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[Thorianum A] - A II Praxis des Medicus Flav. Pytheas - Druckversion

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RE: [Thorianum A] - A II Praxis des Medicus Flav. Pytheas - Calum - 08-28-2023

Calum nickte zufrieden.
"Ich kann warten. Dann komme ich zu dir, wenn ich das Mittel auch einsetzen werde. Ein... Testlauf ist nicht nötig. Ich glaube dir schon, dass es wirkt." Er wollte beim besten Willen keine Unschuldigen damit quälen. "Es kommt mir nicht darauf an, es perfekt zu machen. Ich will nur, dass es wehtut und er ganz genau weiß, was ihm widerfährt, bevor ich es zu Ende bringe. Ich habe ja noch etwas Zeit, mir etwas auszudenken. Seine Lebensspanne ist lediglich so lange wie es mich dauert, seine Identität zu erfahren."
Mit diesen Worten wollte er sich schon abwenden, holte dann jedoch Luft, um Ciaran den Respekt zu geben, den er verlangt hatte:
"Danke. Dass du ihn gerettet hast. Ohne dich wüsste ich nicht... Danke."

Zurück im Raum fand er die beiden Männer im Aufbruch vor.
"Oh je, geht das?", fragte er besorgt. "Ist er denn überhaupt reisefähig? Warte, ich helfe... Aber danach verlässt du das Bett nicht mehr und wenn ich dich drin festketten muss, verstanden?"


RE: [Thorianum A] - A II Praxis des Medicus Flav. Pytheas - Ciaran - 08-29-2023

Ich grinste in mich hinein. Immer diese Amateure, die meinten, jeder könne einen Menschen abhäuten und man bräuchte dafür keine Übung. Als sei das nur eine Frage der Perfektion. Es war eher eine Frage von der Dauer, bis die Person am Schock starb, die bei so ungeübten, unangeleiteten Exzess-Situationen voller Wut und Eifer eher kürzer als länger war. Aber es war seine Rache, wenn er es so wollte, sollte er machen.
Schließlich ließ sich Calum doch noch dazu ein, mir zu danken. Ich sah ihn einen Moment lang schief an, dann nickte ich einfach. “Gern geschehen“, meinte ich einfach. Während er wieder hinein ging, machte ich mich dann auch auf zu meinem Pferd, bevor doch noch jemand meinte, es stehlen zu wollen. Ich ging also durch die immer noch viel zu neugierige Meute und schnappte mir die Zügel, um es davon zu führen. In der Stadt zu reiten war zu auffällig. Kurz überlegte ich mir, einen Zwischenstopp in Cheddar zu machen, aber es war noch nicht Vollmond und erschien mir unangebracht. Also führte ich mein Pferd einfach zum nächsten Stadttor, um mich wieder auf den Rückweg zu machen. In meinen Taschen hatte ich jetzt erst einmal ein paar neue Kräuter, mit denen es zu experimentieren galt.


RE: [Thorianum A] - A II Praxis des Medicus Flav. Pytheas - Flavianus Pytheas - 08-29-2023

(08-27-2023, 01:14 PM)Louarn schrieb: “Flavianus Pü, wenn du in einigen Tagen schon wieder praktizieren und mit kranken Menschen hantieren willst, binde ich dich höchstpersönlich in deinem Bett fest“, sagte ich streng, als er das so lapidar in den Raum stellte. Ganz sicher würden die Verletzungen mehr als nur ein paar Tage brauchen, um gut zu verheilten, und er sollte sich nicht selbst umbringen, nachdem ich so mühevoll verhindert hatte, dass ein anderer das tat. Ich würde auch Calum sagen, dass er da aufpassen sollte, damit der kleine Medicus nicht gleich wieder alle Bemühungen zunichte machte, nur weil er es nicht schaffte, in einem Bett zu liegen und zu heilen.
Dazu, dass er meinte, dass nicht alle Römer wie der Tribun waren, schenkte ich ihm nur einen Blick mit hochgezogenen Brauen und ein kleines Schnaufen. Vielleicht waren nicht alle gleich gewalttätig, aber ich hatte noch keinen ehrenwerten und erst recht keinen vernünftigen Römer getroffen. Alle waren sie mindestens arrogant und selbstverliebt, furchtsam und misstrauisch, der Wahrheit nur selten verpflichtet und gierig. Und wäre der römische Kaiser nicht genau so, würde er die Britannier in Frieden lassen und nicht seine Legionen ausschicken, um Dörfer niederzubrennen, zu versklaven und zu vergewaltigen. Und das sagte ich, der sie nicht einmal hasste, wie Dunduvan das beispielsweise tat.

