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Normale Version: Convivium publicum zu Saturnalia
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Frowin hatte sich nach seinem Ausruf schnell verzogen, damit ihm nicht irgendwelche liebestollen Weiber gleich die ersten Weinbecher andrehen konnten, noch ehe er sich in seinen Fummel geschmissen hatte. Nun waren er und einige seiner neuen Freunde dabei, die eben entführten Opfertiere wie richtige römische Patrizier herzurichten.
Er stülpte dem Tier gerade mühsam seine "Toga" über, als er angesprochen wurde von einem jungen Knaben, der ihn ganz verzückt anstarrte.
Frowin musste sich noch daran gewöhnen, auf offener Straße erkannt zu werden, sodass ihm der Grund für die sonnenhelle Miene erst mit und mit klarwurde. Als der Junge ihm jedoch Unterstützung anbot, schnaubte er amüsiert.
"Aber klar, mein Freund", sagte er, denn er hatte ganz und gar nichts gegen Kinder. Er war von den Jungs und Mädchen der Sklaven auf dem Hof der Älteste gewesen, also hatte er immer mit Jüngeren zu tun gehabt. "Hier, hilf mir doch mit Iulius Cato hier. Ist ein störrisches Biest. Aber halt ihn um Himmel Willen von Furius Saturninus fern. Der hätte ihm eben fast ein Ohr abgebissen."
Er hatte ein schlechtes Gewissen, dass eine der Ziegen den Namen seines Herrn trug, aber das war nicht seine Idee gewesen. Er musste am Ende nur dafür geradestehen, wenn das rauskam...
Er machte dem Jungen Platz und musterte ihn neugierig.
"Wie heißt du denn? Mich scheinst du ja zu kennen."
Calum war überglücklich. Allein, als Bruder angesprochen zu werden, hatte solch einen großen Wert, nachdem alles, woran er glaubte, in den letzten Wochen und Monaten so sehr ins Wanken geraten war.
"Ein Unglück ist geschehen, in der Tat", seufzte er und nickte belegt, als ihn Louarn losgelassen hatte. Seine Umarmungen konnten wahrlich Bäume zerdrücken und er fühlte sich doch recht zusammengestaucht. "Die Römer haben unser Samhain-Fest angegriffen und den Druiden Caradoc getötet. Und unsere Höhle ist auch nicht mehr sicher... Die, die überlebt haben und den Römern in die Fänge geraten sind, wurden zumeist in die Minen geschickt, aber ein paar von uns konnten entkommen. Wo Cathbad ist, weiß ich nicht, aber Deimos versteckt sich in einem Dorf in der Nähe. Und ich, naja, bin hier untergetaucht, wie ich es schon seit eh und je tue. Unsere Brüder sind wie du bisher noch nicht von ihren Aufträgen zurückgekehrt."
Abgeschoben und vergessen, während irgend ein Falkenmädchen als hohe Priesterin auserkohren wurde, obgleich man ihnen den Mantel des Druiden stets versagt hatte. Calums Eifersucht wurde wirklich täglich schlimmer, weshalb er sich auch von Raven fernhielt.
"Ich muss dir so viel erzählen, Louarn. Das allerwenigste davon gut."
Bedrückt wich er dem Blick des Roten aus, denn wieder einmal fand sich Calum in einem Dilemma. Er hatte bislang niemandem von Caradocs letzten Worten erzählt. Sie würden jeglichen Kampf sinnlos machen. Deimos, er würde ihm vermutlich nicht glauben und im Gegenteil zornig werden. Oder mit erneuerter Wut auf die Römer stürmen, nach dem Motto "Jetzt erst recht".
Und doch, solange es für die Leute noch Hoffnung auf einen Sieg gab, würden immer mehr Kelten sterben... Götter, er fühlte sich elend nur beim Gedanken daran.
Meine Hand lag noch immer auf seiner Schulter, als Calum anfing, zu berichten. Er sagte nicht viel, aber das, was er sagte, hätte mich kaum schwerer treffen können. “Caradoc…? wiederholte ich mit bleischwerer Stimme und ich merkte, dass ich leicht wankte. Man hätte mir genausogut einen Dolch in die Brust rammen können, es hätte nicht viel Unterschied gemacht zu diesen Worten. Mit einem Mal war mir übel und schwindelig, und ich musste tief durchatmen, um meine auftreibenden Gefühle niederzukämpfen. Unter allen Menschen, wie konnte man jemandem wie Caradoc so etwas antun? Auf einem heiligen Fest? Wo der Schleier zwischen dieser Welt und der Anderswelt ohnehin schon so dünn war, dass man leicht hindurchtreten konnte? “Aber wie…? Warum..? Ich verstehe nicht…?" Mein Verstand versuchte, zu verarbeiten, was nicht zu verarbeiten war. Bilder schwemmten meinen Kopf, Bilder der Vergangenheit. Cathbad war meistens eher streng und enttäuscht mir gegenüber, aber Caradoc, er war die Liebenswürdigkeit überhaupt. Ich konnte mich nicht an ein einziges Mal erinnern, wo er laut oder ungerecht oder gewalttätig gewesen wäre, wo ich vor ihm Angst gehabt hätte oder mir seinen Tod auch nur gedanklich oder kurz gewünscht hätte. Und dass er umgebracht worden war, das war mehr, als mein Verstand gerade fassen konnte.

