Saturninus für Kiki II - Druckversion +- Forum (https://adlerchronik.de) +-- Forum: Die Chroniken (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=1) +--- Forum: Provinz Britannia (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=8) +---- Forum: Iscalis (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=9) +----- Forum: Wohnviertel (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=54) +------ Forum: Casa Liciniana - Das Haus des Roten Mondes (https://adlerchronik.de/forumdisplay.php?fid=64) +------ Thema: Saturninus für Kiki II (/showthread.php?tid=625) |
RE: Saturninus für Kiki II - Tiberius Furius Saturninus - 01-26-2024 Scaevus frottierte Saturninus von Kopf bis Fuß ab, und schließlich ließ sich der Patrizier nur in seine Tunika gewandet auf der Kline nieder. Eine dunkle Locke fiel ihm in die Stirn und gab ihm ein etwas verwegenes Aussehen: " Lass uns einen Moment verschnaufen, werte Kiki", sagte er mit einem Lächeln: "Die letzte Woche war so etwas von stressig. Der Legat Augusti Petilius Rufus ist ein ehrenwerter Mann, aber im persönlichen Umgang habe ich es mir mit ihm verdorben. Wie hat sich das zugetragen? Zu den Gladiatorenspielen kam meine Klientin mit ihrer Nichte. Die Kleine heißt Nivis. Ein süßer Käfer vom Lande, Keltin, mit dem Flair von frischer Milch und Heu, wenn du verstehst, was ich meine. Sie schien Petilius zu gefallen, und sie zeigte sich auch ganz zutraulich und setzte sich neben ihn. Sie wollte auch die Rennpferde im Stall besichtigen. Kurz, es ließ sich gut an. Ich machte mir auch keine Sorgen um das Mädchen. Der Statthalter hat gute Manieren und ist kein Frauenschänder. Also dachte jeder, dass Nivis willig wäre und vielleicht mit einem schönen Geschenk nach Hause kehren wollte. Aber weit gefehlt: Sie muss sich im Stall gewehrt haben. Und ihre Tante tat so, als hätten wir eine vestalische Jungfrau vergewaltigen wollen. Nun gut, ich verstehe die Barbaren nicht. Auf alle Fälle ging die Laune des Petilius Rufus erst einmal in den Keller, und er schrieb mir auch die Schuld zu. Waren ja meine Klientinnen, und ihr Verhalten fiel auf mich zurück" Saturninus zuckte die Schultern, aber es tat ihm gut, sich aussprechen zu können: "Nun ist er wieder weg. Mit Ceridwen, das ist die Tante, muss ich ein ernstes Wort reden. Ursprünglich war ich so wütend, dass ich sie und das ganze Dorf Cheddar wegen grober Undankbarkeit fast aus meinem Patronat geworfen hätte. Wo warst du eigentlich an jenem Tag? Ich habe dich unter den Zuschauerinnen auf den oberen Rängen nicht entdecken können. Ich hoffe jedoch, dass du ein wenig Vergnügen an den Gladiatoren hattest", seine Augen funkelten, aber dann wurde sein Blick wieder sanfter: "Ach reden wir nicht nur von meinen Sorgen. Wie geht es deinen Mitbewohnern? Ich hoffe, sie erfreuen sich guter Gesundheit. Über Licinianus weiß ich nur, dass er ein sehr populärer Künstler geworden ist und schon seit längerem einen Großauftrag aus der Villa Iulia erhalten hat. Über Aglaia - ist sie denn schon niedergekommen?" Falls es so war, würde er sie gerne besuchen, wenn es denn passte. Seiner Meinung nach gehörten . Mütter und ihre Neugeborenen aber die erste Zeit in den Kreis der engsten Verwandten. Liebhaber oder Hausfreunde empfing man erst wieder, wenn beide wieder ansehnlich waren. Nach Narcissus fragte Saturninus nicht. Der Junge hatte die Chance nicht erkannt, die er ihm hatte bieten wollen und war seiner Meinung nach sogar unverschämt geworden. Da es keine Tradition von gehobener Gastronomie gab, pflegte