Er erzählte weiter. Als er meinte, Calum hätte ihm erzählt, er sei ein halber Kelte, blieb ich kurz überrascht stehen. “Ach, das hat er erzählt….?“ meinte ich nachdenklich. Ja, Calum war verliebt in Flavianus Pü, das wusste ich seit unserem Gespräch in der schmiede. Aber dass er ihm das anvertraut hatte… Anscheinend waren die Gefühle doch tiefer, als ich erst gedacht hatte. Ich hoffte dennoch, dass Calum clever genug war, Flavianus Pü nicht alles zu erzählen. Der Mann war immer noch mit dem römischen Kaiser verbunden, und ich war mir nicht sicher, ob er sich in dem Fall wirklich dazu entscheiden würde, zu schweigen. Und Dunduvan würde ganz sicher auf seinen Tod bestehen, wenn er es herausfände. Wäre Flavianus Pü Kelte, wäre das eine Sache. Aber er war kein Kelte. Damit war das ganze doch ziemlich gefährlich für ihn. Noch gefährlicher als das hier.

Er stand auf und hantierte mit seiner schmutzigen Tunika herum. Ich wollte ihn schon aufhalten, als er es selbst einsah und sie beiseite legte. So einen Moment ganz nackt sah er schon erbärmlich aus mit den fielen Verbänden, die Ciaran ihm angelegt hatte. Ich fragte mich, ob Calum den Anblick wirklich packte. Aber ich wüsste nicht, wie ich ihm das abnehmen hätte sollen.
Ich ging zu Flavianus Pü, als er sich den Mantel umlegte, und bot ihm meinen Arm als Stütze an. Ihn irgendwie von selbst zu umarmen und zu stützen traute ich mich nicht, da ich garantiert auf eine der Nähte gedrückt hätte. Ging gar nicht anders. Da sollte er lieber selber entscheiden, wie viel Stütze er wollte und brauchte.
“Hat… äh… Pally dir nicht irgendwas reingemischt, dass betäubt? Vielleicht ist er noch da, wir könnten ihn nach etwas fragen? Und ich geh langsam und so vorsichtig, wie möglich“, meinte ich, während ich ihn langsam nach draußen führte. Sollte Calum ihn mit Tee abfüllen, wenn wir bei ihm zuhause und er in einem sauberen Bett war, und nicht hier zwischen Chaos, Tod und Zerstörung.

(08-28-2023, 10:20 PM)Calum schrieb: Calum nickte zufrieden.

Zurück im Raum fand er die beiden Männer im Aufbruch vor.
"Oh je, geht das?", fragte er besorgt. "Ist er denn überhaupt reisefähig? Warte, ich helfe... Aber danach verlässt du das Bett nicht mehr und wenn ich dich drin festketten muss, verstanden?"

Louarn schien nicht allzu überzeugt von der Existenz guter Römer zu sein. Pytheas verstand das; wenn er aufrichtig war, würde er auch empfehlen, dass ein jeder blieb wo er war, und das einzige Motiv, in ferne Länder zu reisen, sollten Forschung und Handelskontakte bleiben, nicht ein weder durch Götter noch Menschen stillbarer Expansionsdrang. Doch das war leider eine Wunschvorstellung. Die Römer waren die Realität dieser Welt. Sie wegzuwünschen, rangierte in der Kategorie sich zu wünschen, zu fliegen wie ein Vogel oder unter Wasser atmen zu können wie ein Fisch. 
Der Medicus wankte dann er selbst zu einem der Regale, suchte etwas, stellte fest, dass das, was er suchte,  vom Unverstand seines Peinigers zerstört worden war, bis er schließlich hinten noch einen kleinen festverkorkten Tonkrug mit einem Siegel, welches Hypnos, den Gott des Schlafes darstellte, fand:
"Ich könnte das trinken, aber dann werde ich sehr müde", überlegte er laut:
"Und ich hoffe, dass du keine Notwendigkeit sehen wirst, mich am Bett festzubinden", er nahm einen Schluck Nepenthes und wartete auf die Wirkung.
Mittlerweile kam der junge Schmied zurück.
"Lieber Atreus, ich bin verletzt, doch  mein Verstand funktioniert", warf er ein, als der Jüngling von ihm in der dritten Person sprach. Aber es war ihm anzumerken, dass die Situation, dass sich jemand um ihn kümmerte, zwar für ihn ungewohnt, aber auch schön war. Der Opiumsud tat sein Übriges, seine Zunge wurde schwerer und ab und zu schloss er die Augen:
"Alles gut. Mir geht es schon wieder prächtig und ich werde reiten"
Er kletterte auf Louarns Pferd, umarmte dessen Hals und legte seinen Kopf darauf. Dabei wurde er noch einen Tick blasser. Er hatte viel Blut verloren: "Wir können"
Unterwegs hob er einmal den Kopf und lallte: "Bist du mit dem Heiler Pally näher bekannt? Ich würde gerne in Kontakt bleiben" und ganz leise: "Atreus"....

