Atrium - der Innenhof - Druckversion +- Forum (https://adlerchronik.de) +-- Forum: Die Chroniken (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Provinz Britannia (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=8) +---- Forum: Iscalis (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=9) +----- Forum: Wohnviertel (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=54) +------ Forum: Villa Furia (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=15) +------ Thema: Atrium - der Innenhof (/showthread.php?tid=114) |
RE: Atrium - der Innenhof - Tiberius Furius Saturninus - 10-09-2024 "Junge, hübsche Damen überfallen mich nie mit ihrer Anwesenheit", erwiederte Saturninus mit einem Anflug von Galanterie, wobei er sich immer noch das Hirn zermarterte, wer das war: "Scaevus, die Ankunft der edlen Furia Livilla wurde nicht schriftlich angekündigt, oder?" Der Sekretär schüttelte den Kopf: "Nein, Herr, selbstverständlich nicht", sagte er fast enrtrüstet - als würde er Briefe unterschlagen, so klang das. "Nun gut. Dann führe unseren Gast in das Biclinium, und sage Sabi und Seang in der Küche Bescheid, dass sie eine leichte Mahlzeit richten. Ein paar Pasteten, Wein, Kuchen etc. Batrachis soll eine Waschschüssel und Hausschuhe dorthin bringen, damit sich die Dame wenigstens etwas erfrischen kann. Ich ziehe mir derweil etwas Passenderes an und komme nach" >>> RE: Atrium - der Innenhof - Tiberius Furius Saturninus - 11-05-2024 >>> Dort im Inneren, im Atrium standen an die Wand gelehnt zwei Hocker, auf denen die beiden jungen Frauen Platz nehmen konnten. Batrachis ließ sich auf den einen sinken: "Jetzt müssen wir warten, bis die Herrin vorbei kommt oder der Herr heim kommt", wisperte sie. Irgendwann aber ging Sabi, die eine Angestellte und keine Sklavin war, zu ihnen und brachte beiden Posca und frisches Brot. Die keltische Köchin zwinkerte beiden zu: "Man wird euch nicht den Kopf abreißen", sagte sie und wedelte mit der Hand: "Riecht ihr? Ich habe Apfelkuchen gemacht. Da bekommt der Chef gleich gute Laune, er ist doch ein Süßer", damit spielte sie auf Saturninus Vorliebe für Konfekt an. Grinsend verschwand die Köchin wieder in der Küche. Es dauerte jedoch noch eine ganze Weile, bis Saturninus Stimme vom Eingang her zu hören war, wo er von Leon begrüßt wurde. Zwei Sklaven wuschen ihm die Hände, tauschten seine Straßenschuhe gegen weiche Sandalen. Saturninus kam in das Atrium und blieb stehen. Etwas verblüfft sah er auf die verweinte Batrachis. Das konnte nur bedeuten, dass sie vom Tod ihres Vaters in Pompeji bereits erfahren hatte: "Du weißt also schon Bescheid?", fragte er: "Es tut mir sehr Leid, Batrachis, um Batrachos. Wir mochten ihn gerne, und er hat uns gut gedient. Er wollte nicht einmal freigelassen werden, obwohl bereits mein Vater ihn freilassen wollte. Wenn du möchtest, lese ich Dir später Hausverwalter Priamos Brief vor. Viel darüber, wie er umgekommen ist, ist allerdings nicht bekannt. Bestimmt ging es schnell, und er hat nicht leiden müssen" In dem Furius regte sich durchaus Mitgefühl: "Du hast den Rest des Tages frei, Batrachis", sagte er zu der Sklavin. Batrachis schluchzte auf, verbeugte sich hastig und ging, das Gesicht in ihren Händen bedeckend, an ihnen vorbei zu ihrer Unterkunft.... Saturninus schaute nun Cassia an, streckte die Hand vor und hob ihr Kinn: "Was ist mit meiner kleinen Ioculatrix? Ihre sonst so heiteren Äuglein sind ganz verweint! So viel Herz für die Trauer einer Freundin! Das ist aber lieb", sagte er: "Ich habe Batrachis die Nachricht vom Tod ihres Vaters persönlich überbringen wollen. Weißt du denn, wer von den Sklaven seinen