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Saturninus für Kiki II - Druckversion

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RE: Saturninus für Kiki II - Kiki - 08-03-2024

Er schwitzte. Es war nicht so, als ob ich was gegen Männerschweiß an sich hätte oder mich davor ekelte, aber irgendwie war diese Erkenntnis gerade so abstrus, dass ich es zumindest bemerkte. Und mich fragte, warum er ausgerechnet an einem so warmen Tag wie heute darauf bestand, in Toga herumzurennen, wo jeder vernünftige Mensch inklusive aller Magistrate sie bei warmem Wetter ablegte und höchstens zu einer Gerichtsverhandlung anlegen würde. Der Standesdünkel saß wirklich verdammt tief in Saturninus.
Ich griff also nach dem gefalteten, schweren Stoff und half ihm, sich daraus heraus zu schälen. “Oh, so geheimnisvoll ist das gar nicht. Ich habe nur eine Einladung nach Londinium erhalten und möchte daher ein wenig Urlaub“, plapperte ich einfach, während ich ihm aus der Toga halt und diese dann halbwegs anständig einfach über ein Liegesofa drapierte. Ich war schließlich keine Sklavin, die sowas können musste oder auch nur machen sollte. Und ich gluckste kurz vergnügt bei der Vorstellung, dass seine Frau mit mir verreisen könnte. “Wo denkst du denn hin? Deine Frau hätte dir sowas doch auch gleich gesagt! Ich glaube, ich habe mit ihr in meinem Leben noch nicht einmal mehr als drei Worte gewechselt. Also nein, ich meine nicht deine Ehefrau. Und woher willst du wissen, ob es jemand von hier und nicht aus Londinium ist?“ neckte ich ihm. Ich hatte nämlich nicht vor, ihm zu verraten, wer mich eingeladen hatte. Das ging ihn schlicht nichts an.

Ich wies ihn an, sich hinzusetzen, und schenkte ihm einen Becher gekühlten Wein ein. Das Haus hier hatte einen kleinen Eiskeller und noch hatten wir etwas Eis vom Winter, um Wein zu kühlen. “Ich wollte dir keine Sorgen machen. Aber ich habe dir ja versprochen, dass ich immer ehrlich mit dir sein will. Also bin ich auch ehrlich und bitte dich, unseren Vertrag zu pausieren. Wenn ich aus Londinium zurück komme, wäre es mir ein Vergnügen, ihn fortzusetzen, aber im Moment brauche ich einfach einen kleinen Urlaub nur für mich.“


RE: Saturninus für Kiki II - Tiberius Furius Saturninus - 08-08-2024

Saturninus aber überlegte indes, wer die Dame denn sein könnte. Er wusste wirklich nicht, aus welcher Stadt die Einladung gekommen war. Aber hochgestellte Damen waren in der Provinz eher an der Hand ab zu zählen. Warum sie Kiki wollte? Welcher Dame war es denn zuzutrauen, auch eine Tribade zu sein, wollte sagen, der lesbischen Liebe zugeneigt? Das wurde interessant. Die Frau von Petilius Rufus vielleicht? Oder eine der strengen Witwen? Bassas Mutter? 
In seiner Vorstellungswelt war nun Sex zwischen Frauen nicht wirklich wichtig, da der Phallus fehlte, dennoch zögerte Saturninus einen Moment. War das schon Vertragsbruch, wenn Kiki mit einer Dame ins Bett ging? So genau hatte er das gar nicht festgelegt. Diese Möglichkeit hatte er gar nicht bedacht im Vorfeld, was ein guter Jurist sicherlich verklausuliert hätte.
Saturninus fühlte sich leicht überrumpelt:
"Wie schön, eine Einladung nach Londinium", sagte er. Tatsächlich hatte er seine eigene noch nicht geplant, und da er nicht wollte, dass seine Kiki sich  langweilte, hätte er die Einladung irgendeiner Hetärenfreundin sogar begrüßt:
" Natürlich bekommst du die Zeit, die du für deinen Urlaub brauchst. Du hast mir selbst erzählt, wie sehr du das Großstadtleben vermisst. Aber auch ich möchte ehrlich sein: Es beunruhigt mich, nicht zu wissen, in wessen Gesellschaft du dich aufhälst. Ich bitte dich daher, mir anzuvertrauen, wer denn die Einladende ist"
Saturninus nippte am gekühlten Wein. Ihn kühl zu halten war Luxus, den er gerne genoss:
"Ich hoffe doch nicht, dass du an meiner Diskretion zweifelst" , sagte er. Er hätte tatsächlich nicht geklatscht, und Kiki wusste das auch. Aber eine Information war eine Information. Vielleicht konnte sie ihm nützlich sein. War es jemand aus Iscalis, würde er es ohnehin auch ohne Kikis Hilfe herausbekommen. Er brauchte nur die Wachen am Stadttor bestechen.


