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Cubiculum MSM | Die Stunde der Wahrheit! - Druckversion

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RE: Cubiculum MSM | Die Stunde der Wahrheit! - Accia Prisca - 09-15-2023

Der Medicus verabschiedete sich doch sehr rasch, was Prisca etwas überraschte. Sie hatte gedacht, dass er noch zahlreiche Anordnungen hinterlassen würde oder noch lange mit ihrem Mann reden würde, aber nein. Er verabschiedete sich und ging dann auch sehr zügig, mit der Ankündigung, in zwei Tagen zu einer Kontrolle zurückzukommen.
Prisca sah ihm kurz nach und überlegte, wie sie jetzt weiter vorgehen sollte. So allein mit ihrem Mann fühlte sie sich etwas überfordert. Aber wenigstens waren die Sklaven noch da. Zumindest solange, bis ihr Mann sie alle vollkommen überraschte und zu einem Fest aufrief. Aratas und Midas stürmten fast schon raus, um es allen mitzuteilen und vorzubereiten, und auf einmal war Prisca wirklich mit ihrem Mann allein und fühlte das auch überdeutlich. Und es machte sie mehr als nur ein bisschen nervös.
Auch wenn Merula sehr nett gerade war. Geradezu ausgelassen für seine Verhältnisse. Sonst war er immer so ernst und streng, aber gerade wirkte er schon beinahe fröhlich. Prisca nahm sich zusammen und lächelte einmal kurz. “Das ist wirklich eine sehr schöne Idee. Das Fest wird sicherlich allen sehr gut tun. Vielleicht kommt ja sogar deine Mutter dazu, wenn es ihr Gesundheitszustand erlaubt.“ Naevia Callida laborierte noch immer an dieser wirklich langwierigen Erkältung und der damit einhergehenden Erschöpfung. Vielleicht hätten sie den Medicus eher zu ihr schicken sollen, auch wenn sie das bislang abgelehnt hatte.
“Aber ich sollte Midas und Aratas vielleicht noch einmal zurückrufen. Du willst sicherlich baden, und das Zimmer sollte ordentlich gelüftet und sauber gemacht werden, wo der Apparat jetzt weg ist.“ Prisca wollte ja nicht sagen, dass ihr Mann müffelte. Die Sklaven hatten sich schon um ihn gekümmert und ihn auch jeden Tag in seinem Bett so gut es ging, gewaschen. Aber… nunja, er müffelte. Nach den langen Wochen, ohne auch nur für die Notdurft aufzustehen, duftete wohl kein Mensch nach Blumen. Prisca konnte sich nicht vorstellen, dass ihm selbst das angenehm wäre.
Außerdem war das eine prima Gelegenheit, sich zurückzuziehen und diese intime Zweisamkeit zu unterbrechen.


RE: Cubiculum MSM | Die Stunde der Wahrheit! - Marcus Sabinius Merula - 09-17-2023

Dieser Tag sollte wirklich ein Freudentag werden und alle sollten auch daran teilhaben können. Es freute mich daher besonders, dass Prisca meine Idee guthieß  und dabei lächelte. Ich hatte ihr Lächeln bisher nur selten sehen können. Meistens hatte es keinen Grund zum Lächeln gegeben. Aber das sollte sich nun ändern. Ja, vielleicht ging es auch Mutter inzwischen etwas besser, damit auch sie an unserem Fest teilnehmen konnte. Vorsichtig machte ich ein paar Schritte auf sie zu und näherte mich ihr. „Oh, mein Liebes!“ Ich sehnte mich so nach ihr. Da wir nun endlich unter uns waren, wollte ich sie küssen. Natürlich bedachte ich nicht, dass von mir ein gewisses Odeur ausging, welches ihre Nase beleidigen würde. Aber ja, sie hatte Recht. Zuerst sollte ich ein Bad  nehmen. Auch das war mir die vergangenen Wochen verwehrt gewesen. Ebenso bedurfte mein Cubiculum einer intensiven Reinigung. Ich räusperte mich, als ich mich wieder zurückzog. "Gewiss, ja, du hast Recht! Ruf Midas zurück! Ich sollte zuerst ein Bad nehmen. Und Dana soll sich um mein Cubiculum kümmern! Frauen haben eben doch eine feinere Nase als Männer," meinte ich grinsend. Ich würde mich also noch etwas länger in Geduld üben müssen. Dafür würde die Nacht umso leidenschaftlicher werden. So war es zumindest in meiner Vorstellung.

Midas eilte zurück, als er gerufen wurde. Er bereitete für mich ein Bad, damit ich mir den Geruch und den Schmutz der letzten Wochen abwaschen konnte. Endlich hatte das wahre Leben wieder begonnen! Ich fühlte mich stark und war voller Tatendrang. Doch natürlich würde ich den Anweisungen des Medicus Folge leisten. Denn wie schnell konnte durch Nachlässigkeit alles wieder zunichtewerden!


RE: Cubiculum MSM | Die Stunde der Wahrheit! - Accia Prisca - 09-18-2023

Als mit einem Mal Merula wieder aufstand und zu ihr gehen wollte, wäre Prisca beinahe zurück gewichen. Allerdings stand sie ja schon an der Wand und konnte nirgends hin zurück. Trotzdem erschreckte sie sich etwas und versuchte, es zu überspielen, denn sie hatte nicht damit gerechnet, dass er zu ihr kommen würde. Das war neu und ungewohnt und irgendwie auch beängstigend.
Sie freute sich für Merula, dass er wieder laufen konnte, aber was das bedeutete, wurde ihr wohl erst in diesem Moment klar. Er konnte nun zu ihr kommen, wann und wie er wollte. Er brauchte dazu keine Hilfe mehr, keine lange Vorbereitung oder ihre Mitwirkung. Das Fragen und Bitten, das bislang zwischen ihnen deshalb geherrscht hatte, würde wegfallen. Und diese Erkenntnis machte Prisca jetzt gerade Angst. Auch wenn sie sich wirklich sehr bemühte, nichts davon nach außen dringen zu lassen.

Sie war froh, dass er ihren Einwand mit dem Bad rechtzeitig verstanden hatte und sich zurückzog, ehe er bei ihr war. Sie wusste nicht, wie sie sonst hätte reagieren sollen. Merula hatte so ausgesehen, als hätte er sie küssen wollen. Oder noch mehr. Vielleicht bildete sich Prisca das aber auch ein.
“Gut, ich sage dann allen bescheid“ meinte sie und hoffte, ruhig und vielleicht sogar fröhlich zu wirken, und nicht zu hastig den Raum zu verlassen. Trotzdem fühlte sie sich irgendwie wackelig, kaum dass sie außer Sicht war.

Sie fand Midas und auch Dana recht schnell und überbrachte ihnen die Anweisungen und zog sich dann selbst noch ein wenig in den Garten zurück, um ihre Nerven wieder gänzlich zu beruhigen. Auch wenn es gerade wieder einmal etwas nieselte, brauchte sie jetzt frische Luft, ehe sie sich würde für das Fest umziehen müssen.