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Haupttor - Druckversion

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RE: Haupttor - Eisu Ap Comux - 10-18-2024

Caillan, der Torwächter, hielt Wache. Clara war für ihn kein Überraschungsbesuch, denn seit Tagen sprach man von nichts anderem. Der Herr war verliebt und wandelte wie verzaubert umher! Sehnlich wurde der Besuch der jungen Römerin erwartet. Die forsche Art der Keltin Grunja gefiel Caillan und er öffnete die Sichtluke im Tor:
" Langsam, junge Frau", zwinkerte er ihr zu, bevor er die Luke wieder schloss: "Ich weiß schon Bescheid"
Dann knarrte und ächzte das Tor, weil der Balken zurückgeschoben wurde. Das konnte Caillan nicht alleine bewerkstelligen, zwei Männer halfen ihm. 
Nun war die Einfahrt groß genug, dass Durs die Kutsche in den Innenhof zu lenken vermochte. Die den gepflasterten Hof umgebenden Gebäude waren eine Mischung aus keltischem und römischem Stil. Manches war auch rein keltisch wie die Große Halle oder rein römisch wie die beheizbare Therme (die zwischenzeitlich auch beheizt wurde, da der Herbst gekommen war. Die Leute nannten sie im Gegensatz zum Sommerbad das Winterbad)
Überall brannten Fackeln und tauchten den Hof in kupfergoldenes Licht, denn die Sonne war bereits am Untergehen.
Aber schon versammelte sich das Gesinde, Gefolgsleute, Frauen, Sklavinnen und Sklaven. Sie waren jedoch alle ordentlich gekleidet und wirkten wohlgenährt. Vaters beide Hexen, Meowe und Nessi hatte Eisu Ap Comux in den Norden verbannt, das war nichts für die römische Gabinia Clara. Nur Nisca wartete, um der Dame zur Hand zu gehen beziehungsweise deren Sklavinnen zu zeigen, wo sie was finden würden. Eine Dienerin hatte die Dame mitgebracht, eine Keltin wie Nisca selbst.
Alle Frauen waren furchtbar neugierig, wer der Gast denn war, der Eisu Ap Comux so den Kopf verdrehte. Sie blieben wohl erzogen auf ihren Plkätzen, doch wer konnte, reckte den Hals, um einen Blick zu erhaschen.
Dann kam Eisu Ap Comux auf den Hof. Er trug eine blaue Tunika, die die Farbe seiner Augen betonte. Sein Bart war gestutzt, seine Haare leuchtete im Fackelschein. Um seine Schultern trug er einen prächtigen Umhang mit einem komplizierten Muster, der mit einer Spange in Form eines keltischen Lebensbaumes, einem der vielen königlichen Symbole der Dobunni, geschlossen war. 
Seine Miene hellte sich auf,  als er die Ankommenden sah.  Beinahe hätte er es nicht mehr ausgehalten, als es anfing, zu dämmern und wäre den Gästen entgegen geritten. Gerade als er sich auf Peredur schwingen wollte, meldete ihm jedoch ein Junge die Ankunft. Der ganze Mann strahlte. 
Er trat zum Wagen und reichte Gabinia Clara seine Hand, damit sie hinuntersteigen konnte (Ein Diener hatte bereits einen Tritthocker hingestellt)
"Lady Gerwina", redete er sie an, ihren germanischen Namen, den sie nur mit Vertrauten teilend, gebrauchend:
"Hundertfach, nein tausendfach willkommen auf meinem Hof"


RE: Haupttor - Gabinia Clara - 10-20-2024

Die Reisenden brauchten nicht zu lange warten, schon öffnete sich eine kleine Luke am Tor und ein Gesicht zeigte sich durch die Öffnung, es war vermutlich der Wächter, der etwas Grunja sagte, worauf sie die Augen verdrehte. Der Wächter versuchte dann das Tor zu öffnen, dazu brauchte er aber noch zwei Männer, so sicher war das Comux Anwesen geschützt. Endlich öffnete sich das Tor und Durs fuhr den Wagen langsam in den gepflasterten Innenhof und blieb dann stehen. Gerwina überblickte kurz neugierig den Gutshof, schaute sich dann um und war sichtlich beeindruckt, als sie so viele Menschen sah, die anscheinend über ihren Besuch informiert wurden und auf sie warteten. Im Schein der Fackeln, betrachtete Gerwina aus ihrem Wagen die freundlichen Gesichte und lächelte den Anwesenden leicht zu.

Und dann sah sie ihn, den großen und starken Mann mit strahlenden blauen Augen. In seinem prächtigen Umhang mit rätselhaften Mustern sah er distinguiert und sehr vornehm aus. Seine ganze Erscheinung hat Gerwina bezaubert und ihre smaragdgrünen Augen glänzten. Als der edle Kelte dann zum Wagen kam, konnte Gerwina auch die Spange, die seinen Umhang geschlossen hielt, erkennen und bewundern. Eisu Ap Comux reichte Gabinia seine Hand, damit sie aus dem Wagen aussteigen konnte, sie gab ihm ihre und stieg mit seiner Hilfe herunter. Sie trug ein dunkelgrünes bodenlanges Reisekleid und darüber ihren weißen Hasenfellmantel, der im Licht der Fackeln, wie Schnee glitzerte. Das kupfergoldene Haar hatte sie für die Reise hochgesteckt und mit einer Haarschnalle befestigt. Leider hat die Frisur während der Fahrt etwas gelitten und eine widerspenstige Locke  kräuselte sich ihre Wange hinunter.

