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(09-27-2025, 10:06 AM)Ronan schrieb: Ronan, nicht ahnend, was er seinem Meister da zumutete, war doch recht zufrieden mit seiner Matratze. Sie war bereits weit mehr, als er gewohnt war und insgeheim freute sich der junge Mann bereits auf seine erste Nacht darauf. Ein Bett in einem Zimmer in einem Haus...
Zuvor galt es jedoch, Arbeit zu tun wie es ausschaute. Und Ronan konnte nicht anders, als große Augen zu machen. Gleich ein Bürgermeister? Die hatten hier zu sagen, nicht?
"Ich traue es mir zu, Meister." Selbstbewusst erlaubte sich der ahnungslose Jüngling ein Lächeln. "Das schaffe ich. Ein bisschen Blut ist kein Problem. Auch wenn ich nicht verstehe, warum der Mann dich ruft und Hilfe will und dann versuchen soll, dich zu schlagen. Ist er vielleicht verrückt?"
Stramm zu stehen war mangels Dinge, die er mitnehmen konnte, eine Sache von Sekunden. Hier gab es nichts mehr einzurichten und Ronan war neugierig, wie sein neues Leben nun so aussah.
Pytheas hatte Primus seine Arzttasche zum Tragen gegeben und ging nun an seiner Seite der Villa des Duumviren zu. Es war ein Stück weit, denn der Bürgermeister residierte im Villenviertel. Das Neubauviertel war sehr gemischt, das Zentrum eng und quirlig, doch im Viertel, in dem die hübschen Domuus und Villen standen, waren die Straßen breiter, es war stiller und vor den Haustüren wachten kräftige Ianitoren.
"Verrückt ist er nicht. Nur wohlhabend, verwöhnt und sehr uneinsichtig ist er", erwiderte Flavianus Pytheas:
"Und er mag keine Griechen, auch wenn er sich einen griechischen Arzt kommen lässt. Und er ist überzeugt davon, dass....", Pytheas wusste nicht recht, wie er es ausdrücken sollte, ohne verbittert zu klingen, daher sagte er nur:
"... dass Römer per se allen anderen Lebewesen auf dieser Welt überlegen sind, weil sie eben Römer sind. Eine profane Krankheit ist eine persönliche Beleidigung für ihn. Der Mann ist eigentlich nur gichtgeplagt. Es würde ihm besser gehen, wenn er täte, was ich ihm sage, doch da ist er beratungsresistent. Er heißt Vergilius Capito, Duumvir oder edler Vergilius Capito also, wenn du ihn vielleicht anreden musst"
Sie blieben vor einer messingbeschlagenen Tür stehen, vor der ein rothaariger Mann -
angekettet war wie eine Art Wachhund. Pytheas ließ sich nichts anmerken, wie sehr ihm das missfiel. Man mischte sich nicht in die Sklavenhaltung eines anderen Herren ein, das galt als unanständig. Der Medicus beugte sich aber halb zu dem Sklaven hinab.
" Salve Ianitor! Pytheas Medicus und sein Gehilfe Primus. Dein Herr erwartet uns" , sagte er:
"Diese Kette scheuert, nicht wahr?"
Das tat sie streng genommen nicht. Die Stelle, die der Kettenring am Fussknöchel umschloss, war nur ein ganz kleines bisschen gerötet. Der Sklave zuckte ganz leicht die Schultern:
"Willkommen, Domini. Bitte folgt dem Hausboten"
Ein Nubier, der viel jünger war, eilte mit einer Verbeugung herbei:
"Salvete Medicus und Gehilfe", sagte er mit rauer Stimme: " Der Herr hat viele Schmerzen. Auaaua" Besonders höflich war er nicht, aber Pytheas und Primus waren auch keine hochrangigen Besucher:
"Herr wartet in seinem Gemach"
Dort wartete Gnaeus Vergilius Capito tatsächlich mit seinem singenden Sklaven Kallon. Dem armen Jungen war das Singen zwischenzeitlich vergangen. Capito hatte Schmerzen und schlechte Laune.
*Sim off: ki generiert