Das Heim der Priesterin - Druckversion +- Forum (https://adlerchronik.de) +-- Forum: Die Chroniken (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Provinz Britannia (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=8) +---- Forum: Heilige Quelle der Brigid (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=44) +---- Thema: Das Heim der Priesterin (/showthread.php?tid=133) |
RE: Das Heim der Priesterin - Publius Gabinius Secundus - 02-16-2023 Ich nickte und wollte mich an alles halten, denn wir wollten gute Gäste sein und kamen in Frieden: "Danke Weise Frau Dierna, ich werde alles befolgen, was du sagst", erwiderte ich und wiederholte das mit dem unantastbaren Quellbecken und den Eichen auch noch einmal leise in Chattisch für Durs, der zwar Latein sprach, aber nicht gut. Durs erwiderte mir so frei wie er seinem Herren gegenüber nur sprechen konnte, dass kein Mann von Verstand sich je an einer Eiche vergreifen würde. Sie gehörten dem Gott Donar. "Und sei gegrüßt, Úna Diernastochter", sagte ich nun den Namen der Kleinen und lächelte der Mutter zu. Stella fragte mich leise nach Verbleib des Beutels mit dem Geld. ich drückte beruhigend ihre Hand, bei Bernjan war alles gut aufgehoben, jetzt würde ich ihn an mich nehmen: "Fridila, sorge dich nicht, ich will darauf achten" Da nieste sie und bekam einen Hustenanfall, und sofort legte ich meinen Arm um sie. Sie war eine zarte patrizische Römerin, die das raue Leben unter freiem Himmel sogar nicht gewöhnt war. Ich hoffte nur, dass mir Stella nicht krank wurde. Und natürlich hatte sie bedingt durch ihre heimliche Flucht keine Kleidung zum Wechseln mitnehmen können. Unsere Mäntel waren dick und hielten warm, aber ihre feine Tunika durfte mittlerweile zerrissen und schmutzig sein: "Bitte noch eine Frage, Weise Frau. Gibt es hier die Möglichkeit, ein Frauengewand zu bekommen?", fragte ich Dierna: "Meine Gefährtin besitzt nur das an Kleidung, was sie am Leibe hat", ich zögerte: "Wir haben einige Silbermünzen dabei, so dass es der Schaden der Weberin nicht wäre", gab ich zu. Damit hatte ich erwähnt, dass wir Geld hatten. Wie viel genau, das ahnte nicht einmal ich, das wusste genau nur Stella. Ich hatte gezögert, weil Silber und Gold es waren, die Begehrlichkeiten weckten. Nicht weil ich dachte, die Priesterinnen wollten rauben. Sondern wegen Silber waren die Römer nach Britannia gekommen. Es war schön und es glänzte, aber es war ein Fluch. RE: Das Heim der Priesterin - Gilda - 02-17-2023 (02-14-2023, 02:45 PM)Furia Stella schrieb: "Wo ist mein Lederbeutel, lieber Friudel?", fragte ich leise und schaute ihn besorgt an. Das war alles, was wir hatten, um in der Wildnis zu überleben, sonst besaß ich nichts, außer dem, was ich an meinem Leib trug. "Ich würde mich gerne ausruhen, ein heißes Bad wäre auch gut, aber ich brauche etwas Warmes zum Anziehen, denn ich friere und ... , .... und ...", ich nieste kräftig und bekam plötzlich einen Hustenanfall. Die Situation entwickelte sich gut, auch wenn ich das Sprechen eher Dierna überließ. Ihr Latein war besser als meines, auch wenn ich es größtenteils problemlos verstand, so fiel mir Sprechen einfach schwer. Ich lächelte ebenfalls, bis die Frau - Stella - plötzlich nieste und einen Hustenanfall bekam. Das alarmierte mich stark, da Dierna noch schwach von der Geburt war und Úna nicht krank werden durfte. Ich wandte mich in keltisch an Dierna und wies sie an, dass sie die Männer zum Holzhacken schicken sollte und Abstand halten sollten. Ich würde das Feuer in meiner Hütte anfachen, da sie ein wenig größer war als Diernas Unterkunft. Das Gemeinschaftshaus war nett, aber sehr groß, länglich und zugig. Es richtig durchzuheizen und die klamme Kälte zu vertreiben würde wahrscheinlich Tage dauern, in denen die Römerin wahrscheinlich noch wesentlich kränker werden würde. "Komm mit mir, Stella" sagte ich und berührte die junge Römerin am Arm um sie mit mir in meine Hütte zu