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RE: Schmiede - Dunduvan Deimos - 03-09-2023 Dunduvan schüttelte den Kopf; Calum verstand ihn falsch, so wie sie eigentlich in den letzten Taghen immerzu aneinander vorbeigeredet hatten. Was Caradoc ihm erzählt hatte, war das eine. Cathbad irrte sich nicht. Aber weil sie so nahe an der Vollendung ihres Lebenszwecks standen, lagen bei allen die Nerven blank. Sie waren die Falken. Der Tag der Abrechnung war in Greifweite. Und danach würde es vielleicht keine Falken mehr geben. Er kritzelte:
Es war seltsam. Seine kühle, oft spöttische, so oft verletzende Stimme hatte der Druide Cartivel dem Druidenschüler Dunduvan Deimos weggenommen, und seitdem war er wie amputiert. Seitdem waren aber auch andere Stimmen in seinem Gemüt. Die von Cathbad natürlich, die er schon immer kannte. Aber eben auch andere, die leiser und sanfter waren, und die er zuvor selten zu Wort hatte kommen lassen. Dunduvan wollte Calum einfach gerne bei der Reise zur Heiligen Quelle um sich haben. RE: Schmiede - Calum - 03-09-2023 Calum lauschte - oder vielmehr beobachtete - Deimos mit Anspannung. Er konnte sich nicht vorstellen, dass dessen Besuch einen erfreulichen Grund hatte. Dass er, der ihre Aufgabe sonst so ernst nahm, zudem seine Tarnung gefährdete, nahm er indes schon fast als persönliche Beleidigung auf. War ihnen denn egal, was das bedeutete? Deimos jedoch überraschte seinen Bruder wirklich. Die Worte, die auf den Tafeln standen, waren schon fast freundlich, die Gesten fast liebevoll und Calum war ein wenig misstrauisch. Das war so gar nicht Deimos' Art. Noch weniger, dass er ihn einfach um der Begleitung willen mitnehmen wollte. Was war denn da los? "Ich verstehe nicht. Denkst du denn, sie verstehen dich nicht oder können nicht lesen?", wollte der Schmiedelehrling neugierig wissen und prüfte noch einmal die Tafel, ob er sich verlesen hatte. "Du... willst wirklich, dass ich mitkomme? Nicht Louarn?" Es wäre jedenfalls unkomplizierter gewesen, denn Louarn hatte ja keine Verpflichtungen. Er konnte sich schon irgendwie befreien, nur... RE: Schmiede - Dunduvan Deimos - 03-12-2023
kritzelte Dunduvan. Während Louarn auf seiner Mission im Norden und Raven ihnen gar nicht bekannt gewesen war, hatten sie beide die Stellung in Iscalis gehalten. Damals hatte Calum so schön unter seiner Fuchtel gestanden. Die gute alte Zeit. Es war schwierig, ein Anführer zu sein, wenn man die Gewalt der Stimme nicht besaß. Seine Stimme war seine, Dunduvan Deimos Stärke. Cathbad hatte ihnen erzählt, dass die bessergestellten Jungen in Rom im Reden unterrichtet wurden. Rhetorik nannten sie es. Ob das auch sein römisches Erbe war? Er musste einmal Calum fragen, was er denn glaubte, ob er etwas und was er von den Römern geerbt hatte. Außer den Augen und der Finsternis im Herzen. Dunduvan griente und ärgerte sich noch einmal, dass er gerade nicht sprechen konnte. Es war so schwierig, zu erklären, was ihm alles durch den Kopf ging.