Ich ließ Calum los und ging stöhnend einen Schritt rückwärts, wo ich auf die Wand des Hauses hinter mir traf. Das war gut, ich drehte mich seitlich und stütze mich mit einem Arm ab, da die Welt weiterhin schwankte. Ich wollte mir eigentlich keine Blöße geben, aber ich konnte das alles nicht so schnell, wie ich gewollt hätte. Ich brauchte ein paar Atemzüge, um die Übelkeit hinunterzukämpfen und die ungeweinten Tränen dort zu lassen, wo sie hingehörten: Ungeweint. Nach ein paar Atemzügen hatte ich mich wieder unter Kontrolle und konnte meinen Bruder ansehen.
“Dundavan geht es also gut? Und du bist hier in Sicherheit? Ja, ich musste das noch einmal hören. “Ich hätte hier sein sollen. Wenn ich da gewesen wäre...“ Gut, ich hatte keine Ahnung, wie viele Römer gekommen waren, aber trotzdem hatte ich das Gefühl, versagt zu haben, Caradoc im Stich gelassen zu haben, weil ich nicht da gewesen war.
“Ich will alles wissen. Wann hast du…? Ich meine, wo können wir reden? Bei Dunduvan?“ Verdammt, ich musste das alles verarbeiten.

Das Lachen und Grölen, das vom nahen Festplatz herüberwehte, erschien mir mit einem Mal unerträglich. Wie konnten sie hier fröhlich feiern, während sie Caradoc ermordet hatten?
"Ich verstehe es auch nicht", seufzte Calum, der seinen wankenden Bruder voller Mitleid und Hilflosigkeit beobachtete. Wenn ein Hüne wie Louarn durch solche Worte schwankte, wie sollte dann ein Schwächling wie er damit klarkommen? "Die Römer sind bekannt dafür, unterworfenen Völkern ihren Glauben zu lassen. Aber... unsere Druiden gelten in ihren Augen als Rebellenanführer. Sie sehen sie als feindliche Feldherren, nicht als religiöse Führer. Sie wollen uns brechen."
Seufzend setzte sich Calum neben den Großen und zog die Beine an.
"Ich habe seit Samhain nicht mit Deimos gesprochen. Ich weiß nur, dass er in Cheddar ist und offenbar die Füße stillhält. Neulich war er bei einem Wagenrennen Zuschauer, dort habe ich ihn gesehen. Aber wir konnten nicht miteinander sprechen. Ich... Ich glaube, er heißt nicht gut, dass ich hier lebe. Und was ich zu sagen hätte, wäre... nicht gut..."
Jetzt saßen wir beiden also da, auf dem Boden, während eine Ecke weiter das Leben tobte. Ich fuhr mir mit meinen Händen einmal über das Gesicht, als könnte ich damit die bösen Geister, die sich meiner bemächtigen wollten, einfach wegreiben und atmete noch einmal tief durch. Mein Blick ging zu Calum, der irgendwie klein und verletzlich neben mir wirkte. Ich war schon immer größer und breiter als er gewesen, aber grade fiel es mir doch mehr auf. Und auch, wenn ich grade selber litt, fühlte ich mich sofort verantwortlich, ihm zu helfen. Ich legte ihm brüderlich meinen Arm um die Schulter und zog ihn einmal kurz heran, damit er merkte, dass ich da war, ehe ich ihn wieder losließ. Wir wollten ja nicht kuscheln. “Was hast du denn zu sagen?“ fragte ich ganz offen und schaute ihn an.
Ich verstand nicht immer, was meine Brüder so zu sagen hatten. Oft genug waren mir ihre Pläne zu hoch und zu kompliziert. Aber ich hörte ihnen immer zu. Und ich liebte sie alle, bedingungslos, und wenn sie mich brauchten, war ich da. Und gerade hatte ich das Gefühl, dass Calum mich brauchte. Auch wenn wir in einer römischen Stadt auf dem Boden herumsaßen.
Calum lächelte bitter. Er hatte die Nähe genossen. Den kurzen Augenblick der Sicherheit. Eine Berührung, die ihm das Gefühl gab, nach dem er sich so sehnte.
Deimos fühlte nicht so wie er, das glaubte er fest. Für ihn waren sie alle sicher nur eine Zweckgemeinschaft. Und er verachtete ihn, Calum, dafür, dass er kein Krieger war. Dass er sich versteckte und dass er aussah, wie er aussah. Calum wusste es einfach. Es war eine halbe Ewigkeit her, dass ihn jemand berührt hatte und er wünschte sich beinah, dass Louarn nicht losgelassen hätte. Er hatte gar nicht gewusst, wie einsam er war.