ziehen. Ich dachte auch daran, das Wasser mit hinein zu nehmen, damit ich es aufwärmen konnte, sobald das Feuer brannte. RE: Das Heim der Priesterin - Dierna - 02-17-2023 (02-16-2023, 02:27 PM)Publius Gabinius Secundus schrieb: Ich nickte und wollte mich an alles halten, denn wir wollten gute Gäste sein und kamen in Frieden: Die Besucher versprachen sich an die Regeln dieses Ort zu halten und der Mann begrüßte sogar die kleine Úna, die freilich nicht zuhörte, sondern vor sich hin gluckste im Halbschlaf. Ich überlegte kurz und nickte dann, bezüglich der Kleidung. "Im Dorf gibt es eine alte Witwe, die webt und Kleidung verkauft. Ich kenne ihren Namen persönlich nicht, aber ihr könnt vor Ort einfach jemanden fragen." Damit wandte ich mich schon dem Weg zu, um die Besucher zum Gemeinschaftshaus zu bringen, als mir Stellas Verfassung auffiel und sie auch prompt anfing zu niesten und husten. (02-17-2023, 11:54 AM)Gilda schrieb: Die Situation entwickelte sich gut, auch wenn ich das Sprechen eher Dierna überließ. Ihr Latein war besser als meines, auch wenn ich es größtenteils problemlos verstand, so fiel mir Sprechen einfach schwer. Ich lächelte ebenfalls, bis die Frau - Stella - plötzlich nieste und einen Hustenanfall bekam. Das alarmierte mich stark, da Dierna noch schwach von der Geburt war und Úna nicht krank werden durfte. Gilda, die ewige Heilerin, hatte sich sofort Stellas angenommen und sie erteilte mir knappe Befehle und Anweisungen in keltisch, die ich an unsere Latein sprechenden Besucher weitergab. "Wir brauchen mehr Feuerholz und Wasser. Gilda wird sich um Stella in ihrer Hütte kümmern, da wir diese schneller und einfacher beheizen können. Mit Feuer und heißem Wasser wird sie dich wieder aufwärmen, Stella." RE: Das Heim der Priesterin - Furia Stella - 02-19-2023 (02-16-2023, 02:27 PM)Publius Gabinius Secundus schrieb: Stella fragte mich leise nach Verbleib des Beutels mit dem Geld. ich drückte beruhigend ihre Hand, bei Bernjan war alles gut aufgehoben, jetzt würde ich ihn an mich nehmen: "Fridila, sorge dich nicht, ich will darauf achten"Sonnwin drückte meine Hand und versicherte mir, dass er auf unseren Beutel achten würde. Das beruhigte mich und ich berührte sanft seine Hand. Die Kälte aber kroch mehr und mehr in mich hinein und eine Hustenattacke überfiel mich. Friudel legte seinen Arm um mich und ich verbarg mein Gesicht an seiner Brust, bis der Husten nachließ, dann lächelte ich ihn an und murmelte, "Es geht wieder, Friudel, ich muss nur etwas Warmes trinken ...", meine Stimme klang heiser und ich fühlte mich ganz elend, wollte ihn aber nicht weiter beunruhigen. Und da hörte ich auch, wie Priestern Diarna über eine Weberin erzählte, die Kleidung verkaufte, als Sonnwin sie danach gefragt hat, ich schaute meinen Friudel an, "... Wenn es mir wieder besser geht, gehen wir ins Dorf und versuchen, diese Weberin zu finden...". Zitat:Gilda schrieb:Und dann sagte Priesterin Gilda etwas zu Diarna in Keltisch, die es dann übersetzte, es ging um mehr Feuerholz und Wasser und ich hoffte insgeheim auf ein heißes Bad. Priesterin Gilda berührte meinen Arm und bat mich mir ihr zu kommen. Ich zögerte einen Moment, denn ich wollte mich nicht von meinem Friudel trennen, dann aber sah ich die heilige Frau an, ihr feines Gesicht strahlte eine Güte und Weisheit aus, und ich wusste, ich konnte ihr vertrauen, "Ja, ich gehe mit dir, Priesterin Gilda, die Hüterin dieses Heiligtums...", und ich löste mich mit schwerem Herzen von Sonnwin. "Danke euch, Priesetrin Gilda und Priesterin Diarna, es ist sehr liebenswürdig von euch, Weisen Frauen, euch um mich zu kümmern...". Liebevoll blickte ich Sonnwin noch einmal an und ließ mich von der Hüterin dieses Heiligtums in ihre Hütte führen. RE: Das Heim der Priesterin - Publius Gabinius Secundus - 02-20-2023 Stella ging mit den Priesterinnen. Ich aber würde keinesfalls warten, bis sie gebadet hatte: Sie musste heraus aus ihrer durchnässten