RE: Schmiede - Calum - 03-17-2023 Wie in alten Zeiten. Als alles noch so einfach gewesen war. War es das je? Calum hatte versucht, sich zu erinnern, sich jedoch seit einiger Zeit die Frage gestellt, ob er die Römer je gehasst hatte. Über die Antwort dachte er in Deimos' Beisein jedoch lieber nicht nach. Sonst kam er noch zu einem Schluss, der keinem von beiden gefiel. Calum musterte die Tafel. Auch wenn er noch immer böse war, brachte er es nicht über sich, Deimos allein die Reise antreten zu lassen, wenn dieser schon seinen Stolz schluckte und ihn persönlich um Hilfe bat, trotz der Diskretion, die sie hier wahren mussten. Also würde er es tun. "Gib mir eine Stunde und wir treffen uns am Stadttor. Weißt du, ich habe ein paar meiner Leute instruiert und jede Menge Aufträge 'auf Abruf', die ich nur aktivieren muss. So kann ich die Schmiede im Grunde ständig für Lieferungen und dergleichen verlassen. Der Auftrag für einige Hufeisen nach Cheddar dürfte ausreichen, um uns den Tag zu beschäftigen." Er belog den gutmütigen und offenherzigen Cynric nur ungern. Andererseits machte der Schmied keinen Verlust. Auch wenn die Aufträge nur Calums Tarnung dienten, das Gold, das dabei heraussprang, war schließlich echt und dass die Aufträge sogar aus den umliegenden Siedlungen kamen, gab dies dem Schmied das Gefühl, er erlangte wirklich Bekanntheit. Er hatte Calum genau zu diesem Zweck eingestellt, jedoch wusste er nicht, wie viel er dem jungen Lehrling wirklich verdankte. Er hatte die Ausbildung bei Cynric nie als Mittel zu seiner Tarnung angesehen, sondern sich wirklich auf die Lehre gefreut. Doch hin und wieder brauchte er nun einmal mehr Zeit, als ihm sein Meister zugestand... "Vor der Stadt in einer Stunde", wiederholte er und schickte Deimos auf den Weg. RE: Schmiede- Auf der Suche nach Antworten - Raven - 03-18-2023 (02-20-2023, 04:53 PM)Flavianus Pytheas schrieb: Pytheas lächelte Calum zu, den er unter dem Namen Atreus kannte. Irgendwann während der Saturnalienfeier war der Junge weg gewesen, doch das nahm der Medicus nicht übel; gewiss hatte der junge Römer andere junge Römer getroffen und darüber die Zeit vergessen. <<< An der Schmiede angekommen sah sie sich suchend um, ob sie vielleicht Calum oder den Schmied sah. Doch es war nur der Medicus und sein Gehilfe da. „Salve, Flavianus. Hast du Artreus gesehen? Ich hab hier einen Topf der am Griff etwas locker ist, ich wollte ihn fragen ob er ihn richten kann.“ Sie freute sich wirklich den Medicus zu sehen, seit dem Fabata wieder auf den Beinen war hatte sie kaum zwei Worte mit ihm geredet, ausser vielleicht was er trinken und essen wollte, wenn er in die Taverne kam. Auch nickte sie seinem Gehilfen freundlich zu. RE: Schmiede - Cynric Ap Gawen - 03-18-2023 (02-15-2023, 09:12 AM)Wicho schrieb: Verärgert über sich selber stellte Wicho fest sein Meister war schon da. Er hatte mal wieder zu lange gebraucht, getrödelt, sich ablenken lassen oder sonst noch was. Naja wenigstens konnte er jetzt die Schilder tragen und an den dafür vorgesehenen Stellen anbringen. Cynric war ja ganz froh das er so einen Zulauf hatte doch das die Kunden sogar Schlange standen war schon etwas anderes. Doch es war schnell erledigt, es waren alles nur Dinge die abgeholt werden sollten. Das hätte eigentlich auch Atreus machen sollen, doch der war mal wieder irgendwo verschwunden. Er war sehr zufrieden mit seinem Lehrjungen, er war neugierig und vor allem talentiert. Er liess ihn zwar bis jetzt nur die einfachen Sachen schmieden wie Nägel oder Hufeisen, ein paar mal hatte der Junge auch kleine Fehler an Töpfen und Eimern repariert und das gar nicht mal schlecht. In der nächsten Zeit würde er ihm mal etwas schweres zeigen doch jetzt war erstmal der Menschenauflauf hier zu bewältigen. „Willst du was holen oder bringen?