Das Triclinium - der Speisesaal - Druckversion +- Forum (https://adlerchronik.de) +-- Forum: Die Chroniken (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Provinz Britannia (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=8) +---- Forum: Iscalis (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=9) +----- Forum: Wohnviertel (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=54) +------ Forum: Villa Furia (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=15) +------ Thema: Das Triclinium - der Speisesaal (/showthread.php?tid=102) |
RE: Das Triclinium - der Speisesaal - Tiberius Furius Saturninus - 05-17-2023 Das Küsschen von Aglaia war niedlich, doch so leicht kam sie Saturninus nicht davon, er tat so, als wolle er sie fest halten und schaute sie bedauernd an, als sie sich ihm entwand. Wie angenehm diese Zärtlichkeiten sind, dachte er, und er stellte sich einen Moment vor, dass sich Serena wie Aglaia sich an ihn schmiegen würde. Doch das war eine völlig verruchte Vorstellung, und er schlug sich so etwas gleich wieder aus dem Kopf. Er küsste Aglaias Nacken: "Was für ein Parfüm ist das? Du riechst immer so gut", murmelte er. "Einen schlechten Witz wollt ihr?", sagte er dann laut: " Ich verlasse mich aber darauf, dass ihr darüber schweigt, von wem ihr ihn habt", die Sklaven ermahnte er nicht, denn er sah sie als eine Verlängerung seinerselbst an. Sie würden sich genauso wenig gegen ihn wenden wie seine Arme oder Beine. Saturninus legte den Finger auf den Mund: "Es ist nämlich ein politischer Witz", sagte er bedeutungsvoll: "Es geht um einen Imperator, der schon lange tot ist oder auf jeden Fall nicht der jetzige. Ein fiktiver Kaiser sozusagen. Caesar Augustus aus dem Kuckucksland", er setzte sich zurecht: "Vor den Kaiser wurde ein Mann gebracht, der genauso aussah wie er. Er glich ihm aufs Haar wie ein Zwilling. Der Kaiser schaut ihn an und fragt: War deine Mutter vielleicht hier Sklavin auf dem Palatin? Der Mann antwortet: O nein allergnädigster Caesar Augustus. Aber mein Vater war hier Sklave" Saturninus grinste. Es waren nicht die Zeiten, in denen ein Witz über den Kaiser den Kopf gekostet hätte. Caesar Vespasianus Augustus war selbst für seine Witze bekannt. Da seine Sklaven alle möglichen Spiele bereit gestellt hatten, konnten sie dann gleich loslegen, nach Kikis Einfall das Würfelspiel zu spielen: Werter Nautius Philus, bereite uns doch das Vergnügen und fange mit dem Spiel an" RE: Das Triclinium - der Speisesaal - Liciniana Aglaia - 05-17-2023 “Es war ein Geschenk in Rom“, antwortete ich ihm. Ich mochte mein Parfum sehr gerne, aber ich wusste selbst nicht so genau, was darin war. So viele schlechte Eigenschaften mein letzter Mäzen auch gehabt hatte, darin zumindest hatte er Geschmack besessen. Und er war immer sehr großzügig gewesen, weshalb ich noch immer zwei Fläschchen mit diesem Duft besaß. Dann erzählte Saturninus tatsächlich einen Witz, und ich musste wirklich lachen. Ich hatte ihm so etwas gar nicht zugetraut, aber der Witz war sowohl wortgewandt, intelligent, als auch tatsächlich schmutzig, und auch, wenn ich erst nur etwas lachen wollte, musste ich wirklich lachen, ebenso wie Kiki. “Tiberius Furius Saturninus, ich bin wirklich beeindruckt“, meinte ich, als ich nicht mehr lachen musste. Es versprach, ein sehr heiterer Abend zu werden. Als der Hauptgang dann auch beendet war, nahm das Spiel also seinen