Arianwen wird verkauft - Druckversion +- Forum (https://adlerchronik.de) +-- Forum: Die Chroniken (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Provinz Britannia (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=8) +---- Forum: Iscalis (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=9) +----- Forum: Markt (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=53) +----- Thema: Arianwen wird verkauft (/showthread.php?tid=800) |
Arianwen wird verkauft - Sklavenhändler - 10-10-2024 >>> Die römischen Soldaten hatten voll Abscheu die Spuren gesichert, die im Wald zu finden waren. Ein Römer war geopfert und ausgeweidet worden. Welch finstere Barbaren lebten hier in Britannia! Gerade weil man keinen Täter fassen konnte, ließ man die Wut an den keltischen Gefangenen aus. Auch sie waren welche vom Barbarenpack! Man schlug sie, man ließ sie hungern, einige wurden verletzt, doch auf solche Weise, dass es ihren Wert nicht schmälerte. Wieder in der Castra zurück, war Arianwen offiziell dem Optio zugesprochen worden. Viele machten Witze, dass er sie bestimmt behalten und fertig machen würde, aber Gallus hatte anderes vor. Er hatte Schulden gemacht und brauchte Bares. Mallius Mango, der Sklavenhändler, stieß ein verächtliches Schnauben aus, als er die übel zugerichteten Keltinnen in Ketten sah. Es würde dauern, ihnen so weit die blauen Flecke zu überschminken und sie zu säubern. Viel konnte man für die Elendsgestalten nicht bekommen. Aber eine Rothaarige weckte seine Aufmerksamkeit. Sie war zwar auch angekettet wie die anderen, sah jedoch leidlich sauber aus, nahezu unversehrt und ungebärdig wie eine kupferfarbene Löwin. Für sie gab Mango mehr als für die ganze Gruppe insgesamt, und der Optio war zufrieden. Der Sklavenhändler übergab sie seinen Dienern, die anfingen, sie mit kaltem Wasser zu waschen und ihr Haar zu kämmen, bis es befreit von Blattwerk und Schmutz war. Sogar eine reichlich kurze, grüne Tunika aus Musselin, die mehr verriet als verdeckte, spendierte er ihr. Während die junge Frau hergerichtet wurde, kam Mango persönlich angewatschelt: "Du da", sagte er und stieß sie mit seinem Zeigefinger an: "Verstehst du mich?" *Sim off: Reserviert RE: Arianwen wird verkauft - Arianwen - 10-10-2024 Man liess sie in Ruhe. Arianwen ertrug die Demütigung, das Grinsen der römischen Soldaten und ihr höhnisches Lachen über diese Barbarin. Aber trotz der Ketten ging aufrecht und mit erhobenem Haupt, sie liess sich die Demütigung nicht anmerken, was einigen Soldaten imponierte. Der Verbleib im Castrum war die Gefangenen von kurzer Dauer. Sie wurden einige Zeit später direkt auf den Sklavenmarkt geführt, wo sie glatzköpfigen Skalvenhändler Mallius Mango in Empfang genommen wurden. Wie es aussah, war mit der Auslese nicht zufrieden. Aber auf Arianwen war er ein besonderes Auge. Sofort übergab er seinen Diener und liess sie waschen und ihr Haar kämen. Sie fülte sich wie das für den Verkauf auf Vordermann gebracht wurde. Auch als die kurze grüne Tunika erhielt, war ihr klar, wass das für einen Eindruck schinden sollte. Dann kam Mango hinzu und fragte sie aus und stupste sie an. Arianwen blieb ruhig, eine wahre Kriegerin liess sich nie von der Wut leiten. "Ja ich verstehe dich und spreche deine Sprache auch" antwortte Arianwen in Latein mit keltischem Akzent und einem klarem Blick. RE: Arianwen wird verkauft - Sklavenhändler - 10-14-2024 "Hervorragend!", sagte Mallius und rieb sich die Hände: "Da Du Latein so gut sprichst, kann ich dir mit Worten sagen, was ich Barbarinnen sonst mit der Peitsche einbläuen muss. Für dich beginnt ein neues Leben. Du bist jetzt eine Sklavin Roms. Doch liegt es an dir, ob du deinem Herren gefällst und auf gute Behandlung hoffen darfst - oder ob du nur widerspenstig und dumm bist. Widerspenstige, dumme Weiber kann ich nur an ein billiges Lupanar verkaufen. Und dort überlebst du nicht lange", sein Lächeln wurde schmierig: "Wirklich sehr hübsch", sagte er und strich der jungen Frau eine Strähne hinters Ohr. Dabei wollte er testen, wie sie sich verhielt: "Dein Name lautet? Wie alt bist du? Welche Fähigkeiten hast du?" Schon holte ein Diener ein metallenes Schild, um es mit einem Griffel zu beschriften und später der Sklavin um den Hals zu hängen. Noch war es früh am Tag, da waren die reichen Herrschaften noch nicht unterwegs, nur Bauern und einfache Leute, die billige Dienerinnen für grobe Arbeiten suchten. "Wenn du lieb bist, lass ich dir die Ketten abnehmen. Ketten machen nämlich keinen guten Eindruck auf die hohen Herren, so was will keiner im Haus" RE: Arianwen wird verkauft - Nicander - 10-15-2024 Ich war nicht träge gewesen. Schon nach der ersten Begegnung von meiner Domina Orestilla mit jenem Plautius Leander hatte ich mich erkundigt, was das denn für ein Mann wäre. Auch wenn ich nur ein Diener war, würde ich meine süße Herrin nicht in ihr Unglück laufen lassen. Ich befragte jeden, der irgendetwas wissen konnte, sogar die Mietmädchen in den Gassen. Plautius Leander war der Archivar des Rathauses, doch das war leicht herauszufinden gewesen. Mich interessierte anderes: Wie war sein Charakter? War er gerecht? War er gütig? War er freundlich? Oder war er vielleicht hinter der Fassade eines braven leitenden Beamten grausam oder pervers oder beides? (So etwas erfuhr man von Prostituierten, wenn man höflich war und sie auf einen Wein einlud) Iscalis war ein Dorf, da erfuhr man viel vom Hörensagen. Aber Plautius Leander hatte einen untadeligen Ruf. Er galt trotz seiner guten Stellung als freundlich und hilfsbereit und auch nicht als sonderlich korrupt - zumindest nicht über das übliche Maß hinaus. Ich verbuchte meine Informationen sorgfältig in meinem Gedächtnis, als ich über den Markt schlenderte. Ich wusste nicht warum mich meine Schritte zum Sklavenmarkt führten. Aber da war ich. Plautius Leander war von seinem Herren freigelassen worden und adoptiert worden. Manche solcher Freigelassenen pflegten sich an der Gesellschaft zu rächen, die sie hatte Sklavendienst leisten lassen, indem sie widerlich zu allen waren - besonders zu ihren früheren Standesgenossen. Wie Plautius Leander wohl zu seinen Sklaven war? Von der Plautier - Familia erfuhr man nichts, Sklaven eines guten Haushaltes ließen sich nicht ausfragen. Ich schaute meine Brüder und Schwestern in Ketten nachdenklich an. Eine wunderschöne rothaarige Frau wurde gerade gekämmt und zurecht gemacht. Vermutlich sollte sie das Bett eines Reichen wärmen. Das erinnerte mich an Cassia, ach... Ich schaute der Auktion zu, und das Herz wurde mir schwer. Was ihnen dort geschah, das meinte ich gerade, am eigenen Leib zu verspüren. Begafft, betatscht, verhandelt wie ein Stück Fleisch. Welcher Mensch hatte es verdient, so Hoffnung und Liebe zu verlieren? Und wann würde ich je wieder frei sein? Und wenn Norbanus nicht zurückkehrte und meine süße Domina sich doch vermählte ... was würde dann aus mir werden? |