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Das Heim der Priesterin - Druckversion

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RE: Das Heim der Priesterin - Rhian - 11-14-2023

Kaum hatte Rhians Kopf das Kissen berührt, war das Mädchen auch schon eingeschlafen. Offensichtlich war Rhian doch erschöpfter, als sie nach außen hin zugeben wollte. Diese Erschöpfung war jedoch kein Wunder, nachdem was das Mädchen heute alles erlebt hatte. So bekam Rhian auch nicht mit, wie sich Gilda etwas Holz vom Stapel vor der Hütte schnappte und damit hinüber in Bronwyns Hütte ging. Auch den leichten Windzug, als sich die Türe der Hütte öffnete und Dierna hereinkam, bekam Rhian nicht mit. Als Dierna die Felle etwas anhob und sich Úna im nächsten Moment an Rhians Rücken kuschelte, drehte sich das Mädchen etwas im Bett herum und öffnete blinzelnd eines ihrer Augen. Als sie das Baby dann in ihrer unmittelbaren Nähe entdecken konnte, linste Rhian in Richtung der älteren Priesterin und einer jungen Frau, die sie bis vor kurzem noch nicht zu Gesicht bekommen hatte. Um das Baby jedoch nicht zu wecken, zog Rhian das Baby in ihre Arme und zupfte die Felldecke etwas fester um ihren Körper. Schließlich sollte das Baby nicht frieren. Nachdem sich Rhian vergewissert hatte, dass das Baby auch wirklich nicht aus der Bettstatt kullern konnte, schloss die junge Novizin ihre Augen und war im nu wieder eingeschlafen.

Der Geruch von frischem Eintopf war es, welcher Rhians Lebensgeister augenblicklich wecken sollte und die junge Novizin ihre Augen aufschlug. Auch das Baby begann freudig zu blinzeln, als Rhians Blick auf Úna zum ruhen kam. Zärtlich strich Rhian dem Baby über den zarten Flaum auf dem Kopf und wickelte sich vorsichtig aus den Fellen. Während sie das Baby nicht minder vorsichtig auf ihren Schoß hob und zwischen Dierna und Gilda hin- und her blickte.

“Das Baby ist ja wirklich süß.“

Kicherte Rhian, als sie Úna zärtlich in ihren Armen zu wiegen begann.

“Kann ich euch beiden behilflich sein?“

Beeilte sich Rhian über ihre Lippen hervor dringen zu lassen. Oder sollte sie auf das Baby aufpassen?


RE: Das Heim der Priesterin - Raven - 12-06-2023

Auf der Suche nach Unterkunft

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(12-05-2023, 05:34 PM)Anwen schrieb: …Sie klammerte sich an ihren Stock und ging langsam auf das Haus zu, wobei sie versuchte, ihr Gewicht von ihrem verletzten Knie zu nehmen. "Ich hoffe, wir können hier eine Weile bleiben. Ich brauche Zeit, um mich zu erholen. Und du sicher auch!" fügte sie noch hinzu.
Oh ja, Ruhe und Erholung brauchten sie und genau das würden sie sicher hier finden. Raven klopft an die Tür des kleinen Hauses, aus dem sie ein paar leise Stimmen hörte.
Gilda war wohl nicht alleine, sie hatte gehört das Dierna bei ihr geblieben war, was auch das weitere Haus, aus dem Rauch aus dem Schornstein stieg, bewiess.
Raven war jetzt, als sie endlich ihr Ziel erreicht hatte, sehr erschöpft und schwankte als sie sich an den Türrahmen lente.
Alles tat ihr wieder weh, sie musste bellend husten, der Rachen war rau und ihre Augen brannten. Doch hier unter ihren Schwestern würde sie Hilfe bekommen und Anwen auch.


RE: Das Heim der Priesterin - Anwen - 12-08-2023

Nach einer scheinbar endlosen Wanderung durch den dunklen Wald war Anwen an den Rand ihrer Kräfte gelangt. Ihr Knie schmerzte unerträglich, als ob tausend Nadeln darin stachen. Sie fühlte sich erschöpft, ihr Körper schrie nach Ruhe und ihre Gedanken waren benebelt vor Müdigkeit. Ihr Magen knurrte vor Hunger, ein schmerzhaftes Echo ihrer Entbehrungen.