Lauf. Kiki spielte absichtlich schlecht. Ich kannte sie gut genug, um das zu sagen, denn sie flunkerte doch recht auffällig und wurde dementsprechend auch oft genug erwischt. Nach einigen Runden hatte sie so ihre Armreifen, den Gürtel und beide Fibeln verloren, so dass ihr Kleid nur noch von gutem Willen an ihrem Körper gehalten wurde – was wahrscheinlich der Grund war, warum sie sich für diese Kleidungsstücke entschieden hatte. Sie lag auf dem Bauch und würfelte also gerade. “Oh je, wenn du mich noch einmal erwischt, lieber Philus, weiß ich nicht, wie ich weiterspielen soll“, meinte sie unschuldig und schaute ihm dabei auffällig tief in die Augen. Ich hatte die Vermutung, dass sie genau darauf abzielte, sich ihm nackt zu präsentieren. Sie würfelte, linste unter den Becher und verkündete “Dreierpasch!“, ehe sie den Sklavenjungen den Becher weiterreichen ließ. Ich selber hatte nicht ganz so auffällig verloren, aber hatte inzwischen doch auch meine Sandalen, meinen Schmuck und eine Fibel eingebüßt, war damit im Gegensatz zu Kiki aber geradezu noch vollständig bekleidet. Ich lehnte mich zu Saturninus hinüber und streichelte mal wieder leicht über seinen Arm und seinen Rücken. “Wenn das so weitergeht, wird dein Gast noch von Kiki mit Haut und Haaren verschlungen“, flüsterte ich ihm zu, da er sicher auch bemerkte, wie erpicht Kiki darauf war, Nautius Philus von ihren weiblichen Qualitäten zu überzeugen. Ich hoffte allerdings, dass Saturninus das nichts ausmachte. Immerhin hatte er ja auch zwei Hetären bestellt, da erwartete man ein gewisses Maß an Verruchtheit und Sexappeal. RE: Das Triclinium - der Speisesaal - Marcus Nautius Philus - 05-21-2023 Philus musste sich zurückhalten, nicht zu stöhnen. Der Witz war ziemlich mies gewesen, was ihn in Anbetracht der Lage schon fast wieder witzig machte. Das Lächeln, das er seinem Gastgeber schenkte, entbehrte nicht eines gewissen Anteils Mitleid. Aber gut, das Ziel war ja gewesen, einen 'miesen' Witz zu erzählen. Aglaia jedenfalls schien er zu gefallen. Die musste gut schauspielern können... Unterdessen verlief das Spiel weiter spannend. Er selbst trug nach einigen Zügen noch sein Lendentuch und einen Sandal,während er langsam auch etwas beschwipst wurde. Im Gegensatz zu Kiki und Aglaia jedoch spielte er wirklich mies und das ganz und gar unabsichtlich. Glücklicherweise war er sich dessen bewusst und nahm es mit Humor, auch wenn ihm peinlich bewusst war, dass er bald vor dem Gastgeber und den beiden Schönheiten würde blankziehen müssen. "Was ist eigentlich die Strafe für die Verlierer?", fragte er beiläufig, als er Kiki beim Würfeln zusah. "Wer völlig nackt ist, muss dann dieses schreckliche Lied zum besten geben? Ihr werdet's nicht glauben, doch ich hätte eins. Und dir, liebe Kiki, kann ich doch nicht misstrauen." Er zog den Würfelbecher zu sich her. "Sag's mir nochmal, muss ich jetzt nachsehen oder nur, wenn ich dir nicht glaube?" RE: Das Triclinium - der Speisesaal - Tiberius Furius Saturninus - 05-22-2023 Nautius Philus lachte nicht, sondern schaute etwas kryptisch drein, was Saturninus zum Schluss verleitete, dass der junge Patrizier vielleicht sehr kaisertreu war. Oder dass zumindest die Gens Nautia von Anfang an auf der richtigen Seite der Geschichte gestanden hatte. Er beschloss also, künftig weder über Vespasians Geiz, noch über die Eskapaden von Prinz Titus und schon gar nicht über die etwas zwielichtige