der Adel sich untereinander einzuladen. Daher sagte Saturninus: "Ich gehe sehr gerne mit dir aus zum Essen. Doch du müsstest mir raten, wohin. Ich besuche sonst nie Tavernen oder Garküchen", er nahm Kikis Hand und küsste sie: " Das wäre nicht standesgemäß und ein klein wenig verrucht. Wenn wir beide ausgehen, werden es morgen ohnehin alle wissen. Weißt du, weshalb? Nicht wegen mir, sondern wegen dir natürlich. Es wird keinen Mann geben, der sich nicht wünschen würde, an meiner Stelle zu sein. - Klar, leihe ich dir den Scaevus. Hast du keinen Sklaven hier? Bitte kaufe dir einen, du kannst doch nicht die ganze Arbeit alleine tun" Saturninus streichelte nun fast bestürzt Kikis zarte Hände. Wenn seine Geliebte einen Sklaven brauchte, sollte sie sich einen nach ihrem Geschmack aussuchen. RE: Saturninus für Kiki II - Kiki - 01-28-2024 Ich schmiegte mich in seine Arme und kuschelte mich an, als er um ein wenig Verschnaufpause bat. Zum einen mochten Männer es, wenn ich nach dem Sex anschmiegsam war, und zum anderen war er schön warm und ich immer noch weitestgehend nackt. Und jetzt, wo bei ihm Entspannung einsetzte, fing er auch an zu reden. Zum ersten Mal, dass ich mich daran erinnern konnte, dass er offen mit mir redete. Vielleicht bekamen wir ja doch noch den Bogen und er wurde mit gegenüber offener. Er erzählte von seinem Stress mit dem Statthalter, der wohl ein Mädchen nicht bekommen hatte, das er hatte haben wollen. Die Nichte irgendeiner Keltin im Dorf. Wahrscheinlich wusste Owain, wer das war, ich aber nicht. Ich war noch nie in Cheddar gewesen und wüsste auch keinen Grund, das zu ändern. “Was hatten die beiden denn gedacht, weshalb der Statthalter mit ihr zum Stall gehen wollte? Pferdchen gucken?“ meinte ich amüsiert, weil das sogar für mich bei aller gespielten Unschuld absolut absurd war. Kein Mann war so edel, dass er eine Frau an einen abgeschiedenen, stillen Ort einlud, nur um dann nichts zu machen. Wenigstens fummeln wollten sie alle. Oder nein, eigentlich wollten alle vögeln, aber einige trauten sich nicht mehr, wenn man sie nicht dazu einlud. “Das ist wirklich sehr bedauerlich, dass er deine Bemühungen deshalb nicht mehr zu schätzen wusste. Und du hast dich ja wirklich so sehr bemüht, alles für ihn angenehm zu machen“, meinte ich tröstend, als er auch schon fragte, wo ich gewesen sei. “Oh, ich war auch da, aber kam ein wenig später. Numerius Messius Castorius wollte mir unbedingt noch die Gladiatoren zeigen, aber der Medicus dort hat uns rasch verscheucht. Wir kamen also erst etwas später nach oben. Und das Pferderennen hab ich ganz verpasst.“ Ich überlegte kurz, ob ich noch etwas anfügen sollte, aber da Saturninus’ Gespann verloren hatte, hielt ich besser meinen Mund. Und schließlich fragte er doch nach Aglaia. Irgendwie hatte ich ja schon darauf gewartet, denn natürlich war ich nicht dumm genug, anzunehmen, dass er nicht eigentlich lieber sie haben wollte. Immerhin hatte er mir das ja ganz zu Anfang auch offen mehr oder weniger gesagt. Aber ich war da nicht eifersüchtig. Immerhin war ich ja nicht verliebt oder irgend solchen Unsinn. “Ja, Aglaia hat kürzlich eine kleine Tochter entbunden. Sie ist noch im Wochenbett mit ihr, aber wenn du sie besuchen möchtest, kann ich sie später fragen, ab wann sie Besuch empfängt“, antwortete ich also gänzlich ohne Scheu oder Hintergedanken. Zu den anderen Bewohnern enthielt ich mich ein wenig, denn da machten gerade sowieso alle so ein wenig ihr eigenes Ding und irgendwas war da im Busch, aber ich wusste nicht so genau, was es war. Er wollte essen gehen, war sich aber nicht sicher, wohin und meinte dann, er würde mir auch Scaevus leihen, den ich ja aber beim Ausgehen nicht bräuchte. “Seit das weiße Pferd abgebrannt ist, fehlt es hier an einer ordentlichen Taverne. So eine richtig verrufene mit Würfelspiel am besten“, lachte ich. “Aber Scaevus könnte ja auch zu Nimue laufen und etwas holen. Einen Topf geb ich ihm zum tragen mit, und wir machen es uns im Triclinum hier gemütlich?