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Das Eingangstor - HIER bitte eintreten! - Druckversion

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RE: Das Eingangstor - HIER bitte eintreten! - Publius Gabinius Secundus - 07-30-2024

Rango konnte nicht lesen und der Absender auf dem Schreiben sagte ihm nichts:

"Ich will den Brief getreulich der Fraue Gerwina bringen, Herr", erwiderte er auf seine altertümliche Art. Und da er höflich war, fügte er an:
"Komm doch bitte herein, um dich zu erfrischen und etwas zu essen und zu trinken und selbst mit der Herrin zu sprechen. Gewiss bist du weit gereist"

" Ich danke Dir für das Angebot. Aber ich wollte nur den Brief vorbei bringen, wie ich es dem Sohne meines Gastfreundes Comux versprochen habe. In Iscalis wartet mein eigenes Zuhause auf mich, und ich freue mich offen gesagt schon sehr darauf. Vale bene junger Mann"

Rango nickte, das konnte er gut verstehen. Er verabschiedete sich mit einer kleinen Verbeugung >>>



RE: Das Eingangstor - HIER bitte eintreten! - Gabinia Clara - 08-21-2024

Ein fahrendes Volk zog durch das Land und machte eine Station auf einer Wiese vor dem Tor des Anwesens, da der Molosser Hund  diese Leute nicht mochte und sie wussten das. Es war auch ein sonniger Tag und angenehm warm. Fenia, die diese Leute schon kannte, versorgte mit Hilfe von Mägden dieses bunte Volk mit Speisen und Getränken. Gabinia kam auch und fragte eine ältere Frau, wohin die Reise geht. "Wir bleiben eine Nacht hier, wenn ihr erlaubt, und morgen ziehen wir weiter nach Nordwesten und schauen, wo wir noch eine Rast machen." 

Gerwina hatte gerade eine Idee und fragte vorsichtig, "Kennt ihr vielleicht den "Comux Hof"? "Aber ja, da waren wir auch schon, warum fragst du, werte Dame?"

Die junge Frau bekam rote Backen und dachte kurz nach, "Ich bin Gabinia Clara und möchte einen Brief für den Comux Sohn, den edlen Eisu Ap Comux schreiben und es wäre eine Möglichkeit, wenn du den Brief ihn überreichen könntest, ich bezahle dafür natürlich". Die alte Frau lächelte verständlich in sich hinein und sagte, "Gut, werte Clara, gib mir den Brief bis Morgen, ich werde es mitnehmen und ihm übergeben", Gerwina lief in ihr Cubiculum, schrieb eine kurze Nachricht, kam wieder zurück und gab die Tabula, die sie in eine lederne Börse versteckt hatte und ein paar Silbermünzen der netten Frau hin, "Danke dir, mögen die Götter dich und dein Volk beschützen!".

Der Bruder Sonnwin wusste noch nicht, dass seine Schwester den Brief bekommen hatte und bereits antwortete, sie hatte einfach keine Zeit es ihm zu zeigen... Aber später vielleicht, dachte sie und zuckte mit den Schultern.


RE: Das Eingangstor - HIER bitte eintreten! - Publius Gabinius Secundus - 08-23-2024

Rango hatte gesehen, dass sich die Fraue Gerwina mit Fremden unterhielt und hatte mich geholt. Ich war vorsichtiger geworden als früher. Zwar machte Ritter Ovidius seiner Legion keine Schande mehr, doch die Minenaufstände hatten Räuberbanden aufleben lassen.
Das hier waren aber nur Bettler oder fahrende Kleinhändler, und sie hatten Frauen und Kinder dabei. Auch ihre Anführerin war eine alte Frau. Ich wartete also, bis Gerwina mit ihr zu Ende geredet hatte und mischte mich nicht ein.
Erst als die Gruppe weiter gezogen war, trat ich vor das Tor:

"Nun, Gerwina, wohin geht denn die Post?", fragte ich ganz harmlos und lächelte meine Schwester an.


