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Porta und Wachstube (JEDER BESUCHER MUSS HIER DURCH) - Druckversion

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Porta und Wachstube (JEDER BESUCHER MUSS HIER DURCH) - Lucius Petilius Rufus - 08-09-2023

Jeder Besucher des Statthalterpalastes muss zunächst zur Porta und um Einlass bitten. 
Gut sichtbar stehen hier mindestens acht bewaffnete Legionäre. In den Wachstuben direkt neben der Porta sind noch weitere Truppen direkt hier zum Schutz des Legatus Augusti pro Praetore untergebracht.



RE: Porta und Wachstube - Saturninus für Petilius Rufus - Tiberius Furius Saturninus - 06-01-2024

(05-05-2024, 02:29 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: >>>
Saturninus hätte wohl doch ein Schreiben für Tarutius Corvus zum Mitnehmen gehabt, denn ihn erreichten schlechte Nachrichten. Aber da war der Dolmetscher schon verreist.
Die Nachricht war folgende:


Furianus Klearistos grüßt seinen Patron, den edlen Saturninus und wünscht ihm ein langes Leben.
Ich weiß nicht, wo anfangen o Patron. Ich machte mich sofort auf den Weg, als du mir gebotest, die Lucretiermine in Dumnonia zu übernehmen. Das wollte ich! Aber ich geriet mitten in den Aufstand von Minensklaven, die mit List und Tücke die Wachen erledigten. Sie fingen mich, und ich war mir sicher, dass man mich zu Tode foltern würde.
Ich muss dir sagen, dass alle deine Wachen und auch die Sklaven, die du als vertrauenswürdig, in der Zinnmine gelassen hast, getötet worden sind. Aber da waren Männer und eine Frau, die unsere Sprache sprachen, und einen Einfluss auf die anderen zu haben schienen. Sie erlaubten mir, nach Isca Dumnoniorum zu gehen.

Das tat ich, und dein Name öffnete mir die Türen der dortigen Verwaltung. Die Bürgermeister gerieten ob der Umstände in große Sorge. Man wusste ja nicht, ob der Aufstand bis in die Stadt kommen würde. Mit Eilboten flehten sie zum erlauchten Statthalter um Beistand. Ich jedoch schrieb sofort an dich.
Ich bleibe in Isca Dumnoniorum, um das Eingreifen der Legion abzuwarten. Ich hoffe sehr, dass ich für dich retten kann, was es zu retten gibt. Gerade scheint alles verloren!

In tiefster Sorge Furianus Klearistos

>>>

Das war schlimm. Saturninus verfluchte Klearistos, weil der zu spät eingetroffen war. Der Furius hatte Serena, die sich in ihrer Schwangerschaft schonen musste, nicht Bescheid gesagt, um sie nicht zu beunruhigen, doch war er selbst zu der Lucretiermine gereist. 
Er kam nur bis nach Isca Dumnoniorum. Denn es war so, wie Klearistos beschrieben hatte. Die Sklaven hatten sich erhoben. Da sie nicht mehr versorgt wurden, brauchten sie Nahrungsmittel und hatten einige der umliegenden Villae Rusticae geplündert und bedrohten nun die nahe Stadt. Die schrie natürlich  zu Rom. 

Petilius Rufus hatte nun befohlen, was Saturninus auch vernünftig schien: Die Hälfte der Legio II Augusta dorthin zu senden und den Aufstand mit aller Härte niederzuschlagen. Fast wäre er ihm zu Dankbarkeit verpflichtet gewesen. Saturninus hätte also Klearistos und seine Leute offiziell wieder einsetzen und beruhigt nach Iscalis zurückreisen können, wenn... wenn ihm nicht die zweite Hälfte des Befehles zu Ohren gekommen wäre:

Und schreibt dem derzeitigen Pächter, dass seine Pacht hiermit gekündigt wird. Ich kann nichts mit Männern anfangen, die eine Mine nicht anständig absichern können.


Da kochte Saturninus vor Wut. Die Sklaven hatten für ihren Aufstand ein Machtvakuum ausgenutzt. 
Um Carus Muttererbe, die einträgliche Minenpacht, zu sichern, würde er Petilius Rufus den Sachverhalt eben erklären müssen. 

- Ob sein Sohn denn schon auf der Welt war? Ab und zu dachte Saturninus an Serena, die er vor jetzt neun Tagen verlassen hatte müssen. Dort bei ihr wäre er viel lieber gewesen als in Londinium.

Saturninus war von I.D. aus zu Pferd direkt in die Provinzhauptstadt  weitergereist. Er kam ohne großes Gefolge, nur mit Seasnán, seinem gallischen Leibwächter, an, denn seine Leute waren zurück gefallen. Es war ein Ritt ohne viele Pausen gewesen. Wenige konnte sich die Anstrengungen zumuten, die Saturninus sich zumuten konnte, wenn er Wut hatte. 

In Londinium kam er bei einer seiner Großcousinen, einer stillen Frau, Fabia Quinta, unter,  die ihm recht war, weil sie nichts an die große Glocke hängen würde und wenige Fragen stellte. Ihre Tochter, die früh verwitwete Furia Bassa war da schon ein anderes Kaliber, doch sie war nicht da, als er eintraf. 

