01-18-2025, 06:52 PM,
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RE: Tablinum | Termin für die rundliche Verwandtschaft
Der dicke Plautier hatte auch gar nicht vor irgendetwas mit Atreus zu tun. Der Ritter war Männern sexuell ohnehin nicht zugeneigt, auch wenn er gerne von ästhetischen Kerlen umgeben war. Daher winkte Montanus nur ab, da er schon verstanden hatte. "Ich weiß schon was du meinst, lieber Leander." In der Tat wäre niemand stolz darauf sich für einen anderen Römer zu bücken.
Was den Termin anging, so würde das wahrscheinlich noch ein wenig warten müssen. Der Winter stand vor der Tür, aber im Frühling wäre das Reisen bestimmt wieder möglich. "Ich werde über den Winter die nötigen Papiere und Erkundingungen bezüglich der finanziellen Zuwendungen erledigen lassen. Hoffentlich sind bis zum Frühling alle Sachen beisammen, damit wir dies schnell erledigen können."
Unruhig ruckelte der Ritter auf diesem unbequemen und zu kleinen Stuhl hin und her, da er gerne wieder in seine gemütliche Unterkunft mit adäquat großen Möbeln zurückwollte. "Ich glaube das wäre dann fürs Erste alles. Ich werde es dich wissen lassen, sobald wir alle Unterlagen haben." Mussten nur noch vertrauenswürdige Boten ausgesandt werden, damit diese die nötigen Sachen besorgten...aber mit Geld ließ sich das alles normalerweise recht flott regeln.
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01-26-2025, 10:00 PM,
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Calum
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Themen: 6
Registriert seit: Oct 2022
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RE: Tablinum | Termin für die rundliche Verwandtschaft
Calum mochte diese Vorgehensweise dennoch nicht besonders. Nur weil keiner nachfragte, hieß es nicht, dass keiner daran dachte. Doch, sagte er sich, besser so als auf anderem Wege. Die volle Wahrheit hätte ihm dies hier wohl auch nicht eingebracht, immerhin war seine Mutter Keltin. Was machte da eine Lüge mehr? Im Grunde doch nicht viel.
"Schön, dann machen wir es so", seufzte er. Wie er es verstand, würde es ohnehin noch eine ganze Weile dauern. Genügend Gelegenheit, sich mit dem Nötigsten vertraut zu machen. Und zu lernen. Und dann, mal sehen. Wenn es ihm gelang, das alles hier zu überstehen, dann würde er zusehen, dass er sich Pytheas schnappte und dieses unglückselige Land verließ. Es tat ihm leid für alles, was er zurückließ. Doch Louarn war verschwunden, während Fintan zu ihm zurückgekehrt war. Und diese beiden, vielleicht noch Alun, waren alles, was ihn hier gehalten hatte. Vor allem jetzt, wo Fin sich ihm erklärt hatte. Diese verdrehte Logik, die für ihren merkwürdigsten Bruder aber trotzdem irgendwie Sinn machte.
Als sich Montanus ans Aufstehen machte, tat Calum dasselbe. Ein kurzer Besuch. Gern hätte er sich mit dem neuen Verwandten weiter ausgetauscht, doch die Römer tickten da anders. Er hielt ihn vermutlich für einen ebensolchen Emporkömmling wie er es von diesen Ratsmitgliedern vermutete.
"Danke für deine Zeit", sagte er dennoch. "Und wegen der Lehrstunden... Bitte teile mir doch noch mit, wann es dir zeitlich passt. Ich will mich nicht aufdrängen."
Falke
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01-28-2025, 04:55 PM,
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RE: Tablinum | Termin für die rundliche Verwandtschaft
Montanus wollte offenbar aufbrechen, und da niemand Fragen zu den Unterlagen mehr hatte oder andere Fragen allgemeinerer Natur, war Leander nun auch nicht allzu traurig, dass der Termin sich dem Ende zuneigte. Sollte Montanus sein friedliches Leben auf dem Land genießen dürfen und sich nicht weiter mit der trockenen Juristerei beschäftigen. Leander nahm nicht an, dass das Honiggebäck eine Teilschuld trug, die Köchin machte ihre Arbeit eigentlich ganz ordentlich.
Auch der junge Atreius Caelinus hatte keine weiteren fragen außer der nach möglichem Unterricht. “Da ich im städtischen Archiv arbeite, sind die allgemeinen Werktage eher ungeeignet. Aber zu den Feiertagen, an denen die Curia geschlossen bleibt, kannst du vorbeikommen.“ Auch wenn Leander nach wie vor davon überzeugt war, dass der junge Mann eine völlig falsche Vorstellung von der Rechtslehre hatte. Aber das würde der junge Mann schon noch lernen.
Leander erhob sich also und wartete, bis sich Montanus auch aus seinem Stuhl gewuchtet hatte und begleitete die beiden dann noch bis zur Tür, um sie zu verabschieden.
Erst als sie gegangen waren, erlaubte er es sich, kurz zu straucheln und sich durch die Haare zu fahren. Hatte Plautius Montanus ihm gerade mehrere Häuser und eine riesige Töpferei vermacht? Leanders Gedanken überschlugen schnell noch einmal, was passiert war, aber ja. Von einem auf den anderen Augenblick und nur, weil Montanus unbedingt einen Niemand von der Straße adoptieren wollte, war Leander ein sehr reicher Mann geworden. Was seine Zukunftsaussichten auf vielfältigste Weise verbesserte.
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