Cassia wird verkauft - Druckversion +- Forum (https://adlerchronik.de) +-- Forum: Die Chroniken (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Provinz Britannia (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=8) +---- Forum: Iscalis (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=9) +----- Forum: Markt (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=53) +----- Thema: Cassia wird verkauft (/showthread.php?tid=704) Seiten:
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RE: Cassia wird verkauft - Sklavenhändler - 06-27-2024 Mallius Mango entzückte das günstige Geschäft. Bevor es sich Phineas noch anders überlegen konnte, hatte er seinen Kassenwart die gewünschte Summe schon auszahlen lassen. Eine Akrobatin war etwas Seltenes und kam natürlich nur für einen wohlhabenden Haushalt als Dienerin in Frage. Anderswo mussten die Sklavinnen in Haus und Hof arbeiten und durften nicht mit Äpfeln herum tändeln. Solch ein wohlhabender Mann war gerade aufgekreuzt. Furius Saturninus. Mango war daran gewöhnt, meist von oben herab behandelt werden. Alle Welt wollte Sklaven kaufen, aber der Sklavenhandel selbst galt als wenig vornehm. Auch der Furius behandelte ihn wie etwas, das an seiner Schuhsohle kleben geblieben war. Zu gerne hätte Mango dem Schnösel das Zehnfache der Summe abgeknöpft, den er selbst für die kleine Syrerin bezahlt hatte. Aber er wusste nicht, wie lange Furius schon da stand und zugehört hatte: "Beehre mich bald wieder, werter Maiordomus der Norbanni", sprach Mango mit einer Verbeugung zu dem Hausverwalter hin: "Es ist mir eine Freude, mit dir Geschäfte zu machen" Dann wandte er sich Saturninus zu: "Das gute Stück ist mein Eigentum und steht zum Verkauf, o edler Princeps Officii", erwiderte er: "Das noble Fräulein Tochter hat ein gutes Auge für Ausgefallenes, denn solche Sklavinnen wachsen hierzulande nicht auf den Apfelbäumen, wenn ich mir den kleinen Scherz erlauben darf", Mango überflog rasch die Urkunde, die ihm Phineas überlassen hatte: " Norbanus Paullus hat sie in Londinium als Unterhaltung für seine Tochter erworben. Sie ist eine Schauspielerin und Gauklerin. Doch seine Tochter ist schon zu groß für solche Vergnügungen, sie denkt als brave römische Jungfer nur an Aussteuer und einen Ehemann. Daher steht die Sklavin nun wieder zum Verkauf" Ganz so war es nicht gewesen, aber so flocht Mango geschickt ein, dass sich Cassia eher als Spielgefährtin für ein jüngeres Mädchen eignete. Die Aufforderung "Haben!" der kleinen Furia war ihm nicht entgangen. Die hätte glatt von ihm selbst stammen können: "Fünfzehn Jahre alt, aus der Provinz Syria, man rief sie Cassia. Zweihundertfünfzig Sesterze würde ich für sie haben wollen" RE: Cassia wird verkauft - Cassia - 06-27-2024 Als der norbanische Maiordomus bestätigte, dass er ihre Wünsche ausrichten würde, spürte Cassia wie ihr ein riesengroßer Stein vom Herzen fiel. Schließlich sollte Nicander niemals vergessen, dass sie ihn lieb hatte und die junge Orestilla sollte auch nicht vergessen, dass sie sie liebgewonnen hatte. Auch wenn sie nun nicht mehr an ihrer Seite verweilte, um als ihre 'Spielkameradin' zu fungieren. Den Grund hierfür wusste Cassia noch immer nicht und scheute sich zugleich, Phineas danach zu fragen. Denn das Wort des Familienoberhauptes war Gesetz und wenn dieser Cassia nicht mehr im Hause haben wollte, dann konnte sich die Sklavin dagegen nicht auflehnen. Selbst wenn sich die junge Domina Norbana Orestilla für sie einsetzte. Bei dem Gedanken an ihre junge Domina und Nicander musste Cassia hart schlucken. Bevor sie Phineas einen vorsichtigen Blick aus dem Augenwinkel entgegen warf. “Danke Phineas.