RE: Saturninus für Kiki II - Kiki - 08-08-2024

Ich glaubte ihm keine Sekunde, dass er sich für mich freute. Dafür kannte ich ihn zu gut. Und daher überraschte es mich nicht, dass er direkt danach Bedenken äußerte und herausfinden wollte, mit wem ich fahren würde. Das war nicht Neugier, das war Angst, jemand könnte ihm seinen Besitz streitig machen. Der kleine Manipulationsversuch am Ende war fast schon subtil.
Ich lächelte einfach und setzte mich, die Beine übereinander schlagend. “Ich zweifle nicht an deiner Diskretion, aber mit meiner wäre es wohl nicht weit her, würde ich es erzählen.“
Mal ernsthaft, als würde ich jeden Klatsch einfach weitertratschen. Wenn ich einem Mäzen etwas steckte, was ihn betraf, so dass er mir daraufhin zu Dank verpflichtet war, war das eine Sache. Aber mich kontrollieren lassen? Davon hatte ich bei aller Bezahlung so langsam auch wieder genug. Ich war ein wirklich schlechter Vogel im Käfig. Ich flatterte lieber frei herum. Vor allen Dingen in Londinium.
“Wenn du Angst hast, meine Gesellschaft könnte ein schlechtes Licht auf dich werfen, würde ich es natürlich verstehen, wenn du den Vertrag lieber kündigen möchtest“, meinte ich daher betont verständnisvoll, auch wenn ich es nicht ganz so schlimm fände, wenn er das tatsächlich tun würde. Aber was Manipulation von Männern anging, war ich eben etwas erfahrener als Saturninus, und ließ ihm jetzt nur die Wahl, zurückzurudern oder mich frei zu geben.


RE: Saturninus für Kiki II - Tiberius Furius Saturninus - 08-12-2024

Saturninus zog eine Augenbraue hoch: "Langweilt dich meine Gesellschaft etwa?" fragte er ein wenig gekränkt, denn Kiki redete für seinen Geschmack ein bisschen zu oft von pausieren, Urlaub und kündigen. Außerdem wollte sie offensichtlich nicht über ihre Einladung reden, und der Furius platzte vor Neugier. Es wäre jedoch entschieden unpatrizisch gewesen, da zu insistieren, als sei er ein Fischweib, das den neusten Klatsch hören wollte.
" Deine Gesellschaft wirft kein schlechtes Licht auf mich - im Gegenteil. Du weißt selbst, dass ein Mäzenat einer anmutigen und in allen Dingen des guten Geschmacks versierten Freundin nur für den Gönner und wiederum seinen Geschmack spricht. Aber ich hätte ungern, dass mir zu Ohren käme, dass eine... 
Frau mir meine Geliebte ausspannt. Man würde sich über mich lustig machen. Ist sie denn hübsch? Körperlich dein Typ? "
, das Wort "Frau" spuckte er aus, als hätte er eine heiße Kastanie im Mund; nun warf er Kiki einen sehnsüchtigen Blick aus dunklen Hundeaugen zu.
"Hast du dich in sie verliebt oder sie in dich?  - Nein, antworte  besser nicht", er hob eine Hand. Sein Blick war nun eher in sich gekehrt als flehend.
"Verrat ist das, was ich am wenigsten ertrage. Geh nur, Kiki und genieße für eine Weile, was dir diese hochstehende Dame zu bieten vermag. Wenn du zurückkehrst, dann bist du dir hoffentlich über deine Zukunft im Klaren", Saturninus lächelte, aber diesmal erreichte sein Lächeln die Augen nicht. Er streckte die Arme aus:
"Ein intensiver Abschied?", fragte er nahezu herausfordernd: "Es wird doch dauern, bis wir uns wiedersehen"


