Das Eingangstor - HIER bitte eintreten! - Druckversion +- Forum (https://adlerchronik.de) +-- Forum: Die Chroniken (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Provinz Britannia (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=8) +---- Forum: Landgüter (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=50) +----- Forum: Gutshof Gabinia (Villa Rustica Gabiniana) (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=51) +----- Thema: Das Eingangstor - HIER bitte eintreten! (/showthread.php?tid=173) |
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RE: Das Eingangstor - HIER bitte eintreten! - Tiberius Furius Saturninus - 03-18-2024 (03-14-2024, 09:12 PM)Furia Stella schrieb: Ein Bote brachte folgende Nachricht zur Villa Furia: Es war fast wie in alten Zeiten, als er und Cousine Stella noch ein Herz und eine Seele gewesen waren und das Apfelfest gemeinsam feierten. Nun waren sie alle verheiratet und hatten Kinder. Serena war wieder guter Hoffnung, und Saturninus hoffte diesmal auf einen ehelichen Sohn (der kleine Tiberius war bei seiner Mutter Deirdre, doch an Tagen wie diesen hätte er ihn gerne dabei gehabt, er war stolz auf den kleinen römisch- britannischen Jungen) Aber Saturnina war hier, und sein Neffe Gaius, den sie in seiner Familie "Kiwi" oder so ähnlich nannten, war bereits ein großer Junge, der auf seinen eigenen Beinen an Hand seines Vaters in die Welt hinaus wackelte. Außer seiner Familie hatte Saturninus noch seinen keltischen Gast Niamh, die er meist Nivis nannte, mitgebracht. Sie war schließlich laut Ceridwens Aussage so etwas wie eine exilierte Fürstentochter, der die Furier Obdach gewährten. Serena hatte sich die ganze Zeit schon um Nivis gekümmert, und sie lobenswert zu weiblichen Handarbeiten angehalten. Auch wenn sie dachte, dass man Katzen essen konnte - das war noch am Anfang ihres Aufenthaltes gewesen und tatsächlich hatte Niamh nicht genau gewusst, was das für Tiere waren - freute sie sich doch an Tieren und der frühlingshaften Natur. Solch ein Frühlingsfest würde ihr bestimmt Freude machen. Saturninus zog sie, da sie Latein lernen sollte, immer ein wenig mit dieser ersten Begegnung auf: "Nivis, meine Cousine Stella hat Kätzchen auf dem Hof. Aber bitte halte dich an das andere Essen, es wird reichlich geben". Das meinte er nicht ernst, und seine dunklen Augen funkelten vergnügt. Die Furier aus der Stadt reisten mit einem großen Reisewagen an, in dem auch einige Sklaven wie Saturninas Kindermädchen Platz fanden. Dann hielten sie, und der Kutscher und die Sklaven waren aufgeregt: Bestimmt würden sie heute auch Leckereien zu essen bekommen. Saturninus sprang vom Bock, dort hatte er sich mit dem Kutscher ein wenig über die Arbeitspferde unterhalten. Er betätigte die große Türglocke, die laut genug war, auch im Herrenhaus gehört zu werden. RE: Das Eingangstor - HIER bitte eintreten! - Claudia Sabina - 03-18-2024 >>> Ich hatte die anmutige Furia Stella, ihren Gatten und ihren kleinen Sohn beim dies lustricus für Serenas kleines Mädchen kennengelernt. Ich fand Saturninus Cousine sehr nett, viel netter als ihren drögen Cousin, Serenas Furius. Wir hatten über das Landleben geplaudert, und nun war eine Einladung für das Fest der Anna Perenna gekommen. Wir waren zwar nicht in Rom und auch nicht in Italia. Aber auf jeden Fall sollte es ein Frühlingsfest werden. Eine Sänfte mit vier stämmigen Iuliasklaven trug mich, Nefertem und Anaxarete wiegenden Schrittes dem Landgut zu. Ich nutzte die Gelegenheit, die britannische Landschaft anzugucken. Ich trug heute ein indigogefärbtes Kleid aus feiner Lammwolle, Perlenohhringe, ein Perlendiadem und mein Armband mit dem Isisknoten und meinen eigenen Siegelring, dazu knöchelhohe Schuhe. Anaxarete hatte mit den Brennstäben meine Schläfenhaare zu