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Eichenhain östlich von Cheddar - Druckversion

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RE: Eichenhain östlich von Cheddar - Furiana Deirdre - 08-07-2023

Ich ließ mich auf den Rücken rollen und genoss die etwas forsche, schnelle Nummer, während die ersten Sonnenstrahlen auf uns herab schienen. In der Ferne hörte man schon den einen oder anderen Gockel den Morgen begrüßen und Geschäftigkeit würde bald im Dorf ausbrechen. Wenn ich mich noch waschen wollte, musste ich wirklich los. "Ich sehe du bist überzeugt von dir als Liebhaber" erwiderte ich gut gelaunt auf die Aussage hin, dass ich ihn noch bitten würde mich zu Vollmonden zu besuchen. 

"Der Drache wird bestimmt wachsen und gedeihen. Ich gebe schon darauf acht" flüsterte ich noch zärtlich und genoss den langen Kuss, ehe ich mich erhob und wieder anzog. "Falls du dich auch waschen willst, folge mir." Hinter dem Eichenwäldchen war ein kleines Becken, kaum größer als eine Quelle, wo man sich problemlos fix waschen konnte und das Wasser dort war immer warm, da es nur sehr seicht war. In manchen heißen Sommern trocknete das seichte Becken sogar ganz aus an manchen Stellen.


RE: Eichenhain östlich von Cheddar - Louarn - 08-13-2023

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Lughnasadh

Ich war Niamh an den Rand des Waldes gefolgt. Hier war es wesentlich ruhiger als in Cheddar, wo heute Lughnasadh gefeiert wurde. Auch von hier konnte man das Reden und Lachen und die Rufe hören, die vor allen Dingen von dem Feld herstammten, auf dem Iomaint gespielt wurde. Aber alles war gedämpft und ruhiger, und hier draußen waren wir allein. Ich sah mich kurz um, ob wirklich nicht doch irgendwo ein Pärchen zwischen den Büschen gerade ihre Handfeste feierte, aber nein, wir waren wirklich allein.

Niamh hatte sich auf einen Findling gesetzt, der hier herumlag wie von einem Riesen hingeworfen. Ihr kariertes Kleid fiel sanft um ihre Gesalt und ihr rotes Haar leuchtete in der Sonne. Verdammt, sie war so hübsch, und die Worte, die sie gesagt hatte, brannten immer noch tief in mir wie ein Feuer, das ich nicht eindämmen konnte. Aber ich sollte. Ich musste. Sobald sie wusste, was ich ihr sagen musste, würde sie verstehen, und all die schönen Worte würden zu bitterer Galle werden, die nur Schmerzen würde. Ich würde ihr noch ein letztes Mal weh tun müssen. Und ich hasste den Gedanken auf jedem Schritt hier her mehr.
Als sie saß und zu mir schaute, wusste ich im ersten Moment gar nicht, wie ich anfangen sollte. Ich fuhr mir mit den Händen einmal über mein Gesicht und die langen, roten Haare und atmete tief durch.
“Es gibt Dinge, die du nicht weißt, Niamh, und… Ich fang einfach ganz am Anfang an. Hör einfach zu, in Ordnung?“
Ich lief ein paar Schritte, weil es in Bewegung leichter zu sein schien und cih sie so nicht immer ansehen musste und mich ihr treuherziger Blick nicht von dem ablenkte, was ich tun musste. Ich atmete noch einmal tief durch und fing dann an.
“Meine Mutter Gwyneth war die jüngste Tochter von Gahareet, dem König der Silurer, und seiner Frau Gwendolen, einer Tochter von Huawar von den Ordovicern. Ihre drei älteren Schwestern waren alle schon an verschieden Fürsten und hohe Gefolgsleute verheiratet worden, aber sie… Es gab niemand geeigneten. Also beschlossen ihre Eltern, sie nach Mona zu schicken, in der Hoffnung, dass sie sich in einen jungen Druiden verlieben würde und bis es so weit war, die Kunst einer Priesterin lernen würde. Sie war zehn, als sie nach Mona kam. In dem Jahr, in dem die Römer nach Mona kamen, wurde sie im Sommer vierzehn.“
Ich musste nicht erzählen, was auf Mona geschehen war, als die Römer gekommen waren. Sie hatten die Hälfte der Männer und Frauen bei der Eroberung abgeschlachtet. Die übrigen Mädchen, die sie erwischen konnten, wurden vergewaltigt, teilweise verschleppt oder verkauft. Wir alle wussten das. Hätte Boudicca nicht ihren Aufstand genau dann angefangen, das Schlachten und Vergewaltigen wäre ewig weitergegangen.
“Viele der geschändeten Mädchen töteten sich danach gleich selbst. Diejenigen, die lebten, blieben oft Priesterin. Aber einige wurden auch schwanger. Die, die Mädchen geboren hatten, töteten sich nach der Geburt mitsamt dem Kind, weil die Druiden es so entschieden hatten. Aber diejenigen, die Jungen geboren hatten, sollten sie aufziehen, bis die Jungen sieben waren, und sich erst dann töten und ihre Söhne den Druiden übergeben.“ Diesen Teil der Geschichte wussten wenige. Es gab hin und wieder Gerüchte, aber offiziell waren alle Kinder, die die Römer gezeugt hatten, mitsamt ihren Müttern gestorben.