RE: Das Eingangstor - HIER bitte eintreten! - Gabinia Clara - 08-24-2024

Obwohl die Wanderer erst morgen weiterziehen wollten, haben sie anscheinend beschlossen, gleich nachdem sie von Fenia und Mägde versorgt wurden, sich auf den Weg zu machen. Gerwina stand am Tor und sah dem fahrenden Volk nach. Der Brief war nun unterwegs und sie freue sich darüber.
Auf einmal hörte sie die ihr sehr bekannte Stimme, drehte sich um und erblickte ihren Bruder, der sie anlächelte.

"Bruder, wo kommst du denn her...?", fragte Gerwina, dann sah sie Rango, also hat er Sonnwin geholt, sicherheitshalber. Jetzt verstand sie auch, warum das Volk so schnell ihre Zelte abgebrochen hat. Das war auch gut so und sie holte Comux Brief, den sie unter ihrem Gürtel aufbewahrt hatte raus. "Ich habe diesen Brief vor kurzem bekommen, hatte aber noch keine Möglichkeit, es dir zu zeigen, lieber Bruder." Sie lächelte Sonnwin offen an und gab ihm die Tabula. "Und ich habe schon darauf geantwortet, also geht die Post direkt zu ihm!"


 
[Bild: 84b29263-o.jpg]

Eisu grüßt Clara, so darf ich Dich doch nennen? Ich bin nun wieder in meinen eigenen vier Wänden, auf meinem Land, unter meinem Dach, doch wenn ich die Augen schließe, so sehe ich vor mir die Elfe aus dem fernen Germanien, mit goldblondem Haar und Augen so grün wie das Meer vor den Klippen von Albion. Bald ist August, die Erntezeit steht an, und doch fliegen meine Gedanken zurück. Bin ich denn der Göttin Frija begegnet, die ihre schwarzen Wälder und unbärdigen Ströme verlassen hat, um mit ihrem von Katzen gezogenen Wagen nach Britannien zu kommen? Wo bist du, Göttin, wo deine liebliche Gestalt, deine melodische Stimme? Wärst du hier, wäre alles gut und mein Herz wäre ruhig.
Ich weiß nicht, ob du noch an meine Einladung und an den See Gweder denkst. Oder lässt dich dein strenger Bruder nicht fort? Ich gelobe ihm, dass Du in meinem Haus nur geehrt werden sollst, so wie keine Frau, weder Römerin, Germanin noch Keltin je geehrt worden ist. Wenn ich fehle, so mag er mich töten. 
Doch noch schöner wäre es, wenn er dich begleitet, und seine liebe Frau und seine Kinder und auch unsere gute Freundin Fenia. Dann wollen wir alle zusammen fröhlich sein.
Bitte schreibe mir. Oder komme selbst. In Ehrfurcht und mit Liebe Eisu ap Comu  



RE: Das Eingangstor - HIER bitte eintreten! - Publius Gabinius Secundus - 08-27-2024

"Ha!", sagte ich: " Welch schöner Brief"
Dann schwieg ich einen Moment. Denn ich wusste schon, dass meine Schwester kein dummes Gänschen war, das auf süße Worte hineinfiel. Sie war Gerlindas Tochter - Gerlinda, der Frau, die im Rat der Chatten, Stimme hatte:
"Hoffentlich weiß Eisu Ap Comux, dass er sich da kein süßes Schmusekätzchen einlädt, sondern eine erwachsene Katze, die ihre Krallen auszufahren weiß", neckte ich Clara und wurde dann aber ernst:
"Möchtest du ihn gerne besuchen?", 
niemals zuvor hatte ich Gerwina in so sanfter Stimmung erlebt. Sie schien den Mann aufrichtig gern zu haben:
"Ich würde, da uns die Einladung allen gilt, nach der Ernte mit Frau und Kindern dort hinreisen. Aber es kommt darauf an, was Stella dazu sagt"
Das zarte Alter von Klein- Stella war weniger ein Problem. Wenn ein Kind noch gestillt wurde, war es auf Reisen nicht in Gefahr, zu erkranken wie selbstständigere kleine Kinder, die alles in den Mund steckten und für die man frisches Trinkwasser brauchte. Doch auch Quiwon war schon verständig für sein Alter. Noch vor dem Laufen hatte er Reiten gelernt:

"Ich werde mit ihr reden. Dann könntest du voraus fahren, und wir nehmen dich wieder zurück in die Heimat"
Fenia konnte ich freilich nicht entbehren. Doch der gute Durs würde sich geehrt fühlen, seine Herrin zu beschützen.