Löckchen gekräuselt, meine Brauen mit Kohle geschwärzt und meine Lippen mit Karminrot gefärbt. Ich versuchte nicht daran zu denken, dass man für diese schöne rote Farbe Schildläuse zerquetschte. Als wir ankamen, befahl ich Nefertem: "Läute am besten die Türglocke, dann werden sie uns schon hören" Der Gabinierhof hatte nämlich Mauern so wie die Mauern von Troja. RE: Das Eingangstor - HIER bitte eintreten! - Nefertem - 03-18-2024 Die Nachricht hatte man zuerst dem iulischen Hausverwalter gebracht, so wie man sämtliche Post zu Nefertem brachte. Dieser sortierte die Post nach Wichtigkeit, um Claudia Sabina und seinen Dominus mit den weniger wichtigen Nachrichten nicht zu langweilen. Den Brief der Furia Stelle hatte Nefertem auf direktem Weg zu Claudia Sabina gebracht. Auch wenn das Vorrecht eigentlich seinem Herrn gehörte, doch Marcus Iulius Cato verweilte nicht in der iulischen Villa.Bei dem Gedanken an seinen Herrn und was dieser mit der keltischen Wildkatze in der Castra anstellte, spürte Nefertem wie ihm übel wurde. Am liebsten wäre er schnurstracks in die Castra marschiert und hätte seinen Herrn zur Rede gestellt. Doch diese Regung widersagte sich der Dunkelhaarige gänzlich. Stattdessen behielt er seinen profesionellen Gesichtsausdruck bei, als er die Nachricht zu Claudia Sabina brachte. Seine junge Domina war es schließlich auch, die ihn informierte, dass er sie und Anaxarete zu eben jenem Frühlingsfest begleiten sollte. Das er ebenfalls einen Platz in der Sänfte ergatterte, verwunderte Nefertem sichtlich. Jedoch ließ er sich seine Verwunderung nicht anmerken. Stattdessen wartete er geduldig ab, bis die vier stämmigen Iuliersklaven die Sänfte an ihrem Bestimmungsort zu Boden gleiten ließen. Geschwind entstieg der Dunkelhaarige der Sänfte und eilte sich der Anweisung seiner Domina Folge zu leisten. An der Türe befand sich ein Klingelzug, welchen Nefertem betätigte. Und tatsächlich erklang im Inneren des Hauses das dröhnen der Glocke, welche Besuch ankündigte. Der iulische Sklave trug seine Festtagstunika, die in dem blaugefärbten Stoff und mit den mit Goldfäden durchwirkten Mustern am Kragen und an den Armabschlüssen. RE: Das Eingangstor - HIER bitte eintreten! - Furiana Nivis - 03-20-2024 Ich hatte mich sehr darüber gefreut, dass ich die Familie zu diesem Fest begleiten durfte. Es handelte sich um ein Frühlingsfest, hatte man mir erzählt. Vielleicht würde es ein kleiner Ersatz für das Imbolcfest sein, das ich ja leider verpasst hatte, weil ich zu jener Zeit noch in Ovidius Händen gewesen war. Ganz gleich, worum es genau bei diesem Fest ging, würde es eine schöne und willkommene Abwechslung darstellen. Dafür hatte ich mich in die grüne Tunika gekleidet, die ich mit meinen selbstgewebten Bordüren verziert hatte. Auch einen passenden Gürtel hatte ich inzwischen dafür gemacht. Schließlich hatte ich ja genügend Zeit und die Brettchenweberei war eine der wenigen Möglichkeiten, wie ich mir meine Zeit in der Villa Furia vertreiben konnte. Mein Haar trug ich wie immer zu Zöpfen geflochten. Doch diesmal hatte mir eine der Sklavinnen dabei geholfen, daraus eine kunstvolle Frisur daraus zu machen. Um zum Fest zu kommen, hatten wir einen Reisewagen bestiegen, der von Pferden gezogen wurde. Mit dem Wetter schienen wir auch Glück zu haben. Die Sonne schien und ihre wärmenden Strahlen taten einfach nur gut. Nachdem der Wagen endlich die Stadt hinter sich gelassen hatte, zeigte sich dann auch schon bald der Frühling mit vielen blühenden Blumen und Bäumen. Die Vögel zwitscherten herrlich. Die Fahrt zog sich eine Weile hin, doch die erwachende frühlingshafte Landschaft, die an uns vorbei zog, war ein netter Zeitvertreib. Nach über einer Stunde, hielt der Wagen bei eine, Gehöft an. Das musste der Hof von Furius Saturnus Cousine sein. Der