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Im Moor - Das Tor zur Anderswelt und zu den Göttern - Druckversion

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Im Moor - Das Tor zur Anderswelt und zu den Göttern - Anwen - 10-12-2024

[Bild: Moor2gmpkl.jpg]



Das Moor nordösttlich von Isurium breitet sich über eine weite, sumpfige Ebene aus, die sich von den sanften Hügeln in der Nähe der Stadt bis hin zur rauen Küste erstreckt. Zwischen diesen Erhebungen und dem Meer zieht sich das Land träge und flach, durchsetzt von feuchten, trüben Tümpeln, niedrigen Sträuchern und moosbewachsenen Felsen. Überall ist das Land von Nebeln verhangen, die besonders in den frühen Morgenstunden und am späten Abend das Moor in einen geheimnisvollen Dunst hüllen.

Schon seit vielen Generationen erzählen sich die Menschen, dass das Moor eine Schwelle sei, die die sterbliche Welt mit der der Götter und Geister verbindet. Die dichten Nebel und die mystischen, flirrenden Lichter, die manchmal über den sumpfigen Tümpeln tanzen, werden als Zeichen der Anwesenheit übernatürlicher Wesen gedeutet.

Nicht jeder, der das Moor betritt, kehrt zurück. Es heißt, dass die Götter jene, die ihnen zu nahe kommen, entweder als Opfer nehmen oder in die Anderswelt entführen, wo die Zeit anders verläuft und die Rückkehr ungewiss ist.

Für die Druiden ist das Moor ein heiliger Ort, an dem die Grenzen zwischen der irdischen und der spirituellen Welt durchlässig sind. Sie glauben, dass die Seelen der Verstorbenen hier verweilen, und es wird gesagt, dass man, wenn man tief genug ins Moor vordringt, in die Anderswelt selbst eintreten kann – das Reich der Götter, Geister und Ahnen. Opfergaben, oft in Form von Tieren oder kostbaren Gegenständen, werden manchmal in die trüben Gewässer des Moors gegeben, um die Götter zu besänftigen oder um Botschaften in die andere Welt zu senden. In schlechten und ungewissen Zeiten jedoch ist ein anderes Opfer von Nöten – das eines Menschen!


RE: Im Moor - Das Tor zur Anderswelt und zu den Göttern - Cathbad - 10-16-2024

Selbst ein Cathbad geriet in ehrfurchtsvolle Stimmung, wenn solch ein Opfer der höchsten Not, ein Menschenopfer, stattfinden sollte. Obwohl er sich als Politiker verstand, waren das die wenigen Momente, in denen er die Präsenz der alten Götter deutlich spürte. Dann schauderte es ihn. Wie oft hatte er doch heimlich seinen Willen über ihren gestellt! Doch diesmal hatte Anwen laut und deutlich verkündet, dass die Kriegsgöttin Andraste diesen Königssohn für sich wünschte, um den Briganten den Sieg gegen die Römer zu schenken.
Ein solches Opfer war natürlich kein Delinquent oder Kriegsgefangener, sondern ein Götterbote, heilig wie die Unsterblichen selbst. Mit höchsten Ehren würde er empfangen werden. Nicht einmal der Druide wusste jedoch, welchen seiner beiden Beltanesöhne König Cahir in die Anderswelt senden würde....
Da im Moor, nebeldurchwirkt, 
feucht wie ein Leichentuch,
 dort in der Mitte lag der Stein, 
der einen Altar formte.
Axt blinkte, 
Schnur schimmerte
Messer glänzte, 
Trank im Becher funkelte....
... Cathbad steckte den nemeton ab mit einem roten Seil, und während er durch das Moor stapfte, bemerkte er selbst, wie hinfällig er wurde. Sein ganzes Leben hatte er dem Hass gegen Rom geweiht. Er hatte sich bemüht, diesen Hass in den Jungen zu züchten, die er großgezogen hatte. Doch seine Söhne... waren sie nicht eine Enttäuschung? 
Wenn die Schlacht gegen Rom geschlagen war, würde er sich darum kümmern müssen. Er, Cathbad, hatte den Falken ihr Leben geliehen und es war an der Zeit, dass sie es zurückgaben. 
Der Opferplatz war hergerichtet....


