Eingangstüre - Druckversion +- Forum (https://adlerchronik.de) +-- Forum: Die Chroniken (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Provinz Britannia (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=8) +---- Forum: Iscalis (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=9) +----- Forum: Wohnviertel (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=54) +------ Forum: Casa Octavia (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=28) +------ Thema: Eingangstüre (/showthread.php?tid=43) |
RE: Eingangstüre - Flavianus Pytheas - 10-01-2023 "Mir geht es den Umständen entsprechend gut, Optio", erwiderte Pytheas, der nicht vor hatte, sich über seine Verletzungen auszulassen. Schon gar nicht zwischen Tür und Angel: " Doch es ist besser, dass wir im Hausinneren weiter sprechen. Es mag sein oder nicht, dass jemand Ungebetenes zuhört.", schließlich hatte auch ein Spitzel mitbekommen, dass er damals von Centurio Octavius besucht worden war : "- Louarn, den Türhüter nehme ich ausdrücklich aus", der Medicus deutete in Richtung des Kelten: "Er hat mein vollstes Vertrauen und kann alles hören, was ich sagen will" >>> RE: Eingangstüre - Alun - 11-14-2023 Nachdem ich meine Stellung bei der Provinzialverwaltung angetreten hatte, stattete ich auch dem Medicus einen Besuch ab und entsprach damit der Anordnung meines Vorgesetzten. Ich sollte den Medicus zum Mord vor der Tür seiner Praxis im Thorianum befragen. Dort war der Sohn einer keltischen Frau, Verctissa war ihr Name, von einem Römer getötet worden. Ihr Fall hatte dazu geführt, dass ich meine Arbeitsstelle als Dolmetscher erhalten hatte. Daher war es mir ein großes Anliegen, dieser Frau nun zu helfen. Auf dass ihr Gerechtigkeit widerfuhr! Ich, wieder als Tarutius Corvus getarnt, begab mich zur Casa Octavia und rechnete damit, dort auf Louarn zu treffen, der dort als Türsteher arbeitete. Er war sicher nicht gut zu sprechen auf mich. Ich aber auch nicht auf ihn. War waren bei unserer letzten Begegnung im Streit auseinander gegangen. Daher war ich gefasst darauf, dass unsere Begegnung relativ unterkühlt ablaufen würde. Um meine Tarnung nicht zu gefährden, musste ich natürlich so tun, als kenne ich ihn nicht. Vielleicht kannten wir uns ja wirklich auch nicht. Doch es hatte mir sejr leid getan, was passiert war. Wenn ich ihn nun verlieren würde, dann gab es niemanden mehr, dem ich mich anvertrauen konnte. Nicht einmal Prisca, die ja nun inzwischen viel über mich wusste, hätte ich so offen gegenüber sein können. Wie üblich stand die Tür auf, wenn der Medicus seine Patienten in seinen Räumen empfing. Und natürlich war Louarn auch dort. Ja, verdammt! Ich hatte mich vor diesem Moment gefürchtet. Ich sah ihn kurz an, aber ein Lächeln wollte mir nicht auf meine Lippen kommen. eher ein kummervoller Ausdruch spiegelte sich in meinem Gesicht wider. "Salve! Mein Name ist Tarutius Corvus. Ich möchte mit dem Medicus sprechen." RE: Eingangstüre - Louarn - 11-19-2023 Ich hatte ja gewusst, dass er kommen wollte, trotzdem war ich jetzt nicht unbedingt freudig, als Alun tatsächlich vor der Tür des Medicus stand. Und natürlich hatte er auch nichts weiter zu sagen, als sich nochmal als Römer vorzustellen und den Medicus zu verlangen. Autsch, das tat weh. Aber bitte, dann war es eben jetzt so. Ich öffnete die Tür und wies ins Atrium. “Es ist heute viel los, du wirst warten müssen“, sagte ich nur, wie ich es wohl bei jedem anderen auch machen würde. Abzüglich Lächeln, denn das brachte ich sicher nicht zustande, und auch ohne die sonstige warme Fürsorge, wenn jemand Krankes vor der Tür stand. Ich würde Alun ja gerne wie jeden Fremden behandeln, aber dafür saß die Verletzung zu tief. RE: Eingangstüre - Alun - 11-19-2023 Nicht mal ein Lächeln hatte er für mich übrig! Aber das hatte ich auch nicht erwartet. Ich fühlte mich richtig elend, denn so, wie es jetzt war, sollte es nicht zwischen uns sein! "Ist gut, ich kann warten," antwortete ich kurz angebunden und trat ein. Verdammt, es gab so vieles, was ich ihm hätte sagen