Ich machte eine etwas längere Pause, weil es mir schwer fiel, weiter zu sprechen. Aber ich musste. Niamh sollte alles wissen. “Meine Mutter starb schon, als ich ungefähr fünf war. Ich... ich erinnere mich kaum an sie. Deshalb kam ich zuerst zu Cathbad. Die anderen kamen dann später dazu. Er unterrichtete uns. Ließ uns schwören, unsere Mütter zu rächen. Die Römer aus diesem Land zu vertreiben und ihre Seelen an der Wiedergeburt zu hindert. Er ließ uns schwören, notfalls dafür zu sterben. Und wir lernten zu kämpfen, zu spionieren, zu… zu töten.“
Ich seufzte leicht und fuhr mir noch einmal durchs Haar. “Er hat versucht, meine roten Haare schwarz zu färben, damit ich mich als Römer ausgeben konnte. Aber sie fielen nur aus und kamen rot wieder. Die meiste Zeit bin ich für ihn nur ein riesiger Fehlschlag. Aber trotzdem gilt mein Schwur. Und dafür muss ich Dinge tun, die gefährlich sind. Verstehst du, Niamh? Eines Tages werden sie mich fangen, und dann werden sie mich foltern und hinrichten für das, was ich bin. Ich habe schon Männer unter der Folter zerbrechen sehen. Ich hoffe nur, dass ich die Gelegenheit habe, mir dann selbst das Leben zu nehmen, bevor… bevor ich jemanden verrate. Aber wenn sie wissen, wer alles zu meiner Familie gehört...“
Ich wollte es nicht aussprechen. Aber es sollte Niamh auch so klar sein. Der Grund, warum ich nicht mit ihr so zusammen sein konnte, wie sie das wollte, hatte nichts damit zu tun, dass ich das nicht wollte. Aber wie könnte ich ihr das antun? Wie könnte ich sie so in Gefahr bringen?

“Jetzt weißt du es“, schloss ich also und wartete nur darauf, dass sie mich wieder verlassen würde. Wie könnte ich auch nur auf irgend etwas anderes hoffen?


RE: Eichenhain östlich von Cheddar - Furiana Nivis - 08-14-2023

Niamh sah gespannt zu Louarn auf. Seiner Ankündigung nach zu urteilen war es etwas Wichtiges und Ernstes. Etwas, was ihr womöglich ganz und gar nicht gefiel. Vielleicht war er bereits schon verheiratet und hatte ein Haus voller Kinder. Dieser Gedanke war ihr als erstes gekommen. Doch nein, das konnte sie sich nicht vorstellen. Es musste etwas anderes sein, was ihm gerade so schwer fiel, darüber zu sprechen. 
Er atmete mehrmals tief durch und fuhr sich mit seinen Händen über sein Gesicht. Dann begann er endlich. Er wollte über Dinge sprechen, die sie nicht wusste. Sie nickte und hörte ihm ganz ruhig zu, als er von seiner Mutter zu sprechen begann. Während er redete schien er ständig in Bewegung bleiben zu müssen. Vielleicht machte ihm es leichter, über diese schwierigen Dinge zu sprechen. Offenbar war seine Mutter von hoher Geburt gewesen und weil es für sie keinen Ehemann gab, hatten ihre Eltern sie nach Mona geschickt. Das erinnerte sie ein wenig an die Geschichte, die Ceridwen ihr über sich selbst erzählt hatte. Spätestens jetzt hatte sie eine kleine Vorahnung, worum es in seiner Geschichte ging. Das große Massaker von Mona! Selbst in ihrer Heimat sprachen die Leute, auch noch so viele Jahre danach, davon. Louarns Mutter war gerade einmal vierzehn Jahre alt gewesen, als die Römer gekommen waren und sie geschändet hatten. Als er weiter sprach, was danach mit den Priesterinnen und ihren Kindern geschehen war, konnte er nicht weiter sprechen, weil es ihm so schrecklich schwer fiel. Auch Niamh fehlten in diesem Moment einfach die Worte.