“ Wirklich gemütlich essen konnte man dort nicht, denn es war ja nur eine Garküche und eben keine Taverne, und erst recht keine mit Würfelspiel. Als er dann meinte, ich solle mir einen Sklaven kaufen, zuckte ich leicht mit den Schultern. “Aglaia hält nicht viel von Sklaven. Was ihre Mutter nicht davon abgehalten hat, zwei Mädchen zu kaufen, um sie dann wieder zu verkaufen. Aber da muss ich Aglaia auch recht geben, ich finde das auch schlecht fürs Geschäft, und möchte auch keine billigen Lupae um mich herum haben. Aber so lange ich hier wohne, besteht da die Gefahr, dass Olympias, nun, ein wenig übergriffig wird bezüglich Sklaven. Du verstehst?“ Ja, das war nicht so einfach hier in diesem Haus mit einer Aglaia, die Sklaverei ablehnte, und einer Olympias, die gerne Sklaven haben wollte. RE: Saturninus für Kiki II - Tiberius Furius Saturninus - 01-30-2024 Saturninus legte seinen Arm um Kiki und streichelte ihr Haar und ihre erhitzte Stirn und freute sich ein wenig darüber, dass es ihm gelungen war, eine Hetäre, eine Meisterin des Liebesspieles, zu erschöpfen. Er fragte nicht danach, ob es für sie auch schön gewesen war. Er hoffte es, und er war zufrieden: "Oh ja, Männer die Frauen an abgelegene Plätze führen, wollen gewiss nur über Pferde reden!", griff er die Ironie Kikis auf: " Numerius Messius Castorius hmm? Gewiss wollte auch er auch mit dir nur über die Vorzüge der einzelnen Gladiatoren reden?", er hielt mit dem Streicheln inne: "Muss ich eifersüchtig werden, werte Kiki?", fragte er halb ernst, halb gespielt: " Meine Geliebte übers Knie legen?", er fuhr sanft über die samtige Haut ihres Hinterns: "Das könnte unter Umständen sehr, sehr reizvoll sein!" Ihr Vorschlag, hier zu bleiben und Scaevus nach Essen zu schicken, fand seine Zustimmung.: "Aglaia will keine Sklaven haben?", fragte er dann erstaunt: "Seit wann das denn? Sie hat Owen selbst gekauft", auch wenn der Furius ihr einen Armreifen im Wert des Sklaven geschickt hatte, um ihr beim Kaufpreis zu helfen: " Sie wird doch nicht unter die kynischen Philosophen gegangen sein!", er lachte, denn das konnte er sich nicht vorstellen. Dann sagte er: " Wer sich nicht einmal einen Sklaven leistet, ist arm, werte Kiki und es schickt sich nicht, für meine Hetäre, in Armut zu leben. Bitte kaufe dir an Personal das, was du brauchst, und der Olympias sagst du einfach , dass es meines ist", er nahm nun eine von Kikis zarten Händen zwischen seine Hände und betrachtete sie ganz ernsthaft: "Nicht auszudenken, wenn diese hübschen Finger von harter Arbeit Schwielen bekämen! Sie dürfen nur Flöte spielen!", gerührt küsste er jeden einzelnen Finger: "Ja, ziehen wir uns etwas Bequemes an und speisen in Ruhe, sobald Scaevus wieder kommt. Später kannst du bitte bei Aglaia fragen, ob sie Besuch empfangen möchte", entschied er dann: "Sie ist eine alte Freundin, und ich möchte wirklich einfach wissen, wie es ihr geht" RE: Saturninus für Kiki II - Kiki - 01-31-2024 Als er sich nach Castorius erkundete, lachte ich. “Eifersüchtig, auf Castorius? Der Gedanke ist ja drollig“, meinte ich, aber merkte schon, wie seine Gedanken in eine andere Richtung abschweiften. Ich hatte ihn nicht für so einen Mann gehalten, der sich am Schmerz anderer ergötzte. Vielleicht war es auch nur etwas, was er einmal probieren wollte. “Möchtest du das denn?