“ Murmelte Cassia mit leisem Stimmlein. Und wurde im selben Moment auch schon abgelenkt, als man ihr drei kleine Äpfel entgegen hielt. Äpfel mit denen sie offensichtlich jonglieren sollte. Und genau dies tat das junge Mädchen im nächsten Moment. Immer wieder warf sie die drei Äpfel in die Höhe und fing diese geschickt wieder auf. Im Kreis ging es herum, dabei wechselte Cassia sogar die Richtung. Einmal linksherum. Dann wieder rechtsherum und wieder linksherum. An ihrem Gesichtsausdruck konnte man deutlich erkennen, wie viel Spaß das Mädchen dabei hatte. Die zarten Worte der ganz kleinen Römerin vernahm Cassia nicht, zu sehr war sie in ihre Jonglage vertieft. Erst als Phineas seine Stimme an den Sklavenhändler gewandt erhob, hielt Cassia unwillkürlich in ihrer artistischen Aufführung inne und hielt die drei Äpfel nun vorsichtig in ihren schmalen Händen. Im nu wechselten einige Münzen in einem ledernen Beutel den Besitzer und Cassia konnte sich somit als verkauft betrachten. Verkauft an den schmierigen Sklavenhändler, bei dessen Anblick es der jungen Syrerin eiskalt den Rücken hinab rieselte. Und so richtete die Sklavin ihren Blick nun artig gen Boden, während der Sklavenhändler die Vorzüge der jungen Syrerin anpries. RE: Cassia wird verkauft - Tiberius Furius Saturninus - 06-28-2024 Saturnina streckte beide Ärmchen zu Cassia hin. Das war ihre Art, mitzuteilen, dass sie getragen werden wollte. Aber da schüttelte Saturninus den Kopf und übergab die Kleine wieder Iolanthe und Batrachis. "Nein, liebste kyria, man weiß doch nie, was man sich auf diesen Sklavenmärkten einfangen kann", flüsterte Iolanthe ihrer kleinen Herrin ins Ohr. Die waren ja nicht besser als Viehmärkte. Die Neue würde erstmal ins Bad gesteckt und gründlich abgeschrubbt werden müssen, bevor Iolanthe sie an ihren kleinen Liebling heran ließ. Saturninus machte indes eine Handbewegung zu Mango, er selbst wollte die Papiere sehen. Die junge Frau hatte schon drei Besitzer gehabt und war für einen erstaunlich niedrigen Preis weiterverkauft worden. Allerdings gab es auch keine Anmerkungen über besonders ungebärdiges Verhalten oder sonstige Probleme wie Weglaufen. Dennoch war der Furius vorsichtig mit dem, was er sich ins Haus holte. Er wollte da weder Kriegsgefangene noch Hexen oder sonst etwas Aufsässiges haben, sondern gut erzogene Diener. Saturninus gab die Tabulae an Mango zurück, dann griff er ohne Vorwarnung in Cassias Lockenschopf und drehte ihren Kopf nach links und nach rechts. Normalerweise war der Furius mit Sklaven nicht so grob. Aber das hier war ein Test. Er wollte sehen, wie die Sklavin reagierte. Und beiläufig fragte er: " Hast du deinen Namen nach der Farbe deines Haares erhalten?" Auch das war ein Test. Saturninus wollte wissen, wie gut Cassias Lateinkenntnisse waren. RE: Cassia wird verkauft - Cassia - 06-28-2024 Die Äpfel hatte man der jungen Sklavin mittlerweile aus ihren Händen genommen. Vielleicht würden diese Äpfel dann doch noch den anderen Sklaven und Sklavinnen als Mahlzeit gereicht werden. Jene armseligen Geschöpfe in den viel zu engen Käfigen, wie Cassia mit Schrecken bewusst wurde. Den Göttern sei gedankt, musste sie nicht in einem solchen Käfig ausharren, sondern wurde alsbald in ein neues zu Hause vermittelt. Ein neues zu Hause. Bei diesem Gedanken spürte das Mädchen wie sich ein Schauer über ihren Rücken quälte. Ein Gefühl welches sie nicht in Worte fassen konnte. Es war Angst dabei, aber auch etwas anderes... Jene Gedanken verscheuchte Cassia dann auch schon im nächsten Moment, als sich Nicander mit aller Macht in den Vordergrund drängte und sie spürte wie ihre Kehle eng wurde. Würde sie Nicander jemals wiedersehen? Immerhin wusste sie nicht, wie es in ihrem neuen zu Hause sein würde. Und obendrein wusste sie genauso wenig, ob Phineas ihre Wünsche an Nicander ausrichtete. Wenn