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Der Garten (Hortus) - Druckversion

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RE: Der Garten (Hortus) - Gabinia Clara - 06-16-2023

"Von einem Gutshof?" Gerwina sah Octavius neugierig an, als er auf ihre Frage antwortete, ob er aus Roma käme. "Dann kennst du dich in der Landwirtschaft vermutlich auch gut aus?", fragte sie mit einem leichten Lächeln und trank ihren Becher Saft leer.

"Nein, Gunderun ist kein keltischer Name", sagte Gerwina als Octavius sie nach dem Namen des Pferdes fragte, "Mein Vetter hat die Stute in Mogontiacum auf dem Viehmarkt gekauft und ihr daher einen germanischen Namen verpasst. Die ist schwarz wie die Nacht, ein anmutiges und temperamentvolles Tier!"

Es war kurz vor Sonnenuntergang und Centurio wollte noch vor der Dunkelheit sich auf den Weg machen und fragte, ob es möglich wäre, ihn mit dem Zaumzeug auszuhelfen. Gerwina sah sich um und erblickte ihren Knecht Rango, der in Garten kam und die beiden wechselten ein Paar Worte miteinander. Gabinia nickte zufrieden, "Werter Octavius, deine schöne Schimmelstute ist bereits versorgt und wurde mit Sattel und Zaumzeug ausgestattet und wartet auf dich am Tor, Rango wird dich begleiten".

Gerwina stand auch auf und ihre grünen Augen leuchteten voller Vorfreude auf. "Ja, ich möchte gern mit dir ausreiten, Octavius Fronto!". Obwohl sie diesen Mann erst kennengelernt hatte, vertraute sie ihm und sie mochte seine Art zu sprechen und zu lächeln.


RE: Der Garten (Hortus) - Marcus Octavius Fronto - 07-10-2023

Inzwischen war Octavius bei seiner Stute angekommen und lächelte Gabinia an. So viele Fragen kamen ihm plötzlich in den Sinn und jetzt musste er zurück. „Werte Gabinia, leider muss ich zurück, der Dienst geht immer vor, der Nachteil beim Militär. Doch gerne komme ich mit mehr Zeit zurück und freue mich jetzt schon auf unseren Ausritt. Vale bene Mögen die Götter dich und die deinen begleiten“. Damit winkte er ihr zu und trabte vom Innenhof in Richtung Ausgang.


RE: Der Garten (Hortus) - Gabinia Clara - 09-05-2023

Der goldene Herbst


~~~~~~~~~~~~~~~


[Bild: Herbst-klein.jpg]*



In einer gemütlichen Ecke im Garten wuchs eine Rotbuche. Die dunkelroten Blätter glänzten magisch im goldenen Sonnenlicht.  Der mächtige Baum stand stolz da, die Krone berührte fast den Himmel und unter der Buche in ihrem Schatten befand sich eine Marmorbank. Das herbstliche Wetter war herrlich und die Herbstblumen erfüllten die Luft mit Wohlgeruch. Gerwina kam jeden Nachmittag nach getaner Arbeit auf dem Gutshof hierher, sie liebte es, bevor es dunkel wurde, auf dieser schmalen Bank zu verweilen und vor sich hin zu träumen....




*Eigenes Foto


RE: Der Garten (Hortus) - Furia Stella - 03-08-2024

Der Frühling
~~~
[Bild: Garten-Gr-n.jpg]
*
Der Schnee ist weg, die Sonne scheint,
im Baume singt ein Star.
Der Frühling ist jetzt aufgewacht,
die schönste Zeit im Jahr.
Nach dieser langen Winterzeit
will keiner länger warten
und manchen zieht es förmlich raus
in den geliebten Garten**


**von elke abt
*von Furia Stella


RE: Der Garten (Hortus) - Gabinia Clara - 03-14-2024

Heute war ein milder Frühlingstag und Gerwina ging in den Garten, um für das Fest Vorbereitungen zu treffen. Die frischen Frühlingsblumen haben sich überall verbreitet und leuchteten in allen Farben. Unter einem uralten, großen Apfelbaum sollten die Tische aufgestellt werden und Gartenmöbel. 

Dann erblickte sie den Knecht Durs, der auf der Marmorbank unter der Buche saß und auf seinem Schoß hat sich der kleine Quiwon Sonnmar mit seinem Hasen gemütlich gemacht. Der Knecht und das Kind spielten mit der Rassel, die Durs für Quiwon gebastelt hat und die wie ein Pferdchen aussah. "Na, ihr beiden, wie geht es euch und wo ist Mama Stella?"

Quiwon schaute seine Tante mit einem breiten Grinsen an und antwortete: "mmaamaa...mamma..mma..." und dann fügte er noch in seiner Sprache etwas hinzu. Gerwina lachte vergnügt und ging weiter auf der Suche nach Hofarbeitern, die das Gertenmöbel aus der alten Scheune holen sollten und danach noch den Garten schön dekorieren.


