Peristyl | Säulenhof - Druckversion +- Forum (https://adlerchronik.de) +-- Forum: Die Chroniken (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Provinz Britannia (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=8) +---- Forum: Iscalis (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=9) +----- Forum: Wohnviertel (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=54) +------ Forum: Villa Claudia (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=14) +------ Thema: Peristyl | Säulenhof (/showthread.php?tid=288) |
RE: Peristyl | Säulenhof - Claudianus Linos - 06-07-2023 (06-05-2023, 11:30 AM)Marcus Iulius Cato schrieb: >>>> Cato atmete noch erneut erleichtert durch. Die Frage war nun wie er hier seinen Augenstern finden sollte? Schließlich konnte er ja nicht wie auf dem Kasernenhof herumbrüllen. Zu sehen war auch keiner. Sabina liebte den Garten, also zurück in Richtung Eingan dann gleich beim Atrium durch den Säulengang. Er erinnerte sich an die Verlobung von dieser Lucretia und Saturninus, da war er von dort zu Garten gegeangen. In Gedanken versunken kam ich um die Ecke und hielt abrupt inne. Was machte der denn hier und das auch noch alleine? Er wirkte ziemlich derangiert. „Tribun Iulius?! Hat man dich hier alleine gelassen? Wurdest du nicht angemeldet? Wenn du mitkommen würdest, dann werde ich mich sofort darum kümmern.“ Mit scheinheiliger Freundlichkeit kam das von mir, obwohl wenn ich gekonnt hätte würde er in den Hades wandern. Bestimmt war er auf der Suche nach meiner Sabina und ich war machtlos.Dann kam mir ein ein entsetzlicher Gedanke der war doch nicht etwa bei Menecrates gewesen? Und er hat eine abfuhr erhalten, datum sieht er jetzt so zerrupft aus. Jetzt kam sie auf die größte aller Freuden die Schadenfreude. RE: Peristyl | Säulenhof - Marcus Iulius Cato - 06-07-2023 Das ist doch der Verwalter, auf den Sabina doch so große Stücke hält. Der würde mir auch gefallen. Muss ich mir jetzt Sorgen machen? Doch das war jetzt nebensächlich, jetzt war nur wichtig wo sie war. Schließlich hatte er ihr etwas wichtiges mitzuteilen. „Nein ich möchte mich nicht hinsetzen sonder augenblicklich mit deiner Domina sprechen“, raunzte er Linos von oben herab an. Dies geschah damit der Bursche wusste was er von ihm hielt, er war nicht mehr als ein Sklave. Dieses kleine Wortgefecht brachte ihn wieder zu sich, er schob Linos zur Seite und stapfte an ihm vorbei den Säulengang entlang. Irgendwo hier würde er sie bestimmt finden.
Kurz drehte er sich noch um. „Du kannst schon einmal ein Kutsche besorgen“, wies er Linos barsch an. Jetzt würde der ihn nicht mehr mit Schritt um Schritt verfolgen.
RE: Peristyl | Säulenhof - Claudianus Linos - 06-09-2023 Ach der Herr hat hier auch schon das große Sagen, dann muss ich ihm den Zahn wohl ziehen, dachte ich bei mir. „Es tut mir leid, trotzdem muss du dich gedulden, denn ich müsste zuerst nachschauen wo sich Claudia Sabina befindet und hören ob sie jetzt einen empfangen will.“ Gerade wollte ich los gehen, blieb dann doch stehen wandte mich um. „Bist du nicht mit einer Kutsche gekommen? Warum hast du denn keine bestellt. Der einzige der mir hier Befehle erteilt, ist der Consular Claudius Menecrates.“ Zufrieden mit mir selber ließ ich den Tribun stehen und ging hoch erhobenen Hauptes davon. Der dachte wohl, er hätte einen Soldaten vor sich.
Nur ein paar Meter weiter stand ich vor einem Webstuhl. Auf dem Hocker davor saß Sabina. Hatte sie alles mit angehört? Mit roten Kopf räusperte ich mich. „Entschuldige bitte Claudia Sabina, der Tribun Iulius wünscht dich zu sprechen“.
Da der nicht weit von uns entfernt stand und mich jetzt hörte, wäre er bestimmt jeden Augenblick da oder wollte er jetzt noch großartig angemeldet werden? Bestimmt das wäre ihm doch sicher eine Genugtuung.