 Mit unveränderter Miene wurden ihr nun einige Dinge klar. Seine Mutter war eine derjenigen, die schwanger geworden waren. Das bedeutete, Louarns Erzeuger war Römer gewesen. Wirklich nichts, worauf man stolz sein konnte! Aber war das schon alles gewesen? Nein, nach einer längeren Pause, in der sie nur schweigend da gesessen hatte und ihre Augen auf ihn gerichtet hielt, sprach er weiter über das, was nach dem Tod seiner Mutter geschehen war. Louarn war bei einem Druiden aufgewachsen, der überlebt hatte und begonnen hatte, ihn in die Geheimnisse ihres unendlichen Wissens einzuführen. Fünfundzwanzig Jahre dauerte für gewöhnlich die Ausbildung eines Druiden. Louarn hatte also gerade einmal die Hälfte dessen hinter sich. Vor allen Dingen aber lernte er, die Römer zu hassen und er legte einen Schwur ab, seine Mutter zu rächen. Um das vollbringen zu können, hatte er gelernt, was es hieß, ein Krieger zu sein.
Als er davon sprach, wie sein Lehrer versucht hatte, sein Haar schwarz zu färben, zuckte kurz ein feines Lächeln über ihre Lippen. Auch wenn er nicht die Erwartungen seines Lehrers erfüllte, so hatte er dennoch einen Schwur geleistet, wofür er gefährliche Dinge tun müsse. Auch sein eigenes Schicksal schien er bereits zu kennen, denn er machte sich keine Hoffnungen, dass er für alle Zeit unerkannt bleiben würde. Die Römer würden ihn dann foltern, um weitere Namen aus ihm herauszupressen, bevor sie ihn hinrichten würden.
Als Louarn geendet hatte, blieb Niamh immer noch schweigend sitzen. Erst viele Herzschläge später begann sie zu sprechen.

"Meine Mutter hat meinen Vater geliebt, obwohl ihre Ehe von ihren Eltern arrangiert worden war. Mein Vater war ein treuer Gefolgsmann des Königs. Seine Treue war so groß, dass er sogar für ihn sein Leben gegeben hat, obwohl er wusste, dass dies bedeutete, dass seine geliebte Frau, seine Kinder und all seine Männer und Diener sterben würden. Meine Mutter wusste, was sie erwarten würde, denn Machtkämpfe gab und gibt es zu allen Zeiten. Dennoch gab es für meine Mutter keine andere Option, als meinem Vater in den Tod zu folgen. Selbst dann nicht, als sie noch hätte fliehen können. Ich will auch nicht mehr fliehen, Louarn! Ich will vor nichts mehr weglaufen. Du bist ein Krieger und irgendwann auch ein Druide. Du hast einen Schwur geleistet, genauso wie mein Vater seinem König die Treue geschworen hat. Doch all das kann mich nicht daran hindern, an deiner Seite bleiben zu wollen." 

Sie stand und ging auf ihn zu, um ihn dann in ihre Arme zu schließen. "Ich liebe dich, Louarn! Komme, was wolle und ich werde bei dir bleiben, solange die Götter es wollen. Ich werde deine Kinder gebären und groß ziehen, damit sie so mutig und stark werden, wie ihr Vater." sagte sie voller Überzeugung, als wäre das schon immer ihre Bestimmung gewesen.


RE: Eichenhain östlich von Cheddar - Louarn - 08-14-2023

Erstmal sagte sie gar nichts. Eine ziemliche Weile nicht. Ich war stehen geblieben und hatte einfach die Augen geschlossen. Wahrscheinlich dachte sie jetzt über all die dinge nach, die ich ihr gesagt hatte. All die Male, wo ich sie angelogen oder zumindest nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte. Rechnete nach, was ich wann getan hatte, und wann sie hätte gehen sollen. Ich war mir nicht einmal sicher, dass sie noch da war oder ob sie sich nicht heimlich, still und leise davongeschlichen hatte, während ich einfach nur dastand und absolut nichts tat.