Phineas ihre Worte einfach vergass, dann wusste Nicander noch nicht einmal, in welchen Haushalt man sie verkaufte. Und noch während Cassia schweigend verharrte und die Tabulae mit den wichtigen Informationen über die junge Sklavin wieder zurück an den Sklavenhändler ging, spürte Cassia, wie sich auf einmal grobe Finger in ihren dichten Locken verkrallten. Unwillkürlich spannte sich das Mädchen an, was wohl nicht verwunderlich war. Während sie der Bewegung seiner Finger folgte, als er ihren Kopf nach links und nach rechts zu drehen begann. Schließlich entwich ein leises Geräusch des Schmerzens ihre Lippen, denn der Griff des Furiers war nicht gerade sanft. “Nicander fand den Namen 'Cassia' passend zu meiner Haarfarbe, da hast du Recht Herr.“ Antwortete das Mädchen mit ihrer hellen Stimme wahrheitsgemäß, wobei es ihr die Kehle eng werden ließ, als Nicanders Name über ihre Lippen entwich. Sie nannte den Furier -Herr- und nicht Dominus. Und das obwohl sie ihn deutlich verstanden hatte. Auch wenn man ihrer Stimme den fremdländischen Klang anmerkte. Denn ihre Worte klangen weicher, verspielter, als würden sie mit Samt verkleidet ihre Lippen verlassen. RE: Cassia wird verkauft - Tiberius Furius Saturninus - 07-01-2024 Das Mädchen war fügsam. Es war Saturninus nicht darum gegangen, ihr weh zutun, hier wog der Überraschungsmoment mehr. Und nun, als sie sagte, ihr Rufname sei ihr von einem gewissen Nicander verpasst worden, musste er lächeln und ließ sie los: "Jetzt musst du mir nur noch verraten, wer denn dieser Nicander ist!“, sagte er gut gelaunt, Cassia hatte eine drollige weiche Stimme und schien ihm unterhaltsam: "Höre gut zu, Cassia. Mein Name ist Furius Saturninus. Ich suche eine Spielgefährtin und Unterhalterin für meine Tochter. Ich weiß, dass du eine Sklavin bist und normalerweise nicht gefragt wirst. Aber hier möchte ich dich fragen, denn es ist mir wichtig, dass Saturnina nur von Dienern, die gerne in meinem Haus sind, umgeben ist. Willst du deiner kleinen Domina gut dienen, sie behüten und auch sonst alles tun, damit sie zufrieden ist?“ In der Tat fragte Saturninus seine Sklaven sonst nicht. Doch hier ging es mehr oder weniger um eine Vertrauensstellung unter seinem Dach. RE: Cassia wird verkauft - Cassia - 07-01-2024 Der Griff in ihren Locken war noch immer äußerst fest, so dass Cassia tatsächlich für einen kurzen Augenblick ihren Atem anhielt. Nur um diesen im nächsten Moment langsam zwischen ihren Lippen entweichen zu lassen, um eine Antwort auf die ihr gestellte Frage zu geben. Und natürlich wollte der Furier wissen, wer denn besagter Nicander war. Mit einem Lächeln auf ihren Lippen hob Cassia ihren Blick vorsichtig an, nachdem sie spürte wie sich seine Finger aus ihren Locken lösten. Und dennoch wagte sie es nicht den Römer direkt anzublicken. “Ich bin Nicander in Antiochia begegnet Herr. Er hat mich mit Nüssen jonglieren sehen und hat mich meinen Eltern abgekauft. Seitdem bin ich an seiner Seite.“ Das Lächeln welches nun auf Cassias Lippen erschien hatte etwas verletzliches an sich. “Nicander dient als Sklave dem norbanischen Haushalt Herr.“ Fügte das Mädchen mit ihrer leisen Stimme hinzu. Bevor sie dann endgültig verstummte. Ohnehin war Cassia keine die ihre Zunge nicht im Zaum halten konnte. Lieber schwieg sie und beobachtete, als dass sie ständig vor sich hin plapperte. Dann war es die ernste Stimme des römischen Mannes die erneut an ihr Gehör drang, so dass sich Cassia voll und ganz auf den Furier konzentrierte. Er suchte also eine Spielgefährtin und Unterhalterin für seine Tochter. Das hübsche Mädchen mit den nachtschwarzen Locken in den Armen der Amme. Unwillkürlich spürte sie nun, dass sie hier an einem Scheideweg stand und das ihre Antwort ihr weiteres Leben beeinflussen würde. So schluckte das Mädchen vernehmlich und krauste leicht ihre Stirn. Ihre Antwort wollte gut überlegt sein. Garantiert nicht vorschnell hinaus geplappert. Dann jedoch glitt Cassias Blick mit einem warmen Lächeln in Richtung der kleinen Furierin. “Ja. Ja, das möchte ich Herr. Ich werde meiner kleinen Domina gut dienen und ihr eine treue und folgsame Spielgefährtin sein. Ebenso werde ich versuchen deiner Tochter eine angenehme und lustige Unterhalterin zu sein. Ich werde deine Tochter mit meinem Leben beschützen.