Furier sprang vom Wagen. Ebenso öffnete sich dann die Tür des Wagens, so dass alle Mitreisenden aussteigen konnten. Zunächst hielt ich mich eher im Hintergrund und beobachtete, während ich wartete, was nun passieren würde. RE: Das Eingangstor - HIER bitte eintreten! - Furia Serena - 03-20-2024 Das Wetter war für britannische Verhältnisse ausgezeichnet an diesem Frühlingstag und von daher war es nicht allzu stickig im Reisewagen, der voll mit Saturninus, Saturnina, Niamh, mir, Phoebe und Iolanthe war sowie einigen weiteren Sklaven, die uns in einem offenen Karren folgten gelenkt von Furianus Gadrianus und seiner Frau mit Gastgeschenken in Form von Gemüse und Obst von unserem eigenen Landgut. Die Reise selbst dauerte ja nicht so lang, so dass man sich nicht schnell überdrüssig wurde. Hinter uns hörten wir auch das vergnügte Quietschen der stetig größer werdenden Rasselbande des Verwalterehepaares. Als wir angekommen waren, konnte ich schon die Sänfte meiner Cousine erblicken, die darauf wartete eingelassen zu werden, als ich mir von meinem Gatten aus dem Wagen helfen ließ. Es dauerte ein wenig bis die Reisegesellschaft sortiert war und alle ausgestiegen waren, die Kinder zusammengetrieben und Wagen ordentlich aufgereiht waren. Ich nutzte die Gelegenheit um meine Cousine zu begrüßen, in dem ich einfach frech meinen Kopf in die Sänfte steckte mit einem Lächeln und einem freundlichen "Salve!". Ich hatte Sabina schon ein Weilchen nicht mehr gesehen. Ob sie mittlerweile auch endlich schwanger war? Sie hatte vor mir geheiratet und war noch kinderlos, während meine kleine furische Rübe wuchs und gedieh. RE: Das Eingangstor - HIER bitte eintreten! - Publius Gabinius Secundus - 03-20-2024 Elfried, der älteste Gabinierknecht, hatte nun das Tor weit geöffnet und strahlte über das ganze Gesicht, als er die vielen Gäste sah: "Willkommen, ihr Herrschaften und ihr edlen Frauen!", sagte er auf seine wunderliche Art: "Bitte tretet ein!" Er und alle Arbeiter hatten ihre besten Tuniken (und je nach Volkszugehörigkeit auch Hosen) angezogen. Er führte die Neuankömmlinge in den Garten, wo die Apfelbäume schon in Blüte standen. Von der anderen Seite vom Baches her kamen die Angestellten des Furierguts mit ihren Familien in einer langen Reihe über die Brücke. Nur die Verwalter nicht, die hatten sich den Furiern angeschlossen und waren mit ihnen eingetroffen. >>>> RE: Das Eingangstor - Süßer Abschied - Eisu Ap Comux - 05-30-2024 Eisu Ap Comux hatte in der Nacht nicht viel geschlafen, aber das machte ihm nichts aus, denn sein Herz war fröhlich. Er hatte sich in die schöne Gabiniusschwester Gerwina verliebt, und er hoffte auf ein Wiedersehen. Seine Männer hatten vor den Toren campiert, um die römischen Gäste des Frühlingsfestes nicht zu beunruhigen. Sie löschten um aufzubrechen, ihr Lagerfeuer und beluden die Packpferde. Eisu Ap Comux war schon reisefähig, obwohl es erst die blaue Stunde vor dem Hahnenschrei war. Er wollte seinen Gastgebern keine Mühe machen, sie vor dem weiten Weg noch einmal zu bewirten. Aber natürlich waren Durs, Elfried und Rango schon auf den Beinen, um die Tiere zu versorgen, und Irma und Kira standen in der Küche. Vom Essen gestern war noch genügend übrig geblieben, und das Meiste konnte auch kalt verzehrt werden, und die gabinischen Bediensteten wussten, dass ihre Herrschaft nicht geizig war und packten den Gästen daher genügend ein. "Ich danke euch", sagte Eisu Ap Comux. Er saß zu Pferde, auf einem Hengst von grauer, fast schon silbriger Farbe mit einer langen weißen Mähne. Für die Reise trug er Hosen, darüber eine helle Wolltunika und darüber einen gestreiften Kapuzenmantel, der von einer goldenen Spange gehalten wurde. Seine Begleiter hatten Mützen auf, ihr Herr trug keine und sein rostbraunes Haar fiel über seine