Abstammung der verstorbenen Kaiserin Domitiilla ( Sie hatte das römische Bürgerrecht erst einklagen müssen) Witze zu machen, sondern wechselte lieber das Thema. "Nur das Beste für die Gäste“, erwiderte er Aglaia, als Kiki in der Tat ihr Bestes gab, Nautius Philus zu beeindrucken. Sie glich einer Venus aus schwarzem Onyx, und ihre Beine lugten verführerisch unter der Seide hervor, die keine Fragen offen ließ, als sie so auf dem Bauch lag. Aglaia spielte besser, und war fast immer noch vollständig bekleidet, sie hatte allerdings den Vorteil, dass sie Schmuck getragen hatte. Saturninus selbst trug seinen Siegelring, aber den würde er unter keinen Umständen ablegen, den trug er quasi immer. Beim nächsten schlechten Wurf sagte der Furius mit ernstem Gesicht: "Dreierpasch“, dann fiel ihm ein, dass sie nur mit zwei Würfeln spielten. Mann, hatte er schon Wein intus. Er streifte die zweite Sandale ab. Nun trug er nur noch seine lockere Freizeittunika. Beim nächsten Schummeln würde er nackt auf der Kline liegen. Nicht dass er sich dessen schämte, unter Männern in den Thermen war man auch unbekleidet, und die Hetären hatten garantiert schon ganz Anderes gesehen. Saturninus war zwar nur von durchschnittlicher Größe, jedoch durchtrainiert und muskulös. Seine Haut zeigte auch im tiefsten Winter einen leichten Olivton. Wie jeder zivilisierte Mensch hatte er seine Brust enthaart. Er fürchtete eher, dass er unbekleidet körperlich auf Aglaias Nähe reagieren würde, und das wäre wirklich barbarisch gewesen. Vorsichtshalber ließ er sich von Spiros das Eissieb aus der Küche bringen, mit dem man gekühlten Gewürzwein herstellte. Saturninus wusste, wie man sich runterkühlte. Auch Philus schien am Verlieren. Er war jedoch so schlau gewesen, und trug zumindest ein Lendentuch. Saturninus prostete ihm zu: "Werter Philus, ich darf dich doch Philus nennen? Ich erlaube dir auch, mich Saturninus zu nennen. Ein Lied wäre großartig“, sagte er etwas schwerfällig und streckte eine Hand gespielt flehend aus: "Lass es erschallen! Wie ein Komödiant auf der Bühne, bitte“ RE: Das Triclinium - der Speisesaal - Liciniana Aglaia - 05-23-2023 Kiki lehnte sich so weit zu Philus hinüber bei seiner Frage nach den regeln, dass die Seide, die ihren Körper noch verhüllte, ihr von den Schultern rutschte und ihren Rücken so zur Betrachtung freigab – und noch einige andere Körperpartien. “Sagen wir es so. Wenn du jetzt unter den Becher schaust, lieber Philus, dann wirst du mir wohl dabei helfen müssen, die Seide ganz abzulegen“ hauchte sie ihm mit samtiger Stimme zu und hoffte doch, dass der junge Mann sich dadurch verführen ließ. Sie arbeitete die letzte Stunde schon sehr hart daran, eben genau das zu tun und ihn mal mehr und mal weniger subtil zu erregen. Das eben war weniger subtil. Ich hingegen genoss das Spielchen und vor allen Dingen die Aufmerksamkeit von Saturninus und blickte etwas verwundert, als er nach Eis fragte. “Genießt du das Spiel?“ fragte ich ihn leise und streichelte über seinen Arm, wie schon so oft am heutigen Abend. “Wenn du möchtest, können wir uns auch für einen Moment zurückziehen? Ich bin mir sicher, Kiki wird deinen Gast so lange ablenken – auch wenn ich nicht sicher bin, ob sie seine Tugendhaftigkeit, die er so standhaft bisher zeigt, dann nicht doch verliert.