“ Gewagte letzte Worte für eine Sklavin, die Cassia an Tiberius Furius Saturninus gewandt aussprach, als sie ihren Blick langsam vom Gesicht der kleinen Saturnina löste. Oh ja. Sie hatte bereits jetzt das Mädchen lieb gewonnen und würde alles dafür tun, dass die kleine Furierin zufrieden sein würde. RE: Cassia wird verkauft - Tiberius Furius Saturninus - 07-03-2024 "Du warst an seiner Seite", verbesserte Saturninus, der die Gegenwartsform von Cassias Aussage für einen Grammatikfehler hielt. Aber Cassia sprach passabel und flüssig Latein. Ein bisschen durcheinander war es freilich, was sie plapperte. Vermutlich war dieser Nicander der Hausverwalter eines Haushaltes, denn Sklaven konnten natürlich für sich selbst kein Eigentum erwerben. Denn wenn er den Norbani gehörte- was hatte er dann in Antiochia zu suchen gehabt? Oder Cassia meinte gar nicht Antiochia in Syria, sondern einen anderen Ort: Adpontes oder Adpontem hier in Britannien? In ihren Papieren stand nichts davon, nur dass Norbanus sie einem Wirt aus Londinium abgekauft hatte. Saturninus zuckte die Achseln, Grammatik- und Geographiefehler störten ihn nicht, er wollte Cassia zur Unterhaltung und nicht als Gelehrte kaufen. Ihre letzten Worte gefielen dem Furius. Er nickte: "Ich hoffe, dass es nie nötig sein wird, dass Du dein armes Leben einsetzt", sagte er freundlich: "Dann willkommen, Cassia, in der furischen Familia" Er winkte den Sklavenhändler näher: "Zweihundertfünfzig Sesterze, sagtest du? Du kannst dir die Summe später bei meinem Hausverwalter Apollinaris abholen und gleich alle Unterlagen mitbringen" Saturninus feilschte nicht. Er winkte Cassia zu sich, und er bestand darauf, sie zu manzipieren, in dem er sie am Arm fasste und in Gegenwart der fünf römischen Bürger, die sich ihren Lebensunterhalt damit verdienten, auf dem Sklavenmarkt Zeugen zu sein, und einem sechsten, der als Waagenhalter fungierte, die übliche Formel sprach: "Ich erkläre, dass die Sklavin nach dem Recht der Quiriten mir gehört und sie soll von mir gekauft sein durch dieses Kupferstück und diese kupferne Waage", wobei er mit einer symbolischen Kupfermünze einmal gegen die zu diesem Zweck von Mallius Mango bereitgestellte Waage klopfte. "Folge mir", befahl er dann Cassia. Er schritt vorneweg, Iolanthe, die kleine Saturnina auf dem Arm, hinter ihm her. Das Kind hatte sich mit Staunen verausgabt und war an der Schulter seiner Amme glatt eingeschlafen. Batrachis, die wegen ihrer leicht hervorquellenden Augen als unschön galt, doch die lieb und gutmütig war, hielt einen Strohschirm über die kleine Domina. Sie winkte Cassia zu sich: "Hilf mir doch bitte mit dem Schirmchen. Es ist nicht weit, doch so langsam wird er mir schwer. Ich heiße Batrachis. Das bedeutet Frosch ", das Mädchen lachte Cassia an. >>> RE: Cassia wird verkauft - Cassia - 07-03-2024 Die korrigierenden Worte des Furiers prasselten auf Cassia ein, so dass das Mädchen unwillkürlich ihren Kopf zwischen ihre Schultern zog. Natürlich w a r sie an Nicanders Seite. Und dennoch musste es sich für den Furier äußerst merkwürdig anhören, als Cassia davon sprach, dass sie Nicander gehört hatte und nicht die norbanische Herrschaft ihre Domini gewesen waren. Dies Information würde