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[Vor der Curia] Wir sitzen auf einem Berg von Vergangenheit und merken es nicht - Druckversion

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RE: [Vor der Curia] Wir sitzen auf einem Berg von Vergangenheit und merken es nicht - Claudia Sabina - 06-26-2023

Felix der Glückliche. Ich wusste nicht weshalb, aber der Bursche hatte etwas an sich, was mich zum Schmunzeln brachte. Ein heiteres, sonniges Gemüt. Meine patrizische Herkunft schien ihn nicht zu beeindrucken, und das war selten:

"Ich habe mich nur erschrocken, als mein Armreif fort war. Doch du hast ihn mir ja  zurückgebracht. Also ist nichts Gravierendes geschehen. Nun, Claudia Sabina ist nicht undankbar. Wenn ich dir einen Wunsch erfüllen oder dir ein Empfehlungsschreiben ausstellen kann, dann lass es mich wissen"

ich legte einen Finger ans Kinn und dann platzte ich heraus:
"Wenn du jedoch planst, einen Kuss oder etwas Derartiges zu erbitten, dann vertritt mich in diesem Fall natürlich meine Amme Anaxarete"* 

Ich deutete auf die Fremden gegenüber meist verdrossen dreinblickende Griechin. Aber ja, ich konnte doch nicht wissen, was Felix einfallen würde, zu verlangen. Eine Dame sorgte vor.

*  [Bild: Anaxarete-mit-Schrift.png]


RE: [Vor der Curia] Wir sitzen auf einem Berg von Vergangenheit und merken es nicht - Fintan - 06-26-2023

Fintan musste lachen und gab seinem Gesicht einen verlegenen Anstrich.
"Jetzt hast du mich erwischt, das war tatsächlich meine Absicht. Aber es liegt mir fern, dich in Verlegenheit zu bringen. Auch, wenn es schon interessant ist, dass es dir selber eingefallen ist. Und deine Amme kann sich beruhigen. Ich würde mich freuen, dich einmal wiederzusehen. VIelleicht fällt mir dann ja ein anderer Wunsch ein."


RE: [Vor der Curia] Wir sitzen auf einem Berg von Vergangenheit und merken es nicht - Claudia Sabina - 07-01-2023

Ich musste auch lachen. Dieser Felix machte mir gute Laune. Er war fast so von seiner Art her wie die Jungen in Alexandria. Die verkauften für einen guten Witz ihre Großmütter. Und an diesen Stil musste man sich schnell gewöhnen, sonst wurde man Opfer ihres Spotts. Ein wenig vermisste ich dieses Geplänkel hier in Iscalis. Felix war außerdem so etwa in meinem Alter oder ein wenig darüber. Römische Mädchen interessierten sich für und heirateten ältere Männer. Also damit meinte ich nicht alt, obwohl das zum Leidwesen der Braut auch vorkam. Sondern älter. So um die fünfundzwanzig:
"Jetzt hast du meine gute Anaxarete um die Chance ihres Lebens gebracht!", prustete ich ein wenig los und erntete einen abgrundtief beleidigten Blick meiner Amme:
"Natürlich ist es so, dass es mir eingefallen ist. Eine Dame bereitet sich immer auf alle Eventualitäten vor. Besonders wenn ihr Gegenüber so frech ist wie Du", sagte ich dann mit strenger Stimme:
" Wenn dir noch ein anständiger Wunsch einfällt, so komme bei der Villa Claudia vorbei und bringe ihn vor", sagte ich, als besäße ich irgendeinen großen Einfluss. Dabei war ich noch nicht einmal eine Matrona. Und ich trug auch  noch Mädchen- Kinderkleidung. Ich hatte noch nicht viel zu sagen, aber das musste Felix ja nicht wissen.


RE: [Vor der Curia] Wir sitzen auf einem Berg von Vergangenheit und merken es nicht - Fintan - 07-01-2023

Fintan war erstaunt, wie... damenhaft sich das Fräulein dann doch gab, doch es schien, sie mühte sich nur, mit ihm in humoristischer Weise mitzuhalten. Sein Wissen hierum zeigte er, indem er sein Lächeln nicht ganz fallen ließ. Wie stets rahmte ihn ein gewitzt wirkende Ausdruck ein.
"Ich fürchte, meinen größten Wunsch wirst du mir nicht erfüllen können. Doch wenn du darauf bestehst, oh schönste Blume der nördlichen Weiten, dann will ich mir etwas ausdenken, das deines Einflusses würdig ist. Und wenn auch nur, damit ich dich noch einmal treffen darf."


RE: [Vor der Curia] Wir sitzen auf einem Berg von Vergangenheit und merken es nicht - Claudia Sabina - 07-05-2023

Der Tag, der so fröhlich begonnen, so merkwürdig verlaufen und mir so einen Schreck versetzt hatte, fand dank Felix doch noch ein heiteres Ende. Das mit dem größten Wunsch ignorierte ich, und fragte nicht nach. Nachher wollte er noch meine Knie sehen oder sonst etwas in der Art:
"Gut, dann erwarte ich deine Bitte. Claudia Sabina ist schließlich nicht undankbar" , sagte ich: "Lebe wohl Felix"
Und jetzt musste ich nach Hause.