“ fragte ich ganz unschuldig nach und ließ mir nicht anmerken, ob ich das gut oder schlecht fände. Aber wie schon gesagt, bislang hatte da ohnehin noch nie ein Mann den Unterschied bemerkt und alle nahmen sie an, dass mir gefiel, was sie taten. Aber er wollte ohnehin lieber über Aglaia reden. Ich stand also auf, als er meinte, wir sollten es uns im Speisezimmer bequem machen, und klaubte mein Kleid vom Boden auf, um es mir wieder überzuziehen. Dann wies ich ihm die Richtung, denn soweit ich wusste, hatte er hier noch nie gegessen. Das Triclinum hier war wie alles ein klein wenig dekadent und die Wandbilder zwar erlesen und geschmackvoll, aber mit dem Hauch des frivolen an sich. Eine Wand zeigte die Geburt der Venus, wie sie aus dem Schaum der Wellen entstand und in all ihrer Schönheit aus dem Wasser stieg, eine andere Wand ein paar musizierende Satyrn und Nymphen. Ich führte Saturninus also zu der mittleren Liege mit dem Ehrenplatz und legte mich zu ihm. Die großen Clinen waren für nur zwei Leute ein wenig zu viel, aber sie waren sehr bequem und hatten eine praktische Holzablage am Kopfteil, wo man bequem seinen Becher abstellen konnte und so beim Essen nicht aufpassen musste, wohin man den Wein stellte. Aprospos, ich sollte welchen holen, was ich dann auch tat, ehe ich ihm und mir welchen einschenkte – ein süßer weißer, verfeinert mit einigen Gewürzen und Honig, schön verdünnt, damit er nicht zu Kopf stieg so früh am Tag, ehe ich mich wieder zu ihm begab. Er hatte nach Aglaia gefragt, seit wann sie keine Sklaven wollte. “Um auf deine frage zurückzukommen: Aglaia mochte Sklaven noch nie. Oder anders, sie mag sie sehr gern, mag es aber nicht, sie als Sklaven zu behandeln. Ist dir noch nie aufgefallen, dass hier im Haus keine sind? Und Owain hat sie ja auch ungewöhnlich schnell freigelassen“, gab ich ihm zu bedenken, während ich es mir wieder bei ihm bequem machte. “Ich würde dein Geschenk wirklich gerne da annehmen, ich hab da nicht solche Vorbehalte. Aber ich will auch nicht deshalb in Streit mit ihr geraten. Ich muss zumindest davor mit ihr reden. Hätte ich mein eigenes Haus, wäre ich überglücklich über deine Großzügigkeit. So aber muss ich es erst besprechen.“ RE: Saturninus für Kiki II - Tiberius Furius Saturninus - 02-02-2024 "Nein, ich möchte dich nicht übers Knie legen. Ich vertraue dir, dass du mich nicht mit Castorius betrügst", erwiderte Saturninus etwas in sich gekehrt: "Es sei denn, du verlierst den Respekt vor mir, wenn ich es nicht tue. Dann würde ich nicht zögern", denn ja, diese Härte hatte man von ihm immer erwartet, ganz gleich, wie es ihm selbst dabei ging. Aber weil er spürte, dass das Gespräch zu ernst wurde, in Tiefen zu reichen anfing, wo er gar nicht gerne hinwollte, setzte er gleich nach: "Oder du würdest ein wenig Stimulation deines Kreislaufs begrüßen, werte Kiki. Ich habe einmal gelesen, dass sich die Barbaren im Norden zu diesem Zweck mit Birkenruten schlagen. Wenn du mich darum bittest, würde ich es ausprobieren", Saturninus lächelte und streichelte Kiki, als sie sich auch schon geschmeidig erhob. Er folgte ihr in einen weiteren Raum des Hauses, ein Triclinium. Es war kleiner als was er selbst für solch einen Raum auserkoren hätte, dafür aber erlesen eingerichtet, mit