Die Hoffnung, in dieserm Rundhaus wenigstens für ein paar Tage eine Zuflucht zu finden, hatte sich in ihrem Herzen festgesetzt und war inzwischen zu einer überwältigenden Sehnsucht herangewachsen. Ein warmer Platz am Herdfeuer, eine Kleingkeit zu Essen und einen sicheren und trockenen Platz zum Schlafen. Mehr brauchte sie nicht.

Ihre Begleiterin schien mit der Umgebung vertraut zu sein, und so ließ Anwen ihr den Vortritt. Sie beobachtete, wie die Frau mit einer Selbstverständlichkeit auf die Tür zuging und klopfte.


RE: Das Heim der Priesterin - Rhian - 12-27-2023

Noch immer hielt Rhian das Baby auf ihrem Schoß und wiegte Úna zärtlich hin- und her. Dabei entlockte sie dem Baby leise glucksende Laute, welche auch Rhian zu einem leisen kichern veranlasste. Hach. Úna war wirklich herzallerliebst. Und dennoch drang das leise pochen an Rhians Gehör, so dass sie unmöglich weiter in ihrer weichen Bettstatt verweilen konnte. Mit einem sehnsüchtigen Blick in Richtung der wärmenden Felle, atmete das Mädchen tief durch, bevor sie Úna sanft in die weichen Felle wickelte und einen kurzen Blick in Richtung Dierna warf. Wenn sich die ältere Priesterin nicht in Bewegung setzte, dann würde sich Rhian der Türe nähern um diese zu öffnen. Und genau dies geschah dann auch schon im nächsten Moment. Beinahe hätte ihr der pfeifende Wind die Türe regelrecht aus der Hand gefegt. Doch Rhian gelang es die Türe so lange offen zu halten, bis die zwei Reisenden eintreten konnte. Bei näherer Betrachtung erkannte das Mädchen, dass es sich hierbei um zwei Frauen handelte.

“Seid willkommen.“

Begrüßte Rhian die beiden Frauen und bedeutete den Beiden auf der Bank am Feuer Platz zu nehmen. Dierna hatte doch diesen köstlichen Eintopf zubereitet und ihre Gäste sahen so aus, als könnten sie beide eine wärmende Mahlzeit in diesem Moment außerordentlich gut vertragen. So füllte Rhian zwei Schalen mit dem dampfenden Eintopf und reichte diese den beiden Frauen. Nachdem das Mädchen einige Momente geschwiegen hatte, konnte sie ihre Neugierde nicht länger zurück halten.

“Wer seid ihr? Hat euch die Göttin hierher geführt? Woher kommt ihr?“

Hell leuchtete es auf dem Gesicht der jungen Novizin.


RE: Das Heim der Priesterin - Raven - 12-31-2023

Raven konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, sie fiel der jungen Frau fast schon in die Arme, als diese die Tür öffnete.
Ihre Hände waren dick verbunden, auch im Gesicht hatte sie noch immer Anzeichen des Brandes und ihr Atem ging rasselnd zwischen den bellenden Hustenanfällen.

Am Tisch versuchte sie nach dem Becher mit Wasser zu greifen, was ihr mit den Händen nicht wirklich gut gelang.

Hilfesuchend sah sie das junge Mädchen an.


RE: Das Heim der Priesterin - Anwen - 01-02-2024

Als sich endlich die Tür öffnete, fiel Anwens Begleiterin der jungen Priesterin, die in der Tür erschienen war, regelrecht in die Arme. 
Die junge Frau begrüßte sie freundlich und bat sie herein zu ihrem Herdfeuer. Anwen trat in die Hütte, in der es mollig warm war und es nach leckerer Fischsuppe roch. Ah, wie sie sich nach einer warmen Mahlzeit sehnte! Sie nahm dankend auf der hölzernen Bank Platz und sah sich um. Nun erblickte sie auch die andere Frau und das Baby, dass in Felle gewickelt war.