RE: Peristyl | Säulenhof - Claudia Sabina - 06-10-2023 Nathaira hatte mir den Stoff und meinen Umhang gebracht. In fliegender Eile hatte ich ihn so befestigt, dass es aussah, als hätte ich ihn gewebt. Den Umhang legte ich mir über, und während ich probehalber das Weberschiffchen bewegte und mit dem Schwert, das war der Teil, mit dem man ein Gewebe fest anzog, den Faden festigte, glitt der Umhang zurück und entblößte meine Arme. "Wie sieht das aus?", flüsterte ich Nathaira zu. Sie sollte mit dem Kopf nicken! Sie konnte auch das Victoria- Zeichen machen. Aber nein, das kannte die kleine Keltin bestimmt nicht. Als nun Linos kam, um mir zu melden, dass Tribun Iulius mich sprechen wollte, musste ich mich zusammennehmen, um nicht selig dauer- zu lächeln. Doch das Blut schoss mir in die Wangen. Er war gekommen! Wegen mir! Der bestaussehenste Mann Roms! Ach was, der Beste! Ich vertraute darauf, dass mein natürlicher Instinkt mich nur dem Besten zuführen würde. Deshalb wurde es auch nichts mit Linos. Linos war ganz toll, aber nur ein Freigelassener. Marcus Iulius Cato jedoch war ein Römer, ein Patrizier, ein durch und durch edler Mann. Er würde mir große Freude machen. Er versuchte ja jetzt schon, meine Wünsche zu erfüllen: "Danke Linos, fürs Bescheidsagen. Ich sitze zwar gerade am Webstuhl" Ich räusperte mich, da meine Stimme sich für eine Minute belegte: "Doch für den edlen Tribun Iulius Cato habe ich immer Zeit" RE: Peristyl | Säulenhof - Claudianus Linos - 06-11-2023 Natürlich dachte ich mir, mit der dementsprechenden säuerlichen Miene. Warum muss man da erst noch anfragen? Mürrisch trat ich einen Schritt vor, so das er den Tribun sah. Zu ihm hingehen kam für mich nicht in Frage. Lauter als gewohnt sagte er laut. „Claudia erwartet dich hier.“ Damit ging ich einfach weiter in Richtung Garten und ließ den unvermeidlichen Dingen ihren Lauf. Mich störte es auch weiter gar nicht, dass jeder merkte, wie wenig mir dieser Besuch passte. Plötzlich fiel mir ein, bei Sabina war doch auch seine Sklavin gewesen. Wieso half sie nicht Christina in der Küche oder sonst wo diese Hilfe benötigte? Das hatte ich doch laut und deutlich gesagt. "Nathaira", rief ich. Ich galaubte es war an der Zeit mich ein wenig näher mit ihr zu befassen. RE: Peristyl | Säulenhof - Marcus Iulius Cato - 06-13-2023 Mit finsterer Miene schaute der Iulier dem Freigelassenem hinterher. Dem Burschen ging es wohl zu gut, der braucht einen Dämpfer. Doch da stand er schon bei dem Webstuhl und seine Augen strahlten. „Salve Sonne meines Lebens. Habe ich dich überrascht? Ich hoffe doch dir geht es gut.“ Das war nicht wirklich eine frage, eher schon eine Feststellung. „Mit leichter Verwunderung stelle ich fest, du beschäftigst dich doch mit den typischen Arbeiten einer wohlsituierten Römerin.“ Dies kam mit einem kleinen spöttischen Lächeln. Noch ehe sie schmollen oder sonst wie reagieren konnte fügte er rasch hinzu. „Versteh das nicht falsch, ich sehe dich eher hinter Büchern oder im Garten. Aber was weiß ich denn schon?“ Langsam trat er näher und tat als ob er sich für ihre Arbeit interessierte. Das muss ja wirklich langweilig sein, dachte er dabei. Da verstehe ich schon die Frauen die darauf keine Lust haben.
„Du hast wohl keine Zeit etwas anderes zu machen. Wir könnten zum Beispiel einen Spaziergang machen oder eine kleine Kutschfahrt unternehmen.“ Zufrieden mit sich, ließ er seine Worte wirken und beobachtete ihre Reaktion. Dann jedoch ehe noch irgendwelche Einwände kamen, beugte er sich näher zu ihr vor. „Keine Sorge der Onkel hat es erlaubt. Ja und eine Überraschung gibt es noch dazu.“ Leise mit einem verführerischem Ton flüsterte er ihr das zu, richtete sich auf und strahlte sie wieder an.