ausdrucksstarken Bildern an den Wänden. Eines zeigte die Geburt der Venus (die Züge der Venus sahen ein wenig Aglaia ähnlich, aber nicht in allem; vielleicht stellten sie ihre Mutter Olympias in ihrer Jugend dar). Die Nymphen und Satyrn waren zu niedlich und musizierten. Das trug zu einer heiteren Atmosphäre bei. Kiki reichte ihm weißen, mit Honig gesüßten Gewürzwein: "Nun bin ich endgültig auf dem Olymp angekommen und die göttliche Hebe selbst reicht mir den Becher Nectar", scherzte Saturninus: "Danke! Was war Zeus ein Dummkopf, sie von Ganymed als Mundschenk ablösen zu lassen! Das würde mir nicht einfallen!" Er streckte einen Arm aus, damit Kiki sich zu ihm legte und küsste ihr Haar: " Sklaven sollten immer so gut behandelt werden, wie sie es durch guten Dienst verdienen", pflichtete er bei: "Ja, es war ungewöhnlich an Owen, dass ihn Aglaia so schnell freigelassen hat. Er ist immerhin ein Rebell, der unterm Kranz verkauft worden ist. Mir hat sie erzählt, dass ein Freigelassener für eine Frau leichter zu händeln ist als irgendein anderer Mann. Ich glaube, da hat sich unsere Aglaia einer kleinen Selbsttäuschung hingegeben: Sie war schon damals verliebt" Saturninus seufzte nachsichtig und schüttelte den Kopf: " Frauen! Auch wenn sie einen noch so scharfen Verstand haben, gehen sie irgendwann in die Liebesfalle. Selbst Hetären. Aber du sollst unter den Vorlieben und Abneigungen deiner Gefährtinnen nicht leiden müssen, Kiki. Hast du schon einmal daran gedacht, ganz für dich zu leben? Aus der Casa des Roten Mondes auszuziehen?", er stellte den Wein ab, damit er beide Hände frei hatte. RE: Saturninus für Kiki II - Kiki - 02-02-2024 Vielleicht hatte Saturninus doch nur so dahergeredet und war jetzt nicht sicher, was er tun sollte bezüglich seines Knies und meines Hintern. Kurz überlegte ich, ob er nur meine Erlaubnis suchte, etwas zu tun, was er wollte, oder ob er eigentlich nicht wollte, mir aber einen gefallen tun wollte. Aber nach einem kurzen Blick auf ihn entschied ich, dass es wohl letzteres war. Saturninus war kein gewalttätiger Mann, auch nicht verdeckt hinter viel Freundlichkeit. Ich kannte solche Männer, mein ganzes Leben kannte ich solche Männer. Saturninus gehörte nicht zu ihnen. “Meinst du, die Kelten hier machen sowas auch?“ fragte ich also, um vom Thema ein wenig abzulenken und seine Gedanken eher darauf zu lenken, so dass er sein Gesicht bei der Sache wahren konnte. Sein Kompliment, mich mit Hebe zu vergleichen, nahm ich mit einem unschuldigen Kichern an und kuschelte mich also zu ihm. Aus irgendeinem Grund küsste er mein Haar, woraufhin ich beschloss, mich nach einer besseren Haarseife umzusehen. Wenn er mein Haar mochte, sollte es jederzeit gut riechen. Dass er so über Aglaia redete, fand ich dann schon interessant. Er klang fast ein wenig mitleidig. Mit Eifersucht hätte ich eher gerechnet als mit Mitleid. Und ich war mir nicht sicher, was ich dazu sagen sollte, dass alle Frauen sich früher oder später verliebten. Dass es mir sicher nicht so gehen würde, war sicherlich nicht das, was ein Mann hören wollte. “Nun, sich ein bisschen zu verlieben gehört zum Handwerkszeug einer Hetäre“, meinte ich daher nur und schmiegte mich noch ein wenig mehr an ihn. Hoffentlich kam der Sklave dann auch bald mit etwas essbarem. Erst einmal musste ich aber auf seine frage antworten, und das war gar nicht so einfach. “Oh, überlegt habe ich schon oft. So ist es nicht. Ich hab auch überlegt, in Rom zu bleiben und gar nicht erst hierher zu kommen. Aber ich schulde Aglaia einiges und wollte ihr helfen, sich hier wieder ein Leben aufzubauen.