Mund nicht hatte halten können, Cassia?", Saturninus runzelte die Stirn: "Tratsch und Eigenmächtigkeiten mag ich nicht leiden" RE: Atrium - der Innenhof - Cassia - 11-05-2024 >>> Unwillkürlich hatte sich Cassia näher an Bran gestellt und tastete nach dessen Hand, um ihre Finger mit den seinigen zu verweben. Einfach nur damit sie das Gefühl hatte, Bran würde sie beschützen können. Das er dies nicht konnte, wusste die Sklavin genauso wie es Bran bewusst war. Denn der Junge war auch nur ein Sklave, genauso wie sie eine Sklavin war. Und Leons Worte hatten unmissverständlich geklungen. “Es tut mir Leid Bran.“ Konnte man Cassias leise Stimme vernehmen, wobei sie dem Jungen einen entschuldigenden Blick entgegen warf. Nur wegen diesem Missgeschick hatten sie diesen wunderschönen Ausflug auf die Märkte unterbrechen müssen. Sie war schuld und diese Tatsache nagte an der Sklavin, so dass sich abermals Tränen in Cassias Augen sammelten. Mit gesenktem Kopf folgte sie Batrachis nach drinnen, in das Atrium hinein. An den Wänden waren zwei Hocker aufgereiht. Auf dem einen ließ sich Batrachis sogleich sinken, während Cassia nervös auf und ab tigerte. Das warten auf ihren Dominus oder die Domina machte die junge Sklavin ganz verrückt, so dass sie niemals ruhig bleiben konnte. Zwar schimmerten ihre Augen noch immer tränenfeucht, doch es waren keine weiteren Tränen über ihre Wangen gekullert, denn diese hatte Cassia, sogleich beiseite gewischt. Als eine der Angestellten das Atrium betrat und etwas frisches Brot, sowie einen Krug Posca, sowie zwei Becher brachte, schluckte Cassia unwillkürlich und atmete im selben Moment tief durch. Oh man. Das (ab)warten zermürbte sie sichtlich, was man an ihrer gefurchten Stirn allzu deutlich erkennen konnte. “Der Dominus wird nicht erfreut darüber sein. Und der Verkäufer hat so ärgerlich geklungen.“ Presste Cassia über ihre Lippen hervor und blickte aus wiederum tränenfeuchten Augen zu Sabi empor. Während es der Gedanke an Sabis köstlichen Apfelkuchen war, der ein vorsichtiges Lächeln auf Cassias Lippen zauberte. Wenn es andere Umstände gewesen wären, dann hätte sich Cassia wahrlich auf den Apfelkuchen gefreut und Sabi bereits jetzt nach einem Stück angebettelt. Doch die Tatsache, dass sie ihrem Dominus ihren Fehltritt beichten müsste, nagte dann doch zu sehr an der jungen Sklavin, so dass sie sich gar nicht so wirklich auf den Apfelkuchen freuen konnte. Doch zuerst war es Batrachis, an die sich ihr Dominus wandte, nachdem dieser das Atrium betreten hatte und Cassia augenblicklich zusammen zuckte und ihren Kopf zwischen ihre Schultern zog. Als Batrachis schluchzend an ihr vorüber stürmte, blickte Cassia ihrer Mitsklavin verwundert nach. Die Nachricht musste besonders schrecklich für Froschauge gewesen sein. Denn gelauscht hatte Cassia natürlich nicht. So etwas gehörte sich nicht und so etwas würde sie auch niemals wagen. Stattdessen war es nun ihr Dominus der sie anblickte und seine Hand ausstreckte, um ihr Kinn anzuheben. “Deiner Ioculātrīx ist ein Missgeschick passiert Dominus.“ Piepste Cassia mit leiser Stimme und schniefte vernehmlich. “Ich weiß nicht wer von den Sklaven getratscht hat. Ich war es nicht Dominus.