können. Erst als ich bereits im Atrium stand, drehte ich mich noch einmal um und ging direkt auf ihn zu. "Hör zu, es tut mir leid, wegen gestern Abend! Nicht du warst der Arsch, sondern ich! Weißt du, ich bin momentan sehr angespannt, wegen Prisca. Aber das ist keine Entschuldigung und das sollte ich auch nicht an anderen auslassen. Das wollte ich dir nur sagen." Ich hatte leise mit ihm in unserer Sprache gesprochen, damit nicht jeder mitbekam, was wir beide zu bereden hatten. Dann ging ich wieder zurück ins Atrium und setzte mich auf eine Bank, um auf den Medicus zu warten. RE: Eingangstüre - Louarn - 11-20-2023 Dass Alun sich entschuldigte, hatte ich nicht erwartet. Und ich wünschte mir wirklich, dass ich es einfach so annehmen könnte, als wäre nichts gewesen. Aber ich hatte eine furchtbare und verdammt kalte Nacht hinter mir, in der ich mehr oder weniger nicht geschlafen hatte, weil ich sonst wahrscheinlich erfroren wäre, und keine wirkliche Ahnung, was ich heute Nacht tun sollte. Noch eine Nacht im Freien war nicht wirklich eine Option, aber auch nach der Entschuldigung fühlte ich mich nicht so, als wollte ich wieder in den Stall zurück. Alun würde dann reden wollen, über seine Anspannung und seine Gefühle, und ich konnte das gerade einfach nicht. Da war einfach zu viel, das mich selbst gerade schmerzte und weniger belastbar machte, als ich es gerne sein wollte. Ich konnte mich gerade nicht auch noch um alle anderen kümmern. Ich nickte erst einmal also nur, aber sagte nichts. Ja, ich verzieh ihm, aber im Moment wollte ich echt nicht darüber reden. Jetzt gerade sowieso nicht, weil hier ging es ja auch gar nicht. Und so ließ ich ihn sich hinsetzen, während meine Gedanken weiter kreisten und ich eigentlich nur müde war und schlafen wollte. RE: Eingangstüre - Flavianus Pytheas - 11-20-2023 Noch ein junger Mann in Toga wartete. Krank sah er auf den ersten Blick nicht aus, aber das konnte täuschen. Pytheas warf einen Blick auf ihn und dann einen Louarn zu, der auf ihn ein wenig abgeschlagen wirkte. Hoffentlich brütete er nichts aus. Der Kelte strotzte eigentlich vor Gesundheit, doch das Sumpffieber war eine ewige Plage, besonders wenn der Isca über sein Ufer trat. Trockenlegen sollte man das Land aber auch nicht; Louarn hatte da etwas von Elfen erwähnt, die sich auch durch Opfer und die höfliche Bitte, einen anderen Wohnsitz zu wählen, nicht unbedingt beeinflussen lassen würden: "Wenn der Bürger ohnehin der letzte Patient für heute ist, kannst du ruhig schon Feierabend machen, Louarn", sprach Pytheas. Louarn konnte dann entweder bei Peigi in der Küche etwas essen oder später mit ihm zusammen oder gleich dorthin gehen, wo er wohnte, bei einem gewissen Alan nämlich. Mittlerweile vertraute Pytheas seinem Türsteher so sehr, dass er, als sei er war mehr ein Mitbewohner als ein Angestellter, kommen und gehen durfte, wie er es für richtig hielt. Pytheas blieb vor dem jungen Mann stehen: "Salve Bürger. Bitte komme gleich mit in mein Behandlungszimmer", sagte er. RE: Eingangstüre - Alun - 11-23-2023 Während ich auf den Medicus wartete, hatte ich viel Zeit zum Nachdenken. Es hatte mich schon sehr getroffen, dass Louarn kein Wort auf meine Entschuldigung erwidert hatte. Ich versuchte mir einzureden, er habe nur nichts gesagt, damit uns niemand belauschen konnte. Aber ein einfaches 'Ja' oder 'Danke' hätte er doch sagen können! Nach und nach wurden die wartenden Patienten ins Behandlungszimmer gerufen, bis nur noch ich alleine da saß und wartete. Schließlich kam der Medicus, sah, dass ich sein letzter Patient. Bevor er zu mir kam, hörte ich, wie er Louarn sprach und ihm anbot, Feierabend zu machen. Ich hoffte, er würde warten, bis ich mit dem Medicus gesprochen hatte. Aber ich musste eher davon ausgehen, dass er mir nichts mehr zu sagen hatte. Wieder spürte ich dieses elende Gefühl in der Magengegend. Schließlich kam Flavianus Phyteas auf mich zu und bat mich in sein Behandlungszimmer. Doch noch bevor ich mich dorthin begab, begann ich das zu sagen, weshalb ich her gekommen war. "Salve