Schultern. Immer einmal wieder schaute er zum Tor: Mochte Gabinia Clara ihm einen Abschiedsgruß schenken? RE: Das Eingangstor - HIER bitte eintreten! - Gabinia Clara - 06-01-2024 Obwohl Gerwina sehr müde war, konnte sie nicht einschlafen. Sie lag wach da und versuchte ihre Gefühle einzuordnen, aber das gelang ihr nicht, sie dachte an Eisu und seine leuchtenden Augen, als er sie fragte, ob sie sich vorstellen könnte, seine Liebste zu sein und sie musste sich eingestehen, dass sie es sich vorstellen konnte. Gabinia versteckte ihr Gesicht in ihr Kissen und schlief endlich ein. Wie lange Gerwina geschlafen hatte, wusste sie nicht, wurde aber vom Lärm auf dem Hof geweckt. Sie stand auf, schaute aus dem Fenster und sah dann, dass Eisu Ap Comux und seine Leute sich bereits auf ihren Ritt ins Dobunni-Land vorbereiteten. Es waren weder Sonnwin noch Stella da, nur die Bediensteten, auch Kira und die Köchin, die Eisu und seine Begleiter mit Proviant versorgten. Gerwina wusch ihr Gesicht und zog ihren Umhang an, das lange Haar kämmte sie schnell und ließ es offen über ihre Schultern fallen, dann lief sie in ihren "Elfen-Garten", pflückte eine Blume da und eilte zum Tor. Eisu Ap Comux, der bereits auf seinem prachtvollen Pferd saß, sah mit seinen langen Haaren sehr anmutig und elegant aus. Ein keltischer Fürst ... Gerwina kam näher, grüßte ihn mit einem Lächeln und zeigte dem Reiter diese schöne Blume: "Werter Eisu Ap Comus, das ist die Heckenrose aus meinem Garten, die Frijas Lieblingsblume, sie soll dich und deine Leute auf dem Weg nach Hause begleiten und beschützen ...", die junge Frau sah zu ihm hoch und gab ihm die Rose, "Gute Reise, großer Brummbär..." RE: Das Eingangstor - HIER bitte eintreten! - Publius Gabinius Secundus - 06-03-2024 Ich war auch wach. Ich trat vors Tor, um unseren neuen Gastfreund zu verabschieden. Da sah ich, wie Gerwina, das lange rotblonde Haar offen, Eisu Ap Comux eine Heckenrose reichte. Es war ein Bild wie in den alten Sagen. Ich räusperte mich, um beide nicht in Verlegenheit zu bringen, dann hob ich leicht die Hand: "Gute Heimreise, Fürst Eisu Ap Comux!", sagte ich. Ich fasste meine Schwester scharf ins Auge. Ein wenig würde ich nach der Abreise des Keltens schon wissen wollen, was sie dachte. RE: Das Eingangstor - HIER bitte eintreten! - Eisu Ap Comux - 06-03-2024 "Diese schöne Heckenrose, die Blume der Göttin Frija, ist nicht so schön wie das, was meine Augen gerade jetzt erblicken. Ich werde sie aufbewahren, edle Gerwina, für immer", sprach Eisu Ap Comux. Er blieb nicht auf seinem Pferd sitzen, sondern sprang hinab. So stand er vor der Gabinierin und nahm das zarte Blümchen entgegen: "Ein anderes Mal zeige mir bitte deinen Garten. Heute muss ich früh aufbrechen, denn der Weg ist noch weit, und mein Vater ist nicht zuhause sondern hat immer noch bei König Catti zu tun. Ich kann das Gut nicht so lange alleine lassen" Seine Männer hatten endgültig gepackt und saßen auf. Auch Claras Bruder kam vor das Tor und wünschte gute Reise. Das war der Moment für Eisu Ap Comux, die Einladung für alle Bewohner der Villa Rustica auszusprechen. Aber zuvor küsste er die kleine Heckenrose und verwahrte sie sorgfältig in seinem Hüftbeutelchen: "Das war ein schönes Fest, werter Gabinius Secundus. Ich würde mich freuen, wenn ihr diesen Sommer, bevor die Erntezeit beginnt, alle auch meine Gäste seid, du, deine Gattin und euer kleiner Sohn und deine Frau Schwester. Mein Gut liegt näher an den Bergen, dort ist es auch im Juli und August sehr angenehm. Kommt wann immer ihr wollt und seid willkommen!" Jetzt lächelte er noch einmal: "Und die gute Fenia selbstverständlich auch! Schließlich ist sie eine alte Freundin meines Vaters, des königlichen Streitwagenlenkers. Ohne sie hätte ich euch Gabinier nie kennen gelernt" |