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Empfang der Braut und ihrer Gefährten
08-09-2024, 05:15 PM,
Beitrag #11
RE: Empfang der Braut und ihrer Gefährten
Mit einem zarten Lächeln und geröteten Wangen hing Rhian regelrecht an seinen Lippen. Ihrem zukünftigen Gemahl. Jenen Mann, den sie in ihrer Vision hatte erblicken dürfen. Bei dem Gedanken an die heilige Quelle und die anderen Priesterinnen der Göttin spürte Rhian wie ihre Kehle eng zu werden drohte. So dass sie tief durchatmete und rasch blinzelte. Dann begann sie sich auf seine Stimme zu konzentrieren und neigte lauschend ihren Kopf auf die Seite.

“Darf ich mein Pferd behalten? Es hat mich sicher hierher getragen oder siehst du es nicht gerne, wenn deine zukünftige Frau hoch zu Ross sitzt?“

Ja, diese Frage war für Rhian äußerst wichtig und so hatte sie diese Frage nun zuerst gestellt. Sie wollte weiterhin ausreiten. Aber vielleicht  ziemte sich dies nicht als .. zukünftige Gemahlin des Brigantenprinzen? Als sich schließlich Brenna erhob und um Ruhe bat, wurde es schlagartig still und auch Rhian hielt für einen kurzen Moment gar die Luft an. Dann war es die Mutter ihres Zukünftigen die sich in ihrem Korbsessel aufrichtete und ihre leise, äußerst leise Stimme erklingen ließ. Die Königin hatte wahrlich eine wächserne Gesichtsfarbe und ihre Wangen waren hohl und eingefallen. Jene mysteriöse Krankheit wohl, von der sie sich wohl nicht erholen würde. Bei diesem Gedanken spürte Rhian wie ihr Herz nun gar schmerzhaft in ihrer Brust zu pochen begann. War dies eine leise Vorausahnung auf den bevorstehenden Tod der Mutter ihres Verlobten? N e i n, das konnte nicht sein.

Nach diesen wahrlich wenigen Worten der Königin wurden die Becher erhoben und auch ihr Verlobter hob seinen Becher ..auf sie. Ein Umstand der Rhian nervös machte und sie sich am liebsten irgendwo verkrochen hätte. Sie mochte es definitiv nicht im Mittelpunkt zu stehen und dies tat sie nun einmal. Der großen Göttin sei gedankt, spielten alsbald die Musiker hübsche Melodien und Rhian hätte am liebsten zu diesen Melodien getanzt. Doch bezähmte sie sich und verharrte ruhig auf dem Polster des Korbstuhls sitzend.

Als die ersten Speisen aufgetragen wurden spürte Rhian wie ihr Magen zu knurren begann. Ihre letzte Mahlzeit lag nun wahrlich etwas zurück und die junge Priesterin hatte Hunger. Wie lange es wohl dauerte bis das Spanferkel angeschnitten werden würde?

“Ich möchte dir eine treue und gehorsame Gemahlin sein, mein Prinz.“

Wisperte die junge Frau mit leiser Stimme und spürte wie ihre Finger leicht zitterten, als sich diese mit denen ihres Verlobten verschlangen. Seine Lippen auf ihrem Handrücken ließen eine wohlige Wärme durch Rhians Körper schießen, wobei sich auch ihre Wangen leicht zu röten begannen.
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08-10-2024, 12:18 AM,
Beitrag #12
RE: Empfang der Braut und ihrer Gefährten
Das unterwürfige Gehabe von Rhian kratzte ein wenig an meinem Gemüt und kurz konnte man den Ärger in meinen Augen aufblitzen sehen. "Wir sind keine Römer, Rhian...ich erwarte nicht Gehorsamkeit von dir sondern Loyalität." Für Römer mochte das das Gleiche sein, aber für mich war es das nicht. Blinden Gehorsam erwartete ich von einem Hund und nicht von meiner Frau.

Ich zwang mich mein Gesicht zu entspannen. Es war nicht fair meinen Zorn auf die Römer an meiner Verlobten auszulassen. Ich küsste ihre Hand erneut und drückte sie fest, ehe ich fortfuhr. "Natürlich kannst du dein Pferd behalten und es von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang reiten, wenn das dein Wunsch ist. Ich reite auch mit dir oder du reitest alleine, wie es dir gefällt."

