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Garten - Druckversion

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RE: Garten - Flavianus Pytheas - 05-23-2023

"Ich würde gerne die Pflanzen kennen lernen, die du kennst, um den Menschen besser zu helfen", sagte Pytheas. Einen Moment lang dachte er an das Bergwerk und das Elend dort, und er fror trotz des schönen Frühlingtag. Es gab Männer, die nie einen solchen Tag sehen würden. Dann sah er Atreus glücklich an, und Wärme nahm den Platz der Kälte ein. Er beschloss, mit diesem feinen Jüngling ganz offen zu sein. Es war nicht leicht, wenn man nie jemanden an sich herangelassen hatte. Es war ein Wagnis. Aber Atreus sollte verstehen, dass es ihm wichtig war: 
"Ich habe Zeit, die Praxis ist geschlossen. Doch auf dem Gras erkälten wir uns vielleicht. Weißt du, Atreus, ich möchte dir etwas sagen"  er nahm Atreus Hand. Wie sehr er sich danach sehnte, ohne Falschheit zu lieben:
"Ich war in meiner Jugend Sklave im Kaiserpalast in Rom. Der ist so prächtig und groß, aber es gibt auch sehr viele Sklaven dort. Ich schätze einmal über Tausend. Und so groß der Palast ist, es war nicht so, dass ich ein eigenes Bett hatte oder gar ein eigenes Zimmer. Ich war ein  Kinder -Mundschenk, und meistens schlief ich dort, wo ich auch arbeitete, unter einem Tisch oder hinter einer Säule.
Erst später, viel später bekam ich ein eigenes Bett und ein eigenes Schlafzimmer. Und für mich ist es immer noch ein gutes Gefühl, hinter mir den Schlüssel im Schloss umdrehen zu können. Ich weiß nicht, ob du das verstehen kannst", 
Pytheas lächelte wieder. Er wusste in der Tat nicht, ob Atreus das verstehen konnte. Das eigene Zimmer war das Zeichen seiner Freiheit. Es war das Zeichen, dass er sich selbst gehörte, und dass er ein Recht auf Privatsphäre hatte. Ein junger, unbedeutender Sklave in einem solchen Massenbetrieb wie auf dem Palatin verfügte nicht über so etwas wie Privatheit. Aber auch später: Pytheas hatte Liebhaber gehabt und hatte in fremden Betten geschlafen. Doch sein Zimmer war seins. Da hatte er nie jemanden hineinlassen wollen. Bis heute:
"Noch nie ist jemand in meinem Schlafzimmer gewesen, Atreus. Aber dich würde ich gerne hineinbitten. Würdest du - auch bei mir schlafen?" Bei sagte er, nicht mit. Atreus war etwas Besonderes für ihn.


RE: Garten - Calum - 05-29-2023

"Aber gern, ich zeige sie dir gern", antwortete Calum schüchtern, denn es kam nicht oft vor, dass jemand seine Expertise würdigte und ihn um Hilfe bat. Dann jedoch wurde Phyteas sehr komisch, ergriff seine Hand und versuchte, ihm zu erklären, wie schwer es für ihn war, jemandem zu vertrauen. Calum konnte ihm zunächst nicht ganz folgen. Diese Geschichte klang für ihn faszinierend und schrecklich zugleich. Das Dasein als Sklave musste für Kinder wie Erwachsene furchtbar sein. Erst als er geendet hatte, bekam Calum eine Ahnung, worauf er hinauswollte. Dass er sich nicht auf jemanden einlassen wollte und wenn doch, dass dies sehr besonders war.
Er wusste nicht, warum ihn das so rührte. Phyteas war sicher kein guter Einfluss für jemanden wie ihn - oder eher umgekehrt. Phyteas, der Gehilfe der Römer, der glaubte, vom Liegen im Gras bekomme man eine Erkältung. Phyteas mit dem hübschen Gesicht und den starken Augen, der so warmherzig war.
Er spürte wie seine Wangen ein wenig erröteten, als er die Hand seines Gastgebers ein wenig fester nahm.
"Sehr... Sehr gern", sagte er leise. "Ich würde nichts lieber tun."


RE: Garten - Flavianus Pytheas - 05-30-2023

Bevor sie gingen, räumte Pytheas noch alles Schädliche fort, damit niemand sich daran vergiften konnte. Doch während er das tat, schaute er über öfters über seine Schulter, um sich zu vergewissern, dass Atreus noch da sein würde, wenn er sich umdrehte. Er liebte, aber diese Liebe war zart und behutsam. Sie war so schön, dass er kaum an ihre Realität glauben konnte. Er war glücklich, dass es der junge Schmied sein würde >>>