Die junge Frau schien ihre Gedanken lesen zu können und reichte ihr eine Schale mit Suppe. Sie fragte nach ihren Namen und woher sie beide kamen. "Ich bin Anwen, eine Dienerin der Andraste. Und das ist.." Anwen zuckte mit den Schultern. "Leider kenne ich ihren Namen nicht. Sie hat noch nicht gesprochen, seitdem ich sie so verletzt im Wald gefunden habe. Mein Knie ist auch verletzt," antwortete sie ihr. Dankend nahm sie die Schale mit Suppe entgegen und begann zu essen.  "Wer seid ihr und welcher Göttin dient ihr?" fragte sie, nachdem sie etwas von der Suppe gegessen hatte.


RE: Das Heim der Priesterin - Gilda - 01-12-2024

Mein doch eher bescheidenes Heim war mit der Ankunft von Raven und Anwen auf einmal bis unters Dach voll und ich musste selbst in die Ecke rücken, damit Raven neben mir Platz hatte. Auch Dierna machte Anwen Platz, während Rhian und das Baby auf dem schmalen Einzelbett an der Wand saßen. "Raven, wie siehst du denn aus?" sagte ich zu dem Mädchen, das schwankend neben mir saß, aber die Worte waren vergebens und ich musste meine Hand unter ihre führen, damit ihr der Wasserbecher nicht aus der Hand entglitt. Sie schien Fieber zu haben und sie musste dringend in die Wärme und sich hinlegen. Die andere Frau schien ein wenig kräftiger, aber ebenfalls verletzt zu sein. 

Erst jetzt betrachtete ich die andere Frau, die zusammen mit Raven hierher gekommen war. "Ich grüße dich, Schwester. Ich bin die Hüterin dieser Quelle, die der Göttin Brigid geweiht ist. Auch wenn wir nicht zu Andraste beten, so sind doch alle Götter ein Gott und alle Göttinnen eine Göttin." Ich stellte die Anwesenden der Reihe nach vor: "Ich bin die Priesterin Gilda und dies sind die Priesterin Dierna und die Novizin Rhian sowie das kleine Lämmchen Úna, Diernas Tochter. Und das Mädchen, mit dem du hierher gekommen bist, heißt Raven. Sie ist ebenfalls der Göttin geweiht." Kurz blickte ich zu Dierna, die jetzt im Winter kurz vor der Niederkunft stand. Ich würde das Feuer in der Hütte nebenan selbst entfachen müssen, damit Raven im Warmen liegen konnte.  

"Ruh dich am Feuer aus, Schwester. Ich werde mich um eure Unterbringung kümmern und wenn du Fragen hast, so kannst du diese Dierna stellen. Rhian, hol bitte noch weitere Decken und einen Wasserkrug aus dem Gemeinschaftshaus." Damit hatte ich meine Anweisungen erteilt und ich zwängte mich vorsichtig an den anderen Frauen, Mädchen und dem Kind vorbei aus der Hütte um Holz zu holen und die Feuerstelle nebenan in Theras Hütte anzufeuern. Ich hatte die Hütte erst kürzlich geputzt, da ich sie für Rhian vorbereiten wollte, aber nun brauchten wir den Platz erstmal für die verletzten Neuankömmlinge.

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RE: Das Heim der Priesterin - Cathbad - 02-26-2024

Ihm taten die Füße weh, warum auch musste man nur immer so viel laufen?
Cathbad war den größten Teil seines Weges mit einem Ochsenkarren unterwegs gewesen und war gar nicht so viel gelaufen aber trotzdem taten sie ihm jetzt weh. Er grummelte und schimpft leise vor sich hin als er sich den Weg durch Brigits Forst bahnte.
Am Ritualplatz blieb er kurz stehen, hier würde in ein paar Tagen das Ritual stattfinden doch noch war nichts davon zu sehen. Er war sich sicher das die Göttin Raven annehmen würde, warum sollte die sie es auch nicht. Das Mädchen war noch Jungfrau und gut ausgebildet. Als Priesterin der Brigit konnte sie viel Gutes tun.
Cathbad zog sich die Kapuze seines Umhangs tiefer ins Gesicht und ging weiter zu Gildas Haus, er hatte noch mehr zu tun als nur die Weihe einer Priesterin.
Als er am Haus ankam öffnete er die Tür ohne anzuklopfen und betrat es wie selbstverständlich. Die untergehende Sonne hinter ihm ließ ihn wie eine Lichtgestalt erscheinen als er so im Türramen stand.