“ fragte der den nächsten in der Reihe. RE: Schmiede - Dunduvan Deimos - 03-18-2023 (03-17-2023, 12:43 AM)Calum schrieb: Wie in alten Zeiten. Als alles noch so einfach gewesen war. War es das je? Calum hatte versucht, sich zu erinnern, sich jedoch seit einiger Zeit die Frage gestellt, ob er die Römer je gehasst hatte. Über die Antwort dachte er in Deimos' Beisein jedoch lieber nicht nach. Sonst kam er noch zu einem Schluss, der keinem von beiden gefiel. Dunduvan nickte nur. In seinen Augen aber blitzte eine gewisse Befriedigung auf. Calum würde mit ihm kommen. Sobald er diese blödsinnige Geis von sich gestreift hatte, würde er auch wieder mit ihm sprechen können. Es war gerade so ungewohnt: Calum hatte nun das Wort, und er musste schweigen. Jetzt wollte er ihn nicht länger aufhalten; überhaupt, je weniger Leute sie zusammen sahen desto besser. Er hob die Hand zum Gruß und verschwand >>> RE: Schmiede - Calum - 03-18-2023 Calum sah Deimos noch zu, wie dieser von dannen zog. Er wusste selbst nicht, warum er dieser Reise zugestimmt hatte. Der Riss zwischen ihnen beiden war inzwischen doch kaum mehr zu übersehen. Er hatte die Klippen seit Louarns Besuch nicht mehr aufgesucht, aber Verbitterung war geblieben. Er fühlte sich von Cathbad betrogen und verraten und spürte die Menschlichkeit in sich rebellieren gegen das Gebot, sie existiere nicht. Doch... wie auch immer. Er hatte nun zugesagt. Nun musste er auch mitmachen, denn sein Wort brach er nur äußerst ungern. Er suchte also die Schmiede auf und fand seinen Meister im Gespräch mit... oh nein... Innerlich stöhnte er auf, während er äußerlich gefasst blieb. Was tat diese Schnepfe hier? Und... Götter, war die dreist. "Ich wäre dir verbunden, wenn du nicht einfach mein Cognomen benutzt, ohne mich zu fragen", sagte er zur Begrüßung frostig. "Iulius ist mein Name für Leute, die ich nicht kenne. Und im übrigen habe ich keine Zeit." Sich an Cynric wendend, fügte er an: "Meister, die Lieferung nach Cheddar ist bereit. Weißt du noch? Ich erzählte dir davon. Ich denke, ich sollte jetzt aufbrechen. Je früher, desto eher bin ich wieder da." Mal ehrlich, was tat sie überhaupt hier? Sie hatten bisher nichts miteinander zu tun gehabt. Hatte sie keine dringenden Priestersachen zu erledigen?! RE: Schmiede - Flavianus Pytheas - 03-18-2023 (03-18-2023, 01:24 PM)Cynric Ap Gawen schrieb: (03-18-2023, 01:12 PM)Raven schrieb: An der Schmiede angekommen sah sie sich suchend um, ob sie vielleicht Calum oder den Schmied sah. Doch es war nur der Medicus und sein Gehilfe da. "Salve Cynric Ap Gawen", sagte der Medicus und lächelte entschuldigend: "Mein Gehilfe und ich haben uns nicht gut abgesprochen, und nun sind wir beide gleichzeitig wegen der gleichen Angelegenheit hier. Wenn ich aber schon hier bin, kann ich mir deine Arbeit auch gleich ansehen" Wicho konnte noch nicht gut lesen, und er wäre vielleicht überfordert damit, nachzuschauen, ob