“ Dabei schüttelte Cassia ihren Kopf so heftig, dass ihre zimtfarbenen Locken um ihr Gesicht wirbelten. RE: Atrium - der Innenhof - Tiberius Furius Saturninus - 11-08-2024 Nun war Saturninus etwas perplex: "Du weinst nicht, weil der Vater von Batrachis umgekommen ist?", fragte er noch einmal nach. "Ich dachte, sie hätte davon bereits von anderen erfahren. Nun war es anscheinend nicht so. Ich hätte es ihr gerne schonender beigebracht. Nun ja, sie wird darüber hinweg kommen", er nahm Cassias Hand in die seine, als wäre sie eines der Kinder: "Was für ein Missgeschick ist dir passiert? Du hast nicht etwa Domina Serena missfallen? Oder....", nun runzelte er die Stirn: "...Domina Saturnina ist durch dein Verschulden etwas zugestoßen? Also sprich, Cassia! Was hast du angestellt?" RE: Atrium - der Innenhof - Cassia - 11-08-2024 Mit von Tränen verschleierten Augen wagte Cassia einen vorsichtigen Blick in das Gesicht ihres Dominus, da sie wusste, dass der Furier es nicht mochte, wenn ihn seine Sklaven allzu offensichtlich anblickten. Denn seine mahnende Stimme hallte in just diesem Moment durch Cassias Gedanken, so dass sie vernehmlich schlucken musste. Nein, Cassia weinte nicht weil der Vater von Batrachis gestorben war. Dies war zwar eine schreckliche Neuigkeit und Cassia wollte sich gar nicht ausmalen, wie sich Froschauge in diesem Moment fühlte. Bestimmt ganz, ganz schrecklich. Sie würde später bei ihrer Mitsklavin vorbei sehen, wenn sie glimpflich aus der Sache hier herauskommen würde. Denn das Damoklesschwert schwebte bedrohlich über Cassias Köpfchen. Als der Furier schließlich nach ihrer Hand griff, schniefte Cassia hörbar und atmete zugleich tief durch. Sie würde garantiert nicht vor ihrem Herrn in Tränen ausbrechen, auch wenn ihre Augen noch immer tränenfeucht schimmerten. Doch diese Blöße würde sie sich nicht geben. Schon gar nicht vor ihrem Dominus. “Ich war mit Batrachis auf dem Markt. Du hast mir die Erlaubnis dazu gegeben Dominus.“ Erinnerte Cassia den Älteren, falls sich dieser nicht mehr daran erinnern sollte. “Ich wollte unbedingt neue Jonglierbälle kaufen. Wusste aber nicht, wo ich diese Bälle finden kann. Zum Glück hat uns Bran weitergeholfen. Er ist auch ein Sklave Dominus.“ Eine kurze Pause erfolgte, in der Cassia tief durchatmete, wie um ihre Gedanken zu sortieren. “An einem der Stände wurden wir dann tatsächlich fündig. An diesem Stand gab es allerlei unterschiedliche Jonglierbälle in den verschiedensten Größen und Farben und auch Materialien. Besonders fasziniert haben mich Bälle die aus Glas bestanden. Fast wie kleine Glaskugeln. Ich sollte mit diesen Glaskugeln jonglieren. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie mir der Händler versicherte. Diese Kugeln fühlten sich ganz schwerelos an. Und dann.. ist mir eine dieser Kugeln aus den Händen gerutscht. Ich war aber nicht schuld an diesem Unglück Dominus. Ich wurde von einem Mann gestoßen. Ich weiß aber nicht mehr wie dieser Mann aussah. Der Händler war ganz böse mit uns.“ Abermals schniefte Cassia und wischte sich über ihre Nase. Ihren Blick hielt die junge Sklavin nun gen Boden gesenkt, in dem sie am liebsten versinken würde. “Ich war ungeschickt Dominus. Ich hätte besser aufpassen müssen.“ RE: Atrium - der Innenhof - Tiberius Furius Saturninus - 11-11-2024 "Das kann passieren", sagte Saturninus: "Glück und Glas, wie leicht bricht das", er tätschelte nun Cassias Kopf: "Hat der Händler dir gesagt, wie viel Schadensersatz er haben möchte? Dann schicke ich ihm Morgen Hausverwalter Apollinaris, und du müsstest ihn nur begleiten, um ihm den richtigen Stand zu zeigen. Bran war dabei, ein Sklave? Ist das nicht so ein dünner britannischer Nichtsnutz, der Claudia Sabina gehört? ", es war Saturninus anzusehen, dass er auf die junge Patrizierin immer noch nicht gut zu sprechen war, weil sie ihn seiner Meinung nach einmal vor dem Statthalter blamiert hatte. Leider war sie auch Serenas Cousine, weshalb er sie nicht vollkommen meiden konnte, doch nun ergoss sich seine schlechte Laune eben über den Jungen: "Sogar seine Domina weiß nichts mit ihm