Marschlager der III. Centurie der Legio II Augusta - Druckversion +- Forum (https://adlerchronik.de) +-- Forum: Die Chroniken (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Provinz Britannia (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=8) +--- Thema: Marschlager der III. Centurie der Legio II Augusta (/showthread.php?tid=205) |
Marschlager der III. Centurie der Legio II Augusta - Marcus Octavius Fronto - 11-03-2022 Das Wetter war Ideal für dem Tagesmarsch der Centuria. Die Legionäre wären bei einem festen Standort jetzt zu ihren Baracken oder Zelten geeilt, doch hier hieß es nun zuerst das Lager zu errichten. Es würde ein Lager für Friedenszeiten sein. Ein Kundschafter hatte schon vorab einen geeigneten Platz ausgesucht. Neben dem Lager floss ein kleiner Bach, so das für Frischwasser gesorgt war. Die Soldaten befreiten das Geländer vom Buschwerk. Es war ein freies Gelände, Hügel und somit einen Hang gab es nicht in der Nähe. Der Kundschafter hatte schon die Groma aufstellen lassen und so wurden als erstes wurden die beiden Hauptstraßen (via principalis und via praetoria) festgelegt, die das Lager in vier Bereiche teilte. Den Schnittpunkt dieser beiden Straßen bildete der Punkt der aufgestellten groma. Anschließend wurde der Platz für das Kommandeurszelt (praetorium) ausgewählt und mit einer weißen Fahne markiert. Jetzt holte man die mitgeführten Lasttiere rein. Für jedes Contubernium eins und heute nur eins für den Centurio. Die Soldaten, die zum Bau der Befestigung eingesetzt wurden, arbeiteten zwar ohne Helm und Waffen, aber in voller Rüstung, um jederzeit bereit zum Kampf zu sein. Bevor mit dem Graben begonnen wurde, stach man Rasenziegel, die anschließend auf die Außenseite des Walles gelegt werden. Ein heranstürmender Feind, der den Graben überspringt, landet dann auf diesem losen Belag und rutscht mit ihm in den Graben hinunter. Beim Bau der Verteidigungsanlage kamen verschiedene Geräte und Werkzeuge zum Einsatz, zum Beispiel die Pionieraxt (dolabra) zum Lockern des Erdreichs der Rasenstecher. Den Aushub aus dem Graben füllte sie in Weidenkörbe, deren Inhalt dann zu einem 1 bis 2 Meter hohen Wall (agger) aufgeworfen wurde Die Spitze des Walles wurde abgeflacht, so dass sich auf ihnen die Wachen sicher bewegen könnte. Außerdem wurde der Lagerplatz durch eine geeignete Verschanzung gesichert. Die wichtigsten Hilfsmittel dafür waren die mitgeführten Schanzwerkzeuge und die Valli. In friedlichen Gebieten, wie hier, war es ausreichend, jeweils drei dieser Schanzpfähle in der Mitte so zusammen zu binden, dass die Enden in alle Richtungen nach außen stehen. Das Lager wird dann mit einer dichten Linie aus diesen Stachelsperren umgeben.
Trotz aller Sorgfalt wurden die Arbeiten zügig ausgeführt und dauerten nicht mehr als zwei Stunden. So blieb den Soldaten noch genug Zeit, die Zelte im Inneren zu errichten und sich um ihre Ausrüstung und das Abendessen zu kümmern.
RE: Marschlager der III. Centurie der Legio II Augusta - Marcus Octavius Fronto - 11-06-2022 Die Nacht war problemlos verlaufen. Fronto der meist sehr zeitig erwachte, hatte schon eine Runde um das Lager gemacht, die wachen und auch das Gelände überprüft, alles schien in Ordnung. Da sie heute die Größte Runde schaffen wollten, hieß er die Wache, das Weckzeichen geben.
Natürlich entging ihm das Gemeckere seiner Jungs nicht; denn der Vortrag war recht anstrengend gewesen. Trotzdem, das Zeichen zum Aufbruch wurde sehr schnell gegeben und nur ein kleine Wachmannschaft blieb im Lager zurück.
