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[Frowin]

Es half nichts mehr. Frowin gab sein Bestes - und Minos und Marinel sogar noch mehr - doch der dumme Fehler, den er gemacht hatte, hatte ihn den Sieg gekostet. Wütend stellte er fest, dass es Iulius Catos Stimme gewesen war, die ihn abgelenkt hatte und er schalt sich einen Narren, auf sie gehört zu haben.
So fuhr er als dritter durchs Ziel - dass Bonni und Agamanthes gleichzeitig hindurchgefahren waren, hatte er noch nicht mitbekommen. Und irgendwann eierte auch der arg peinlich berührte Eisu ap Comux über die Ziellinie.
Frowin sprang verlegen von dem Wagen. So lange war er in Führung gewesen und dann ging er als dritter von vieren ein. Hoffentlich würde der Dominus nicht allzu wütend sein.
"Gutes Rennen", sagte er zu Eisu, der wirklich zerknirscht aussah, und reichte ihm die Hand entgegen. Danach wollte er Bonni gratulieren.

[Bonni]

Ich habe es geschafft und habe gewonnen, jubelte Bonni innerlich. Ein strahlen ging über ihr Gesicht, wenn auch nicht alleine aber immerhin sie war Erste.
Sie hatte ihre Außenbahn nicht verlassen, Agamanthes, hatte zwar immer wieder versucht sich schräg vor sie zu bringen, doch sie hatte an Geschwindigkeit zugelegt. Ihre Stuten gaben alles und jagten über die Bahn. Näher und näher kam sie dem Gespann des Römers. Sie wusste es genau ihre Pferde spürten wie wichtig dieses Rennen , für sie, für die Familie, für den Clan und für ihr ganzes Volk war. Sie musste es allen zeigen die kelten waren genauso gut wie sie und mehr noch eine Frau konnte mit den Männern mithalten. Lauft meine Pferdchen lauft noch ein bischen, dann schafft ihr es wenigstens einen Kopf vor den anderen. Wäre die strecke noch länger gewesen, dann hätte sie es bestimmt geschafft.
Die Zielliene war überschritten gleichauf mit Agamenthes dem Römer. Wollten die Götter Geister ihnen damit etwas sagen? Bonni wusste es nicht.
Die Pferde waren mit Schaum bedeckt, ihre Flanken zitterten, trotzdem zog sie ihre Köpfe zu sich heran. „Meine Schönen das habt ihr sehr gut gemacht, ich bin stolz auf euch“, rief sie ihnen zu, denn das Publicum tobte. Tristram kam und nahm ihr die Pferde ab. Sie selber ging zu allen Mitstreitern und reichte ihnen die Hand.

[Frowin]

Frowin schüttelte Bonnis Hand mit Eifer und lächelte. Er war schwer enttäuscht, aber auch ein guter Verlierer.
"Das war ein großartiges Rennen", sagte er. "Du reitest wie eine wilde Furie. Ich beglückwünsche dich und hoffe, wir können das noch einmal wiederholen. Oder vielleicht können wir mal gemeinsam trainieren?"
Auch Agamanthes nickte er respektvoll zu, wenngleich Bonni seine Aufmerksamkeit größtenteils beanspruchte.

[Wagenlenker]

Noch einmal legte sich der große Leithengst ins Zeug; obgleich es ihm sichtlich schwer fiel. Er strengte sich an für seinen Herren, so dass ihm Schaum vom Maul stob, aber auch wenn er sein Bestes gab - die anderen Wagen konnte er nicht mehr einholen. An der Ziellinie blieben sie stehen. 
Eisu Ap Comux beachtete weder die Sieger Agamanthes und Bonni, noch Frowin. Er schüttelte keinem die Hand. Er ging wie ein geprügelter Hund an ihnen vorbei. Er ließ sich einen Strohwisch geben und rieb Camulorix trocken. Dann schaute er nach ihm, irgendwas stimmte mit seinem rechten Hinterlauf nicht, wie er es sich gedacht hatte. Eisu Ap Comux verschränkte die Arme und wünschte sich, dass dieser verflixte Renntag nur schon Vergangenheit wäre.

[Wagenlenker]

Agamanthes hatte Mistrals und Boras Kräfte bis zum Schluss geschont, aber anscheinend hatte das Keltengör genau die gleiche Idee und der Endspurt hatte es in sich. Beide Wagen fuhren so eng beisammen, dass Agamanthes nur den Arm hätte ausstrecken müssen, um das Mädel von ihrem Wagen zu schubsen und hätte er das besser mal getan. Am Ende fuhren Bonni und er gleichzeitig als Sieger über die Ziellinie und nun musste er Prestige und Sieg mit einer Frau teilen...einer Frau. Das Keltengör sollte sich lieber einen Ehemann suchen und was Produktives machen,  dachte Agamanthes mürrisch. Nunja, seinem Herrn würde es wahrscheinlich egal sein und er schloss sich dem anderen Kelten an und begann seine Pferde zu versorgen. Das war jetzt erst einmal das Wichtigste.

[Tiberius Furius Saturninus]

"Jubelt, Volk unseres siegreichen Gottes Mars, freuet euch Kinder Britannias, denn die Götter  in ihrer unendlichen Weisheit haben den Sieg zwischen Agamanthes, der hier Rom und Bonni, die unsere Kelten vertritt, heute brüderlich geteilt!
 Und so wie dieser Sieg soll auch unser aller Zusammenleben gedeihen; denn die Unsterblichen selbst haben Rom zum Herrscher über die Welt ernannt, um die Rebellen zu bestrafen, die Gehorsamen zu schützen und uns allen Frieden und Wohlstand zu sichern.
Applaus für alle unsere tapferen Wagenlenker, denn sie haben Applaus verdient, für Wagemut, Können , Geschick und auch die Kunst, mit Anstand zu verlieren, wie es uns der junge Frowin hier zeigt, der seiner siegreichen Kontrahentin die Hand reicht.

Ikernerfürstin Bonni, und Agamanthes für den Rennstall des werten Bürgers Plautius Montanus, der Veranstalter des Rennens, der edle Furius Saturninus bittet euch, vor die Veranstalterloge zu treten, um die Lorbeerkränze und die Preise in Empfang zu nehmen!“
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[Frowin]

Frowin war enttäuscht, dass Eisu und Agamanthes so abweisend waren. Von beiden hätte er viel lernen können. Bonni hingegen nickte er ermutigend zu und deutete ihr den Weg zum Podium, wo sie ihre Siegerehren in Empfang nehmen sollte.
"Lass dich von dem nicht runterziehen. Du bist großartig geritten", versprach er nochmals. "Wenn du, äh, Lust hast... Lass uns doch auf deinen Sieg anstoßen später? Wie wäre das?"

[Bonni]

Bonni hatte kurz überlegt, warum nicht. „Ja machen wir, doch ich sehe da kommt mein Bruder, wir sprechen uns gleich“, war ihre Antwort an Frowin gewesen. Nach einem kurzem Gespräch war sie ebenfalls den anderen auf das Podium gefolgt. Ihr Gesicht spiegelte dabei aber nicht nur ihre Freude über den Sieg wieder.