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Triclinium | Speisezimmer - Claudia Sabina - 02-15-2025
*Bildnachweis: Carole Raddato from FRANKFURT, Germany, CC BY-SA 2.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0>, via Wikimedia Commons, von mir bearbeitet und zugeschnitten RE: Triclinium | Speisezimmer - Claudia Sabina - 02-16-2025 >>> Etwas später lag ich frisch gebadet, in einem bequemen seidenen Hauskleid auf einer Kline. Anaxarete hatte mich erst unter Tränen abgeküsst, nun ruhten aber meine beiden Füße in ihrem Schoß und sie massierte sie. Ich ließ ab und an ein wohliges Geräusch hören, mit geschwollenen Knöcheln war das Ausstreichen eine solche Wohltat. Ab und an angelte ich mir ein Häppchen von den angerichteten Tellern. Die Kohlebecken spendeten angenehme Wärme. Ich wurde schläfrig: "Nun, Nefertem, berichte mir, was die letzten Wochen alles passiert ist. Auch den neusten Klatsch aus Iscalis. Besonders den neusten Klatsch", sagte ich und schaute mit Wohlgefallen den nubischen Jüngling an, dessen Hals auf anmutigste Weise durch den Torques verschönert wurde. RE: Triclinium | Speisezimmer - Nefertem - 02-16-2025 >>> Die Anweisung seiner Domina, Rosula zu Claudia Sabinas zweiter Cubicularia zu erheben, notierte sich Nefertem auf einer Kladde. Welche er immer bei sich führte. Zwar war der Dunkelhaarige nicht auf den Kopf gefallen und konnte sich doch einiges merken. Aber eben auch nicht alles. In der Zwischenzeit war das Triklinium vorbereitet worden und Nefertem betrat jenen Raum, in dem es sich seine Domina bereits auf einem der gepolsterten Korbsessel gemütlich gemacht hatte. Anaxarete kniete vor ihr, Claudia Sabinas Füße in ihrem Schoß und massierte diese. Strich über ihre geschollenen Knöchel, während Nefertems Blick rasch über Claudia Sabinas Erscheinung wanderte. Ihren wahrlich gewölbten Bauch dabei betrachtete und sich die Frage stellte, wie lange es sich der kleine Iulius da drin noch gemütlich machen wollte. Jene Gedanken behielt Nefertem jedoch für sich. Stattdessen atmete er tief durch und ließ seine Stimme erklingen. Schließlich wollte Claudia Sabina wissen was in der Zeit ihrer Abwesenheit in Iscalis geschehen war. Sämtlicher Klatsch interessierte sie. Etwas was Nefertem dann doch verwunderte. Hatte sie in Londinium etwa nicht genügend Klatsch gehört? Vorsichtig trat Nefertem einen Schritt auf seine junge Domina zu und atmete noch einmal tief durch. Seine Hände faltete er schließlich auf seinem Rücken. “Dieses Schmuckstück und all die anderen Dinge die du mitgebracht hast Domina, muss doch ein Vermögen gekostet haben.“ Versuchte sich Nefertem vorsichtig an sein eigentliches Problem heranzupirschen. Wobei, es war nicht s e i n Problem, sondern das i h r i g e. Wenn man es genau nehmen möchte. “Ich muss mit dir reden Domina. Es ist wirklich dringend.“ Dabei warf Nefertem einen raschen Blick in Richtung Anaxarete. Bevor er seine Aufmerksamkeit einzig und alleine seiner jungen Domina schenkte. “Während deiner Abwesenheit sind einige Briefe auf meinem Schreibtisch gelandet. Darunter befanden sich auch Rechnungen mit horrenden Summen.“ Intensiv nun der Ausdruck auf dem Gesicht des jungen Maiordomus, dessen Blick seine Domina keine Sekunde verließ. Claudia Sabina sollte bewusst sein, was sie in ihrem Kaufrausch angerichtet hatte. “Ich musste deine eisernen Reserven angreifen Domina. Und…“ Nun fuhr sich Nefertem durch seine dunklen Haare und über sein Gesicht. “Du bist hoch verschuldet Domina.“ Ob Claudia Sabina die Tragweite ihres Kaufrauschs bewusst war? “Ich wusste nicht mehr weiter. Und habe mich an Dominus Furius Saturninus gewandt. Er hat dir einhundertzwanzig Aureii geliehen. Mit diesen Goldstücken konnte ich den Großteil deiner …Schulden begleichen und deine Gläubiger milde stimmen.