sie jedoch mit ins Grab nehmen. Immerhin hatte Nicander von einer 'Scheinsklavenschaft' bei den Norbani gesprochen, um dann in den wärmeren Monaten das Weite zu suchen. Ach, armer Nicander. Über dieses Geheimnis würde Cassia folgsam Stillschweigen bewahren. Immerhin wollte sie weder Nicander, noch sich selbst in Schwierigkeiten bringen. Stattdessen schielte Cassia aus dem Augenwinkel in Richtung des Mannes mit den dunklen Augen und verglich den Furier unwillkürlich mit Nicander. Nicanders Augen wirkten freundlicher. Aber vielleicht musste der Römer so streng dreinblicken. Dann bemerkte Cassia das sachte neigen seines Kopfes, er nickte tatsächlich. Offensichtlich war er mit ihren Worten zufrieden, auch was Cassia über ihren Beschützerinstinkt gegenüber der jungen Domina kund getan hatte. “Vielen Dank Herr.“ Erfolgte Cassias Antwort, auf das willkommen heißen in der furischen Familia, in ihrem neuen zu Hause. Als der Furier das Geschäftliche abwickelte, verharrte das Mädchen vollkommen regungslos. Bevor sie die Handbewegung wahrnahm, welche eindeutig ihr galt und sie artig an des Furiers Seite trat. Sogleich konnte Cassia seine Hand spüren, wie diese sich auf ihren Arm niederlegte und rituelle Worte gesprochen wurden. Zumindest hatte Cassia diesen Eindruck, als sie diesen Worten lauschte und versuchte einen Sinn dahinter auszumachen. Vielleicht hätte sie später die Möglichkeit den Ursprung dieses merkwürdigen Ritus zu hinterfragen. Doch weiterhin blieb die Sklavin vollkommen ruhig stehen, auch wenn sie kaum wahrnehmbar zusammen zuckte, als das Kupferstück gegen die Waage geklopft wurde. Auf die befehlenden Worte nickte Cassia sogleich und setzte sich rasch in Bewegung. Hinter der Amme, die die kleine Domina auf dem Arm trug, reihte sie sich unwillkürlich ein und schielte dabei in Richtung der kleinen Saturnina. Wie friedlich das Mädchen schlummerte, das Gesichtchen umrahmt von dunklen Locken. Dann war es die andere Sklavin die das Wort an Cassia richtete und das Mädchen aus großen Augen empor blickte. “Sehr gerne.“ Beeilte sich Cassia über ihre Lippen dringen zu lassen, als sie Batrachis den Strohschirm aus den Händen nahm und dabei entdeckte, dass deren Handinnenflächen gerötet waren. “Deine Hände .. schmerzen sie? Ich heiße Cassia. Mein Name wurde mir wohl wegen meiner Haarfarbe gegeben.“ Erklärte die gelockte Sklavin und hielt den Schirm sicher über die junge Domina, damit diese von den feindlichen Sonnenstrahlen nicht angegriffen wurde. Ihren eigentlichen Namen nannte Cassia nicht. Dieser Name gehörte zu einem anderen Leben. Einem Leben, dass sie dennoch nicht vergessen konnte. RE: Cassia wird verkauft - Sklavenhändler - 07-04-2024 Der Patrizier willigte in die genannte Summe ein, ohne mit der Wimper zu zucken. Sofort ärgerte sich Mallius Mango, einen nicht noch höheren Preis gefordert zu haben. Aber den Ärger schluckte er hinunter und zwang sich zu einem Lächeln: "Wie immer eine hohe Ehre, mit dir Geschäfte zu machen, o edler Furius Saturninus", sagte er. Natürlich wollte der Furius die Sklavin nach quiritischem Recht erwerben. Das war kein Problem, denn Mallius Mango hatte dafür seine Kontrakter. Es waren Männer, die auf dem Forum und den Märkten herumlungerten, rechte Nichtstuer. Aber sie waren römische Bürger, und allein das machte sie den meisten Menschen auf der Welt überlegen. Diese Cassia stand erst etwas verdattert da, als könne sie ihr großes Glück nicht fassen. Dann machte sie sich nützlich, und half der glubschäugigen Sklavin, die Furius mitgebracht hatte (fast war Mango versucht, ihm was Gefälligeres fürs Auge anzubieten), den geflochtenen Sonnenschutz zu tragen. So verschwand Cassia aus dem Leben des Sklavenhändlers wieder genauso schnell wie sie eingetreten war. |