sich ein Rechtschreibfehler eingeschlichen hatte. Bezahlt war ja bereits. Er wandte sich um, als er eine Stimme hörte, die er sofort erkannte. Da war Iuventia Helena. Pytheas hatte überhaupt nicht mit ihr an diesem Ort gerechnet, obwohl es natürlich nicht seltsam war, sie im Auftrag ihrer Tante in verschiedenen Läden anzutreffen. Er hätte sich nicht umdrehen müssen, um zu wissen wie die junge Römerin aussah: Ihr feingeschnittenes Gesicht mit den klugen, schwarzen Augen, ihre gerade erblühte Weiblichkeit. Ihre Schönheit schnitt Pytheas direkt ins Herz. Immer noch hielt er ihre Gaben an eine Taberna verschwendet. "Sei gegrüßt Iuventia Helena", sagte er freundlich: "Alle gesund und munter zuhause? Wie geht es den beiden Kleinen?", er sprach mit einer gewissen Wärme, die sich auch in seinen Augen widerspiegelte: "Ich habe Atreus in der Tat vorhin gesehen, aber dann tauchte ein Bursche namens Mervyn oder Meryn aus seinem Heimatdorf auf und nahm ihn in Beschlag. Vermutlich triffst du die Beiden draußen an", er deutete in die Richtung, in der Calum und Dunduvan verschwunden waren, als auch schon Calum alleine zurück kehrte. (03-18-2023, 07:30 PM)Calum schrieb: Er suchte also die Schmiede auf und fand seinen Meister im Gespräch mit... oh nein... Innerlich stöhnte er auf, während er äußerlich gefasst blieb. Was tat diese Schnepfe hier? Und... Götter, war die dreist. Pytheas trat einen Schritt zurück und tat so, als schaue er sich in der Schmiede um, um niemanden in Verlegenheit zu bringen. Atreus war Helena gegenüber fast schon grob, was so gar nicht zu seiner sonstigen Liebenswürdigkeit passte. Es geht bestimmt um irgendwelche Gefühle, dachte Pytheas im Geiste kopfschüttelnd. Es war ihm, als hätte...nein, nicht die Götter, Flavianus Pytheas glaubte nicht an himmlische Mächte, sondern nur an höchst irdische... ihm das Schicksal selbst einen Wink gegeben: Die Welt der Gefühle ist verworren, sieh zu, dass du ihr fern bleibst. RE: Schmiede - Louarn - 08-03-2023 Auch wenn ich die ganze Nacht quasi nicht geschlafen hatte und meine Laune auch schon mal besser war, ich hatte Calum versprochen, dass ich mit ihm reden würde. Nicht nur über das, was bei Erwan passiert war und was ihn offensichtlich so mitgenommen hatte, dass er mit einem Mal still verschwunden war und ich nicht einmal die Gelegenheit hatte, noch mit ihm zu reden. Sondern auch über das, was Flavianus Pü gesagt hatte und von dem ich glaubte, verstanden zu haben, dass die beiden, naja, irgendwie intim miteinander waren. Ich wusste ja, dass mein Bruder jetzt nicht so war wie andere Jungs in unserem Alter, und dass er sich für Mädchen eigentlich nie interessiert hatte. Damit war ich ganz okay, das war jetzt nicht das Problem. Aber ich wollte, dass er wusste, dass er sowas nicht tun musste, wenn er spionieren wollte. Sofern das denn dazu da war, um zu spionieren. Nun, egal, so oder so, ich wollte mit ihm reden und war deshalb hier bei der Schmiede, noch deutlich vor dem Mittagsstand der Sonne, aber jetzt auch nicht ganz früh am Morgen. Ich hoffte zumindest, dass ich ihn nicht wieder im Stall aus dem Bett scheuchen musste. Ich betrat also diese Schmiede und schaute mich um. “Ist Atreus Fronteius da?“ fragte ich, da ich Calum nicht herumwuseln sah, nach ihm. Dieser bescheuerte römische Name wollte immer noch nicht über meine Zunge rollen. |