“ Erklärte Nefertem mit seiner angenehm weichen Stimme. “Ich möchte nur eines wissen. Wie ist es so weit gekommen?“ Nun wirkte Nefertems Blick eine Spur intensiver, während er Claudia Sabina musterte. “Dominus Furius Saturninus fordert die geliehene Summe im Ganzen zurück. In zwei Monaten. Das Darlehen wurde dir am zweiten Tag der Paganalia ausgestellt.“ Nach diesen Worten wich Nefertem einige Schritte zurück und strich sich erneut über sein Gesicht. Der Torques um seinen Hals wog auf einmal sehr schwer, so dass er seine Finger kurzzeitig darum krallte. Wie um sich an etwas festhalten zu können. RE: Triclinium | Speisezimmer - Claudia Sabina - 02-17-2025 Ich nahm Nefertems Sorgen nicht allzu ernst: "Nefertem, alle Rechnungen werde ich schon bald bezahlen können. Ich bin reich, und nur....im Moment vielleicht ein wenig klamm. Gewiss werden mir die Schuldner alle Beträge stunden. Ich werde nämlich wieder heiraten, lieber Nefertem, und zwar eine wirklich gute Partie", winkte ich ab. Ich hatte bei hohen Rechnungen auch meist meinen adligen Namen in die Waagschale werfen können. Entweder reichte das, was ich monatlich bekam, oder ich schob die Zahlung etwas nach hinten. Bisher war das immer gut gegangen. Ich hatte allerdings in Londinium wirklich etwas den Überblick über meine Ausgaben verloren, obwohl ich sonst Buch führte. Anaxarete hörte etwas von Heiraten und brach in gerührtes Schluchzen aus: "Mein kluges Lämmchen, du hast dir auf eigene Faust in Londinium einen Gatten gesucht!", lobte sie. Die nächste Auskunft Nefertems entlockte dem gelobten, klugen Lämmchen ein Stirnrunzeln: "Saturninus hat dir Geld geliehen? Unser hiesiger Furius Saturninus?Wie kam er dazu?", fragte ich in strengem Ton. Besonders befreundet waren wir nicht, obgleich durch meine Cousine verwandt. Saturninus hatte mit meinem Exehemann in ewigem Wettstreit und Streit gelegen: " Was hat mein Maiordomus denn mit Serenas drögem Furier zu schaffen? Ich bezweifle, dass Furius Saturninus aus reiner Menschenliebe ein Darlehen gibt. Er tut eigentlich nie etwas, ohne dass es ihm in irgendeiner Form honoriert wird. Warum also sollte er dir aus der Patsche helfen wollen?" “Dominus Furius Saturninus fordert die geliehene Summe im Ganzen zurück. In zwei Monaten. Das Darlehen wurde dir am zweiten Tag der Paganalia ausgestellt.“, sagte Nefertem etwas zerknirscht und fingerte an seinem Torques herum, als gäbe es da etwas zum Festhalten. "Ha, der alte Knauser! Das hätte ich mir denken können, dass er auf einer fixen Rückzahlung besteht!" RE: Triclinium | Speisezimmer - Nefertem - 02-17-2025 Bei Claudia Sabinas Worten begann sich Nefertems Stirn in feine Falten zu legen. Während er ihrer Stimme schweigend lauschte. Offensichtlich nahm seine Domina, die Schulden die sie angehäuft hatte, nicht allzu ernst. Denn sonst würde sie garantiert nicht so darüber sprechen. Und diese Erkenntnis versetzte Nefertem dann doch sehr in Erstaunen. Eigentlich hatte er gedacht, dass Claudia Sabina schon so etwas wie einen Geschäftssinn besaß. Hm. Also lag es doch an dieser Hetäre Kiki, die Claudia Sabina begleitet hatte. Bei diesem Gedanken atmete Nefertem langsam ein und wieder aus und versuchte seine innere Anspannung etwas zu lockern, was ihm lediglich mäßig gelang. “Domina, ich mache mir Sorgen um dich. Ich bin mir nicht sicher, ob sich deine Schuldner mit deinem adligen Namen zufrieden geben werden.