Als ihre Stimme dann auf einmal wieder ertönte, zuckte ich ein klein wenig zusammen. Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass sie noch da wäre, und erst recht nicht, dass sie mit mir jetzt über ihre Familie reden würde. Ich verstand auch nicht, warum sie das tat. Weil ich über meine Mutter geredet hatte, vielleicht? Oder um mir nochmal klar zu machen, dass sie edles Blut in sich hatte? Blut, das so viel reiner und bedeutungsvoller war als meines. Blut einer Fürstin. Ganz sicher. Jeder König oder Fürst, der sie ablehnen würde, wäre ein verdammter Idiot.
Doch dann redete sie von ihrer Mutter, wie diese gestorben war, wie sie gewusst hatte, dass sie sterben würde, und mein dummes, kleines Herz begann zu hoffen, obwohl es das nicht sollte. Aber es war leicht, zu sagen, was das richtige war, was man tun sollte oder wie man sich verhalten würde. Wenn der Moment dann da war, tat das Herz, was es wollte, und nur selten hatte man Einfluss darauf. Ich hatte ganz sicher keinen, als sie auf einmal vor mir stand, ich den feinen Blumengeruch ihres Haares in der Nase hatte und sie ihre dünnen Arme um mich schlang, um mir zu sagen, dass sie mich liebte und sie immer noch Kinder von mir wollte.

Ein Laut, der in meinen Ohren wie ein hohes Wimmern klang, kam mir über die Lippen. Meine Hände legten sich ganz von allein auf ihre Schultern, ganz sanft, als würde sie zerbrechen. Aber die Augen öffnen konnte ich nicht. Irgendwie hatte ich Angst, dass sie wie ein Traumbild dann verschwinden würde, denn ganz sicher musste das hier ein Traum sein.
“Aber wie… wie konnte dein Vater das tun? Wie konnte er die Dinge tun, die er tun musste, wenn er gewusst hat, dass die Menschen, die er liebt, dann darunter leiden?“ Denn genau das war es, wovor ich mehr Angst hatte als vor allem anderen. Selbst Folter und Tod machten mir nicht halb so viel Angst wie der Gedanke, dass ich wirklich Kinder haben könnte, die meinetwegen gefoltert werden würden. Dass das meine Schuld wäre.
Meine Hände zuckten leicht, kneteten sachte die weiche Gestalt unter ihnen. Ich sollte sie gehen lassen. Aber ich konnte es nicht. Sie wusste jetzt, wer und was ich war, und sie wollte mich immer noch. Ich merkte, wie ich den Kopf zu ihr senkte, wie meine Nase ihren Haaransatz berührte und meine Lippen leicht ihre Stirn küssten. “Ich habe Angst, Niamh. Ich will dir nicht weh tun“, flüsterte ich, und dann küsste ich sie. Weil ich gar nicht anders konnte. Weil es das war, was ich ganz tief in meiner Seele wollte. Was ich schon so lange wollte, dass ich gar nicht mehr wusste, wann der Gedanke das erste Mal da gewesen war. Von dem ich nicht zu hoffen oder zu träumen gewagt hatte. Aber jetzt war sie hier, in meinen Armen, und ich küsste sie und konnte gar nicht mehr damit aufhören.


RE: Eichenhain östlich von Cheddar - Furiana Nivis - 08-14-2023

Es war rührend, als ihm dieser seltsame Laut über die Lippen kam, der wie das Wimmern eines Kindes klang und er dann ganz sanft seine Hände auf ihre Schultern legte. Seine Augen aber hielt er noch geschlossen, als galubte er sie würde verschwunden sein, wenn er sie öffnete. 
Er konnte nicht verstehen, warum Niamhs Vater so gehandelt hatte und damit seine Familie und allen, die ihm verpflichtet gewesen waren, dem Tod geweiht hatte.
"Er war loyal seinem König gegenüber und er lebte stets nach seinen Prinzipien.  Meine Mutter wusste das. Es war ihre Entscheidung, bis zum Schluss bei ihm zu bleiben. Sie tat es aus Liebe zu ihm.,“ antwortete sie ihm.