RE: Im Moor - Das Tor zur Anderswelt und zu den Göttern - Cahir - 10-22-2024

Es war noch früh an jenem neunten Tag, den die Priesterin und der Druide als Tag für das Opfer genannt hatten. Langsam trottete sein Wallach mit sicherem Schritt durch das Moor, das Cahir schon seit vielen Jahren kannte. Vor ihm im Sattel saß sein jüngerer Sohn Declan, der von seinem Vater mit einem Arm festgehalten wurde. Als das Gelände aber zunehmend wässriger wurde, stieg der König ab und führte sein Pferd langsam am Zügel, da man schnell versinken und ertrinken konnte in dieser Gegend, wenn man unachtsam war. Auch war es wichtig, dass Declan nicht aus Versehen aus dem Sattel fiel, da er sich nicht bewegen konnte. 

Zur selben Zeit wie der Verkündung des Opfers und der Forderung der Götter, war Declan vom Pferd gefallen und seitdem ein Krüppel. Wie ein Lauffeuer sprach sich dies in Isurium herum und dass die Götter bereits ihr Zeichen gesandt hatten und ihr Opfer ausgewählt hatten. Trotzdem war es wie Asche auf meiner Zunge und wie bittere Galle in meinem Mund, auch wenn ich die Notwendigkeit des Opfers verstand. Mit stetem Schritt führte ich mein Pferd zum Ritualplatz, wo schon die Priesterin und der alte Druide warteten und hinter mir war nicht nur meine Familie sondern auch gefühlt all meine Untertanen. Selbst aus den umliegenden Dörfern Isuriums waren die Leute herbeigeströmt und die Schlange an Menschen, die zu Fuß oder zu Pferd vorsichtig meinem Pfad folgten, reichte bis zum Horizont.


RE: Im Moor - Das Tor zur Anderswelt und zu den Göttern - Anwen - 10-27-2024

Das Moor lag still und schwer unter einer grauen Decke aus Nebel, der alles verhüllte, wie ein altes, schweigendes Geheimnis. Anwen stand am Rand des heiligen Kreises, wie eine Erscheinung aus einer anderen Welt. Ihr rotes Haar, das sie gewöhnlich in einem langen Zopf gebunden trug, hing nun wild und ungebändigt über ihre Schultern und wirkte wie lodernde Flammen, die sich mit den feuchten Schwaden um sie herum mischten. Das Haar war zerzaust und strahlte in der Morgendämmerung eine ungezähmte Energie aus, die selbst die mutigsten Männer verunsicherte.
Ihr Gesicht war von grauer Asche bedeckt, eine schützende und ehrerbietige Schicht, die sie vor Beginn des Rituals sorgfältig aufgetragen hatte. Die Asche verlieh ihrer Haut eine blasse, fast geisterhafte Anmutung, als wäre sie selbst eine Botin der Anderswelt. Inmitten dieses grauen Schleiers war das Zeichen der Göttin auf ihre Stirn gemalt – ein kunstvoller Wirbel, der an die alten Symbole der Macht und des Krieges erinnerte, die Andraste innewohnten.
Ihre blauen Augen leuchteten kühl und durchdringend unter dem grauen Schleier der Asche. Der Kontrast zwischen ihrem wilden, flammend roten Haar und diesen klaren, unendlich tiefen Augen verstärkte die geheimnisvolle Aura, die sie umgab.
Sie beobachtete den Zug, der sich langsam näherte – König Cahir, der seinen Sohn fest umklammerte, die Schatten der Götter und der Menschen im Rücken. Dies war der neunte Tag, der von Cathbad und ihr als jener bestimmt worden war, an dem Andraste ihr Opfer erhalten sollte.

