[Region Dumnonia]Villa Rustica Lucretiana - Druckversion +- Forum (https://adlerchronik.de) +-- Forum: Die Chroniken (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Provinz Britannia (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=8) +--- Thema: [Region Dumnonia]Villa Rustica Lucretiana (/showthread.php?tid=650) Seiten:
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RE: [Region Dumnonia]Villa Rustica Lucretiana - Furia Serena - 03-08-2024 Die drei Sklaven drucksten vor sich herum, ehe Kyra das Wort ergriff. "Erst kürzlich hatten wir eine keltische Köchin eingestellt. Ihr Name ist Lina und sie kam von den Silurern aus dem Norden. Ihr Essen war immer ausgezeichnet, aber seit sie zu uns kam vor vier Wochen ging es dem Dominus ständig schlecht. Er hatte ständig Krämpfe und Übelkeit bis...er dann beim Frühstück...gestorben ist." Ihr Bruder ergriff das Wort: "Hattest du den Schweinen nicht die Reste gegeben, Kyra?" Die junge Frau nickte und sagte: "Ja, aber vorhin war noch alles in Ordnung als ich sie gefüttert habe. Ich kann gleich nochmal nach ihnen sehen." Ich nickte ihr zu, dass sie gehen sollte und noch bevor Kyra wieder da war, wusste ich die Antwort, da man den Schreckensschrei bis hierher hörte. Die Schweine waren auch verendet bis auf den einen Eber, der separates Futter hatte und von den Säuen und Ferkeln getrennt war. Der ganze Tag seit der Ankunft war ein einziger Strom an Bildern und Situationen gewesen, die ich noch nicht alle verarbeitet hatte. Am schlimmsten war der Anblick des Toten mit der heraushängenden Zunge, die sich mittlerweile schwarz gefärbt hatte und die mit Tüchern fixiert wurde bei der Aufbahrung. Mir lief immer noch ein Schauer über den Rücken beim Gedanken an dieses grauenvolle Bild. Der abgeschnittene Finger war mir nicht aufgefallen, da ich die Leiche so wenig wie möglich angesehen hatte. Ich war den ganzen Tag gefühlt von einem Ende der Villa zum anderen herumgelaufen und hatte die eintrudelnden Klageweiber und angeworbenen Leute in ihren Aufgaben angeleitet und beaufsichtigt, während mein Mann das Haus und Gelände inspizierte und wahrscheinlich nach wichtigen Dokumenten Ausschau hielt wie einem Testament. Mein Onkel war für sein Chaos bekannt und dass er Ordnung in der Schreibstube nicht schätzte. Ich sah daher meinen Gatten erst spät bei einem kleinen Essen, ehe ich geschafft ins Bett fiel. Der Schlaf wollte sich allerdings nicht einstellen und so lag ich noch wach, als meine Gatte ins Zimmer kam. "Komm herein, ich bin noch wach, mein Gemahl. Natürlich." Ich setzte mich im Bett auf und machte ihm Platz, falls er sich zu mir setzen wollte. RE: [Region Dumnonia]Villa Rustica Lucretiana - Tiberius Furius Saturninus - 03-09-2024 Saturninus schaute angeekelt auf die toten Tiere mit ihren schwarzen Zungen. Eines hatte sogar eine unverschämte Ähnlichkeit mit dem toten Lucretius. Der griechische Medicus, der aus der Stadt gekommen war,schaute sich den Toten und dann die verendeten Schweine genau an, nachdem Saturninus ihm die Sachlage geschildert hatte. " Gift" , konstatierte er: "Nach meiner Diagnose war es Beeren der Pflanze Mezerion aus dem hiesigen Garten. Alle ihre Teile sind giftig, und natürlich kann eine Sklavin, die Wut auf ihren Dominus hat, sich ihrer bedienen, um das Essen damit zu versetzen" Seidelbast wuchs ursprünglich nicht in Britannien, war jedoch wegen seiner schönen Blüten im Vorfrühling in römischen Ziergärten zu finden. "Hebt eine Grube aus und verscharrt die toten Schweine, nachdem ihr sie mit ungelöschtem Kalk bedeckt habt. Herzliches Beileid zum Verlust des edlen Lucretius Flaccus"!", ordnete der Medicus an und ließ sich auszahlen. Der Tag verging mit der Totenwache. Saturninus suchte in den Papieren des Onkels, doch es war nichts Brauchbares dabei, zumindest kein Testament. Irgendwann wurde der Furius müde, schloss die Augen und ließ sich von Scaevus