Niamh schmiegte sich an ihn, als seine Hände sie sanft kneteten. Bei ihm würde sie sich immer sicher fühlen. Nur hier bei ihm wollte sie bleiben. Er senkte seinen Kopf zu ihr hinab und küsste ihre Stirn. 
Er flüsterte ihr etwas zu, doch sie schüttelte nur sanft ihren Kopf. "Nein, du musst keine Angst haben. Du tust mir nur weh, wenn du mich fort schickst," flüsterte sie ihm zu. Dann küsste er sie und hielt sie lange in seinen Armen, als wolle er sie nie wieder los lassen.

"Komm!" sagte sie leise und zog ihn mit sich auf den Waldboden. "Ich habe mich so sehr nach dir gesehnt!" Ihre Finger öffneten die Fibeln ihres Kleides und wanderten dann hinunter zu dem gewebten Gürtelband, das ihr Kleid zusammenhielt.
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RE: Eichenhain östlich von Cheddar - Louarn - 08-14-2023

Warum nur hatte sie keine Angst? Ich verstand es nicht. Wirklich nicht. Nach allem, was ich über das Leben und die Frauen so wusste, hätte sie schreiend wegrennen müssen, mich verfluchend und damit drohend, mich zu verraten. Aber sie war hier, in meinen Armen, und versicherte mir immer wieder, dass es ihre Entscheidung war, bei mir zu sein, und dass ich nichts sagen oder tun könnte, um sie davon abzubringen. Sie wusste wahrscheinlich gar nicht, was sie damit bei mir anrichtete. Es war ein so süßer Schmerz, der mich bin in die Zehenspitzen erfasste, aber – so verrückt das auch klingen mochte – es heilte Dinge, von denen ich nicht wusste, dass sie in mir zerbrochen waren. So ein wenig, wie wenn ein Schmied auf einem zerbrochenen Schwert rumhämmerte, um es wieder zusammenzuschmieden.  Oder vielleicht war ich auch nur noch kaputter, als ich gedacht hatte, war auch möglich.
Sie zog mich mit sich, und jetzt musste ich die Augen öffnen. Aber sie war da. Sie war wirklich hier bei mir und zog mich mit sich ins Gras zwischen den dicken Eichenwurzeln. Sie öffnete ihr Kleid. Nach all dem, was ihr passiert war, nach all dem, was andere Männer ihr angetan hatten, wollte sie mich jetzt hier an diesem Ort unter den heiligen Eichen unter Lughs Blick an seinem Festtag.

Ich fühlte mich, als wäre das hier mein erstes Mal. Irgendwie war es das auch. Ich hatte ihr alles gesagt, die ganze Wahrheit, und sie küsste mich und wollte mich und zog sich langsam aus. Und genau wie beim aller ersten Mal hatte ich auf einmal Angst, alles falsch zu machen nicht zu wissen, was ich tun sollte. Ich hielt ihre Finger einen Moment mit meinen Auf, und wahrscheinlich fühlte sie, wie sie leicht zitterten. Ich schluckte, ehe ich ihr in die Augen sah. “Ich hatte kein anderes Mädchen, seit ich dich getroffen habe.“ Irgendwie wollte ich, dass sie das wusste. Dass sie wusste, dass sie mir viel bedeutete. Vielleicht sogar mehr, als ich jetzt gerade zu realisieren bereit war. Sicher nicht von Anfang an, das wäre gelogen. Aber irgendwo auf dem Weg von damals nach heute hatte es angefangen, so sehr ich mich auch dagegen gewehrt hatte und versucht hatte, es zu vermeiden.
“Ich will es richtig machen. Aber… heute noch keine Kinder. Bitte.“ Ich suchte ihren Blick, und ich wusste, dass sie gerade mehr von mir sehen konnte, als ich gewöhnlich zeigte. Meine Angst, meine Befürchtungen, die Unsicherheit, all die Dinge, die ich sonst sehr tief verborgen hielt. Ich wollte sie, und ich wollte sie glücklich machen. Aber ich hoffte, sie liebte mich genug, um es zumindest nicht herauszufordern, gleich Kinder zu bekommen. Heute war schon so viel passiert, was ich nie erwartet hätte und worauf ich nie zu hoffen gewagt hätte. Ich wollte es wenigstens ein bisschen erforschen, was das war und wie es war, ehe das nächste Unbekannte sich einstellte.