“ Natürlich merkte ich, dass auch Saturninus sich bemühte, tugendhaft zu bleiben. Aber ich dachte dennoch, dass er mein Angebot nach einer kurzen Abkühlung außer Sichtweite des Gastes zu schätzen wissen würde. Ich zumindest hatte nicht vor, ihn heute unbedingt unbefriedigt zu lassen, und wenn ihn die Anwesenheit eines anderen Mannes hinderte, da aktiver zu zeigen, was er begehrte, gab es ja durchaus diskrete Möglichkeiten. “Nach dem Lied natürlich“, meinte ich dann lächelnd und wandte mich dem beinahe nackten Philus zu. “Ja, sing uns ein Lied!“ forderte auch ich, ganz unabhängig von dem Spiel. RE: Das Triclinium - der Speisesaal - Marcus Nautius Philus - 05-29-2023 "Hey!", lachte Philus heiter und machte beschwichtigende Handbewegungen, als die Rufe nach einer Schaueinlage lauter wurden. "Ich sagte doch, der Verlierer... Hah, ach was soll's, wenn ich mich schon blamiere, dann auch richtig, was? Aber ich sag's euch, das war unfair." Umständlich erhob sich der schon sehr heitere Philus und stellte sich auf, um sich gewichtig zu räuspern und so respektvoll dreinzuschauen, wie es einem mit nur einem Sandal und einem Lendentuch möglich war. "Zuhause sagte man mir, ich kann ganz gut singen. Aber ich bin sicher, das gilt nicht für wenn ich betrunken bin, hahaha! Also, wie ging das nochmal... Es heißt 'Die Sirene hat mir den Mann gestohlen'. Ähm, Moment." Zur Untermalung der Unterhaltung ergriff er eines von den Handtüchern und legte es sich über den Unterarm, den er sogleich hoheitsvoll vor seine Brust hielt, als hielte er eine Rede vor dem Senat: "Eine Sirene hat mir den Mann gestohlen Eine Sirene stahl mir meinen Mann Sie war dabei so unverhohlen, Wie nur eine Sirene es sein kann. Wir spazierten munter entlang am Strand Sammelten Muscheln und Steine, die schönen, Da vernahm ich die Stimme, mir jetzt wohlbekannt, Und verhasst, und sie sang in höchsten Tönen. Sofort beschleunigte mein Gemahl seinen Schritt „Wartet!“, rief ich, „Eine Sirene, perfide!“ Mein Gatte entfleuchte, ich hielt nicht mehr mit, Verhext war er von ihrem Liede. Zu spät, oh weh, zu spät kam ich Fand ihn taumelnd und von Sinnen Ich sah ihm nach, es war widerlich, Er konnte ihrem Gesang nicht entrinnen. Und sie, so schön, so grausam, so selbsterpicht, Lief zu ihren Schwestern und rief mir zu: „Euer Mann, nein, der gefällt mir nicht Er gehört wieder Euch, Ihr bucklige Kuh!“ Eine Sirene hat mir den Mann gestohlen Und gab ihn umgehend wieder zurück Warum konnte sie ihn nicht endgültig holen, Jetzt bleibt er mir! Ich armes Stück." Es war unterhaltsam und verrucht, genau richtig für einen Abend wie diesen. Ziemlich stolz auf sich ließ er sich wieder neben Kiki fallen und schenkte ihr einen glühenden Blick. Was hatten sie doch für ein Glück, heute so schöne Gäste zu haben. Moment, er war ja selbst Gast! Er musste schmunzeln als ihm das nochmal bewusst wurde. "Oh... Bin etwa immer noch ich dran? Na wartet, das gewinne ich euch und dann müsst ihr alle singen." Er zog den Würfelbecher herbei, ohne darunter zu sehen und würfelte nun seinerseits selbst. Die drei und die zwei Augen waren jetzt nicht unbedingt berauschend... "Zwei Vieren", verkündete er jedoch. Damit konnte man gerade noch durchkommen. Er schob den Becher an Aglaia weiter, die ihm das hoffentlich abnahm. "Also sagt, ich finde ich habe wunderschön gesungen." RE: Das Triclinium - der Speisesaal - Tiberius Furius Saturninus - 05-31-2023 Philus ging richtig aus sich heraus, was spannend war, denn anfangs war er Saturninus arg ehrpusselig- patrizisch