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Eichenhain östlich von Cheddar - Druckversion

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RE: Eichenhain östlich von Cheddar - Furiana Deirdre - 09-01-2024

Die Worte, dass er sich auch wünschte mehr Zeit mit mir zu verbringen, waren wie Musik in meinen Ohren und ließen mein Herz direkt schneller klopfen. Es fiel mir schwer ihn nicht direkt wieder wild zu küssen, so sehr fühlte ich mich zu ihm hingezogen bei dem Gedanken an viele romantische Nächte und betriebsame Tage, gemeinsame Kinder und vielleicht ein Stück Land mit ein paar mehr Tieren und einer Schmiede, in der er arbeiten könnte. Zum ersten Mal schien die Idee von Eheleben wirklich interessant zu werden. Doch dann ging es um Aglaia, die mit seiner Tochter weggegangen war. 

Also eine traurige Geschichte, die momentan ein wenig die Stimmung dämpfte von leidenschaftlich zu melancholisch. "Es tut mir leid zu hören, dass sie dich verlassen hat und deine Tochter mitgenommen hat." Ich strich sanft über seine Brust und seine Arme und hielt ihn fest - oder mehr ich hielt mich an ihm fest, damit er mich spürte und wusste, dass ich ihn nicht verlassen würde. Es musste schwer für ihn sein, seine Tochter nicht sehen zu können. Allerdings war ihr Verlust definitiv mein Gewinn. "Es ist grausam Eltern und Kinder voneinander zu trennen..."

Ich hielt einen Moment inne, da ich auch nicht zu sehr mit der Tür ins Haus fallen wollte. "Ich war lange wie ein Blatt im Wind und ließ mich hierhin und dorthin treiben. Aber seit ich dich kenne, wünsche ich mir nichts sehnlicher als ein Ast an deinem Baum zu sein, der hoffentlich noch viele Früchte tragen wird." Ich war nur selten poetisch, obwohl ich eine gute Sängerin war und ich war ein wenig rot bei diesen romantischen Worten. Ich hoffte aber, dass er meine Worte mochte und sie erwiderte, damit meine romantische Vorstellung von Zweisamkeit vielleicht Realität werden konnte.


RE: Eichenhain östlich von Cheddar - Licinianus Owain - 09-07-2024

Deirdre schien der Gedanke an ein gemeinsames Leben auch zu gefallen. Ich konnte ihre Freude förmlich spüren, da sie ja noch immer bei mir lag. Seit langem fühlte auch ich wieder so etwas wie Freude und Hoffnung auf ein harmonisches Familienleben. So wie ich es mir immer gewünscht hatte. Was konnte ein Mann mehr wollen, als eine liebende Frau, die ihm viele Kinder schenkte? Mit meiner Arbeit in Schmiede konnte ich uns gut ernähren. Wir konnten uns sogar noch mehr leisten: ein paar Tiere, von denen wir leben konnten, ein schöner Garten, in dem Deirdre Gemüse und Kräuter anpflanzen konnte, ja vielleicht sogar ein größeres Haus, in dem wir gemeinsam glücklich werden konnten.

Doch zunächst erzählte ich ihr von Aglaia und meiner Tochter. Ich wollte ihr nichts verheimlichen. Auch nicht, dass ich noch immer meinem Kind und vielleicht auch noch Aglaia selbst nachtrauerte. Doch dieser Teil meines Lebens war unwiederbringlich abgeschlossen. Deirdre musste meine Trauer, die immer noch da war, spüren und sie hielt mich dann fest, was mir in diesem Moment sehr viel Halt gab und auch viel bedeutete. "Ja, das ist es!" stimmte ich ihr mit belegter Stimme zu, als sie darüber sprach, wie grausam es sei, Eltern und Kinder zu trennen. "Es ist, als habe sie mir ein Stück meines Herzens herausgerissen." Nun hielt auch ich sie ganz fest, um ihr zu zeigen, dass auch ich sie wie meinen wertvollsten Schatz beschützen wollte und immer bei ihr bleiben würde. Solange sie es wollte. 

Doch dann sagte sie noch etwas, was so schön klang, als habe es ein Barde in seinen Liedern gesungen. Ich hielt einen Moment inne und lächelte dann sanft. "Deine Worte berühren mich tief. Auch ich habe mich oft wie ein Blatt im Wind gefühlt, das durch den Sturm beinahe davongetragen worden wäre. Aber mit dir an meiner Seite habe ich das Gefühl, endlich Wurzeln schlagen zu können. Lass uns gemeinsam wachsen und sehen, welche Früchte unser Baum tragen wird," entgegnete ich ihr und küsste sie dann.


RE: Eichenhain östlich von Cheddar - Furiana Deirdre - 09-13-2024

Ich war einen Moment unsicher gewesen, wie romantisch er meine Worte erwidern würde. Er hätte ja auch nur an meinem Körper und den Freuden von ein paar gemeinsamen Nächsten interessiert sein können. Viele Männer und auch Frauen waren manchmal nur an ein wenig gemeinsamen Spaß interessiert und bis dato hatte mich das auch nicht gestört. Doch es war dieser Moment, als er meine romantischen Worte erwiderte, dass ich das erste Mal diese besitzergreifende Art der Liebe empfand. Saturninus war wirklich keine Liebe gewesen - nur der Rausch der Emotionen und das Erforschen des ersten Liebesspiels. Das hier war etwas ganz Anderes und wesentlich Mächtigeres. 