RE: Eichenhain östlich von Cheddar - Furiana Nivis - 09-01-2023

Niamh war davon überzeugt, dass es richtig war, was sie tat. Nur zu gut wusste sie noch, wie es sich angefühlt hatte, als sie mit Cinead aus Iscalis fortgeritten war, ohne sich bei Louarn zu verabschieden und wie elend sie sich die ersten Tage unter Ceridwens Obhut gefühlt hatte. Denn sie hatte genau gewusst, dass sie die falsche Entscheidung getroffen hatte, ihn ziehen zu lassen, als Cinead sie nach Cheddar gebracht hatte. Dass sie beide nun hier waren, war wie eine zweite Chance, die man wahrlich nicht alle Tage geboten bekam! Diesmal wollte nichts mehr falsch machen! 

Dass es ihm ähnlich ergehen musste, spürte sie bei seiner Berührung. Sie nahm ein leichtes Zittern wahr, als sei dies das erste Mal, dass er und sie zusammen waren. Die Anspannung vor dem Unbekannten, die auch sie damals ergriffen hatte, als sie sich ihm zum ersten Mal hingegeben hatte. Diesmal aber würde nichts mehr zwischen ihnen stehen. Keine Geheimnisse mehr und auch sonst niemand, der einen Anspruch auf sie erheben konnte. Also war diese Vereinigung doch etwas ganz besonderes!

Als er ihr gestand, er habe kein anderes Mädchen gehabt, seitdem sie ihm begegnet war, machte sie das richtig glücklich und sie küsste ihn. Denn auch wenn er anfangs etwas anderes behauptet hatte, bedeutete sie ihn etwas. Das war, nach allem was ihr widerfahren war, seit sich ihr Leben so kolossal geändert hatte, doch sehr tröstlich. Gerne hätte sie das Gleiche von sich behaupten wollen. Doch da war diese Sache mit Beltane, als sie und Dunduvan... Noch immer ärgerte sie sich darüber, dass sie Ciaran und seinen Mittelchen auf den Leim gegangen war. "Ich wünschte, ich könnte rückgängig machen, was an Beltane geschehen ist. Es tut mir so leid! Aber ich war nicht Herrin über mich selbst gewesen!" versicherte sie ihm. "Aber bitte glaube mir, ich will nur noch dich!" 
Er schaute sie sie auf eine Weise an, wie sie ihn bisher nur selten wahrgenommen hatte. Scheinbar gab er ihr gerade die Gelegenheit, auf sein innerstes Selbst zu blicken. Da war er nicht der starke Krieger, den nichts schrecken konnte. Sie sah einen Mensch, der Angst hatte und unsicher war, wenn er an die Zukunft dachte. Denn er hatte schon früh in seinem Leben Entbehrungen hinnehmen müssen, die ihn zu dem gemacht hatten, was er nun war. Sie konnte es verstehen, wenn er noch nicht sofort Kinder haben wollte. Denn Kinder zu haben, bedeutete Verantwortung zu übernehmen. Das musste wohl überlegt sein uns sollte nicht einfach überstürzt und kopflos aus einer Laune heraus geschehen.
"Gut, heute noch nicht. Aber irgendwann schon!" antwortete sie ihm lächend und zog ihn noch näher zu sich her. Dann öffnete sie sich, um ihn zu empfangen. Das hatte sie sich so sehr gewünscht.


RE: Eichenhain östlich von Cheddar - Louarn - 09-01-2023

“Sh-shhhh“, versuchte ich sie sanft zu stoppen, als sie sich für Beltane entschuldigte. Ja, dieser Anblick war nicht aus meinem Gedächtnis zu löschen, ja, es hatte weh getan und ja, ich war mir nicht sicher, ob ich es vergessen würde können. Aber ich hatte es wenigstens verziehen, glaubte ich zumindest. Gerade fühlte ich mich vor allen Dingen unsicher und durcheinander.
Sie zog mich enger an sich und sagte, dass sie heute auf Kinder verzichten wollte. Nicht für immer, aber für heute. Ich war mir nicht sicher, ob ich jemals bereit dafür sein würde, welche zu haben, welche zu wollen, aber vielleicht genügte das hier uns beiden für den Moment. Zumindest hatte ich zum ersten Mal seit langem die Hoffnung, dass es genügen könnte. Und das war weit mehr, als ich zu träumen gewagt hätte.