vorlesen. Es waren ellenlange Berichte über die Minen, und über den Haushalt, wie Bestrafungen der Sklaven. Der Name der Köchin Lina tauchte öfter auf, die Silurerin schien rebellisch gewesen zu sein und ihrem Herren nicht viel Freude gemacht zu haben. Nun war sie geflohen, nachdem sie höchstwahrscheinlich ihren Dominus über längere Zeit bereits vergiftet hatte. Mittlerweile war spät. Die meisten im Haus schliefen. Scaevus saß über der Verfassung eines Briefes, den er von einem anderen kopierte. Der Sekretär besaß die Fähigkeit, Saturninus Handschrift nachzuahmen, und der Furius bediente sich dieser Kunst, wenn er selbst keine Zeit hatte, einen Brief selbst zu schreiben. Nun aber übte Scaevus die Handschrift des Lucretius Flaccus und zwar solange, bis er sie flüssig schreiben konnte. " Dies ist das Testament des Gnaeus Lucretius Flaccus. Ich habe dieses niedergeschriebene Testament aufgesetzt und es ist mein Wille. Über mein gesamtes Vermögen, das der beiden Blei- und Zinnminen und das häusliche, soll, da ich selbst keine Söhne noch männliche Verwandte habe, der Princeps Officii von Iscalis, Tib. Furius Saturninus, der Mann meiner einzigen Nichte Serena, Tochter meines geliebten Bruders Aul. Lucretius Ursus, Erbe sein. Alle übrigen anderen sollen enterbt sein. Und er soll meine Erbschaft in den nächsten 100 Tagen förmlich antreten. Wenn er sie nicht auf diese Weise angetreten hat, soll er enterbt sein. Ich erlege meinem Erben die Bedingung auf, mich im Familiengrab der Lucretier in Dumnonia zu bestatten und an meinem Todestag dem Iuppiter Optimus ein Opfer zu bringen, sowie sich um alles zu kümmern, wie es Brauch ist. Ich erlege meinem Erben die Fideikomiss auf, meiner Nichte Serena 750 Silberdenare auszuzahlen. Denn ich bereue es zutiefst, die einzige Tochter meines Bruders mittellos in der Welt zurückgelassen zu haben und möchte auf diese Weise ihre Kränkung wieder gut machen. Diesem Testament soll Arglist fern sein. Unterschrieben, gesiegelt und bezeugt von.., im ersten Jahr der Statthalterschaft des Lucius Petilius Rufus.", diktierte Saturninus. Er siegelte mit des Lucretiers Siegelring. Dann ließ er Scaevus in Ruhe arbeiten und hatte sich zu Serena begeben: "Scaevus suchte noch einmal alles durch, ob dein Onkel ein Testament hinterlassen hat, liebe Gemahlin. Und wurde fündig", sagte er , setzte sich auf ihr Bett und zog ihren Kopf an seine Brust. Liebevoll strich er ihr übers dunkle Haar: "Du wirst es kaum glauben: Dein Onkel hat vermutlich über dein Schicksal Bescheid gewusst und mich als deinen Mann als seinen Erben eingesetzt. Ich werde dir einen Teil des Vermögens auszahlen können, und ansonsten gehört alles, was mir gehört, auch dir. Er scheint es bitterlich bereut zu haben, dich fremden Verwandten anvertraut zu haben, meine liebe Serena. Wie schön, dass er am Ende doch so edel war, wie ich es von einem Lucretier erwartet hätte", Saturninus ließ die doch einigermaßen frohe Botschaft für Serena erst einmal sacken. Dann fuhr er fort: " Und nun zum traurigen Aspekt dieses Testaments. Der griechische Medicus aus Dumnonia hat bestätigt, dass dein Onkel....", Der Furius zögerte, die Schweinegeschichte zu erwähnen schien ihm irgendwie unpassend: ".. vergiftet wurde. Die Sklaven Kiros, Kyra und Kamion erwartet in diesem Fall als Mittäter des Mordes ihres Herren die Kreuzigung" Saturninus blickte bitter drein: "Es tut mir so Leid, Serena. Auch ich stehe nicht über dem Gesetz. Sie sind Teil des Erbes, und ich als Erbe muss mich an das Gesetz halten", sprach er und dann leise: "Ich weiß, dass du alle drei Sklaven gern hast", wieder strich er über Serenas Haar. "Und es ist mir bewusst, dass sie alle drei unschuldig sind. Bitte glaube mir, dass mir nie zuvor etwas so schwergefallen ist....", er schüttelte den Kopf: "Wenn anders gehandelt werden könnte, würde ich es dir zuliebe tun" RE: [Region Dumnonia]Villa Rustica Lucretiana - Furia Serena - 03-14-2024 Der Tag war lang gewesen und auf dem Hof hatte sich ein widerlicher Gestank nach verwesendem Vieh ausgebreitet, der mir den Magen umdrehte. Es hatte eine Weile gedauert bis der Medicus mit seiner Untersuchung fertig war und eine entsprechende Grube und Löschkalk organisiert waren. Ich hatte mich bestimmt 3 oder 4 mal übergeben müssen, selbst als ich mich um andere Aspekte der Totenwache und Schmückung mit wohlriechenden Blumen kümmerte. Von daher war ich relativ entkräftet, aber noch nicht eingeschlafen, als mein Mann ins Zimmer kam. Jede Schläfrigkeit war aber wie weggeblasen, als mein Mann mir eröffnete, dass mein Onkel ein Testament gemacht hatte und uns als seine Erben eingesetzt hatte! Ich war richtig baff, da ich nicht damit gerechnet hatte. "Den Göttern sei Dank, dass mein Onkel doch noch ein Einsehen hatte! Ich bin ja so froh, mein Gemahl. Scaevus hat sich eine extra Portion Kuchen als Finderlohn verdient" plapperte ich vergnügt. Vor unserer Reise hatten wir uns schon auf einen Rechtsstreit und harte Worte eingestellt, aber mein Onkel musste doch noch einen Sinneswandel am Ende seines Lebens gehabt haben, da ich seine einzige lebende Verwandte war. Meine Freude löste sich allerdings direkt wieder im Nichts auf. "Tatsächlich vergiftet? Wie schrecklich..." Mein Onkel war kein besonders netter Mann gewesen, aber das entschuldigte keinen hinterhältigen und niederträchtigen Mord. Trotzdem tat es mir um Kamion, Kyra und deren Vater leid. "Verbrechen müssen gesühnt werden...da führt kein Weg daran vorbei" flüsterte ich traurig. Gesetze mussten befolgt werden, sonst brach die Ordnung und Gesellschaft zusammen. Kurz vor Morgengrauen am nächsten Tag... Am nächsten Morgen trieb mich die Übelkeit noch vor Morgengrauen aus dem Bett. Ich hatte die ganze Nacht Albträume von Kreuzigungen gehabt. Ich weckte Phoebe, dass sie mir Seasnan schicken sollte und in dessen Begleitung begab ich mich zur Meierei, wo die Sklaven über Nacht eingesperrt waren und bewacht wurden. Phoebe hatte mir bereits einen Strick organisiert und Seasnan sollte mich schützen, falls die Männer flüchten wollten. Viel konnte ich für Kiros, Kyra und Kamion nicht tun, aber das Kreuz konnte ich ihnen ersparen. Der große Leibwächter öffnete mir die Türe und die verweinten Augen von Kyra waren das Erste, was ich sah. Mir wurde sofort flau im Magen bei dem Elend, das sich mir bot. Phoebe reichte der jungen Frau den Strick, die im ersten Moment verwirrt dreinblickte, ehe sie wieder zu weinen anfing. Kurz erklärte ich die Diagnose des Medicus und was das bedeutete, musste ich nicht sagen. Die Wahl - Strick oder Kreuz - war eindeutig. Es war eine kleine Gnade, aber in jedem Fall schneller und schmerzloser als das Kreuz. Lange würden die drei nicht mehr Zeit haben, falls sie ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen wollten und auch ich schwankte kraftlos und schwindelig zurück zu meinem Bett und erreichte es, als gerade die Sonne aufging. Ich sank zurück in einen unruhigen Schlummer voll grausamer Bilder. RE: [Region Dumnonia]Villa Rustica Lucretiana - Tiberius Furius Saturninus - 03-16-2024 Wieder klopfte Saturninus an Serenas Tür. Diesmal war es noch früh am Morgen. Das Schicksal oder eine wohlmeinende Gottheit hatte ihm die Bürde, über die Lucretiersklaven zu richten, von den Schultern genommen: Er musste sie nicht kreuzigen lassen, um dem Gesetz Genüge zu tun: "Die drei Sklaven deines Onkels sind tot", flüsterte er seiner Frau zu, als er eintrat: "Alle drei, selbst die Jungfrau Kyra, haben soviel Ehre im Leib gehabt, um sich von eigener Hand den Tod zu geben. Sie sollen eingeäschert und im Lucretier- Familiengrab bei ihrem Herren beigesetzt werden. Das Gesetz verfolgt die Toten nicht", er drückte Serenas Hand, und er war aufrichtig dankbar über die Würde, die sie zeigte. Tränen hätte er nur schwerlich ertragen... Dann