Die Lemuria waren ein Totenfest an drei Tagen im Mai. Die Römer glaubten, dass an diesen Tagen der Schleier zwischen den Lebenden und den Toten aufgehoben würde und die Toten so die Lebenden heimsuchen konnten. Um das damit verbundene Unglück zu verhindern und die Totengeister zu beruhigen, wurden verschiedene Riten ausgeführt.

Am 09. Mai war der erste Tag der Lemuria.
An diesem Tag sollte der Hausherr vor Mitternacht aufstehen und sich waschen. Danach ging er durch das haus und streute Bohnen über seine linke Schulter, während er folgende Beschwörungsformel sprach: "Haec ego mitto, his redimo meque meosque fabis"
Böse Geister sollten auf den Bohnen ausrutschen und stolpern und so für die Lebenden keine Gefahr mehr darstellen.
Danach wusch sich der Hausherr erneut und ging einen kleinen Gong schlagend durch das Haus, während er die Geister mit den Worten "Manes, exite paterni" hinausscheuchte.