RE: Peristyl | Säulenhof - Claudia Sabina - 06-14-2023 Xerxes kam wie ein Erlöser. Und er schien gar nicht darauf zu bestehen, dass ich am Webstuhl saß und webte. Er sah mich eher lieber im Garten und über Büchern. Dort sah ich mich auch viel lieber! Und so wie er sprach - ob er mich durchschaut hatte? Aber er stellte mich nicht bloß. Ich wusste, dass viele Leute den Militärtribun fürchteten, doch mir gegenüber war er immer zu goldig. Ich legte das Weberschiffchen neben mich: " Salve edler Iulius Cato", sprach ich mit meinem sanftesten Lächeln: " Mit dir hätte ich gar nicht gerechnet..." - deshalb saß ich auch am Webstuhl: "Eine um so schönere Überraschung ist es, dich zu sehen!" Als er sich zu mir beugte, um mich zu fragen, ob ich für eine Spaziergang oder einen Ausflug viel zu beschäftigt wäre, musste ich an mich halten, ihm nicht um den Hals zu fallen: Ja, ja, ja, mir ist langweilig! Um einen Ausflug zu machen, war ich nie zu beschäftigt. Aber dass mein Vormund die Erlaubnis gegeben hatte, konnte doch nur bedeuten... mein Herz klopfte jetzt bis zum Hals. Es flog Iulius Cato förmlich zu. Das war Liebe. Es musste Liebe sein. Ob er ahnte, wie sehr er mich verwirrte? Das erste Mal dachte ich daran, meine Hand zu heben und sein dunkles Haar anzufassen, um es zu streicheln. Doch nein, der Gedanke war völlig ungehörig: "Ich liebe Überraschungen", sagte ich: " Und ich würde mich freuen, wenn du mir ein wenig von der Umgebung zeigst, edler Iulius Cato. Den Iscafluss habe ich beispielsweise noch nie wirklich gesehen" Natürlich würde eine Claudia nicht ohne Gefolge aus dem Haus gehen. Anaxarete kam mit, und ich ließ auch Agamedes holen. Und zwei Laternenträger, die aber anstatt Laternen meine Sonnenschirme trugen, zwei Leibwächter und zwei keltische Sklavinnen, von denen ich wusste, dass sie kaum Latein sprachen und daher nicht tratschen würden. Das Ganze dauerte etwas, doch Schönheit kannte keine Hast. Erst dann erhob ich mich. Vale Webstuhl! Salve Leben! RE: Peristyl | Säulenhof - Marcus Iulius Cato - 06-19-2023 Die Augen von Iulius strahlten, bei ihrer freudigen Begrüßung. Was kümmerte ihn, dem glücklichsten Mann der Welt, das bewahren der Form. Er verneigte sich leicht, hielt ihr die Hand hin zur Hilfestellung. Es dauerte nicht lange und er tat weit mehr als schicklich war. Lächelnd zog er ihre Hand näher, beugte sich über ihr und küsste sie. „Ich weiß es ist gegen jeden Anstand und der Sitte. Doch Xerxes musste dem Drang nachgeben. In diesem Zustand würde er jede Schlacht verlieren“, fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu.
Cato griff unter seiner Toga und holte ein Bernsteinamulett an einer goldenen Kette hervor. „Schau es dir an, das ist das ist das Gold des Nordens, darin ist eine Fliege eingeschlossen. Wie du sicher weißt ist die goldene Fliege, der Tapferkeitsorden der Ägypter. Ich überreiche dir dies aus Anerkennung, weil du die Tapferkeit besitzt mit mir, wie ich hoffe den Bund des Lebens einzugehen. Obwohl, wie auch ich weiß, mein Ruf nicht gerade der Beste ist.