Anwens Hände ruhten ruhig in den Falten ihres Gewands, doch ihr Inneres schien zu flüstern, zu warnen, und sie spürte das Brennen von etwas Unausweichlichem. Declan. Cahirs Sohn. Selbst sie war zerrissen. Als ihr zu Ohren gekommen war, welchen seiner Söhne der König für das Opfer erwählt hatte, hatte sie zunächst gezögert und wollte schon Widerspruch einlegen. Für gewöhnlich war ein Opfer an die Göttin jung, kräftig und gesund, ein vollwertiges Zeichen der Ehrerbietung. Doch sie spürte auch die Wahl der Götter in diesem schwachen Körper – schwach seit jenem Sturz, seit die Anderswelt ihre Hand auf ihn gelegt hatte. Ein solches Zeichen der Götter konnte sie nicht ignorieren, und dennoch lastete es auf ihr, wie die Schwere des Moors auf diesem Ort.

"Götterbote", flüsterte ich in Gedanken. Ein Götterbote, heilig wie die Unsterblichen. Ein Ehrenplatz erwartete ihn im Reich der Ahnen und Geister. Und doch… es schmeckte nach Asche. Die Nebel legten sich kühl um ihre Arme, als sie ihm entgegen trat, das Horn mit dem vorbereiteten Trank in den Händen, der eine Kraft entfaltet, die den Geist des Jungen weit öffnen würde und ihn ruhig und empfänglich für die Zeichen und Visionen der Götter machen sollte. Declan, blass und stumm, mit nur einem flackernden Blick voller Unschuld in ihren Augen. Vorsichtig reichte sie ihm das Horn.

"Trink, mein Kind," sagte sie sanft. "Die Göttin Andraste wird dich bald empfangen. Trinke, damit dein inneres Auge die Götter sehen kann, bevor du zu ihnen trittst."


RE: Im Moor - Das Tor zur Anderswelt und zu den Göttern - Cathbad - 11-05-2024

Anwen schien eine Botin der Unterwelt zu sein. Fast lautlos hatte sie sich genähert, als hätte das Moor sie ausgespuckt. Ihre blauen Augen leuchteten beunruhigend in einem geisterhaft gräulichen Gesicht.
Und dann kam die Prozession des Königs. Er  selbst brachte das Opfer, seinen Beltanesohn, den verkrüppelten Declan. 

Cathbad, immer schon mehr Politiker als Druide, hätte beinahe aufgelacht. Er glaubte, Cahirs Entscheidung nachvollziehen zu können. In dem der Druide ihn zu dieser Tat getrieben hatte, hatte er damit gerechnet, Macht über den Geist des Brigantenkönigs zu bekommen. Natürlich hatte Cahir sich zunächst gefügt. Doch nun brachte er den versehrten Bruder dar. Ein Zeichen dafür, dass der junge Herrscher glaubte, sich seine Unabhängigkeit bewahren zu können?

Der alte Druide schielte zu der Priesterin. Würde sie den gelähmten Jungen ablehnen oder akzeptieren? Anwen und damit Andraste begrüßte den Cahirsohn aber als Götterboten und reichte ihm das berauschende Getränk, welches seinen Geist öffnen sollte. Wenn sie einverstanden war, so war es die Anderswelt auch. Vielleicht war es wirklich so, dass die Göttin ihren kleinen Boten bereits gezeichnet hatte.
 
Cathbad nickte also Zustimmung. und während Declan trank, strich er ihm mit einer Hand leicht über Stirn und Augen:
"Willkommen, Sohn", sprach er: " Gehe nun, die Botschaft an die Götter zu überbringen und Andraste um den Sieg zu bitten"
Der Junge flüsterte treuherzig wie ein Kind, das er auch war: "Ich kann doch nicht gehen"

"Du wirst gehen können. Und wieder reiten. Du wirst fliegen. In der Anderswelt ist dir doch nichts unmöglich", erwiderte Cathbad, und da zuckte es wie ein feines Lächeln um Declans Lippen. Er ging lächelnd, das war ein gutes Zeichen.