"Die... Die anderen wissen es nicht", begann er stockend. "Aber ich war da, als... als Caradoc seine letzten Worte sprach. Er deutete die Prophezeihung der Priesterinnen und trug mir auf, die Worte weiterzugeben. Aber ich konnte es nicht. Denn... Denn laut Caradoc ist unser Kampf zum Scheitern verurteilt. Die Römer werden erst in vielen vielen Jahren besiegt. Dann sind wir alle längst nicht mehr am Leben. Alles, was wir bisher getan haben, war sinnlos. Unsere Ausbildung, unsere Rache... alles." Als er das sagte, krochen ihm Tränen in die Augenwinkel. Ihm war übel.
Ich merkte, dass etwas Calum schwer auf dem Herzen lag. Er zögerte ein wenig, lächelte dieses bittere Lächeln, wenn man eigentlich nichts zu Lächeln hatte, aber trotzdem stark sein wollte. Ich kommentierte es nicht, wollte Calum nicht verunsichern. Ich saß einfach nur still da und wartete, bis er so weit war, zu sprechen. Wenn er so weit war, würde er schon kommen, und ich hoffte, dass er wusste, dass er bei mir in Sicherheit war. Das war er immer und würde er immer sein.
Und so war es auch, und er fing an, zu erzählen. Er war bei Caradoc gewesen, als dieser starb. Kurz schlug mein Herz schmerzhaft schneller, als ich mir vorstellte, dass er dort gewesen war, als die Römer kamen und alle hatten fliehen müssen. Ich hätte wirklich da sein müssen, wenn schon nicht um Caradocs willen, dann aber um Calums willen. Er hätte an diesem Tag nicht allein sein sollen. Und auf meinen gewissen lag nun ein Stein aus schneidendem Eis, groß und schwer und kalt. Aber im Moment ging es nicht um mich, sondern um meinen kleinen Bruder, der mich brauchte. Also war ich da und hörte zu, was er zu sagen hatte. Auch wenn mein Kiefer kurz mahlte und mein Nacken sich verspannt anfühlte und meine Hände sich einmal zu Fäusten schlossen, ehe sie sich wieder öffneten.
“Mir hat er auch mal etwas prophezeit, als ich noch jünger war“, sagte ich sanft und ernst gleichzeitig. “Als ich elf war und wütend, dass Cathbard meine Haare alle hat ausfallen lassen wegen diesem Mittel… du erinnerst dich sicher. Ich würde es nie vergessen, und die anderen hatten Wochenlang ihren Spaß wegen meiner Glatze gehabt. “Ich wollte abhauen. Einfach weg. Hatte die Schnauze voll. Caradoc hat mich erwischt und mit mir geredet. Hat mir ins Gewissen geredet, dass ich euch nicht allein lassen darf.“ Ich zog die Beine etwas an und stieß mit meinem Knie Calum etwas an, um ihn mit dieser kleinen Geste etwas aufzumuntern. “Er sagte mir voraus, dass ich irgendwann das Schicksal der Druiden erfüllen würde.“ Naja, eigentlich hatte er gesagt, er hätte von einem roten Fuchs auf einem Feld aus Feuer geträumt, und dass dieser Fuchs ich sein würde, oder irgend so etwas. Ich hatte es mir nicht genau gemerkt. “Und schau mich an. Ich bin ein miserabler Druide.“ Ich versuchte mich an einem schiefen Lächeln, um Calum aufzumuntern.
“Was ich damit sagen will: Vielleicht hat er sich geirrt?“ Ich stieß Calum nochmal leicht an und zog ihn dann nochmal leicht an mich, um ihm durch die Haare zu wuscheln, in der Hoffnung, dass es ihn aufmuntern würde. “Wenn du Angst vor Dunduvans Reaktion auf die Botschaft hast, helfe ich dir, kleiner Bruder. Und ich glaube nicht, dass unser Leben sinnlos war. Es hat uns zusammen gebracht. Ich finde schon, dass das Sinn hat. Vielleicht nicht den, den Cathbad sich ausgedacht hat, aber ich wäre sehr traurig, wenn ich dich nie kennen gelernt hätte.“ Gut, ich wäre dann auch sehr tot, so dass ich mir wenig Gedanken darum machen müsste. Aber trotzdem.
Nach etwa einer halben Stunde waren die ganzen Preise ans Podium geschafft und eine Liste an zufälligen Zahlen angefertigt, von denen nicht alle völlig "zufällig" waren. Ein paar der kleineren und praktischeren Preise wie Lebensmittel und Stoffe fanden meist ihren Weg zu den ärmsten Familien von Iscalis. 