RE: Saturninus für Kiki II - Kiki - 08-12-2024

Seine Eifersucht war geradezu greifbar. Ein ganz klein wenig amüsierte mich das sogar, auch wenn ich es nicht zeigte. “Es geht nicht um deine Gesellschaft. Ich möchte nur Londinium einfach genießen mit allem, was es zu bieten hat“, sagte ich daher nur erklärend. So schwer war das eigentlich nicht zu verstehen. Naja, wenn man etwas weniger egozentrisch war als Saturninus. Ich ging also davon aus, dass er es wahrscheinlich nicht verstehen würde.
Und dann wurde es noch absurder, so dass ich fröhlich lachen musste. “Ach Saturninus! Ich habe dir gesagt, dass ich mich nicht verliebe, und nein, sie ist auch nicht verliebt in mich. Und natürlich ist sie hübsch. Denkst du, ich gebe mich mit häßlichen Personen ab?“ Ich überlegte gerade ernsthaft, in Londinium zu bleiben, da Eifersucht nur in einem überschaubaren Rahmen noch anziehend war, darüber hinaus aber doch eher lästig. Und ja, ich brauchte davon definitiv eine Pause. Vor allen Dingen, da es so absurd war, da Saturninus seine Geliebten sammelte, wie andere Leute Haarnadeln.

Aber sollte er ruhig denken, was er wollte. Auch wenn es sehr unschmeichelhaft war, dass er dachte, dass jemanden an mir nur Sex interessieren könnte und sonst nichts, weil, nunja, ihn nichts anderes interessierte. Aber egal, ich hatte meinen Urlaub und konnte erst einmal aufatmen. Da störte mich seine Bitte nach einem intensiven Abschied auch nicht.

Ich grinste kokett und kam zu ihm, setzte mich auf ihn, weil er das gerne hatte, und fing an, die Dinge zu tun, von denen ich wusste, dass sie ihm besonders viel Freude bereiteten. Er sollte mich immerhin wesentlich mehr vermissen, als andersherum ich ihn vermissen würde.


RE: Saturninus für Kiki II - Tiberius Furius Saturninus - 08-15-2024

Kiki machte ihm wieder einmal viel Freude. Sie zog alle Register ihres Könnens, bis Saturninus nicht nur von der Hitze durchschwitzt war. Er zog sie an sich, küsste sie leidenschaftlich, berührte ihren Hals:
"Ich sollte dich so küssen, dass man die Spuren in Londinium noch sieht", sagte er ein wenig boshaft:"Aber das ist schwierig bei jemandem mit deiner bronzenen Haut. Und grob würde ich dir gegenüber nie werden - es sei denn, du bestehst darauf. Doch dein Gehalt streiche ich, unser Vertrag pausiert. Mag dich deine ominöse Tribade fürstlich entschädigen!", er schob die Unterlippe vor. Normalerweise wäre er großzügiger gewesen. Doch da sie ihr Geheimnis nicht teilen wollte, wollte er sie nicht noch belohnen:
" Bleibe nicht zulange fort! Und pass auf auf dich. Ich werde Mercurius ein kleines Opfer für deine sichere Rückkehr darbringen", sagte der Furius dennoch. Trotz allem würde er Kiki vermissen, auch wenn sie nur eine mehr oder weniger geschäftliche Beziehung verband. Keine war im Bett (und im Schwimmbecken!) wie sie.


RE: Saturninus für Kiki II - Kiki - 08-20-2024

Hach, er schmollte und war geizig. Sehr unattraktiv bei einem Mann. Aber nichts anderes hatte ich erwartet. Ich verzichtete auf eine Erwiderung – denn ja, ich würde fürstlich bezahlt werden UND meinen Spaß haben – und lächelte nur mein übliches, unschuldiges Lächeln, als er fortfuhr, ich solle nicht zu lange weg bleiben. “Das ist lieb von dir. Vielleicht schreibe ich dir einmal“, meinte ich nur fröhlich und richtete mich vollends wieder ordentlich her, während ich mich seiner Umarmung entzog. Ich kuschelte nicht mit geizigen Männern.

Und vielleicht würde ich ihm da einmal tatsächlich schreiben. Wenn sich die Gelegenheit ergab, dass ich in Londinium bleiben würde, beispielsweise. Oder aber, wenn sich eben keine Gelegenheit dazu ergab, um ihn warm zu halten. Auch ein unangenehmer Spatz in der Hand war besser als die Taube auf dem Dach.