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[Umweit der Castra] Totenklage für Albius
08-27-2023, 06:31 PM,
Beitrag #1
[Umweit der Castra] Totenklage für Albius
[Bild: Keltisches-M-dchen-ai.jpg]

An dem Tag, an dem Servius Albius Maior hingerichtet wurde, stieg eine junge Frau einen Hügel, der in Sichtweite der Castra lag, hinauf. Ab und zu machte sie Pause und drückte eine ihrer kreideweißen Hände in ihr Kreuz, denn sie war hochschwanger und ihr Bauch wölbte sich über ihrem tiefsitzenden Gürtel. Sie hatte langes rotes Haar und ihr zartes Gesicht war voller Sommersprossen.

Als sie oben war, wischte sie sich einige Schweißperlen mit ihrem Ärmel von der Stirn. Ihr Blick suchte das Militärlager der II Legio Augusta. 
Sie war das Liebchen, das nicht lesen konnte. Sie war das Liebchen, das um Albius weinen würde.
 Denn dort, dort drüben in der Castra erschlugen sie ihren Liebsten heute wie einen tollwütigen Hund.

Bronwen, das war ihr Name, erhob die Hände und rief leise die Gute, die Weiße Göttin Brigid an. Mochte sie ihr beistehen! 
Dann sang sie langsam und getragen ihre Totenklage:
„Wehe das! Wehe das! Mein Gram, mein Liebster, mein Herz, mein Gram tausendfach, wehe das“

Als Bronwen ihr Lied geendet hatte, sah sie wieder zu den grauen, undurchdringlichen Mauern hin. 
Den Vater hatte sie verlassen, er würde sie wohl nicht zurücknehmen. Und der Liebste würde nun nie sein Versprechen, welches er ihr für die Zukunft gegeben hatte, wahr machen können,

Voller Verzweiflung schluchzte Bronwen auf. Was, was nur sollte nur aus ihr und dem ungeborenen Kind werden?
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