Und mehr, als meine Selbstbeherrschung noch hielt. Es dauerte nicht lange, und meine Kleidung lag auf der Wiese neben ihrer. Ich küsste sie, immer wieder. Ich wollte jeden anderen Mann mit jeder Berührung wegküssen. Nicht nur Dunduvan, sondern vor allen Dingen die anderen, die schrecklichen, an die ich nicht denken wollte und von denen ich wollte, dass sie sie auch vergessen würde. Ich war sanft und liebevoll und ließ mir viel mehr Zeit, als mein Körper es verlangte. Und verdammt, er verlangte sehr stark nach ihr.
Aber erst stellte ich mit meinen Händen, Lippen und Zunge sicher, dass sie das hier wirklich erfüllte. Und es war verrückt, wie anders es war, hier unter Lughs Sonne, auf einer blühenden Wiese unter heiligen Eichen, anstatt in einem dunklen Stall oder auf dem harten Boden in einer frostigen Höhle. Es war wirklich ein erstes Mal, irgendwie, als ich mich schließlich über sie beugte und wir uns vereinten. Ich flüsterte ihren Namen und küsste sie immer wieder, während mein Körper immer heftiger und stärker nach Erfüllung verlangte. Ich würde gerne behaupten, dass das hier mein bestes Mal gewesen wäre, aber ich hatte wirklich lange kein Mädchen mehr gehabt und musste mich für meinen Geschmack viel zu schnell aus ihr zurückziehen, um meinen Samen auf ihrem Bauch zu verteilen. Aber ich schwor mir selbst, dass es nach einer kurzen Pause besser sein würde.
Und das war es dann auch. Dazwischen küsste ich sie, streichelte sie, vergrub meine Hände in ihrem Haar und ließ sie mit ihren Körper alles an mir erkunden, was sie wollte. Es war auch das erste Mal, dass sie mich so sah. Die Tattoos. Die Narben. Alte, die sie kannte, neuere, die ich wegen ihr trug, und noch neuere, die sie noch nicht kannte. Als ich wieder bereit war, wurden meine Berührungen fordernder und leidenschaftlicher, bis auch sie wieder bereit war. Und dieses Mal war es dann wirklich wie mein bestes Mal. Ich vögelte sie nicht einfach nur, ich… verdammt, ich machte leidenschaftliche Liebe mit ihr. Und es war gut und schön, wie ich es mir erhofft hatte und wie sie es hoffentlich auch wollte. Ich bemühte mich, herauszufinden, was sie mochte, was sie brauchte, um ihr dann genau das auch zu geben.  Und ich war mir sicher, dass ich noch sehr viel lernen würde, und dass das hier nicht unser letztes Mal gewesen wäre.

Irgendwann lag ich im Gras dann neben ihr, unsere Körper verschwitzt und glänzend und klebrig, und schaute mit ihr in den blauen Himmel über uns und das Lichtspiel der Sonne in den Blättern der Bäume.
“Ich hab kein Haus“, sprach ich das aus, was ich dachte. “Eigentlich hab ich sogar gar nichts, außer meinem Pferd und meinen Waffen. Und ich weiß auch nicht, ob ich je mehr besitzen werde. Vermutlich nicht.“ Ich sah zu ihr herüber und strich ihr eine verschwitzte Strähne aus der Stirn. “Ich wünschte mir wirklich, dass ich dir etwas besseres bieten könnte. Ich hab mir überlegt, ob die Leute in Cheddar, also, ob sie helfen würden, dir eine Hütte zu bauen? Damit du ein eigenes Haus hast? Ich… ich könnte dann vorbeikommen. Und über Nacht bleiben, wenn… wenn du das willst.“ Ich hatte keine Ahnung, ob das möglich wäre. Und es wäre wahrscheinlich auch gefährlich. Und dämlich. Cheddar war nicht sicher. Ich wusste das. Und eine allein lebende Frau war auch nicht sicher. Aber ich durfte nicht so richtig bei ihr wohnen, um sie nicht in Gefahr zu bringen. Vor allen Dingen Dunduvan sollte hiervon nichts wissen. Er war bei Niamhs Befreiung schon so seltsam gewesen. Er würde es nicht gutheißen, wenn ich nun wirklich mit ihr zusammen war. Aber vor allen Dingen sollten die Römer nichts wissen.
Aber ich kannte mich selbst auch gut genug, um mir einzugestehen, dass ich wahrscheinlich fast jede Nacht dennoch bei ihr sein würde, wenn sie ein eigenes Haus hätte. Ich wollte nie mehr so lange von ihr getrennt sein.


