen Panik blieb Rhian nicht verborgen und die Tatsache das er sich nicht aufsetzen konnte, ließ in der jungen Priesterin sämtliche Alarmglocken schrillen.

“Cormac benachrichtigt deinen Vater. Dann wird alles gut. “

Versuchte Rhian dem Jungen Mut zuzusprechen. Auch wenn es in ihr selbst äußerst trostlos aussah, so versuchte sie diese Emotionen nicht auf den Jungen zu übertragen.
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