Dunst stieg am Horizont in Richtung Sonnenaufgang auf. Die Anzeichen, dass es heute ein trockener herbstlicher Sonnentag werden sollte, hatte es am Vortrag gegeben. Fronto hoffte, dass die Müdigkeit der Legionäre bald überwunden sein würde. Er schlug ein zügiges Tempo an. Ab und an ritt er ein kleines Stück voraus, um sich zu vergewissern, das der Weg, wie von den Kundschaftern berichtet worden war, noch sicher war. So hoffte er seine kleinen Truppe vor einem Hinterhalt warnen zu können. Sie waren erfahrene Soldaten und jeder von ihnen wusste, was er im Ernstfall für eine Aufgabe hatte.
RE: Marschlager der III. Centurie der Legio II Augusta - Marcus Octavius Fronto - 12-09-2022 >>>> Die Legionäre der beiden Contubernia welche die drei Gefangenen zum Lager brachten, rammten drei Holzpfähle in den Boden um dort die Gefangenen fest zu ketten. Sie sollten bis zum Abmarsch, für alle gut sichtbar dort verwahrt bleiben. Jeder Legionär der Centuria hatte die Gelegenheit diese zu betrachten. Besonders der Druide war für alle eine Sehenswürdigkeit. So konnten sie jetzt alle einen der Männer, um die so viele Geschichten rankten aus der Nähe betrachten. Manch einer betrachtete ihn mit Argwohn, wer konnte schon wissen ob er nicht doch magische Kräfte besaß und ihnen böses antuen wollte. Bestimmt war diese Angst vor dem Fremden, auch der Gedanke, der den Legionär anspornte, in der Nacht mit einem Dolch sich dem Gefangenen zu nähern. In einem Bruchteil einer Sekunde rammte er diesen Dolch dem Gefangenen in den Rücken und verschwand lautlos im Schatten der Nacht. Die Nachtwache machte gerade die Runde um das Lager. Am nächsten Morgen dachte sich zunächst niemand etwas dabei, als der Druide weiter ruhig an seinem Pfahl zusammengesunken hing. Er war schließlich nicht mehr der Jüngste. Der Centurio war vor dem Abmarsch an ihn herangetreten um ihm mitzuteilen. Er würde auf einem Karren zur Castra gebracht, denn schließlich wollte er keinen vor Erschöpfung unfähigen Gefangenen dort verhören. Voller Argwohn trat er dich an den Druiden heran und da sah er es, er war Tod. Die Einstichstelle im Rücken hatte ihre Spur hinterlassen. Sofort hieß er die Legionäre antreten. Er wollte dem Täter die Möglichkeit geben sich freiwillig zu stellen. Da sich natürlich niemand meldete, gab es für die ganze Centurie drei Monate Ausgangssperre. Den Leichnam würde man auf dem Forum verbrennen. RE: Marschlager der III. Centurie der Legio II Augusta - Furiana Deirdre - 12-09-2022 Nachdem wir gefangen genommen wurden, wurden wir von den Soldaten in dieses Marschlager geschleppt. Erneut legte man mir Ketten an, was mir nicht gefiel, aber meine Proteste stießen nur auf taube Ohren. Im Gegenteil - während des Ankettens presste sich einer dieser Grobiane noch extra an mich, während die anderen Soldaten ausgelassen darüber Witze machten. Am liebsten hätte ich den Römern die Meinung gezeigt, aber ich wollte sie nicht zu sehr provozieren. Ich würde es gerne halbwegs unversehrt zurück nach Iscalis schaffen. Caradoc allerdings machte mir Sorgen. Er sprach nur wenig und betete ein wenig leise vor sich hin, als würde er das Schlimmste befürchten. Sicherlich würden sie uns nicht töten. Wofür hätten sie uns denn dann bis hierher geschleppt? Ich versuchte so lange ich konnte wach zu bleiben, aber irgendwann nach Einbruch der Nacht musste ich weggedämmert sein und an den Pfahl gelehnt eingeschlafen sein. Es war bereits Morgengrauen als ich stocksteif und eiskalt aufwachte und ich hätte viel darum gegeben, mich ordentlich strecken und aufwärmen zu können. Leise versuchte ich mit Caradoc zu sprechen und rief mehrfach leise seinen Namen, aber ich bekam keine Antwort mehr. Erst später sah ich, dass man ihm in die Seite gestochen hatte. Er war nicht erfroren - nein, man hatte den Druiden ermordet. Ich hatte immer noch Tränen im Gesicht, als man den Leichnam von seinen Fesseln befreite. Ich wünschte, ich hätte den Mörder gesehen, dann hätte ich den eierlosen Sohn einer Hündin verflucht. Einen gefesselten Mann in der Nacht abzustechen konnte nur von einem feigen Hund ausgeführt worden sein. |