"Sei gegrüßt, edler Fürst Eisu Ap Comux, es ist sehr liebenswürdig von dir, mich willkommen zu heißen und ich bedanke mich für deine Einladung und für so einen freundlichen Empfang", Gerwina lächelte ihren Fürsten warm an und ihr Blick ruhte wohlwollend auf ihm.


RE: Haupttor - Eisu Ap Comux - 10-22-2024

Das weiße Fell, das grüne Kleid, beides glitzerte im Fackelschein und ließ Gabinia Clara wie ein überirdisches Wesen aussehen. Aber das war sie nicht, sondern eine junge, hübsche Frau, warm und voller Leben. Eisu Ap Comux war froh, dass es so war. Er schaute in ihre meeresgrünen Augen. Eine vorwitzige Goldlocke kringelte sich auf ihrer Wange, und am liebsten hätte er sie hinter Claras Ohr zurück geschoben. Doch solche Vertraulichkeit, wenn alle zusahen, wollte er nicht. Er lächelte nur:
"Lass uns bitte zuerst deine Pferde und deine Diener versorgen" Als Pferdezüchter dachte er zuerst an die Tiere und dann an seine Leute, doch das war Gerwina vom Gabinierhof bestimmt schon gewohnt:
"Könnte dein Diener bei meinen Pferdeknechten beim Stall unterkommen?"
Die Dienerin würde entweder bei ihrer Herrin oder in nächster Nähe schlafen, damit sie hörte und kam, wenn man sie brauchte.
"Dann würde ich Dir gerne  dein Zimmer für deinen Aufenthalt zeigen. Wir haben ein Balneum nach römischer Art hier.  Das hier ist  meine Sklavin Nisca. Sie  zeigt deiner Dienerin, wo sie alles für Deine Bequemlichkeit findet"
Nisca trat vor und verbeugte sich. 
Eisu Ap Comux sah Gabinia Clara forschend an. Müde sah sie eigentlich nicht aus. Dennoch sagte er:
"Ich wusste nicht, ob Du heute bereits zu erschöpft für Festlichkeiten in der Großen Halle sein wirst. Daher habe ich eine große Cena auf Morgen Abend verschoben. Doch wir können in meinem Officium  eine Kleinigkeit zu Abend essen, wenn du denn meine Gesellschaft wünschst, Lady Gerwina"


RE: Haupttor - Gabinia Clara - 10-23-2024

Die lästige Locke kitzelte Gerwinas Gesicht, sie schob sie energisch hinter ihr Ohr und hoffte, die wird sie nun nicht mehr belästigen, dann lächelte sie verlegen als Eisu in ihre Augen schaute und sie senkte ihre Lider für einen Augenblick... 

Der Fürst schlug dann vor, dass zuerst die Pferde und Gerwinas Diener versorgen sollten und fragte ob Durs bei seinen Pferdeknechten im Stall unterkommen könnte. Es war ihr nicht ganz recht, dass Durs im Stall schlafen sollte, aber für eine Nacht wäre es auch nicht verkehrt, wenn er bei ihren Pferden blieb, damit die Tiere in der fremden Umgebung nicht nervös werden. Gerwina schaute Durs fragend an und der gute Knecht nickte. "Ja, ich denke, er könnte"; für eine Nacht, dachte Gerwina bei sich, danach wird ihr schon was einfallen. "Und das ist Grunja, meine Cubicularia, es wäre schön, wenn sie in meiner Nähe bleibt, werter Eisu", der ihr gerade seine Sklavin Nisca vorstellte, die Gerwina erst jetzt bemerkt hatte und sie würde Grunja, die diese Nisca inzwischen skeptisch musterte, alles zeigen, damit Gabinia es bequem hatte.

"Es ist sehr nett von dir, mein Fürst, wenn du mir mein Zimmer zeigen würdest und ich danke dir für deine Gastfreundlichkeit", Gerwina lächelte ihn sanft an, dann sagte Eisu, dass er eine große Cena auf Morgen verschoben hatte, weil er dachte, sie wäre von der Reise zu müde für Festlichkeiten, aber heute könnten sie in seinem Officium zu Abend essen: "Deine Gesellschaft wird mir eine Freude machen, Eisu Ap Comux, und ich nehme deine Einladung sehr gerne an". Währenddessen hat Grunja das Gepäck aus dem Wagen geholt und war bereit ihrer Herrin zu folgen.

Mittlerweile wurde es dunkel, der Abendstern erschien bereits und stand wie ein Juwel am Himmel.