Auch dieses Jahr fanden das Paket gallischer Leckereien ihren Weg zu einer jungen Witwe mit einem halben Dutzend Kindern und kranken, alten Eltern. Die einfachen Tuniken und drei Paar Sandalen fanden ihren Weg zu Rhiannons Familie, die ihre Mutter im Frühjahr verloren hatte und ein Geschwisterchen bei einem Feuer vor einigen Monaten. Zehn Geldsäckchen á 30 Sesterzen wurden von Plautius Montanus gestellt, die ebenfalls ihren Weg in die Hände eher ärmerer Familien fanden. Das Geld würde über den Winter das magere Einkommen vieler aufbessern und dem Plautier würde es nicht fehlen. 

Nachdem die kleineren Preise alle verteilt waren, ging es dann an die größeren Hauptgewinne. Paullinas Mann, Asinius Quadratus, überprüfte noch einmal die Liste und als nächstes waren zwei große Stoffballen in einem Korb, gestiftet von Pomponia Agrippina. Feinste Wolle, gefärbt in einem leuchtenden Blutrot und genug davon um mehrere Tuniken oder ein ganzes Ensemble zu nähen. Fabatas Mann half ihm den schweren Korb mit den beiden Ballen blutroter Wolle einmal hochzuhieven, damit alle ihn sehen konnten, ehe er die Gewinnzahl verkündete. 

"Wer hat das Holzstück mit der Nummer LXXVI?" rief der hünenhafte Bäcker in die Menge und schaute sich nach dem oder der Gewinnerin um.
(01-04-2023, 07:06 PM)Calum schrieb: [ -> ]Ein wohliger Schauer fuhr Calums Arm hinauf, als der Medicus ihn berührte und sein Herz machte einen Hüpfer. Eigentlich wollte er im Augenblick gar nicht weg, doch sein Gesprächspartner hieß ihn, auf das Podium zu den anderen Jungen mit ihren Kieseln zu steigen.
"A-Also schön. Ich komme gleich wieder!", versprach er und begab sich eilig zu den anderen. Gerade wurde ein Bäckersjunge von gewaltigen Ausmaßen von den holden Damen willkommen geheißen. Calum legte es nicht unbedingt auf einen Kuss an, er hatte jedoch auch nichts dagegen. Dennoch hätte er sich lieber weiter mit Flavianus unterhalten, der ihn von unten sicher beobachtete. Den übrigen Zuschauern winkte er schüchtern, lächelte jedoch auch angesichts der heiteren Aufmerksamkeit.