Ja und du, wie ich es in deinen Augen aufglimmen sah, ahnst dass dein ehrbarer Onkel, sein Einverständnis gab. Die Terminvereinbarung ist nur noch reine Formsache. Erschrick bitte nicht es wird sehr schnell gehen. Du weißt ich kann nicht ganz frei über meine Zeit verfügen, doch bis zur kalten Jahreszeit wollte ich nicht mehr warten.“
Jetzt konnte Cato nur noch mit klopfendem Herzen warten. Er wusste, er hatte seine Angebetete überrumpelt. Er wusste aber auch sie war stark und wendiger sich Situationen anzupassen, als jede andere römische Frau. Mit einem bittenden, eher noch, flehendem Blick schaute er seine Claudia Sabina, die Frau seines Herzens an. RE: Peristyl | Säulenhof - Claudia Sabina - 06-20-2023 "Ich bin doch an deiner Seite", flüsterte ich glücklich zurück: "Bei jeder Schlacht und ganz gleich gegen wen!" In den Tagen von Kaiser Claudius war einmal ein Einhorn geboren worden. Es lebte nur einen Tag lang. Man bettete es in Honig und schickte es nach Rom, damit er es betrachten konnte. Was Iulius Cato nun in der Hand hielt, war eine Goldkette mit einem Anhänger, der hatte die Farbe von Honig. In ihm war kein Einhorn, sondern eine Fliege eingebettet. Ein Einhorn wäre auch ziemlich schwer um den Hals zu tragen. Das Schmuckstück war so wunderschön, dass es mir den Atem raubte. Nicht einmal in der Provinz Aegyptus mit all ihren Schätzen gab es so etwas Hübsches: "Ich danke dir so sehr", sagte ich und ließ den Bernstein durch das Drehen meiner Hand in der Sonne glitzern: "Ich will nie wieder im Leben einen anderen Schmuck tragen als diesen hier" Und dann kam mir ganz zu Bewusstsein, was Iulius Cato bei der Geschenkübergabe gesagt hatte: Wir würden tatsächlich heiraten und das bald! Ich war gewohnt, dass ich das bekam, was ich mir ersehnte, und nun würde ich meinen Xerxes bekommen. Er heiratete mich nicht nur wegen meines Namens. Sonst hätte er sich nicht so schöne Sachen ausgedacht wie Spazierfahrten und den Anhänger mit der Tapferkeitsfliege. Was er über seinen Ruf gesagt hatte, beachtete ich nicht. Wäre er bereits mein Mann gewesen, hätte ich ihm nun einen Kuss gegeben. So spitzte ich nur die Lippen und hauchte ein Küsschen in die Luft in Iulius Catos Richtung. Er sah mich mit seinen dunklen Augen so liebevoll an...hach "Natürlich will ich", sagte ich: "Und wenn es schnell geht, um so besser. Auch wenn mir Serena eine Nasenlänge voraus ist!" Ich drehte mich ein wenig um, so dass Xerxes meinen weißen Nacken bewundern konnte: "Legst du mir bitte die Kette mit dem Anhänger an", fragte ich ein wenig nervös.- RE: Peristyl | Säulenhof - Marcus Iulius Cato - 06-23-2023 Vor Freude über ihre Worten blitzten Iulius Augen voller Dankbarkeit auf. Seltsam war es schon, kaum ein Mensch hatte je ehrliche Freude in den Augen des Iulius gesehen, doch bei Claudia Sabina kam sie immer von Herzen und war ehrlich.
Cato schmunzelte, als er hörte sie würde nie wieder ein anderes Schmuckstück tragen. Wie würde eine Frau das aushalten und sie war nun einmal eine Frau und was für eine.
Lachend fing er den Kuss auf, öffnete die Hand und blies ihn zurück. Mit liebevollem Blick beobachtete er sie.
Nicht lange besann er sich und erlag dem Lockruf ihres Nackens und hauchte einen Kuss darauf. Erst dann ergriff er die Kette um sie ihr langsam umzulegen. Den Verdacht der in ihm aufkeimte, dass sie ihm in voller Absicht ihren Nacken so präsentiert hatte, behielt er natürlich für sich. Es freute ihn aber ungemein.
Cato räusperte sich und richtete sich in voller Größe auf.
„Der flegelhafte Bursche hat wohl keine Kutsche besorgt?“ Das kam voller Ärger von ihm. „Denkst du es lohnt sich heute noch loszufahren oder machen wir es lieber an einem anderen Tag mit besserer Vorbereitung. Heute genießen wir vielleicht den schönen Garten?“ Bestimmt gibt es doch ein lauschiges Plätzchen dort, überlegte er dabei. „Du kannst mir dann mehr über deine Vorstellungen unseres Ehelebens erzählen." Er wusste dies war ungewöhnlich, doch sie war auch eine ungewöhnliche Frau. Sie mit den üblichen Konventionen einzuschränken wäre ein Verbrechen, sie brauchte Freiheit. Dann war da plötzlich so eine kleine gemeine Stimme die da flüsterte: bist du dir da sicher? Weißt du was du da tust? Sie ist eine Frau. Frauen sind listig wie Schlangen. Sei still, raunte er der Stimme zu. |