RE: Der Garten (Hortus) - Fenia - 03-15-2024

Nachdem Fenia sich von der Reise erholt hat, kam sie am nächsten Morgen in den Hortus und half Gerwina bei der Vorbereitung des Festes. Die Tische und die Stühle standen bereits sauber gewaschen unter großem Apfelbaum, der bereits angefangen hat zu blühen. Auf den Ästen und Zweigen wurden die farbenfreudigen Girlanden und Blumenschmuck angebracht, damit das Frühlingsfest bunt und stimmungsvoll wird.

Um die Tischdekoration wird sich dann Gerwina selbst bemühen und Fenia wird sich um das Festessen kümmern:

"Clara, Ich gehe dann in die Küche und sehe nach, was unsere germanische Köchin Irma für die Gäste so kocht und brät!"


RE: Der Garten (Hortus) - Gabinia Clara - 03-18-2024

Auf den Tisch stellte Gerwina bronzene Öllampen und Kandelaber, dazu noch eine Menge Kerzen und Frühlingsblumen in kleinen Vasen. Auch Teller, Becher und Besteck wurden auf dem Tisch verteilt. 
 
Dann brachten die Küchenmägde aus der Küche eine Menge Speisen, die nahrhaft und abwechslungsreich waren. Unter anderem Gerichte aus Fleisch mit feinen Kräutern gewürzt. Gebratene Würste und köstliche Pasteten aus Hühnerfleisch, in Dillsoße gekochter Fisch, dazu das gedünstete Gemüse und frisch gebackenes Brot und noch mehr Leckereien. Zum Trinken gab es Apfelwein, Apfelsaft und auch Mulsum, eine Mischung aus Wein und Honig und natürlich frisches Quellwasser.

Gerwina begutachtete den reich gedeckten Tisch und nickte zufrieden. Nun, konnten auch die Gäste kommen. Sie selbst zog sich in ihr Gemach zurück, um sich zu erfrischen und umzuziehen.


RE: Der Garten (Hortus) - Publius Gabinius Secundus - 03-19-2024

Die guten Gerüche aus der Küche lockten mich in den Garten. Dort fand ich Fenia und Gerwina, die alles schon für das Frühlingsfest vorbereitet hatten. Auch die Katzen hatten sich eingefunden und schnurrten uns um die Beine, besonders der schlaue Primus:
"Ich werde noch einen Gabentisch für die Gute Göttin richten", sagte ich, denn ich war der Hausherr und das war meine Pflicht. Außerdem wollte ich gucken, wie weit Elfried und Rango mit dem neuen Stall und der Koppel waren, denn um sich einzuleben, sollten Marix und seine Gefährtin Eleyne zunächst einmal von der Herde separiert werden. Marix auch länger, denn ich hatte mit Bernjan schon einen Leithengst. Die Wallache konnten ihm Gesellschaft leisten.

Ich schickte Elfried, die Gäste zu empfangen und ging zu unserem Bach hinunter, an dessen Ufer ich dachte, den Tisch zu errichten>>>