“ Versuchte Nefertem seine Sorgen und Nöte seiner Domina zu vermitteln. Wieso nur scheinen seine Worte bei seiner Domina auf taube Ohren zu stoßen? Hatte Kiki sie etwa derart verblendet und auf falsche Pfade gelenkt? Was war in Londinium alles geschehen? Bei Anaxaretes gerührtem Schluchzen, wölbte sich Nefertems Augenbraue kaum merklich in die Höhe. Während er selbst mit angespannter Körperhaltung unmittelbar vor seiner jungen Domina stand. Seine schlanken Finger nervös mit dem Torques um seinen Hals spielten. Bevor er diese miteinander und hinter seinem Rücken verschränkte. “Ja, Dominus Furius Saturninus hat mir Geld geliehen, um deine Rechnungen begleichen zu können. Wir sind uns an den Saturnalien in einer Schenke begegnet und ich habe mich ihm erklärt. Er wollte wissen wieso ich so unglücklich dreinblickte und da habe ich ihm von deinen Schulden berichtet Domina.“ Erklärte Nefertem mit leiser Stimme, schluckte vernehmlich und heftete seinen Blick auch schon gen Boden. Denn der gestrenge Tonfall in der Stimme seiner Domina war Nefertem nicht entgangen. “Ich weiß es nicht Domina. Doch mit diesem Darlehen konnte ich einen Großteil deiner Schulden begleichen und die Villa Claudia bewirtschaften.“ Erklärte Nefertem mit noch immer ruhiger Stimme, während er seinen Blick weiterhin gen Boden geheftet beließ. Seine Domina durfte nicht böse mit ihm sein. Er hatte dies doch ihr zuliebe getan. “Bitte Domina rege dich nicht auf. Denke an den kleinen Iulius.“ Mahnte Nefertem und blickte kurz auf den gewölbten Bauch seiner Domina. Bevor er seinen Blick auch schon abwandte. “Kannst du das dir gewährte Darlehen zurück zahlen Domina?“ Wollte Nefertem von seiner Domina wissen, atmete tief durch und hob seinen Kopf an. RE: Triclinium | Speisezimmer - Claudia Sabina - 02-18-2025 "Werden sie!", behauptete ich und zog meine Füße weg von Anaxaretes Schoß: "Du hast ja noch gar nicht gefragt, wen ich heiraten werde, mein guter Nefertem. Es ist der Sohn des Statthalters. Bessere Garantien gibt es doch gar nicht", ich streckte meine Arme aus, um sie zu dehnen: "Im übrigen verzeihe ich dir, dass du mit Saturninus gesprochen hast. Interna meines Haushaltes gehen ihn nämlich nichts an. Ein wenig Strafe verdienst du freilich! Ich werde dich nicht nach Londinium mitnehmen, sondern hier in der Villa Claudia lassen, zumindest solange ich dich dort nicht dringend brauche" Nefertem war ein loyaler, gutmütger junger Mann, das wusste ich. Ich war auch nicht sonderlich nachtragend. Aber ich würde bald in einem großen Haushalt leben, und da sollte ich die Sklaven im Griff haben. Nefertem musste wissen, dass ich mich ärgerte. Gut gemeint war nicht gut gemacht: "So, und nun Schwamm über diese leidige, leidige Angelegenheit!" Aber Nefertem schien nicht beruhigt. Erst sorgte er sich um den kleinen Iulius in meinem Bauch, dann fragte er mich noch einmal, ob ich das Darlehen zurückzahlen konnte. Ich schüttelte den Kopf: "Nicht zu diesem Fälligkeitstag, den sich Saturninus da ausgedacht hat! Er bekommt sein Geld im Sommer. Gehe Du also Morgen zu ihm, sage ihm, dass ich armes dummes Frauchen nicht mit Geld umgehen kann, weshalb ich ja jetzt auch einen Vormund bestimmt bekommen habe, der nicht in Rom wohnt, und er möge sich gedulden!" Ich war müde gewesen, nun war ich hellwach: "Und noch ein paar Dinge sind zu erledigen: Bestelle der Hebamme Neria Urbica und dem griechischen Medicus Pytheas, dass sie sich bereit halten sollen, da der Tag meiner Niederkunft naht. Bezahle ihnen etwas im Voraus" Ich hatte mittlerweile ja einen Entschluss gefasst. Wenn ich einen Jungen zur Welt brachte, so würde ich meine Cousine bitten, ihn in ihr Haus aufzunehmen, bis sein Vater ihn nach Rom schicken konnte. War es aber ein Mädchen, so würde ich zuerst mit meinem Exmann reden und dann meinen zukünftigen Mann bitten, dass es seine Kindheit über bei uns bleiben dürfe. So wie ich meinen geschiedenen Gatten kannte, hatte er kein Interesse an einer Tochter. Der Iulier würden