Weder meine Tante, noch meine Cousine noch meine Mutter waren unterwürfige Heimchen. In dieser Familie gab es Frauen, die wussten was sie wollten und die mit Verstand und Mut wussten, wie sie sich ihre Wünsche erfüllen konnten. Ich hoffte, dass Rhian sich schnell an diese Art gewöhnen würde und nicht mehr ständig zu Boden starren würde. Vielleicht würde Mutterschaft und die Aufgaben einer Königin sie schnell in eine kämpferische Löwin verwandeln. 

Aber das lag in diesem Moment noch in der Zukunft. Auf der Wiese hatten sich schon ein paar Leute für einen Reigentanz eingefunden und ich erhob mich ebenfalls. "Wie wäre es mit einem Tanz, meine Liebste? Der Reigentanz hier ist einfach, keine Sorge!" Vielleicht kannte sie diesen Tanz ja nicht, aber kompliziert war es ja nicht.
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08-10-2024, 12:32 AM,
Beitrag #13
RE: Empfang der Braut und ihrer Gefährten
Die sensible Rhian bemerkte die Stimmungsveränderung ihres Zukünftigen und blickte rasch zu Cahir empor, um das verärgerte aufblitzen in seinen Augen erkennen zu können. Was hatte sie getan oder gesagt das sie den Zorn ihres Zukünftigen heraufbeschworen hatte?

“Ich habe nie behauptet eine Römerin zu sein Cahir. Loyalität steht für mich an oberster Stelle. Dir gegenüber, den Briganten, meiner neuen Heimat und der Göttin.“

Nach diesen Worten bettete Rhian ihre Finger, die sie zu einer lockeren Faust geballt hatte, gegen ihre Brust und atmete im selben Moment tief durch. Wie als würde sie ein stummes Gebet, gar Stoßgebet an ihre Göttin senden. Mochte Cahir darüber denken was er denken mochte. Für Rhian war ihre Göttin wichtig und daran würde sich auch nie etwas ändern. Die Musik wurde immer heiterer und Rhian schielte immer wieder aus dem Augenwinkel in Richtung der Tanzenden. Ob sie ihren Verlobten auffordern sollte oder sollte sie lieber still verharren und sich in Zurückhaltung üben? Darauf vertrauend und hoffend, dass es Cahir sein würde der sie auffordern würde.

Die Berührung seiner Lippen, als er abermals ihren Handrücken küsste, ließ Rhian sich entspannen und ihren Blick mit einem Lächeln auf ihrem Verlobten ruhen.

“Ich danke dir für deine ..Großzügigkeit.“

Oh, konnte man da etwa eine leise Spitze in den Worten der Jungpriesterin vernehmen? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Mochte ihr Verlobter diese Worte interpretieren wie er es gerne hätte.

“Du gestattest es mir alleine zu reiten? Ich möchte den Wind in meinen Haaren spüren und mich eins mit meinem Pferd fühlen.“

Vielleicht würde sie bei einem dieser Ausritte einen Teich finden, in dem sie nach dem Gesicht der Göttin Ausschau halten konnte. Oder vielleicht doch die Silberschüssel in ihrem Zimmer benutzen. Von seinen zukünftigen Gedanken ahnte Rhian nichts, was sie jedoch mitbekam war der Tanz, den einige der Feierenden aufzuführen gedachten. Und auch ihr Zukünftiger erhob sich.

“Wenn du mich sicher führst und du mir verzeihst wenn ich die Schrittfolge nicht kann, sehr gerne.“

Lächelte die junge Frau und ließ sich von Cahir auf die improvisierte Tanzfläche geleiten. Mitten hinein in die bereits Tanzenden. Zart bettete Rhian ihre Finger in die Handinnenfläche ihres Verlobten und vertraut darauf, dass er sie sicher führen würde.
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08-10-2024, 12:49 AM,
Beitrag #14
RE: Empfang der Braut und ihrer Gefährten
Hörte ich da eine kleine Spitze in ihren Worten? Interessant und überraschend. Vielleicht steckte doch mehr Stahl und Granit unter dem sanften Äußeren, als ich bisher angenommen hatte. Das war gut, denn Rhian würde einen starken Willen brauchen. Ich musste laut lachen, als wir uns auf die Tanzenden zubewegten. 