RE: Das Eingangstor - HIER bitte eintreten! - Gabinia Clara - 09-02-2024

Sonnwin war auch von Eisu Ap Comux Brief beeindruckt, aber er machte sich vermutlich auch Sorgen, dass Eisu seine Schwester mit seinen schönen und betörenden Worten verführen könnte . Gerwina lächelte amüsiert, als ihr Bruder meinte, dass der Kelte hoffentlich wissen musste, dass kein Schmusekätzchen zu Besuch kommt, sondern eine Katze mit Krallen ...

"Du weißt, Bruder, ich schmuse nur mit unserem Kater Primus, weil er so wohlig schnurrt, und nachdem du mir über keltische Gebräuche so einiges erzählt hast, werde ich natürlich vorsichtig sein ...". Als Gerlindas Tochter bewahrte Gerwina immer ihren kühlen Kopf. Aber sie mochte auch ihren keltischen Fürsten sehr und wusste, dass ihr dort keine Gefahr droht, sie lächelte zufrieden in sich hinein.

"Ja, ich möchte ihn gerne besuchen und es wäre natürlich schön, wenn du mit Stella und Kindern später auch nachreisen könntest", Gerwina nickte bestätigend, "Bald wird die Sommerobsternte enden, so könnte ich ungefähr in zwei Wochen mich mit meinen Begleitern auf den Weg ins Dobunni Land machen. Meine keltische Magd Grunja kennt den kürzesten Weg, Fenia bleibt natürlich zu Hause." Gabinia machte eine Pause und fügte hinzu: "Ich habe Eisu Ap Comus einen Brief mit diesen Leuten geschickt und hoffe, er bekommt den auch!"


RE: Das Eingangstor - HIER bitte eintreten! - Publius Gabinius Secundus - 09-03-2024

Es hatte keinen Wert, Gerwina etwas auszureden, dass sie sich in ihren Kopf gesetzt hatte:
"Und außer Grunja soll dich auch Durs begleiten zum Schutz", bestimmte ich jedoch: "Du bist schließlich keine Schildmaid. Ich denke schon, dass diese Leute den Brief abgeben. Du hast sie dafür reich belohnt. Es wird eine interessante Erfahrung für dich sein, unsere keltischen Nachbarn besser kennen zu lernen", 
und nun stieß ich sie ein wenig an der Schulter an und neckte sie:
"Das du nur mit Primus schmusen willst, das sagst du nur, weil du nicht über beide Ohren verliebt bist. Wenn du verliebt bist, magst du die Hände gar nicht mehr vom Schatz lassen. Schau doch mich an, wenn ich meine Stella sehe? Da mag ich sie küssen und mein Herz schlägt schneller.
Wir kommen nach, so schnell wir können"


RE: Das Eingangstor - HIER bitte eintreten! - Gabinia Clara - 09-11-2024

"Der treue Durs kommt natürlich mit...", sie nickte, "Nun, ich wäre gerne eine Schildmaid, lieber Bruder, aber leider war es unmöglich, obwohl ich mich in einer brenzligen Situation sehr wohl verteidigen könnte. Mein Dolch, der unser Vater mir geschenkt hat, ist immer bei mir", sagte Gerwina seelenruhig und lachte dann amüsiert, als Sonnwin sie an ihrer Schulter leicht stieß, "Du machst dich über mich lustig, Bruder, aber meine Herzensangelegenheiten würde ich lieber für mich behalten!" Dabei dachte die junge Frau an ihren Fürsten, den sie sehr gerne besser kennenzulernen hoffte.

"Ich habe Quiwon versprochen mit ihm in das Wäldchen zu gehen, um die Herbsthimbeeren zu pflücken. Die braucht unsere Irma für den Apfelmost Zubereitung, dieses Mal auch mit Birnen und Himbeeren, es muss ein besonders köstliches Getränk werden...".