erschienen. Aber er hatte eine gute Gesangsstimme und eine Gestik, die in Saturninus Augen durchaus ein gewisses Talent spüren ließen - wie skandalös war das denn. Er gratulierte sich selbst zur Entscheidung, Aglaia und Kiki zur Cena zu bitten. Beide Hetären erledigten ihren Job hervorragend - Heiterkeit und ein angenehmes Ambiente zu verbreiten. Philus, der nur noch einen Lendenschurz trug, doch mit dem Handtuch so getan hatte, als wäre es eine Toga, hatte sein Lied beendet und ließ sich neben Kiki nieder. Wie in einem echten Komödientheater klatschte Saturninus begeistert: "Zugabe! Da capo!", rief er und gab Aglaia einen Kuss: "Werden wir nicht gut unterhalten, meine Liebe!? Wo hast du das Lied her, Philus? Von Matrosen?" Er wartete ab, dass Aglaia nun mit dem Würfeln dran war. Dabei war er aber so gut aufgelegt, dass er ihr zwei , drei Mal , als sie gerade den Becher ansetzen wollte, den Nacken küsste. In der Tat hatte ihn das Eis nicht abgekühlt: "Ich sollte als der Ältere wirklich mehr Selbstbeherrschung üben", flüsterte er Aglaia ins Ohr: "Doch wenn du bei mir bist, kann ich nicht anders, als an die Freuden der Venus zu denken. Wie machst du das? Ich müsste dich vermutlich streng verhören, um dir das Geheimnis deiner Macht über meine Lenden zu entreißen?", das war ein Witz; er würde Aglaia nie etwas antun. Der bedrohliche, ja grausame Charakter dieser Bemerkung kam ihm nicht in den Sinn: "Darf ich dir vielleicht doch den Garten zeigen, Schönste der Chariten?" Mittlerweile hatten die jugendlichen Sklaven Safar, Sebastos und Spiros den Nachtisch aufgetragen. Es gab es die von Saturninus geliebten importierten Datteln, aber auch die süßen kleinen Krapfen mit Honig und mit Zimt verfeinerte gekochte Birnen in Wein. RE: Das Triclinium - der Speisesaal - Liciniana Aglaia - 05-31-2023 Kiki schaute mich ziemlich konsterniert für einen Moment an, als Nautius Philus die Würfel nahm und weiterwürfelte und danach auch noch ein Lied sang. Ich zuckte nur ganz leicht die Schultern, da ich auch nicht wusste, was der junge Mann hatte. Im Grunde hatte sie ihm gerade angeboten, dass er sie nackt ausziehen konnte, und er wählte stattdessen, lieber ein Lied zu trällern. Vielleicht hätte ich eher Narcissus mitbringen sollen, denn mehr Einsatz als Kikis konnte man von einer Hetäre wahrlich nicht erwarten. Dass er darauf nicht angesprungen war, hieß wohl, er wollte nicht. Saturninus hingegen wollte, denn nachdem er begeisterten Beifall gespendet hatte, in den ich freundlich lachend mit eingestimmt hatte, küsste er immer wieder meinen Nacken, als ich nach dem Becher greifen wollte. Ich wölbte ihm meinen Rücken spielerisch entgegen, denn ja, mir gefiel es durchaus, wenn er so verspielt und zärtlich war. Und natürlich wollte er auch mehr, wie er kurz darauf offenbarte. Ich lächelte ihm zu und beugte mich mehr zu ihm. “Welcher Ort wäre denn besser als der Garten für jemanden, der Saturn im Namen trägt?