Tunika, und sie musste es jetzt. Ich ließ Durs bei Bernjan und dem Geldsack. Tatsächlich hatte ich nicht vor, hoch zu Ross in das Keltendorf einzureiten. Ich wusste nicht genau, wie das bei den Kelten war, doch bei einem Römer verriet der Besitz eines Pferdes einigen Wohlstand. Das würde auffallen. Ich nahm nur einige Denare mit, wanderte bis zu dem Dorf und machte mich in einer Mischung aus Latein und Handgesten verständlich. Tatsächlich fand ich die alte Weberin, von der Priesterin Dierna gesprochen hatte. Ich deutete ihr an, dass ich ein Tuch für eine Frau suchte, und ich bezahlte fünf Denare für einen hübschen, mit Färberwaid eingefärbten dünnen Wollstoff, der gut zu Stellas blauen Augen passen würde. Dann marschierte ich den Weg wieder zurück. Meine Fridila war noch nicht zu sehen. Ich nahm mir vor, mit Priesterin Dierna, die unsere Sprache so gut verstand, zu sprechen. Der Winter kam, und ich war zum Schluss gekommen, dass das wilde Leben in den Wäldern nichts für meine Stella war. Ich würde der Weisen Frau gegenüber aufrichtig sein müssen. Vielleicht half sie uns, vielleicht schickte sie uns weg. So oder so, würde ich Gewissheit haben. >>> RE: Das Heim der Priesterin - Gilda - 02-21-2023 Die Römerin war vollkommen durchnässt und auch viel zu leicht für das Wetter angezogen, wie mir auffiel. Wortlos half ich ihr aus den nassen Sachen und gab ihr eine einfache ungefärbte und knöchellange Tunika aus meiner Kleidertruhe, die sie einstweilen in der Hütte tragen konnte, damit sie nicht nackt war. Die Tunika duftete sanft nach Salbei, mit dem ich Ungeziefer von meinen Kleidern fernhielt. Routiniert machte ich mich daran das Feuerholz zu schichten und mit einem Feuerstein ein kleines Nest aus trockenem Grass zu entfachen, mit dem ich die kleineren Zweige und Rindenstücke in Brand setzen würde. Trotz Routine würde es eine Weile dauern, bis das Feuer gut brannte und ich ging mehrere Male zu meinem Holzstapel um Nachschub an Holz zu holen. Wir würden das meiste davon brauchen für viel heißes Wasser. Mehrmals sah ich die Männer kommen und gehen, aber ich machte ihnen deutlich klar, dass die Tür zu meiner Hütte geschlossen bleiben würde. Vor allem Dierna und das Baby waren beide noch sehr schwach und ich brauchte nicht noch mehr Kranke. Die Römerin war kräftig und würde es bestimmt gut überstehen mit der richtigen Hilfe. Ich summte leise vor mich hin, während ich Gemüse schnippelte und Kräuter vorbereitete und das Wasser langsam warm wurde im Kessel. Das Gemüse war für eine nahrhafte Suppe und die Kräuter für einen starken Kräutertrunk, der Stella Kraft geben würde. RE: Das Heim der Priesterin - Furia Stella - 02-22-2023 In der Hütte war es warm und gemütlich, und ich zitterte nicht mehr. Die Priesterin Gilda half mir aus meinen nassen Sachen und gab mir eine knöchellange Tunika, die sie aus ihrer Kleidertruhe rausholte. Das Kleid war ungefärbt, aber roch nach Kräuter. Ich zog es an und fühlte mich gleich besser und ich lächelte Gilda an, dann schaute ich mich um und setzte mich auf eine kleine Bank. Meine Stola war auch nass, aber noch ganz und ich legte sie auf der Bank zum Trocknen, die Tunika aber war nicht mehr zu gebrauchen. "Danke, Priesterin Gilda, es riecht so angenehm und mir wird gleich warm...", sagte ich leise und beobachtete dann neugierig ihre Tätigkeiten und wie sie das Feuer entfachte. Sie holte dann noch mehr Holz und machte dir Tür zu. Ich seufzte und sehnte mich nach Sonnwin... Dann schaute ich die Priesterin an, die nun Gemüse schnitt und bereitete anscheinend das Essen vor. Dabei sagte sie kein Wort, summte nur vor sich hin, ich hoffte aber auf einen Becher heißen Kräutertee. RE: Das Heim der Priesterin - Gilda - 02-25-2023 Die Römerin beobachtete mich, während ich Gemüse und Kräuter vorbereitete und das Wasser langsam zu köcheln begann. Ich lächelte ihr aufmunternd zu, denn die Situation war bestimmt auch für sie merkwürdig. Ich holte die