Da im Moor, nebeldurchwirkt,
feucht wie ein Leichentuch,
dort in der Mitte lag der Stein,
der einen Altar formte.
Trank im Becher funkelte
Schnur schimmerte
Axt blinkte
Messer glänzte....

Cathbad fühlte sich zu hinfällig, um mit gezieltem Hieb oder Stich den Götterboten tödlich zu verwunden. Selbst wenn dessen Körper schwach war. Dieses Werk musste die Andrastepriesterin tun.
Aber die schimmernde Schnur wusste der alte Druide geschickt zu gebrauchen. Heimtückisch, lautlos und mit erstaunlicher Kraft brachte sie den Tod, auch diesmal.


RE: Im Moor - Das Tor zur Anderswelt und zu den Göttern - Anwen - 11-24-2024

Declans Finger umschlossen vorsichtig den Becher, den Anwen ihm reichte. Der Junge blickte erst zögerlich, dann mit einer kindlichen Neugier zu ihr auf. Seine blauen Augen wirkten glasig und von einer unschuldigen Zerbrechlichkeit, die der Priesterin einen flüchtigen Stich durchs Herz jagte. Doch ihre Stimme blieb sanft, fast mütterlich, als sie ihn noch einmal ermutigte.
"Trink, Declan. Dies wird dir helfen, die Götter zu sehen."

Als Declan vorsichtig trank, traten zwei Helfer aus dem Hintergrund heran. Gekleidet in schlichte, weiße Gewänder, näherten sie sich mit leisen Schritten. Sie stützten den Jungen, einer auf jeder Seite und hielten ihn aufrecht, während er den berauschenden Trank zu sich nahm. Die Helfer waren notwendig, da Declan ohne ihre Hilfe in sich zusammengesunken wäre, unfähig, seinen Oberkörper selbst zu halten. 
Die Wirkung des Tranks war beinahe augenblicklich. Declans Körper entspannte sich, und seine zuvor steifen, unbeholfenen Bewegungen wirkten plötzlich fließender. Sein Blick verlor die Schwere der Realität und wurde weit, staunend, als sähe er etwas, was den anderen verborgen blieb.
Anwen beobachtete ihn mit unbewegter Miene, doch in ihrem Inneren spürte sie eine Mischung aus Stolz und Unbehagen. Der Trank tat seine Wirkung. Er löste die Ketten, die den Jungen an die sterbliche Welt banden, und öffnete seinen Geist für die Visionen, die ihn auf seine Reise vorbereiteten. Declan lächelte nun. Sein verkrüppelter Körper schien vergessen zu sein und seine Augen strahlten mit einer reinen Freude, die ihn beinahe überirdisch wirken ließ.
"Ich glaube, sie rufen mich," murmelte er schließlich und sah zu Cathbad und Anwen auf. Seine Worte klangen undeutlich, da der Trank bereits begann, seine Zunge schwerfällig zu machen. "Ich werde fliegen können, nicht wahr?" Anwen legte ihm sanft eine Hand auf die Schulter und nickte. "Ja, du wirst fliegen. Die Götter erwarten dich mit offenen Armen."

Die Helfer hielten Declan weiterhin, sanft, aber bestimmt, während der Junge sich zunehmend in seine Visionen verlor. Sein Atem wurde gleichmäßiger, sein Blick wanderte ins Leere, als ob er bereits auf der Schwelle stand. Als er schließlich die Augen schloss und ein träumerisches Lächeln auf seinen Lippen lag, war der Moment gekommen. Der Trank hatte ihn ruhig und bereit gemacht. Sein Geist war bereits in den Händen der Göttin.
Auf ein leises Zeichen von Anwen hin, begannen die beiden Opferhelfer, den Jungen mit geübten, respektvollen Bewegungen zu entkleiden. Zuerst lösten sie die schlichte Tunika, die seinen zarten, kindlichen Körper umhüllte. Der Stoff, schwer vom Nebel und feucht von der feuchten Luft des Moors, glitt beinahe lautlos zu Boden. Declan spürte die Berührungen kaum. Seine Gedanken waren weit weg, getragen von den Halluzinationen des Tranks. Sie nahmen auch die letzten Kleidungsstücke ab, bis Declans blasser, verletzlicher Körper nackt vor ihnen lag.