RE: Der Garten (Hortus) - Furia Stella - 07-14-2024

Der Sommer
~~~~~~~~~~
[Bild: roseklein1.jpg]*


Es war ein herrliches Wetter, warme Sonne, kein Wind und blauer Himmel. Die Blumen, eine wahre Pracht haben sich voll entfaltet und verbreiteten einen betörenden Duft. Unter dem alten Apfelbaum stand ein Gartentisch und eine Bank. Die Apfelzweige mit ihren Blättern erzeugten einen schönen, grünen Baldachin und spendeten den wohltuenden Schatten. Vor dem Baum war noch genug Platz, um den Ball zu spielen. Durs und Spiros erwarteten uns schon und der Kater Primus sprang sofort auf die Bank und schnurrte zufrieden. Durs hat einen Ball gebastelt und da ging das Spiel schon los. Quiwon sprang begeistert herum, versuchte den Ball zu schnappen und lief dann hin und her. Da kamen noch ein Paar Kinder von unseren keltischen Hofarbeitern dazu und sie alle spielten auch mit. Sylvana setzte sich neben mich und wir beobachteten mit Interesse das bunte Treiben.

Nach einer Weile kam unsere germanische Köchin Irma und brachte ein Tablett mit Erfrischungen, das sie auf den Tisch stellte.

[Bild: Irma-K-chin.png]

Durs verbreitete eine Decke auf dem Grasboden und alle "Spieler" ließen sich da nieder. Auch Quiwon, er wollte unbedingt mit großen Jungs zusammensitzen. Ich lächelte ihn an und nickte. Dann bekam jedes Kind einen Becher Apfelsaft und ein Stück Honigkuchen.  Der Knecht Durs bekam ein extra sehr großes Stück Kuchen und lächelte Irma verstohlen an. Ich trank nur Apfelsaft und Sylvana auch. Nachdem alle gegessen und getrunken hatten, bat ich Spiros uns das Sommer-Gedicht aufzusagen, das er vor kurzem auswendig gelernt hat.
[Bild: Spirus.png]
**
"Der Sommer, der Sommer,
Der schenkt uns Freuden viel:
Wir jagen dann und springen
Nach bunten Schmetterlingen
Und spielen manches Spiel.
Der Sommer, der Sommer,
Der schenkt uns manchen Fund:
Erdbeeren wir uns suchen
Im Schatten hoher Buchen
Und laben Herz und Mund."

Alle applaudierten und Spiros verbeugte sich  vor seinem Publikum mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
"Es war sehr schön, Spiros, nun ich möchte vorschlagen, dass ihr alle jetzt ins Wäldchen geht, um die Walderdbeeren und Preiselbeeren zu sammeln, aber nicht roh essen, dann kann Irma einen leckeren Beerenkuchen backen".

Quiwon wollte auch mit, aber es war zu viel für ihn heute und er sollte sich ausruhen. Ich küsste ihn zärtlich und Sylvana trug das Kind ins Haus.

Ich war auch auf einmal sehr müde und wollte noch in die Küche gehen, um mich mit Fenia zu unterhalten, als ein starker Schmerz, wie ein Blitz durch meinen Körper ging und ich spürte, wie ich nass wurde...

"Friudel!!!"


*Eigenes Bild
**A.H.Hoffmann von Fallersleben


RE: Der Garten (Hortus) - Publius Gabinius Secundus - 07-16-2024

Ich hatte ich am Morgen noch bei der Heuernte angewiesen und mitgeholfen - es war nun Mitte Juli, und diese landwirtschaftliche Zeit fand langsam ihr Ende. Gräser und Kräuter waren gut entwickelt und in oder kurz nach der Blüte gewesen. Wir fuhren ein, und ich hatte allen Bier und Kuchen versprochen ( Auch Irma in der Küche hatte alle Hände voll zu tun) Nun war noch ein wenig Zeit, bis Weizen geerntet werden würde. Die Ernte der im Frühjahr gepflanzten Zwiebeln und vom  anderem Gemüse schloss sich die ganze schöne Jahreszeit über an.

Ich wusste, dass in unserem Garten meine liebe Fridila, deren Schwangerschaft schon deutlich fortgeschritten war, im Schatten sitzen würde. Um sie herum wie Kücken um die Henne wuselten die kleineren Kinder der keltischen Landarbeiter (die großen hatten bei der Ernte mitgeholfen), ihr eigener Sklave Spiros, unser Quiwon und bestimmt irgendwo auch der Kater Primus, der allerdings verschwand, wenn  ihm der Trubel zu viel wurde.
Durs, dessen gebrochener Arm nie wieder so stark geworden war wie vor seinem Unfall, unterbrach dann gerne die Gartenarbeit, um mit den jungen Leuten zu spielen. Dabei strahlte er meist über das ganze Gesicht. Und auch mir juckte es in den Fingern und in den Füßen. Publius Gabinius Secundus war keinesfalls stets der gestrenge Pater Familias; dazu machte das muntere Treiben zu viel Spaß.

Ich klaubte mir noch einige Halme aus dem Haar, wusch mich schnell am Trog und wollte den Rest des Tages mit meiner Familie verbringen.

Da hörte ich plötzlich einen Schrei: FRIUDEL! Es war Stella. Das Herz blieb mir stehen. Mein Kopf gaukelte mir Trugbilder vor: Ein Überfall der marodierenden Minensklaven, Krieg mit den Kelten oder so eine Bande wie die des sogenannten Tribun Ovidius, die Roms Namen entehrten, in dem sie nicht mehr als Plünderer und Vergewaltiger gewesen waren....

Ich dachte daran, meine framea zu holen, den germanischen Speer, aber der Ruf hatte zu eilig geklungen. Ich hatte aber noch meine Sense, griff sie und lief damit in den Garten...

Es gab jedoch den Göttern sei Dank keine Angreifer. Da war nur Fridila, und sie war alleine; sie musste Kinder und Diener fortgeschickt haben.

"Fridila!", rief ich und ließ mein Mähwerkzeug, das ich offensichtlich nicht brauchte, fallen: "Fridila, was ist mit Dir?", schon war ich bei ihr. Sie war bleich wie Elfenbein, und ich roch auch schon den metallischen Geruch nach Fruchtwasser und ihre Kleidung war durchnässt... ich fing meine Frau auf und hob sie auf meine Arme:

"FENIA!", schrie ich mit lauter Stimme und sah mich nach der Piktin um.