“ Ich seufzte leicht und rollte mich auf meinen Rücken, so dass ich zu Saturninus aufblicken konnte, und streichelte leicht mit meiner Hand seine Wange. “Und ich könnte mir so ein Haus wie dieses hier nie leisten. Und eine kleine Mietwohnung in einer Insula käme natürlich nicht infrage.“ RE: Saturninus für Kiki II - Tiberius Furius Saturninus - 02-05-2024 "Ich weiß es nicht. Ich könnte Tarutius danach fragen, das ist unser neuer Dolmetscher. Er hat eine Mutter keltischer Abstammung und ist mit ihren Bräuchen gut vertraut", erwiderte Saturninus auf Kikis Frage mit den Birkenruten. Er selbst würde es nicht wünschen geschlagen zu werden; schon wenn sein Friseur Safar ihm nach dem Bade die Körperhaare auszupfte, war das Tapferkeitsprobe genug, fand er. Aber als Kiki sich vertrauensvoll an ihn schmiegte, vergaß er den Gedanken an Tapferkeit. Hier in der Zweisamkeit des Hauses des Roten Mondes (Scaevus, der gleich das Essen mitbringen würde, zählte er nicht) herrschte das Sanfte und Spielerische ja vor: "Sich zu verlieben ist schön, Kiki. Aber doch angemessen sollte es sein. Eine amour fou macht nur unglücklich. Oder einer von beiden muss völlig vergessen, wer oder was er ist, und in neunundneunzig Prozent aller Fälle ist das dann die Frau", Saturninus seufzte: "Sich jedoch ein wenig verlieben sollte doch nicht nur eine Hetäre, sondern auch ihr Gefährte, meinst du nicht? Ich könnte es. Du hast viel Liebenswertes an dir" Er benutzte das griechische Wort - hetaira- was Gefährtin bedeutete und wandelte es in einem Wortspiel ab, dann lachte er sie an: " Dies hier ist ein sehr schönes Haus. Und es ehrt dich, dass du Aglaias Hilfe mit Loyalität vergiltst. Ich dachte auch nicht an eine kleine Mietwohnung, sondern an eine der besseren mit fließendem Wasser und Balkon. Es ist ein Angebot, Kiki. Du wärst dort meine feste Geliebte, denn wir würden den jetzigen Vertrag verlängern. Ich würde für dich immer sorgen. Auch wenn du eines Tages zu alt für mich bist" Saturninus sagte völlig aufrichtig, was er dachte. Seine und Kikis Beziehung war nicht sentimental: " Du wirst vielleicht denken, dass ich doch eigentlich Aglaia begehre. Und du hast Recht, dass sie mir lieb ist. Sie ist etwas Besonderes und nie und nimmer werde ich meinen Wind aus Arkadien vergessen. Ich bin ihr ein Freund. Und ich freue mich schon darauf, ihr Gesicht zu sehen, wenn sie erfährt, dass Tribun Ovidius völlig entmachtet worden ist. Dem Statthalter sind seine Umtriebe nicht entgangen" Er, Saturninus, hatte, um Aglaia Genugtuung widerfahren zu lassen, einiges unternommen, um Petilius Rufus negativ auf den Tribun hinzuweisen, ohne diesen direkt anzuklagen: "Aber eine Hetäre mit einem höchst eifersüchtigen Ehemann, ich bitte dich! Das geht nicht zusammen. Und ich dachte anfangs, er wüsste natürlich und wäre völlig einverstanden mit dem, was seine Frau betreibt, und ihre Ehe wäre rein formal. Aber nein! Der Bursche meint es ernst! Um Aglaias Gefühle zu schonen, werde ich ihr jedoch nicht verraten, wie er sich verhalten hat" Saturninus schüttelte den Kopf. Licinianus Owain hatte nämlich vor ihm gekniet wie ein Sklave und ihn angefleht, nicht mehr mit Aglaia zu schlafen. Für den Patrizier war dieses Verhalten so unerträglich unwürdig gewesen, dass er mit grausamen Hohn darauf reagiert hatte: "Wenn ich etwas nicht mag, so sind es Konflikte im privaten Bereich",da wollte Saturninus seine Ruhe und sich erholen. Es klopfte, und beladen wie ein Maulesel