sie zu gegebener Zeit verheiraten, aber das war noch weit weg, und vielleicht konnte ich ja bis dorthin ihr selbst eine gute Partie besorgen, die für die Gens Iulia mehr als annehmbar wäre: "Und hole Tabulae und Griffel herbei, ich will meinen Freundinnen Bescheid sagen, dass ich wieder in Iscalis bin und auch dem Anwalt Plautius Leander ein Schreiben aufsetzen" Ich wollte Nefertem einige Briefe diktieren. Doris hatte mitbekommen, dass ich da war und sprang mir in den Schoß. Ich verzog etwas das Gesicht, streichelte jedoch meine Katze dann liebevoll. RE: Triclinium | Speisezimmer - Nefertem - 02-18-2025 Kein Mucks kam über die Lippen des Dunkelhaarigen, während er den Worten, seiner jungen, unbedarften Domina lauschte. Wobei, so unbedarft war Claudia Sabina wohl doch nicht, wenn sie es geschafft hatte, den Sohn des Statthalters für sich zu gewinnen. “Das ist ..ich freue mich für dich Domina.“ Antwortete Nefertem mit ruhiger Stimme und schielte aus dem Augenwinkel gen seiner jungen Domina empor. Die im selben Moment ihre Arme ausstreckte, damit sich Anaxarete wohl um ihre Arme zu kümmern hatte. Denn die fleißigen Hände der Sklavin begannen sogleich mit der Massage, um auch jede Anspannung und Verspannung aus Claudia Sabinas Körper zu vertreiben. Doch schon richtete Claudia Sabina abermals das Wort an ihren Maiordomus und erinnerte ihn an seinen Fehler. Nämlich den, sich mit dem Furier getroffen zu haben und Internas weiter gegeben zu haben. Wie ein gescholtener Schuljunge zuckte Nefertem ob dieser Rüge zusammen und senkte augenblicklich seinen Blick vehementer gen des Bodens auf dem er stand. Seine Lippen drängte er fester aufeinander. Nein. Es hatte keinen Sinn seiner Domina zu erklären, dass er sich doch nur Sorgen um sie gemacht hatte. Die Strafe die daraufhin jedoch folgte war äußerst schmerzhaft. Seine Domina würde ihn nicht mit nach Londinium nehmen, sondern ihn hier in der Provinz belassen, so dass er die Villa Claudia zu hüten hatte. “Wie du wünscht Domina.“ Antwortete der claudische Maiordomus, wenngleich man in seiner Stimme ein hauchfeines zittern vernehmen konnte. Dies war also die Bestrafung dafür, dass er sich sorgen um seine junge Domina gemacht hatte. Als Claudia Sabina dann jedoch meinte, dass er über diese Angelegenheit nicht länger nachgrübeln sollte, wirkte Nefertem doch etwas verwundert. Sie hatte ihm gerade zu verstehen gegeben, dass er in der Provinz bleiben würde, während sie nach Londinium zurückkehrte, zu ihrem …Verlobten und in Londinium einen eigenen Hausstand gründen würde? Da sollte er sich keine Gedanken über seine Zukunft, sein weiteres Leben machen? “Wie du wünscht Domina, so wird es geschehen.“ Meinte Nefertem auf ihre Anweisung hin, dass er am morgigen Tag zur Villa Furia zu gehen hatte, um Furius Saturninus zu sagen, dass er den Betrag erst im Sommer zurück gezahlt bekommen würde. Eine Tatsache, die Nefertem innerlich mit Sorge erfüllte. Denn er wusste, dass der dunkelhaarige Römer mit diesem Vorschlag seiner jungen Domina ganz und gar nicht einverstanden wäre. Doch wer war er schon, dass er sich darüber Sorgen und Gedanken machen sollte. Er war Eigentum seiner jungen Domina und hatte sich ihren Anweisungen und Befehlen zu fügen. Als Claudia Sabina anwies, dass er der Hebamme und dem Medicus Bescheid geben sollte, konzentrierte sich Nefertem ausschließlich auf seine junge Domina und musterte Claudia Sabina für einen kurzen Moment wahrlich intensiv. “Domina? Ist es denn schon so weit?“ Platzte es über Nefertems Lippen, der nervös seine schlanken Finger miteinander verknotete, während ihm das Herz bis zum Hals pochte. “Domina, wenn du erlaubst, werde ich zuerst der Hebamme und dem Medicus Bescheid geben. Danach kannst du mir die Briefe diktieren.