kam der Tag der Einäscherung. Es war für alles gesorgt worden, was einem edlen Patrizier - na, von seiner Wesensart her nicht ganz so edel, dachte Saturninus - wie Lucretius Flaccus es gewesen war, zustand: Ein langer aufwendiger Trauerzug mit Musikern - die pompa funebris - zeigte die Vornehmheit der Lucretier an, auch wenn die meisten Trauernden bezahlt waren wie die Klageweiber. Auf den Holzstoß warf man die Kleider des Toten, wohlriechende Essenzen und persönliche Besitztümer. Saturninus, der nun das erste Mal in der Öffentlichkeit den Siegelring des Lucretiers trug, hielt persönlich die Grabrede. Er rettete sich damit, in dem er viel mehr von Lucretius Ursus, dem Vater seiner Frau und dessen Wohltaten für die Gemeinde, Freunde und Klienten sprach als von Lucretius Flaccus selbst. Aber am Ende sahen viele freundliche Augen auf Serena, und viele kamen, um ihr persönlich ihr Beileid auszudrücken. Nachdem dem Toten die Augen wieder geöffnet worden waren, setzte Saturninus mit abgewandten Gesicht mit einer Fackel den Katafalk in Brand. Solange das Feuer brannte, klagte das Trauergefolge. Schließlich wurde die Asche mit Wein gelöscht. Man sammelte die übrig gebliebene Gebeine und die Asche in einer kostbaren Marmorurne ein. Danach wurde, um sich kultisch zu reinigen, das Trauergefolge mit Wasser besprengt Die toten Sklaven Kitos, Kyra und Kamion wurden zwar nur eilig in einer Brache auf dem Minengelände verbrannt, jedoch der Sack mit ihren Überresten genauso im Mausoleum der Lucretier beigesetzt wie die kostbare Urne. Überhaupt tat Saturninus alles so regelhaft, damit man ihm nichts Schlechtes nachsagen konnte. Nur das Opfer an die lucretischen Laren unterließ er, da er kein Lucretier war. Die Zeit bis zum Ende des neuntägigen Trauerzeitraum verschaffte sich Saturninus mit Scaevus Hilfe - der verlegen und mit gerötetem Gesicht Kuchen und Dank der Herrin entgegen genommen hatte - einen Überblick über den Besitz. Dann sagte er zu Serena: "Dein Vater hat mir viel hinterlassen. ich weiß jedoch, dass seine Absicht eigentlich dir gegolten hat, liebe Gemahlin" Wäre Serena ein Mann gewesen, wäre sie der Erbe und nicht Lucretius Flaccus, doch auch nicht Saturninus geworden: " Ich werde seinen Willen natürlich respektieren. Die siebenhundertfünfzig Silberdenare machen dich zu einer reichen Frau, Furia Serena. Doch frage ich dich, was du mit den Immobilien, den Minen und der Villa zu tun gedenkst?" RE: [Region Dumnonia]Villa Rustica Lucretiana - Furia Serena - 03-20-2024 Die folgenden Tage gingen ein wenig an mir vorbei, da ich mit Übelkeit und leichten Blutungen zu kämpfen hatte. Ich versuchte so viel zu rasten und mich so wenig wie möglich aufzuregen auf den Rat von Phoebe hin, aber ich konnte die dunklen Ringe unter meinen Augen nur schwer verbergen. Ich musste nicht mehr lange durchhalten, da die Trauerzeit bald vorbei war und nach der Bestattung konnten wir wieder nach Hause zurückkehren. Ich hatte bereits alles gepackt noch vor der Einäscherung, damit wir zügig nach der erledigten Aufgabe abreisen konnten. Ein neuer Verwalter war auch bereits seit drei Tagen anwesend, bei dem es sich um einen freien Griechen namens Aristhenes aus Londinium handelte, der für ein ansprechendes Gehalt einstweilen das Landgut führen würde und neue Sklaven anwerben würde, bis mein Gatte und ich einen Plan für die Zukunft fassen konnten. Auch wenn ich hier nicht leben wollte, so war es eine Verschwendung das Landgut brach liegen zu lassen. Die Einäscherung selbst zog sich fast den ganzen Tag hin, aber ich behielt meine Fassung und ließ mir so wenig wie möglich anmerken. Stumme, vornehme Trauer war angebracht im Gegensatz zu dem lauten Greinen und Klagen der angeheuerten Klageweiber und so stand ich da Stunde um Stunde bis das Feuer heruntergebrannt war und die Überreste eingesammelt werden konnten für die Beisetzung im Familiengrab. Es war spät