anzufangen und hat ihn Furiana Betua in Domina Serenas Waisenhaus aufs Auge gedrückt. Wonmöglich war er es, der dich gestoßen hat? Zuzutrauen wäre es ihm; sein ganzer Haushalt ist dreist und mischt sich in Dinge ein, die sie nichts angehen" RE: Atrium - der Innenhof - Cassia - 11-11-2024 Ihren Blick hielt Cassia nun regelrecht starr gen Boden gerichtet. Ebenso wie ihre komplette Erscheinung wie erstarrt wirkte. Zumindest bis zu dem Moment, als sie des Furiers tätschelnde Hand auf ihrem Kopf spüren konnte. Und dann seiner Stimme lauschte, die etwas von Glück und Glas und leicht zerbrechlich sprach. “Nein Dominus. Ich weiß nicht wieviel Schadenersatz der Händler von dir möchte.“ Gestand Cassia mit leiser, nun beinahe piepsender Stimme, während sie ihren Blick auf die Fliesen des Atriums gerichtet beließ. Denn allmählich schien sie es begriffen zu haben, dass es ihrem Herrn nicht gefiel, wenn sie ihn immer wieder direkt anblickte. Auf seine Worte hin, dass sie am nächsten Morgen gemeinsam mit dem Hausverwalter Apollinaris gemeinsam zu eben jenem Händler gehen sollte, nickte Cassia. Sie würde dem Hausverwalter den richtigen Stand zeigen und Apollinaris würde die Summe des Schadenersatzes in Erfahrung bringen. Das der Furier von Bran als dünnen, britannischen Nichtsnutz sprach, ließ Cassia scharf die Luft einziehen. N e i n ! Bran war definitiv kein Nichtsnutz. Nein, nein. “Nein Dominus. Bran hat mich nicht gestoßen. Er hat noch versucht den Händler davon abzuhalten, Gewalt gegenüber Batrachis und mir anzuwenden. Bran ist ein guter Junge.“ Jene letzten Worte wisperte Cassia mit leiser Stimme. Und spürte zugleich wie ihr das Herz bis zum Hals pochte. Was tat ihr dummes Herz denn da auf einmal? “Bran wollte mich gar nicht gerne alleine gehen lassen. Aber ich wollte auch nicht, dass du böse auf ihn bist Dominus. Dieses Missgeschick ist mir passiert. Ich bin unglücklich gestoßen worden und hatte nicht mehr die Kraft die Kugeln sicher in meinen Händen zu halten.“ Entschuldigte sich Cassia abermals und stierte nun gar angestrengt gen Boden. RE: Atrium - der Innenhof - Tiberius Furius Saturninus - 11-14-2024 "Dieser Sklave hat dich also nicht gestoßen? Na schön" , Saturninus war immer noch mit dem Verlust in Pompeji - weniger dem von Batrachis Vater, als der schönen furischen Ferienvilla beschäftigt - mochte es nicht leiden, dass eine Sklavin seines Haushaltes ihm widersprach. Seine Leutseligkeit schlug aprupt um: "Und er ist ein guter Junge? Das behauptest du, Cassia. Ich aber behaupte das Gegenteil", seine Stimme wurde nun streng: " Ich verbiete dir ab sofort jeden Umgang mit diesem Bran. Er bringt nur Pech. Hast du verstanden? Die zerbrochene Kugel zu ersetzen ist nicht so schlimm, wie deine Manie, mir Widerworte zu geben" Die arme Ioculatrix bewegte sich plötzlich auf ganz dünnem Eis... RE: Atrium - der Innenhof - Cassia - 11-15-2024 Die Tatsache das ihr Herr mit seinen Gedanken ganz woanders verweilte, blieb der scharfsinnigen Cassia nicht verborgen. Auch wenn die Sklavin ihren Blick gen Boden gesenkt behielt und angelegentlich die Maserung in den Fliesen betrachtete. Bloß nicht ihrem Herrn offensichtlich und direkt in die Augen blicken. Nein, Bran war nicht schuld an ihrem Missgeschick. Er hatte sie sogar noch versucht vor dieser dummen Torheit zu bewahren. Auch wenn Cassia nicht auf ihn gehört hätte. Wie sie auf so vieles nicht hörte, wenn es um ihre Lieblingsbeschäftigung, die der Jonglage ging. Als der Furier vermeinte, dass Bran sie tatsächlich nicht gestoßen hatte, zuckte Cassia unwillkürlich zusammen und ballte ihre schmalen Finger zu Fäusten. Wie sollte sie ihrem Dominus nur begreiflich machen, dass es tatsächlich nicht Bran war der sie gestoßen hatte, sondern irgend ein Kerl, den Cassia noch nicht einmal kannte? “Bran hat mich nicht gestoßen.