Flavianus Medicus! Mein Name ist Lucius Turatius Corvus. Ich bin im Auftrag der Provinzialverwaltung hier. Uns liegt die Aussage einer Frau vor, die uns berichtet hat, dass ihr Sohn vor der Tür deiner Praxisräume im Thorianum von einem Angehörigen der Legion niedergestochen und getötet wurde. Kannst du mir dazu etwas sagen? Hast du den Toten gesehen oder kannst du genauere Angaben zu dem Täter machen, denn er kam allem Anschein nach aus deiner Praxis?" Dann deutete ich auf Louarn. "Vielleicht kann dein Türsteher auch etwas dazu sagen, bevor er geht?" Das war die einzige Möglichkeit, die ich in diesem Moment sah, um Louarn aufzuhalten. RE: Eingangstüre - Louarn - 11-24-2023 Ah, stimmt, er wollte ja was über den Jungen wissen, der umgebracht worden war. Er hatte es mir gestern erzählt und ich wollte ihm darauf geantwortet haben, aber dann war alles den Bach runtergegangen und ich kam nicht mehr dazu. Ich lehnte mich etwas müde gegen die nächste Säule und atmete einmal tief durch. “Wie viel Chancen hat denn eine Keltin gegen einen Angehörigen der Legion?“ fragte ich müde und rieb mir einmal kurz die Nasenwurzel. Ja, ich war wirklich gerade einfach übermüdet und wollte jetzt sicherlich nicht mit einem verkleideten Alun darüber diskutieren, dass das Ganze sowieso aussichtslos war, auch wenn ich ganz genau wusste, wer der Angreifer gewesen war und was passiert war. Flavianus Pü würde das schon machen. Der wusste sicher wesentlich besser als ich, was vor einem römischen Gericht so passierte oder auch nicht. So weit vertraute ich Alun dann doch, dass er nicht meinen Arbeitgeber jetzt bedrohen und foltern würde, nur weil er gerade Römer spielte. Also sah ich keinen Grund, jetzt zwanghaft aufpassen zu müssen. “Ich geh zu Peigi in die Küche“, meinte ich also und ging los in Richtung Küche, während Flavianus Pü in Richtung seines Behandlungszimmers mit Alun ging. Die Köchin lächelte und meinte, sie würde mir schnell was zu essen machen. Ich nickte noch und setzte mich bequem hin, um zu warten. Und dann musste ich auch schon eingepennt sein, denn ich bekam nicht mit, dass sie mir wirklich was zu essen hinstellte. RE: Eingangstüre - Alun - 12-08-2023 Statt direkt zur Tür zu gehen, sah ich mich kurz nach der Küche um. Dorthin wollte Louarn gehen. Glücklicherweise wusste ich ungefähr, wo ich suchen musste, denn in den meisten römischen Häusern war die Culina eher im hinteren Teil des Hauses. "Louarn?" rief ich leise, während ich durch das Haus schlich. "Bist du da?" RE: Eingangstüre - Louarn - 12-08-2023 Ich schreckte hoch, weil Reigi etwas hatte fallen lassen. Um meine Schultern lag eine einfach gewebte Decke, mein Kopf lag auf meinen Armen, die wiederum auf dem Tisch lagen, und unweit meines Blickes stand eine Schale mit etwas, das nach Rüben, Pastinaken und sehr lange geschmortem Rindfleisch roch. Mein Magen knurrte auch gleich als Antwort darauf, aber trotzdem blinzelte ich und richtete mich auf, weil Peigi recht erschrocken in Richtung der Tür schaute. Wo Alun gerade um die Ecke gelinst und sie wohl erschreckt hatte. Bevor er in Erklärungsnot kam oder Peigi ihn doch noch mit dem Kochlöffel verscheuchte, stand ich etwas ungelenk auf und legte die Decke vorsichtig über die Stuhllehne. “Ich mach schon“, sagte ich zu Peigi, damit die wusste, dass ich den Eindringling auch gesehen hatte. Müde rieb ich mir etwas über Gesicht und Nacken, als ich zu Alun herüberstapfte. “Die Haustür ist in die andere Richtung, Sekretär Taurus“, meinte ich mit vom Schlaf noch leicht belegter Stimme und verließ die Küche. Verdammt, ich hatte wohl wirklich Schlaf nachzuholen, ich fühlte mich, als würde ich auf Schafwolle laufen. Außer Hörweite von Peigi und wieder fast an der Tür, war ich dann auch wieder halbwegs wach. “Wenn es wegen gestern ist, vergiss es einfach. Wir müssen das jetzt nicht ausdiskutieren“, meinte ich müde, da ich irgendwie annahm, dass Alun deshalb nochmal reden wollte. “Lass mich einfach nochmal eine Nacht darüber schlafen, in Ordnung? Weil ich muss wirklich dringend schlafen.“ |