Anwen trat näher. Sie hielt ihre Handflächen offen gen Himmel und begann, leise Worte an die Göttin Andraste zu murmeln. Die Bedeutung dieser Geste war klar: Der Junge, so entblößt und verletzlich, wurde nicht nur physisch, sondern auch spirituell der Göttin übergeben. Seine Nacktheit war ein Zeichen der völligen Hingabe und Reinheit, frei von den Lasten und Bindungen der sterblichen Welt.
Die Helfer richteten Declan erneut vorsichtig auf, damit nun das Opfer vollzogen werden konnte. Seine schmale Brust hob und senkte sich gleichmäßig, und sein Gesicht war von einem friedlichen Ausdruck erfüllt. Der Junge schien vollständig in die Anderswelt eingetreten zu sein, während sein Körper noch in dieser Welt verweilte.

Cathbad trat mit der feierlichen Ruhe eines Mannes vor, der wusste, dass er die Schwelle zwischen Sterblichen und Göttern bewachte. In seiner Hand hielt er eine Schnur, die bereits in vielen Opfern das Werkzeug der Trennung von Leben und Anderswelt gewesen war. Mit einem schnellen, präzisen Griff schlang er sie um den Hals des Jungen, zog sie fest, aber nicht mit unbedachter Gewalt. Declans Körper zuckte leicht, und ein leiser Seufzer entwich seinen Lippen, bevor er in eine erschreckende Stille verfiel.
Anwen trat unmittelbar danach vor. Ihre Augen waren kalt und entschlossen, das Symbol der Göttin leuchtete wie ein Mahnmal auf ihrem grauen Gesicht. Sie hielt eine kleine Axt, die für rituelle Zwecke bestimmt war, in ihrer rechten Hand. Ihre Bewegungen waren geschmeidig und geübt. Mit einem präzisen Schlag ließ sie das Opferwerkzeug auf den Hinterkopf des Jungen niedersausen. Der dumpfe Klang hallte durch die nebelverhangene Stille des Moors, und Declans Körper sank schwerer in die Arme der Helfer.
Nun griff sie nach ihrem Opfermesser, einer scharfen, schlicht gearbeiteten Klinge, die sie schnell an Declans Kehle ansetzte. Mit einem einzigen, sicheren Schnitt durchtrennte sie die weiche Haut und öffnete die Arterie. Ein dunkler Strom von Blut floss hervor, warm und lebendig, und ergoss sichin eine Schale, die auf der feuchten Erde stand. Das Herz des Jungen schlug noch einige letzte Male, pumpte das Blut aus seinem Körper, bevor es schließlich stillstand.

Anwen hielt inne, ihr Atem ging schwer. Die Reste von Declans Leben sickerten langsam in die Opferschale, und mit jedem Tropfen schien die Luft schwerer zu werden, fast erdrückend vor Präsenz. "Andraste," rief sie, ihre Stimme durchdrang die Stille, "wir senden dir Declan, König Cahirs Sohn! Nimm sein Opfer und schenke ihm deinen Sieg!"

Der Nebel um sie herum verdichtete sich, als hätte das Moor selbst geantwortet. Ein unheimlicher Wind fuhr durch die Szenerie, ließ die Flamme der Opferfackel flackern, und die Menschen, die um den Ritualplatz versammelt waren, sanken ehrfürchtig auf die Knie, als die beiden Opferhelfer den leblosen Körper, der einmal Declan, Cahirs Sohn gewesen war, in das Wasser des kalten dunklen Moors sinken ließen. Mit der Opferschale in der Hand, trat sie nun zum König hin, tauchte zwei Finger in das naoch warme Blut und bestrich damit Cahirs Stirn und Wangen.  
Das Ritual war vollzogen. Das Moor war still, doch es schien, als hielte die Anderswelt den Atem an, als würde sie auf die kommenden Tage des Krieges und des Sieges warten.