Hungrig erwiderte ich seinen leidenschaftlichen Kuss und presste mich so fest an ihn, als ob ich mit ihm durch schiere Willenskraft verschmelzen wollte. Ich wollte diesen Mann einfach mit Haut und Haaren an mir und in mir spüren. Er sollte für immer mir gehören und ich ihm. Ich wünschte mir so sehr in diesem Moment, dass wir zusammen wachsen würden und alles gut werden würde, während die Sterne verblassten und der Himmel von Dunkelheit zu Grau wechselte und bewölkte Schleier über uns vorüberzogen. Doch ich wusste auch, dass ich nicht für immer fortbleiben konnte und die Nacht sich langsam dem Ende zuneigte. 

Erschöpft lag ich in Owains Armen und zögerte den Moment des Aufbruchs noch hinaus kurz bevor die Morgendämmerung das Land wachküsste. "Möchtest du mein Heim und meinen Herd mit mir teilen, Owain?" Die Frage war leise und ein Ja würde Konsequenzen haben. Ich würde meinen Patron sprechen müssen, wenn ich heiraten wollte und wir müssten überlegen, ob wir ein neues Haus bauten oder mein derzeitiges Haus ausbauen wollten. Aber ich wünschte mir dieses Ja so sehr, wünschte mir die vielen Details, die das gemeinsame Leben mit sich bringen würden.


RE: Eichenhain östlich von Cheddar - Licinianus Owain - 09-15-2024

Die Nacht war fast vorbei, und die kühle Morgenluft legte sich sanft auf unsere Haut. Deirdre lag erschöpft in meinen Armen, ihr Atem ruhig, ihre Wärme vertraut. Ihre Frage hallte noch in meinem Kopf nach, auch wenn ich wusste, dass sie sie leise und zaghaft gestellt hatte: Möchtest du mein Heim und meinen Herd mit mir teilen, Owain?

Ich hatte nicht sofort geantwortet. Nicht, weil ich es nicht wollte, sondern weil ich spürte, dass dieses Ja eine Tür zu einem neuen Leben öffnete, eines, das ich längst verloren geglaubt hatte. Deirdre war anders – sie war nicht nur ein Wunsch nach einem flüchtigen Glück oder ein Mittel, um die Leere in mir zu füllen. Sie war die Frau, die ich mir an meiner Seite vorstellen konnte, die Frau, die den Schmerz meiner Vergangenheit heilen konnte.

Meine Gedanken wanderten noch einmal kurz zu Aglaia. Sie hatte mich verlassen und hatte unser Kind mitgenommen. Eine Zeit lang hatte ich geglaubt, an diesem Verlust zerbrechen zu müssen. Ich hatte sogar geglaubt, dass im Plan der Götter für mich einfach kein Glück vorgesehen war. Aber Deirdre hatte mir gezeigt, dass es doch noch mehr gab. Mehr als nur den Schmerz der Vergangenheit. Sie hatte mich gelehrt, wieder zu hoffen.

Ich schaute sie an, ihre Augen geschlossen, aber ich wusste, dass sie wach war. Ihre Nähe fühlte sich wie ein Versprechen an – ein Versprechen, das ich nur zu gerne annehmen würde. Ich wollte sie bei mir haben, nicht nur für den Moment, sondern für immer.

"Ja, mein Herz" sagte ich schließlich. Meine Stimme war leise, aber bestimmt. "Ja, ich möchte mein Leben mit dir teilen." Mit diesen Worten wusste ich, dass sich vieles ändern würde. Wir müssten reden, uns Pläne schmieden, uns den Herausforderungen stellen, die kommen würden. Doch in diesem Moment zählte nur, dass wir beide dasselbe wollten: ein gemeinsames Leben. Ein Zuhause, das mehr bedeutete als nur vier Wände. Ein Ort, an dem unsere Herzen endlich zur Ruhe kommen konnten.


RE: Eichenhain östlich von Cheddar - Furiana Deirdre - 09-28-2024

Ineinander verschlungen lagen wir noch eine Weile im weichen Moos auf meinem Umhang, während der Morgen dämmerte. Mein Herz klopfte wie wild, als ich Owain die Frage stellte, ob er sich ein Leben an meiner Seite vorstellen konnte und ich fürchtete die Stille, die danach entstand. Kurz zweifelte ich an mir und war unsicher, aber er schien nur darüber nachzudenken und das Ja war wie eine Erlösung. Ich war sonst nicht nah am Wasser gebaut, aber meine Augen wurden so feucht bei den Worten "Mein Herz". Noch nie hatten zwei Worte so süß geklungen. Zärtlich küsste ich seinen Handrücken, seine Finger mit meinen verwoben. 

Es gab so vieles zu besprechen, aber dafür war der Tag da. Eine komfortable Stille breitete sich zwischen uns aus und ich spürte keinen Drang den Gesang der Vögel, die den neuen Tag begrüßten, zu übertönen. Als die Sonne allerdings die Schleier der Dämmerung durchbrach und die Tautropfen auf Blättern zum Funkeln brachte, war es Zeit für mich, mich wieder anzuziehen. Es widerstrebte mir, mich von Owain zu lösen, aber meine Kinder brauchten mich auch. Immer wieder stahl ich mir Kuss um Kuss, während ich mich langsam wieder in meine Untertunika und dann das grüne Kleid zwängte. 

"Ich muss nun wieder nach Hause und nach meinen Söhnen sehen..." sprach ich zwischen zwei langen Küssen, die mich fast zum Verbleiben brachten, aber ich konnte meine Rückkehr in mein Haus nicht weiter aufschieben. Ich wartete kurz, bis auch Owain fertig war mit Anziehen, damit wir gemeinsam Hand in Hand zurück zum Dorf gehen konnten. "Komm doch nach der Arbeit vorbei zum Essen, wenn du möchtest. Ich koche uns etwas Leckeres, Liebling." Und dann gab es bestimmt mehr Zeit um über Details zu sprechen und vielleicht eine Zukunft zu planen.