(01-04-2023, 10:41 PM)Iuventia Fabata schrieb: [ -> ]
Die Jungs hatten sich nun vor der Bühne versammelt und die paar Glücklichen, die einen Kiesel von den Mädels erhalten hatten, ließen sich bejubeln und holten sich ihr Küsschen ab. Ich sah einen großen rothaarigen Kelten, der vor Helena stand und es sah fast schon so aus, als wollte er sich von meiner Nichte ein Küsschen holen, als sich die dralle, blonde Metzgerstochter Rhiannon dazwischen drängte und dem Schönling einen Schmatzer auf die Wange drückte. Rhiannon hatte mehr Holz vor der Hütte als Verstand im Köpfchen, aber sie war so ein nettes und freundliches Mädel.

Die hübsche schwarzhaarige Faustina übernahm dann die Führung und zählte laut die Kiesel der Kerle auf der Bühne und Frowin hatte bei weitem die meisten. Laut verkündete Pomponias Tochter Frowin als den Saturnalienfürst und unter lautem Jubel streifte sie ihm die Amtskette über, setzte ihm die Weidenkrone auf und gab ihm ein Küsschen auf die Wange. Als das erledigt wurde, kletterten einige der anderen jungen Kerle ebenfalls auf die Bühne und begannen Frowin auf ihre Schultern zu hieven und ihn über den Platz zu tragen unter lauten "Saturnalicus princeps!"-Rufen Richtung Stadtrand.


Ich habe mich geirrt, dachte Pytheas. Iuventia Helena schien nichts mit Atreus zu haben. Zumindest waren sie kein Paar. Die Fabata- Nichte war liebenswürdig zu ihm wie zu allen Menschen, denen sie begegnete, dachte Pytheas.  Nett wie zu all den anderen Gästen, die in die Taberna kamen - gerade sprach sie mit einem großen rothaarigen Kelten, der zur Wahl des Saturnalienfürsten gekommen war - der sich offensichtlich ein Küsschen - es war den Bewerbern versprochen worden - erhoffte. Da drängte sich eine dralle Blonde dazwischen.
Pytheas konnte nicht verhehlen, dass ihn beides erleichterte. Kein zukünftiger Schmied also. Und keinen Kuss für den großen, auf seine barbarische Weise attraktiven Kelten.
Er schüttelte über sich selbst den Kopf, was ging ihn die junge Römerin an? Anstatt an sie zu denken, sollte er lieber Heiltinkturen kochen gehen oder sonst etwas Nützliches tun. Aber auch dabei konnte man gut nachdenken.

Atreus war im Getümmel verschwunden, vermutlich genoss er seinen Erfolg bei den Iscaler Jungfrauen, Pytheas lächelte in sich hinein und betrachtete das Los  in seiner Hand: Es war die 76.

(01-09-2023, 12:25 AM)Iuventia Fabata schrieb: [ -> ]"Wer hat das Holzstück mit de Nummer LXXVI?" rief der hünenhafte Bäcker in die Menge und schaute sich nach dem oder der Gewinnerin um.

Der Grieche hob die Hand: "Äh, das bin ich wohl!" , rief er. Er hatte nicht mitbekommen, was genau der Preis war. Hoffentlich kein Schaf, dachte er.
Es dauerte ein wenig, bis sich jemand für das Los meldete, aber dann rief der Medicus und nach Kontrolle des Holzstückchens mit der Nummer wurde Pytheas der große Korb mit feinem, rotem Wollstoff übergeben. Die Bäckerssöhne halfen dabei den schweren Korb von der kleinen Bühne zu hieven. Der Gewinn wurde in der Liste vermerkt und es ging direkt zum nächsten Posten.

Als nächstes war ein Sklavenkind an der Reihe. Das arme Ding war von Mallius Mango gespendet worden und sah halb verhungert aus, so dürr wie es war. Immerhin hatte Mango das Kind mit ordentlicher Kleidung und Schuhwerk versehen. Das Mädchen war etwa 6 oder 7 Jahre alt, schwarzhaarig und hatte mandelförmige Augen. Sie sprach allerdings Latein und war in Britannia aufgewachsen, denn ihre Eltern waren auch Sklaven.

"Wer hat das Los mit der Nummer XXXVII?" rief der Bäcker den nächsten Preis aus.
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