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Das Schicksal ist ein mieser Verräter!
01-17-2023, 11:31 PM,
Beitrag #1
Das Schicksal ist ein mieser Verräter!
Ich bin Madoc. Das bedeutet 'der Glückliche'. Ich habe keine Ahnung, warum mich meine Mutter nach meiner Geburt so nannte, denn die Zeiten waren alles andere als glücklich, als ich vor vierundzwanzig Jahren das Licht der Welt erblickte. Die Rhufeinig, die Römer hatten damit begonnen, unsere Heimat weiter zu bedrängen und immer weiter nach Westen vorzurücken. Sehr lange konnte mein Volk Widerstand leisten. Trefft sie, wo ihr nur könnt! war die Devise. Und genau das taten sie, mein Vater und all die anderen Krieger. Doch letztendlich wurde auch ihr Wiederstand gebrochen und sie mussten sich ihnen unterwerfen. doch das war den  römischen Dämonen nicht genug! Sie scheuten nicht einmal davor zurück, die heilige Insel Mona mit ihrer Anwesenheit zu besudeln. Sie töteten jeden der heiligen Männer, denen sie habhaft wurden. Einigen wenigen, so sagte man, sei die Flucht gelungen. 
Ich wuchs in Llanmellin auf, einer Höhensiedlung westlich des Flusses Afon Gwy. Dort lebte ich bis vor gut zwei Jahren mit meiner Mutter, meinem Vater und meiner jüngeren Schwester Gwyn in einem Rundhaus. Wir hatten ein gutes Leben dort! Es gab dort alles, was wir brauchten. Auch ein Mädchen, das mein Herz erwärmte fand ich dort. Branwen hieß sie. Sie hatte rotbraunes Haar und grüne Augen.  
Eines Tages aber kamen die Besatzer und vertrieben uns von unserer Heimstatt. Sie sagten, wir müssten von nun an in ihrer gottlosen Stadt aus Stein, unten im Tal wohnen, die sie Venta Silurum nannten. Uns blieb nichts anderes übrig, als uns zu fügen. Von nun an aber sollte erneut der Zorn der silurischen freiheitsliebenden jungen Männern auflodern. Auch ich schloss mich einer Gruppe junger Krieger an, die Anschläge auf die Besatzer planten und auch ausführten. Wir agierten aus dem Untergrund heraus und schlugen dann zu, wenn die Römer es am wenigsten erwarteten. Auch wenn dies bedeutete, Branwen, Gwyn und meine Eltern kaum noch zu sehen. Ich wollte sie nicht in Gefahr bringen und das war auch gut so!
Vor drei Monaten geschah schließlich das Unvermeidliche! Einige meiner Gefährten und ich gerieten in einen Hinterhalt, als wir uns einem Spähtrupp entgegenstellen wollten. Drei meiner Freunde wurden dabei getötet. Ich und ein weiterer Krieger wurden gefangen genommen. Sie brachten uns in ihr Fort und legten uns dort in Ketten. Einige Tage später übergaben sie mich und meinen Freund einem Sklavenhändler, der mich zunächst an einen Ludus verhökerte. Der Lanista und sein Doctor, einem altgedienten Gladiator, hatten aber wenig Freude an mir. Nachdem ich meinem Lehrmeister beinahe den Schädel eingeschlagen hätte, wollte mich der Lanista am liebsten ans nächste Kreuz nageln lassen. Dann aber hatte er eine bessere Idee, wie mit mir verfahren werden sollte: Warum sollte ich drei Tage lang an einem Kreuz krepieren, wenn ich mich dafür auch mehrere Monate lang in einer Mine unter Tage tot ackern konnte und meinem Dominus dabei auch noch einen Teil seiner Unkosten wieder einbrachte? Also schickte er mich zurück zum Sklavenhändler seines Vertrauens, mit der Bitte, man möge mich doch bitte an eine der unzähligen Minen im Süden verhökern. 
Wieder in Ketten gelegt, mit einem Eisenring um den Hals, erwartete mich, was mir mein jämmerliches Leben noch zu bieten hatte.
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