nachts, als wir endlich Ruhe fanden nach diesem anstrengenden Tag. Ich hoffte, dass wir morgen bereits wieder auf dem Weg zurück nach Iscalis sein würden. Mir ging es immer noch nicht wieder gut und ich vermisste Saturnina sehr, auch wenn ich wusste, dass Iolanthe sich gut um sie kümmern würde. Sanft klopfte es erneut an meiner Schlafzimmertür und nach einem leisen "Herein" trat mein Mann ein. Müde lächelte ich meinen Gatten an, als dieser den Besitz ansprach. "Ich habe vollstes Vertrauen in dich, mein Gemahl. Du bist ehrenhaft und aufrecht und verstehst mehr von diesen Dingen als ich. Ich wünsche mir nichts mehr, als dass diese Besitztümer eines Tages an unsere Kinder weitergegeben werden, wenn es sich lohnt sie zu behalten." Mir persönlich war der Besitz nicht wichtig, da alles was mir gehörte ohnehin nun meinem Gatten und eines Tages meinen Kindern gehören würde. RE: [Region Dumnonia]Villa Rustica Lucretiana - Tiberius Furius Saturninus - 03-22-2024 Serena war die letzten Tage sehr blass gewesen, was nach all dieser Aufregung kein Wunder war: "Bist du wohlauf, meine Gemahlin?", fragte Saturninus besorgt und sah in ihr schmales Gesicht mit den blauen Schatten unter den Augen. Mittlerweile war der neunte Tag vorüber, und sie waren alle wieder kultisch rein. Gleich heute hatte Saturninus in Isca Dumnoniorum offiziell das Testament angetreten. Morgen wollten sie endlich wieder nach Iscalis zurück kehren. Da die Schiffahrtssaison begonnen hatte, würde bald der neue Besitzverwalter, der sich auf die Verwaltung großer Güter verstand, aus Tusculum eintreffen: Er war ein furischer Freigelassener noch vom Vater her namens Au. Furianus Klearistos, integer und tüchtig wie solche Leute in guten Stellungen nun einmal waren und seit längerem schon römischer Bürger. "Alles soll eines Tages unseren Kindern gehören. Und zu Ehren deines Vaters soll unser erster Sohn ein Cognomen der Lucretier erhalten: Wie wäre es mit Trio oder Carus? Aulus Furius Trio? Aulus Furius Carus?", sanft streichelte Saturninus Serenas Hand: "Wie klingt das für dich, meine Teuerste?" Er erhob sich an und deckte seine Frau bis zum Kinn mit der Decke zu: "Ich habe befohlen, dass man dich morgen in einer Sänfte trägt. Das rüttelt und schüttelt weit weniger als ein Reisewagen", er gab Serena einen Kuss auf ihre Stirn: " Und bald sehen wir unsere Saturnina wieder. Bestimmt ist sie gewachsen" RE: [Region Dumnonia]Villa Rustica Lucretiana - Furia Serena - 03-28-2024 Als er mich fragte, wie es mir ging, kämpfte ich ein wenig mit den Tränen. "Ich dachte, dass ich guter Hoffnung wäre, aber..." Traurig blickte ich meinem Gatten in die Augen. Mir fehlten die Worte für das, was ich fühlte und er war ein Mann. Über weibliche Probleme dieser Art sprach man nicht mit Männern. "Ich glaube, ich sollte den Medicus kommen lassen, wenn wir wieder in der Villa Furia sind...zur Sicherheit" fügte ich noch ein wenig blass hinzu. Akut machen konnte man eh nichts, aber ich brauchte den Rat eines Kundigen. Sanft deckte mich mein Ehemann bis zum Kinn mit einer Decke zu, während er mir von den Plänen für die Besitztümer erzählte. "Ich würde mich freuen, wenn du unserem Sohn eines Tages den Cognomen Carus gibst. Es war der Cognomen meines Großvaters." Ich lächelte schwach bei der Vorstellung von einem schönen, kräftigen Sohn. "Danke für deine Rücksichtnahme, mein Gemahl. Die Sänfte klingt nach einer Wohltat und ich freue mich schon sehr auf unsere Tochter." Nachdem mein Mann mich in Richtung seines eigenen Bettes verlassen hatte, fiel ich in einen erschöpften Schlaf. Auch am nächsten Tag ging es mir nur wenig besser und ich musste mich schon von der Anstrengung des Ankleidens und Zusammenpacken zwei Mal übergeben. Als ich mich endlich in die Sänfte legen konnte, war ich noch immer blass und vollkommen ausgezehrt. Ich wünschte, dass ich Flügel hätte, damit ich schneller zu Hause sein konnte. |