RE: Das Heim der Priesterin - Gilda - 03-02-2024

So wie jeden Tag in dieser Jahreszeit und mit den sonstigen Kranken bei der Heiligen Quelle war ich dabei Kräuter zu trocknen, bündeln, sortieren und zerreiben für Pasten und Kräutertränke gegen diverse Beschwerden. Gerade war ich dabei einen Kräutersud zu zubereiten, als meine Tür ohne Vorwarnung dank des Winds gleich ganz aufflog. Nur kurz verzog ich das Gesicht bei dem kalten Hauch, der ins Warme zog, als ich auch schon den Besucher erspähte. Cathbad...na prima.

Es war nicht so, dass ich den alten Zausel nicht mochte. Ich bewunderte seine Aufopferung für die Götter und Traditionen des Landes und nach fast 40 Dienstjahren als Priesterin konnte ich dieses Opfer vollstens verstehen. Aber anstrengend war der Mann schon und als Druide verdiente er einen gewissen Respekt, den ich zollen musste. Was er wohl dieses Mal wollte? Wahrscheinlich nichts Gutes...

"Hallo Cathbad" sagte ich daher neutral und machte ihm Platz vor dem offenen Feuer und half ihm mit Stiefeln und Umhang. Der Alte war bestimmt durchgefroren bei dem eiskalten Wind und Nieselregen. "Ich habe gerade Erkältungssud gekocht, wenn du etwas davon willst. Es ist warm und stärkt den Körper" erklärte ich mit einem Nicken auf das Gebräu im Kessel, der noch auf der Feuerstelle vor sich blubberte. 

Ich stellte ihm einen Becher und den kleinen Topf Honig auf den Tisch, damit er sich bedienen konnte, während meine Hände weiter an der Kräuterpaste für einen Wundumschlag arbeiteten. Cathbad würde schon von sich aus erzählen, was er wollte, sobald er sich aufgewärmt hatte.


RE: Das Heim der Priesterin - Cathbad - 03-03-2024

„Als ob ich mir nicht selbst helfen könnte“ brummte er in seinen dichten Bart und hoffte doch dass Gilda das nicht so genau gehört hatte.
Er warf seinen Umhang ab und legte ihn auf eine der Truhen am Eingang, ging zum Feuer, dort rieb er sich die kalten Hände, um sich dann zu setzen.
„Ein heisses Fußbad wäre das richtige jetzt und wenn du schon was von deinem Gebräu fertig hast, dann auch davon. Schaden kann es ja nicht.“
Cathbad drehte sich so zum Feuer, das seine klammen Füße sich daran erwärmten, aber nicht verbrannten.
Er sah Gilda dabei zu wie sie die Kräuterpaste weiterverarbeitet.
„Ist jemand verletzt oder machst du das nur so zum Vergnügen?“ Er hatte sich vorgebeugt und in den Becher sich etwas von dem Gebräu geschöpft, jetzt versüßte er es mit reichlich Honig. Jedem anderen hätte er das versagt, denn nur bittere Medizin hilft auch aber für ihn war das ja nur vorbeugend und keine Medizin.
Genüsslich lehnte er sich zurück und streckte sich, es wurde mal Zeit das er eine Weile an einem Platz blieb und seine Knoche zur Ruhe kommen ließ. Er lehnte sich mit dem Rücken an den Tisch und sah wieder zu Gilda, als er an dem dampfenden Becher nippt, sich wieder zum Honigtopf lehnte und noch etwas nachsüßte.