>>>


RE: [Thorianum A] - A II Praxis des Medicus Flav. Pytheas - Didia Corona - 11-12-2023

[Bild: serafina-K.jpg]    
Serafina
Medikus….Meeedikus!!!  

Laut schreiend stürzte Serafina in die Räume des Medikus, sie achtete nicht darauf ob jemand im Wartezimmer war oder sonst wer da rumstand.
Sie stürzte auf die nächste Tür zu und wollte sie öffnen, da anscheinend kein Medikus zu sehen war.
War sie überhaupt richtig, war das doch nach links gewesen und nicht nach rechts?


RE: [Thorianum A] - A II Praxis des Medicus Flav. Pytheas - Flavianus Pytheas - 11-12-2023

Pytheas hob das kleine Söhnchen, das immer noch fieberte, aber auf dem Weg der Genesung war, von der Kline hinunter und der glücklichen Mutter in die Arme: "Viel trinken, warm halten, aber frische Luft schadet nicht", sagte er zum Vater, als laut nach ihm gerufen wurde. Das wunderte ihn, denn normalerweise warteten die Leute geduldig vor der Tür, bis er sie in das Behandlungszimmer rief. Doch vielleicht war es ein Notfall, und er war ohnehin gerade durch.
Er öffnete also die Tür und erblickte eine junge Frau, die nach ihm zu suchen schien. Er hatte sie schon öfter in der Nachbarschaft gesehen. Sie war eine Dienerin von Mietern in der großen Insula:
"Ich bin Pytheas Medicus. Du möchtest zu mir?", fragte er, während er die Familie mit ihrem Kind an sich vorbei ließ:
"Was ist geschehen?" Die junge Sklavin schien außer sich, daher bat er sie nicht hinein, sondern blieb gleich, falls ein dringender Hausbesuch anstand, stehen.


RE: [Thorianum A] - A II Praxis des Medicus Flav. Pytheas - Didia Corona - 11-13-2023

[Bild: serafina-K.jpg]
Serafina packte den Medicus am Arm und zog ihn hinter sich her. Ihr Griff war fest, fast schon wie ein Schraubstock.
„Komm, schnell, meine Herrin ist krank.“
Mehr sagte sie nicht und zog ihn weiter über die Straße in das nächste Haus.>>>


RE: [Thorianum A] - A II Praxis des Medicus Flav. Pytheas - Flavianus Pytheas - 11-13-2023

"Keine Sorge, ich komme sofort mit dir mit", beruhigte Pytheas die junge Frau, die sehr aufgeregt schien: "Lass mich bitte noch meine Tasche holen, und dann können wir los"
Bevor er ging, schloss er sorgfältig ab und hing eine Tafel heraus:

[Bild: Geschlossen.png]

Aber schon auf dem Weg fragte er die Sklavin, was denn geschehen wäre, da sie ihn zu solcher Eile angetrieben hatte >>>


RE: [Thorianum A] - A II Praxis des Medicus Flav. Pytheas - Tiberius Furius Saturninus - 04-01-2024

>>>

[Bild: Sklave-Sebastos-1.png]


Sebastos wusste, dass heute ein Tag war, an dem Pytheas Medicus im Neubaugebiet praktizierte. Der junge Sklave trat ein, ging zwischen den Wartenden durch, ohne sich um sie zu scheren. Er trug eine der rauchblauen Furiertuniken, so dass man wusste, von wem er kam.

Er verbeugte sich, doch seine Worte waren keinesfalls demütig:

" Mein Herr, der edle Tiberius Furius Saturninus bittet dich, unverzüglich in sein Haus zu kommen, Herr",
sagte er, und meinte damit: Alles stehen und liegen zu lassen.


RE: [Thorianum A] - A II Praxis des Medicus Flav. Pytheas - Flavianus Pytheas - 04-03-2024

Pytheas ließ sich ungern bei der Arbeit unterbrechen und für ihn waren die Patienten alle gleich. Tatsächlich ließ er sich von irgendwelchen Provinzpatriziern nicht drängen. Aber bildete er sich das ein oder nicht, in den Worten des Sklaven hatte außer Arroganz auch ein wenig Angst mitgeschwungen. Vermutlich war jemand in der Villa Furia erkrankt. Vielleicht sogar das kleine Töchterchen. Er überließ also seinem Gehilfen das Feld, packte seine Tasche mit seinen ärztlichen Utensilien zusammen:
"Ich komme", sagte er >>>