kam Scaevus herein. Er hatte anscheinend nicht genau gewusst, was er besorgen sollte, und daher aus der Taberna von allem eine Kostprobe besorgt: Dinkelfladen, gekochte Eier, Käse, einen Topf Honig, Moretum, Oliven, Nüsse, eingelegte Pilze, einen Linseneintopf, gekochten Fisch und dazu noch allerhand Küchlein. Nachdem der Sklave alles auf dem Tisch angerichtet hatte, blieb er mit hochrotem Kopf stehen. Saturninus grinste vor Vergnügen: "Scaevus hat wohl gedacht, dass du die gesamte II Legio Augusta hier zum Flötespielen hast", machte er einen etwas derben Witz: "Was möchtest du denn gerne, meine liebe Kiki?" RE: Saturninus für Kiki II - Kiki - 02-05-2024 So wichtig war es mir ehrlich gesagt nicht, was die Kelten so machten. Aber ich hatte ihn mit meiner Nachfrage erfolgreich abgelenkt und lächelte daher sehr mit mir selbst zufrieden. “Nun, wenn es dich interessiert, dann kannst du das tun. Und dann erzählst du mir alle schmutzigen Details“, neckte ich ihn ein wenig. Dann allerdings überraschte er mich doch. Gut, dass sich ein Kerl in mich verliebte, kam vor. Dass er mich liebenswert fand, gehörte zum Geschäftsmodell. Aber dass er meinte, er wolle mich versorgen, auch wenn ich zu alt für ihn würde, das war überraschend. Ich meine, wir kannten einander ehrlicherweise ja kaum. So ein Angebot erwartete ich nach Jahren harter Arbeit von einem Mann, der tatsächlich so etwas wie Freundschaft für mich empfand. Aber bei Saturninus kam das jetzt unerwartet schnell. Ich schaute wohl noch recht verwirrt drein, denn er fing auch gleich an, weiter zu erklären. Oder von Aglaia zu schwärmen und zu sagen, dass er sich für sie um diesen scheußlichen Tribun gekümmert hatte, der sie in Cheddar beinahe vergewaltigt hätte. Nur, um kurz darauf klarzustellen, dass er sie fallen ließ wegen ihrer Ehe. Oh, das würde ihr gar nicht gefallen, das wusste ich, aber das war jetzt erst einmal zweitrangig. Erst einmal musste ich die Situation für mich aufdröseln. “Du bist sehr großzügig“, begann ich mit einem kleinen Kompliment. Weiter kam ich erst einmal nicht, weil auch schon Scaevus voll beladen wie ein Militärmuli zurück kam und allerlei zu Essen mitbrachte. Ich ließ ihn alles abladen und herrichten, auch wenn ich wohl hätte helfen können. Aber er war Sklave und ich die Beinahe-Geliebte eines Patriziers, und da gab es Standesunterschiede. Die Saturninus auch wichtig waren, wie er ja gerade nochmal betont hatte. “Hmmm… etwas Fisch… Brot… und Pilz“ entschied ich also und wartete, dass Scaevus mir etwas herrichtete und anreichte. Linsen mochte ich zwar auch gerne, aber aufgrund eventueller Nebenwirkungen verzichtete ich auf diese, wenn ich wusste, ob mein Herrenbesuch nicht über Nacht bleiben würde. Und das wusste ich bei Saturninus nie so genau, da er noch recht wenig von seinen Plänen vorab kommunizierte. So lange ließ ich das ursprüngliche Thema ruhen, aber sobald er und ich versorgt waren, lehnte ich mich doch etwas mehr auf die Seite und stützte mich auf einem Arm ab. Ich sah Saturninus etwas fragend an und nahm das Thema dann doch wieder auf. “Warum möchtest du das für mich tun? Eine Wohnung, Sklaven, Sicherheit….? Ich will wirklich nicht undankbar klingen, denn das Angebot ist sehr großzügig. Aber normalerweise haben solche Angebote einen sehr unangenehmen Haken.