“ stimmte ich mit einer rhetorischen Frage zu und strich mit meiner Hand über seinen Arm. Nein, ich würde ihn ganz sicher nicht abweisen, nicht mal, wenn er nicht hätte bis zum Garten warten wollen und hier gleich auf der Kline zur Sache gekommen wäre. Ich hatte da wenig Berührungsängste und schon zu viel auch erlebt, und er war wirklich eine meiner angenehmsten Bekanntschaften, nie übermäßig grob, auch wenn seine Worte das hätten vermuten lassen. Aber erst nahm ich noch einmal nun den Würfelbecher. Natürlich glaubte ich Nautius Philus kein bisschen seinen Pasch, da Kiki ihren schon mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erfunden hatte. Aber ich würfelte, um den Gast gewinnen zu lassen – ich hatte ihn schließlich schon oft genug erwischt und er schien nicht erpicht darauf zu sein, mit Kiki voran zu kommen – und öffnete dann theatralisch meinen Wurf. “Eine drei und eine vier“, gab ich gleich zu, ohne zu versuchen, zu Lügen. Ich schaute Saturninus, der als nächstes ja dran war, an und lächelte ihm entgegen. “Du darfst entscheiden, was ich ablegen soll“ bot ich ihm an. Und ja, ich wusste, dass er wohl gerade in der Stimmung war, mehr als die verbleibende Fibel einzufordern. Aber nunja, ich wollte ihn ja auch durchaus verführen und seine Stimmung ausnutzen. RE: Das Triclinium - der Speisesaal - Marcus Nautius Philus - 06-20-2023 (Anmerkung: Er wollte eigentlich, dass der Verlierer trällern muss. Er hat sich von den anderen nur breitschlagen lassen. Ihr könnt mit den beiden aber auch zurückziehen und ich steig solange aus.) Philus, sehr zu seiner Verlegenheit, hatte den Eindruck, sich ordentlich blamiert zu haben. Immerhin hatte er nur gemacht, worum die anderen ihn gebeten hatten. Und jetzt schaute Kiki ihn an, als habe er sie beleidigt oder so. Das Essen war eine willkommene Abwechslung, die er nur zu gern annahm, denn ihm war die Lust auf das Geflirte doch ordentlich vergangen. Da sein Gastgeber sich mit der Hetäre sehr zu amüsieren schien, konnte er sich vielleicht unauffällig zurückziehen und heimkehren, ohne allzu unhöflich zu sein. RE: Das Triclinium - der Speisesaal - Tiberius Furius Saturninus - 07-30-2023 Unter Spiel und in Gesellschaft der beiden schönen Hetären wurde es doch noch spät. Aber irgendwann wurde der Nachtisch aufgetragen ( darunter die von Saturninus so geliebten Datteln aus den östlichen Provinzen) und dann war es schon so weit, dass die Gäste von den Sklaven sich die Straßenschuhe bringen und anziehen ließen. Kiki und Aglaia bekamen jede einen Kuss, und einjede noch ein Päckchen mit eben diesen Datteln mit. Würden sie es öffnen, würden beide Gesellschafterinnen auch noch jede zwei blankpolierte, goldglänzende Aurei finden. "Ich danke euch, meine beiden Grazien, für eure Gesellschaft und die Unterhaltung. Kommt gut nach Hause" Er schickte auch zwei seiner Sklaven als Laternenträger und Begleiter für die Damen mit. Zwar war es noch nicht allzu dunkel und Iscalis war sicherer als Rom, doch Aglaia und Kiki sahen teuer aus. Nicht dass jemand, der sie zufällig sah, dachte, dass allein die Kleider seinen Jahreslohn doch überstiegen, und beide Frauen leichte Beute seien. Seinen neuen Freund Philus brachte Saturninus höchst persönlich an die Haustür. Dort warteten schon die Sklaven, die dem jungen Patrizier nach Hause geleiten würden: "Schön, dass du mein Gast warst, Philus", sagte er: "Ein gemeinsames Mahl sollten wir bald möglichst wiederholen. Ich freue mich also auf ein Wiedersehen. Und wir sehen uns Morgen in der Zivilverwaltung. Vale bene und Dir guten Heimweg, junger Freund" Am nächsten Tag musste Saturninus auch wieder in sein Amt. Daher hatte er zwar getrunken, sich jedoch nicht betrunken. Er verbot den Sklaven, jetzt noch aufzuräumen und Lärm zu machen, und danach ging auch er zu Bett. Sim off: Ich beende den Thread einmal, damit das Ende nicht so lose ist |