“ Ja, denn die Hebamme und der Medicus waren eindeutig wichtiger als solch ein paar alberne Briefe. Doch Claudia Sabina war seine Herrin und es oblag ihr, zu entscheiden was wichtig war und was nicht. RE: Triclinium | Speisezimmer - Claudia Sabina - 02-20-2025 "Lieber Nefertem, übertreibe nicht: Ich werde jetzt keinesfalls hier an Ort und Stelle niederkommen.", sagte ich und zog eine Augenbraue hoch: " Führe meine Befehle also in der Reihenfolge aus, in der ich sie erteile" Es tat dem Nubier offensichtlich nicht gut, wenn seine Domina zu lange abwesend gewesen war, da glaubte er, der Haushaltsvorstand zu sein: "Zum Diktat bitte: Der erste Brief an den Rechtsgelehrten Plautius Leander", Anaxarete wollte mir die Schultern massieren, ich jedoch legte meine Wange an die ihre: "Du weißt doch auch, was zu tun ist, wenn das Baby kommt?", flüsterte ich ihr zu, und sie tätschelte mich beruhigend. "Claudia Sabina an den werten Rechtsgelehrten Plautius Leander, Gruß zuvor. Ich hoffe, dass Du und dein Vater sich bester Gesundheit erfreuen. Ich teile Dir mit, dass der Statthalter meine tutela mulieris von Herius Claudius Menecrates aufgehoben hat, die Notwendigkeit einer tutela mulieris für mich festgestellt und schließlich die Zuteilung der tutela mulieris für Claudia Sabina, also mich, an einen gewissen Caius Plautius Leander, also dich, praetorial erlassen hat. Ich würde mich über einen durchaus nur kurz bemessenen, aber äußerst zeitnahen Termin freuen, um mit dir über unsere gedeihliche Zusammenarbeit zu reden und dir noch weitere Auskünfte zu erteilen. Ich habe dich selbst vorgeschlagen, weil du mich schon einmal gut beraten hast. Ich grüße Dich, vale bene Claudia Sabina" "Sabina grüßt ihre liebe Cousine Serena und hofft, dass sie und ihre Kinder bei bester Gesundheit sind. ich bin wieder da und würde mich freuen, wenn du mich besuchst. Ich selbst werde nicht aus dem Haus gehen, ich sehe aus wie ein schwangerer Elefant. Und schwanger bin ich auch. Bald ist es so weit. Falls der Elefant dich nicht dazu verleitet, zu kommen, es gibt auch Geschenke. Seide aus dem Sererland und die Cynthia Gedichte, um dich zu erfreuen, Süßigkeiten für die lieben Kinder. Wie viele Neffen und Nichten habe ich denn schon? Und große Neuigkeiten habe ich auch. Ich will nur sagen: Man kann nicht immer geschieden und frei sein, hehe. Falls die Keltin Nivis noch bei euch im Haus wohnt, grüße sie von mir herzlichst. Ich habe in Londinium Britonisch leider vollkommen vergessen, dort spricht einjeder Latein. Vale bene Claudia Sabina" "Sabina grüßt ihre liebe Freundin Prisca und hofft, dass Du und dein Mann gesund und munter sind. Wir haben uns lange nicht gesehen. Ich kann dir aber versprechen, dass ich keine gewissen Tafeln mehr anfertige, auch wenn ich noch so zürne. Davon bin ich kuriert. Ich bekomme bald ein Kind, und Neuigkeiten habe ich auch. Über einen Besuch entweder bald oder im Wochenbett würde ich mich freuen. Vale bene Claudia Sabina" Der letzte Brief ging an den etwas weiter wegliegenden Gabinierhof: "Sabina grüßt ihre liebe Freundim Stella und hofft, dass es Dir und deinem Mann Gabinius gut geht. Und auch deinem Jungen Gaius. Doris sitzt gerade auf meinem Schoß und freut sich, dass ich wieder aus Londinium zurück bin. Ich habe gehört, dass Katzen nicht gerne umziehen. Doch wenn ich umziehe, muss sie mit. Ich hoffe, dass du einmal Zeit hast, mich bei mir zu Hause zu besuchen. Entweder vor meiner Niederkunft oder danach, wie du es einrichten kannst. Vale bene Claudia Sabina" Jetzt sank ich wirklich in Morpheus Arme. "Morgen ist auch noch ein Tag", sagte ich, und erwartete, dass Nefertem alles erledigen würde. Das hatte er schon immer zuverlässig getan. |