hölzerne Badewanne aus dem hinteren Teil der Hütte und begann das kochende Wasser hineinzuschütten und mischte es dann mit kaltem Wasser, bis es erträglich zum Baden aber immer noch sehr warm war. Die Wanne war nicht besonders groß, aber weder ich noch die Römerin waren besonders groß und es sollte passen, wenn man die Beine anzog. "Stella, in das Wasser geh" sagte ich in gebrochenem Latein und deutete auf die Wanne mit warmem Wasser. Die Hütte hatte mittlerweile auch eine angenehme Temperatur und ich widmete mich dann dem kleineren Kessel, in den ich das Gemüse schüttete für die Gemüsesuppe und einen Becher für den Kräutertrunk, den ich ansetzte. Der musste noch ein wenig ziehen und herunterkühlen, bevor Stella ihn trinken konnte. Hoffentlich würde ihr das alles genug Wärme und Kraft geben. RE: Das Heim der Priesterin - Furia Stella - 02-26-2023 Während ich die heilige Frau beobachtete, lächelte sie mich fröhlich an und ich erwiderte ihr Lächeln mit Wärme in meinen Augen. Inzwischen holte Gilda eine kleine Badewanne und füllte sie abwechselnd mit heißem und kaltem Wasser, dann zeigte sie mir auf die Wanne und sagte, ich soll ins Wasser gehen. Ich fand ihre Aussprache einfach bezaubernd und lächelte sie dankbar an, "Es ist sehr lieb von dir, Priesterin Gilda, dass du dich um mich, um eine Römerin, so kümmerst...", sagte ich leise, zog mich aus und stieg dann in die Badewanne rein. Es war sehr angenehm in dieser kleinen Wanne zu liegen. Das warme Wasser umhüllte mich und ich spürte die Entspannung jedes einzelnen Muskels. Ich machte die Augen zu und wäre wohl beinahe eingeschlafen, hielt mich aber wach. Meine Finger glitten durch das Wasser und ich tauchte unter, damit auch meine Haare vom Staub der langen Reise gereinigt würden. Langsam tauchte ich wieder auf und dachte an meinen Friudel, wie er mein langes Haar kämmte und es küsste und wünschte mir, er wäre hier ... Neuankömmlinge - Louarn - 03-23-2023 <<< Von der Höhle zum Dorf der Priesterinnen war es nicht wirklich sehr weit, aber wir ritten langsam, zum einen wegen den zwei neuen Pferden, zum anderen auch, weil ich verletzt war. Da wir aber noch vor Sonnenaufgang aufgebrochen waren, waren wir immer noch verdammt früh dran, als die ersten Zeichen in den Bäumen erschienen. Ich pfiff immer wieder mal die bekannten Tonfolgen, um mich zu erkennen zu geben, falls jemand in den Bäumen saß und Ausschau hielt. Zwar war das einstige Dorf so abgeschieden und personell mehr als dünn besetzt, dass es nicht unbedingt wahrscheinlich war, dass es Wächter gab, aber nach den Ereignissen von Samhain wusste man nie. Und auf zwei Kämpfe an einem Tag hatte ich keine Lust, zumal einer jetzt total unnötig wäre. Aber ich sah niemanden und hatte auch nicht das Gefühl, beobachtet zu werden, während wir der kleinen Häuseransammlung und der heiligen Quelle näher kamen. Ein wenig vor den Häusern stieg ich ab und gab auch Niamh Zeichen, dasselbe zu tun. Wir sollten uns zu Fuß nähern, um niemanden zu erschrecken. Auch wenn das Absteigen ziemlich in meine Schulter zog, aber ich wusste, das würde nur ein paar Tage so sein, vielleicht eine Woche. In zwei wäre der Schnitt hoffentlich ganz verheilt. Zumindest blutete nichts durch die Salbe, den Verband und das einzige andere Hemd, das ich besaß, das machte mir schon einmal Hoffnung. Ich führte den Braunen am langen Zügel, während ich aus den Bäumen heraus und auf die Häuser zutrat. “Haia!“ rief ich gut hörbar und zeigte zum Zeichen meiner guten Absichten meine flache Hand zum Gruß. “Gilda, bist du da? Ich bin es, Louarn!“ Immerhin wusste ich nicht, ob sie nicht gerade an der Quelle oder sonstwo war. Aber ich war mir sicher, dass sie mich erkennen würde, wenn sie mich sah, so unauffällig war ich nicht, als dass ich Angst haben müsste, sie könnte mich vergessen haben. “Ich bringe einen Gast mit“, redete ich einfach weiter und wartete darauf, dass die Priesterin von irgendwo auftauchen würde. |