Nun war Saturninus Steiß wund geritten, seine Schenkel schmerzten und seine steife Gangart war diesmal nicht der faltenreichen Toga zu verdanken. Seine Laune war auf einem Tiefpunkt. Er näherte sich mit Seasnán der beeindruckenden Porta des Statthalterpalastes und sprach die Wachen an, nachdem er die Schlange "überzeugt" hatte, ihm Platz zu machen:

"Salvete Soldaten, mein Name ist Furius Saturninus, Princeps Officii aus der Stadt Iscalis. Ich möchte den edlen Legaten Augusti Petilius Rufus sprechen. Und nein, ich habe keinen Termin, aber meine Angelegenheit ist dringend" , sprach er in jenem akzentuierten Latein, das seine gute Erziehung verriet.


RE: Porta und Wachstube (JEDER BESUCHER MUSS HIER DURCH) - Lucius Petilius Rufus - 06-02-2024

Die Wachen am Tor verkniffen sich ein Grinsen.
“Wenn ich ein As bekäme für jedes Mal, dass ich höre, es wäre dringend, dann hätte ich jeden Tag einen Denar mehr in der Tasche“, meinte der angesprochene Wächter unbeeindruckt durch die Eile des Furiers.
Kurz schweifte der Blick über die gesamte Gestalt des Mannes, um abzuschätzen, wie viel Ärger es geben würde, wenn man ihn wahlweise abwies oder weiter leitete, und ganz kurz flackerte der Blick bei den Standesabzeichen eines Patriziers. Eine kleine Pause entstand, ehe der Mann etwas freundlicher klang: “Ich könnte dich allerdings vielleicht zu Petilinius Pertax durchlassen, der die Termine des Statthalters verwaltet, auch wenn Petilinius selbst auch ein schwer beschäftigter Mann ist...“ Ganz unauffällig hob er eine Hand so, dass darin sicherlich eine Münze gut Platz finden würde.


RE: Porta und Wachstube (JEDER BESUCHER MUSS HIER DURCH) - Tiberius Furius Saturninus - 06-03-2024

Saturninus wandte sich um, als ihm klar wurde, was die Wachen erwarteten. Aber er hatte nicht Scaevus dabei, der solche Situationen elegant löste, sondern nur Seasnán, den großen Gallier, der eingeschüchtert die Legionäre anstarrte. Scaevus hätte den Ritt nämlich nicht überstanden.
Saturninus Wut wurde nicht kleiner, verschwand aber hinter der Fassade eines würdigen Patriziers.

Pertax war doch der impertinente Libertus, der ihn,  den edlen Tiberius Furius Saturninus,  in seinem Schreiben lediglich als "Bürger  angeredet hatte. Eigentlich hielt Saturninus viel von tüchtigen Freigelassenen, er selbst beauftragte sie mit all seinen Geschäften. Aber nun selbst vor einem des LAPP zu Kreuze kriechen zu müssen, das war unangenehm. Doch Saturninus tat es für den ungeborenen Carus:

"Ihr alle hier seid gewiss hart arbeitende und schwer beschäftigte Männer. Das wird zu selten gewürdigt" 

Scaevus hätte auch gewusst, wie viel jetzt angemessen war! Saturninus, der wenig Ahnung von diesen kleineren Summen hatte, drückte unauffällig dem Wachposten ein Silberstück in die Hand:

"Wenn du mich zu dem werten Petilinius Pertax durchlassen könntest, wäre ich dir sehr verbunden, Soldat", sagte er höflich.


RE: Porta und Wachstube (JEDER BESUCHER MUSS HIER DURCH) - Lucius Petilius Rufus - 06-04-2024

Da war er also, der Denar, den er extra bekommen würde, wenn er jedes Mal ein As bekäme, wenn es jemand eilig hätte. Aber trotzdem wartete die Wache mit einem auffordernden Blick, bis auch ein zweiter Denar seinen Weg in diese Hand gefunden hatte – immerhin war der Mann vor ihm Patrizier, die waren reich – und danach trat er einen Schritt zur Seite, damit Furius Saturninus eintreten konnte.
Direkt neben ihm schloss die Wache sich dann an, um ihn durch den Palast zu geleiten und so zum Officium von Petilinius Pertax zu bringen – in der Hoffnung, dass dieser tatsächlich Zeit hatte, denn auch der Freigelassene des Statthalters war ein schwer beschäftigter Mann in hoher Position.


RE: Porta und Wachstube ) Der Kaiser ist tot, es lebe der Kaiser! - Legionär - 08-04-2024

>>> 


Wie alle anderen Meldereiter, die aufgebrochen waren, um die unglückselige Neuigkeit zu verkünden, hatte sich auch dieser hier nicht geschont. Das Gesicht des Soldaten glänzte nass vor Schweiß. Dennoch grüßte er vorschriftsmäßig:
" Im Namen des Imperators, ich habe eine wichtige Meldung für den Legaten Augusti!", schnarrte er:
"Persönlich!"

Seine Nachricht würde nicht lange geheim bleiben. Aber zunächst sollte sie Petilius Rufus erfahren.
Der Eques stieg ab und wartete, bis er zum Statthalter geführt wurde.