“ RE: Saturninus für Kiki II - Tiberius Furius Saturninus - 02-09-2024 Saturninus nahm sich vor allem, auch von den Linsen. Das hieß, auch er ließ sich von Scaevus vorlegen. Die Frage von Kiki war sehr berechtigt. Warum eigentlich wollte er für sie sorgen? Für die, für die er außerhalb der Dienerschaft sorgte, war er entweder Pater Familias oder Patron. Mit Kiki verband ihn noch nichts außer einem zeitlich limitierten Vertrag. Es wäre wirklich großzügig. Er überlegte, ob er sich eine Blöße gegeben hatte, beschloss aber dann, dass es nicht so war. Er hatte Beweggründe. Manche kamen allerdings ganz aus den Tiefen seiner Seele, dorther wo ROMA AETERNA, die Hauptstadt, war. Rom lag hinter ihm. Es war in ihm. Saturninus lachte: "Wir Furier sind nicht geizig", bemerkte er leichthin: " Vielleicht möchte ich eine Hetäre ganz für mich alleine haben. Eine die nicht wegläuft wie Narcissus oder sich an einen besitzergreifenden Barbaren verheiratet wie Aglaia" Sein Blick hatte etwas Düsteres bekommen: "Überlege es dir in Ruhe, werte Kiki, ob du das Risiko eingehen möchtest, für eine große Sicherheit etwas Freiheit zu verlieren" Ja, Kiki würde dann zu ihm gehören und ihm verpflichtet sein. Nicht direkt wie eine Sklavin, aber fast wie eine Freigelassene. Und er würde nicht zögern, sie in Besitz zu nehmen: "Solange halten wir uns an unseren schönen Vertrag. Zumindest bis Serena aus dem Wochenbett heraus ist", er aß den letzten Bissen, hieß dann Scaevus, sich neben die Kline auf den Boden zu setzen und gab ihm den Rest in seinem eigenen Becher und ein Stück Kuchen. Scaevus, der während sein Herr aß, immer stehen musste, nutzte die Gelegenheit, sich endlich auszuruhen und auch etwas zu trinken und zu essen. "Wenn du meinst, dass es an der Zeit sein könnte, liebe Kiki, frage bitte Aglaia, ob sie disponiert ist", sagte Saturninus dann. RE: Saturninus für Kiki II - Kiki - 02-09-2024 Wir aßen ein wenig, und es schmeckte durchaus auch alles sehr gut. Wo immer Scaevus das Zeug herhatte, es war lecker. Trotzdem waren meine Gedanken bei der Frage, warum Saturninus mir eine Wohnung bezahlen wollte. Und nach einer Weile bekam ich darauf auch eine Antwort. “Ich heirate garantiert niemanden, erst recht keinen Barbaren“, meinte ich ungewöhnlich ernst für mich, wenn ich mit einem Kunden zusammen war, und nahm noch einen Schluck Wein. Aber nein, das war ganz sicher. Ich würde nie Kinder bekommen, und ich würde nie heiraten. Und soweit ich das bis jetzt beurteilen konnte, wäre ich auch nicht so dumm, mich jemals ernsthaft zu verlieben. Dafür fehlte mir die dazu nötige Naivität gänzlich. Trotzdem verstand ich nicht ganz, was Saturninus von mir eigentlich wollte. Mich kaufen wie eine Sklavin? Das sollte er eigentlich besser wissen. Aber ich hakte doch noch einmal nach. “Und wenn ich eines Tages einen anderen Gönner wollte? Was wäre dann mit der Wohnung und den Sklaven? Wären es meine, oder deine?“ Denn ich hatte nicht vor, mich erpressbar für einen Mann zu machen. Selbst dann nicht, wenn er mir jetzt nett erschien. Ich kannte die Abgründe der menschlichen Seele, und nie wieder würde ich in einer Situation sein, in der mich jemand seinem Willen vollkommen unterwerfen konnte und ich nichts dagegen unternehmen konnte. Er fragte nach Aglaia, und ich blinzelte etwas verwirrt. “Ach, du möchtest sie heute besuchen? Sie ist noch im Wochenbett und empfängt deshalb niemanden.“ Eigentlich war ich mir sicher, ihm das schon gesagt zu haben. Und da Aglaia das Wochenbett in ihrem Privatzimmer auslebte, war ich mir auch sehr sicher, dass sie da keine Kunden empfangen würde. Der hintere Teil des Hauses war für die strengstens Tabu. “Aber ich kann sie natürlich dennoch fragen gehen. Du solltest dir nur keine große Hoffnung machen.“ |