Die Carmentalia bezeichnen zwei dicht aufeinander folgende Feiertage im Ianuar zu Ehren der Göttin Carmenta, der Göttin der Vorsehung. begleitet wurde sie von den Göttinnen Porrima (Zukunft) und Postuorta (Vergangenheit):
Am 11. Januar hielten Frauen Riten und Opfer ab, um Schwangere zu segnen und für die Zukunft der ungeborenen Kinder zu bitten, sowie um eine leichte Geburt.
Darüber hinaus verrichteten die Frauen an diesem Tag keinerlei Arbeiten und verweigerten sich allen Annäherungsversuchen der Männer.
Am 15. Januar wurde ein Ritus zum Schutz von Neugeborenen durchgeführt. Drei Männer verkleideten sich als Intercidona (Göttin mit einer Axt), Picumnus (Gott des Getreidemahlens, bewaffnet mit einer Keule (zum Mahlen des Korns)) und Deverra (die "Ausfegerin", bewaffnet mit einem Besen). Diese drei Gottheiten sollten Kinder vor dem Gott Silvanus und seinen Silvanen schützen (und so den plötzlichen Kindstod abwehren). Hierfür zogen die verkleideten Männer durch die Nachbarschaft und klopften an Fenster und Türen von Wohnungen mit Neugeborenen und Kleinkindern.
An diesem Tag nahmen Frauen auch wieder ihre "ehelichen Pflichten" auf, die sie vier Tage zuvor abgelehnt hatten.