“ Wiederholte da die junge Ioculātrīx mit einem nun festen Klang in ihrer Stimme, wobei sie es noch immer nicht wagte ihren Kopf anzuheben, und den Blickkontakt zu ihrem Dominus herzustellen. Dann jedoch sprach der Furier Worte aus, die Cassia scharf nach Luft schnappen ließen und es kam noch schlimmer. Ihr Herr verbot ihr doch tatsächlich, dass sie weiterhin zu Bran Kontakt hielt. Er verbot ihr den Umgang mit dem claudischen Sklaven. Eine Tatsache die Cassia zutiefst erschütterte, so dass sie ihren Kopf abrupt anhob und mit geröteten Wangen und blitzenden Augen ihrem Herrn direkt entgegen blickte. “Du verbietest mir alles. Ich mag dich nicht mehr. Ich darf Nicander nicht mehr sehen. Und jetzt auch noch Bran? Wieso? Das ist so was von gemein.“ Empörte sich die junge Cassia mit flammend geröteten Wangen und zu Fäusten geballten Händen. Natürlich würde sie es niemals wagen auf ihren Dominus loszugehen, denn dies würde ihren Tod bedeuten. Aber sie konnte ihren Unmut und die Ungerechtigkeit, die ihr in diesem Moment widerfahren war, nicht länger zurück halten. So entlud sich nun einzig und alleine auf ihren Herrn die komplette Wut und das Unverständnis der jungen Sklavin. RE: Atrium - der Innenhof - Tiberius Furius Saturninus - 11-19-2024 Saturninus hielt sich selbst für einen geduldigen Herren. Die Sklavenkinder behandelte er fast wie seine eigenen Kinder; natürlich machten sie Botengänge oder halfen im Haushalt mit, sobald sie verständig und kräftig genug dafür waren, doch auf der anderen Seite versuchte er auch oft, ihnen eine Freude zu machen. Er kaufte ihnen Naschzeug oder nahm sie mit aufs Land zu den Tieren. Mit den Älteren spielte er auch manchmal Ballspiele. Aber freche Widerworte war er nicht gewöhnt, und Cassias Verhalten ärgerte ihn. Saturninus runzelte die Stirn: "Ich bin also gemein?", fragte er: "Weil ich dir verbiete, mit Bran oder Nicander oder Gaius oder Lucius dich in irgendwelchen Ecken herumzudrücken? Dazu bist du erstens noch zu jung und zweitens hast du auf das Ansehen deines Hauses zu achten! Gemein? Zu nachsichtig war ich mit dir! Du bist kein Umgang für meine Tochter! Für dich finde ich eine andere Aufgabe" Er packte sie plötzlich am Kragen wie eine Katze und hob sie hoch. Saturninus hatte durchaus Kraft, und Cassia wog nicht viel. Der Stoff der blaugrauen Tunika knirschte: "Apollinaris!", rief der Furius nach seinem Hausverwalter, Da sie im Atrium standen, war dieser nicht weit fort und kam herbei. Mit einer kurzen Verbeugung schaute er auf die Szene. Saturninus stieß die junge Sklavin in seine Richtung. " Cassia wird bis auf weiteres das Hypocaustum mit bedienen", verdonnerte er sie zu einer der schwersten Arbeiten im Haus, obwohl ihm klar war, dass sie das rein körperlich nicht schaffte. Doch sie sollte sehen, welch gemütliches Leben sie bisher geführt hatte. Er, Saturninus, hatte ihr Privilegien gewährt, leicht konnte er sie ihr wieder fortnehmen. "Und damit sie lernt, ihre Zunge im Zaum zu halten, sofort fünf Schläge mit dem Riemen auf die flache Hand! Wenn Saturninus in dieser düsteren Stimmung war, äußerte Apollinaris keine Bedenken. Der Furius konnte, wenn er wütend wurde, ungerecht sein und gleich alle mit bestrafen. Später würde er es tun. Cassia taugte nicht zum Holzauflegen, das machten kräftige Männer. Der Hausvberwalter löste einen dünnen Lederriemen von seinem Gürtel: "Na dann streck mal das Pfötchen aus, Cassia und zähle am besten laut mit", sagte er bedächtig. |