Ehe wir uns aber dem Reigen anschlossen, blieb ich noch einmal stehen und blickte Rhian ernst ins Gesicht. "Ich muss dir gar nichts gestatten, Rhian. Du bist nicht mein Untertan sondern bald Königin über dieses Volk und deine Stimme wird soviel Gewicht haben wie meine."

Ich konnte nicht anders und hielt ihr Gesicht für einen Moment in meinen Händen und drückte ihr einen Kuss auf die Wange, der aufgeheizter und leidenschaftlicher war, als ich es eigentlich wollte. Wir kannten uns erst ein wenig mehr als einen Tag und schon vernebelte sie mir die Sinne. Ich würde mich bis zur Hochzeit zusammenreißen müssen. 

Abrupt drehte ich mich um und zog sie in den Reigen der Tanzenden, bevor ich noch mit weiteren Küssen über sie herfiel. "Du musst dich nur bei mir einhaken und zuerst das rechte Bein hoch, einen Schritt nach links und dann das linke Bein hoch und einen Schritt nach rechts" rief ich ein wenig lauter, da die Menge der Tanzenden recht laut johlte.
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08-10-2024, 10:22 AM,
Beitrag #15
RE: Empfang der Braut und ihrer Gefährten
Die Stimmung war bereits sehr ausgelassen, was mitunter an den alkoholischen Getränken galt, welche ausgeschenkt wurden. Mit einem sanften Lächeln auf ihren Lippen folgte sie ihrem Zukünftigen in Richtung der Tanzenden. Leichtfüßig wirkten Rhians Schritte, so dass man den Eindruck gewann, sie würde neben dem bärtigen Prinz einher schweben. Wieso Cahir dann jedoch auf einmal zu lachen begann, verstand Rhian nicht und so blickte sie mit einem fragenden Ausdruck auf ihrem Gesicht zu ihm empor. Vielleicht würde er ihr seinen Heiterkeitsausbruch erklären. Denn Cahir blieb auf einmal stehen und auch Rhian hielt in ihrer Schrittfolge inne.

Die Tatsache das der Blick ihres Zukünftigen äußerst ernst aussah, ließ Rhian einen Kloß in ihrer Kehle verspüren. War ihr Zukünftiger böse mit ihr? Hatte sie sich ungebührlich verhalten, was ihm ein Dorn im Auge war? Bang nun der Ausdrduck auf dem Gesicht der Jungpriesterin.

“Es tut mir Leid mein Prinz. Ich werde mich an dieses.. mein n e u e s Leben erst noch gewöhnen müssen. Bitte habe Geduld mit mir.“

Erklärte Rhian und bat im selben Moment um Geduld ihres Verlobten. Auch wenn sie instinktiv wusste, dass der Geduldsfaden des Bärtigen wohl äußerst kurz war, aber vielleicht, würde er bei ihr eine Ausnahme machen?

“Königin der Brigantes und deine ..Gemahlin.“

Erneut war es ein Kloß der sich in ihrer Kehle festgesetzt hatte und den Rhian tapfer hinab schluckte. Es klang alles noch so surreal, wenn man Rhian danach befragen würde. Dann jedoch waren es die rauen Hände ihres Verlobten, die sich an ihre Wangen betteten und Rhian vollkommen still hielt. Um aus großen Augen zu Cahir empor zu blicken. Seine Hände waren schwielig wie Rhian feststellte. Schließlich berührte er mit seinen Lippen ihre Wange, wobei sein Bart über ihre Wange kratzte und Rhian ein wohlig warmes Gefühl in sich aufsteigen spüren konnte. Mit sittsam gesenktem Blick und geröteten Wangen verharrte Rhian so an Ort und Stelle, als sich Cahir von ihr zurück zog. Nur um sie im nächsten Moment in den Reigen der Feierenden hinein zu ziehen. Verflogen war dieses traumhafte Gefühl, während Rhian von der Begeisterung der Menschen angesteckt wurde und Cahirs Worten lauschte. Zuerst das eine Beine hoch und dann das andere Bein hoch.

“Ich habe verstanden.“

War nun auch Rhians leicht erhobene Stimme zu vernehmen, während sie sich bei Cahir einhakte und den Tanzschritten folgte. Kein einziges mal aus dem Rhythmus kommend. So ging es einige male hin und her. Bevor Rhian schwer atmend um eine Pause bat und sich ihre Strähnen hinter die Ohren steckte, denn diese hatten sich aus ihrer hübschen Frisur gelöst.
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