RE: Eichenhain östlich von Cheddar - Furiana Nivis - 09-03-2023

Sie war so froh, dass er ihr scheinbar verziehen hatte, was an Beltane passiert war und dass er darüber hinwegsehen konnte. Das war sicher nicht einfach für ihn, denn scheinbar hatte sie ihm schon länger viel mehr bedeutet, als er zugeben wollte. Wenn sie jetzt so darüber nachdachte, war sie ihm doch sehr abweisend gegenüber gewesen, als sie gemeinsam in Brigids heiligen Hain gewesen waren. Selbst dann, als er ihre Gegenwart gesucht hatte. Doch nun waren sämtliche Missverständnisse zwischen ihnen ausgeräumt, hoffte sie.

Endlich entledigte er sich seiner Kleidung und begann sie dann ganz liebevoll zu küssen. Er wollte vorsichtig und rücksichtsvoll sein, weil er ja wusste, was Erwans Männer mit ihr angestellt hatten. Dafür war sie ihm dankbar. Denn auch an Niamh war diese schlimme Nacht nicht spurlos vorüber gegangen. Ebenso wenig das Wissen, dass ihre Peiniger nun tot waren und ihr niemand mehr etwas Schlimmes zufügen konnte. Auch wenn sie sich nichts anmerken ließ, gab es immer wieder Nächte, in denen sie schreiend und schweißgebadet aufwachte und dann jemand bei ihr sein musste, der sie beruhigte, damit sie wieder zurück in einen ruhigen Schlaf fand.

Louarn stellte seine Bedürfnisse zunächst hinten an und bescherte ihr  ein wunderbares Lustgefühl, welches sie heftig stöhnen ließ. Aber sie war glücklich, ihn so spüren zu können. Im Gegensatz ihren beiden vorherigen Vereinigungen, konnte sie ihn nicht nur fühlen, sondern nun auch sehen. Nun sah sie auch endlich die Stellen seines Körpers, die ihr bislang verborgen geblieben waren. Mit Freuden empfing sie ihn, als er sich wieder mit ihr vereinigte und sich nun auch das nahm, was er so nötig brauchte. Als er sich dann aus ihr zurückzog, war sie einen Moment mit Sehnsucht erfüllt. Doch sie tröstete sich damit, dass er sicher bald bereit dazu war, seinen Samen in sie zu pflanzen, damit ein Kind in ihr heranwachsen konnte.

Niamh begann ihn nun zu erkunden. Dabei nutzte sie nicht nur ihre Augen und Finger, sondern auch ihre Zunge. Sie schmeckte seine Haut, die leicht salzig schmeckte und sie zeichnete mit ihren Fingern seine Tätowierungen und Narben nach. Das alles war er und sie begriff, dass es noch viel mehr zu ergründen gab. Noch einmal wurden sie eins. Diesmal war es noch erfüllender und schöner, als alles andere, was sie bisher erlebt hatte. Denn als er sie in den Himmel hinaufhob, wusste sie, dass er es wirklich war, den sie wollte und dass es niemals einen anderen Mann geben würde, den sie so lieben könnte.

Erschöpft aber glücklich lag sie neben ihm und über ihnen war nur der blaue Himmel und um sie herum die Stille dieses wunderschönen Ortes im Grünen. Ihre Frisur, die ihr Ceridwen so sorgfältig geflochten hatte, war völlig derangiert. Aber das machte nichts! Wichtig war nur, dass er nun bei ihr war. Seine Stimme klang irgendwann in die Stille hinein, doch sie störte nicht. Sie war im Einklang mit allem. Das, was ihn gerade zu beschäftigen schien, sprach er nun aus. Er sagte, er habe nichts, was er ihr bieten könne. doch Niamh aber war genügsam. Das Leben, in dem ihr fast alles zu Füßen gelegen hatte, war schon lange vorbei. "Ich brauche nur dich!" antwortete sie ihm und hoffte, sie könne ihm all seine Sorgen nehmen.
"Wir könnten Ceridwen fragen, ob sie uns helfen kann. Viele Leute in Cheddar hören auf sie." entgegnete sie ihm, als er meinte, die Leute von Cheddar könnten ihn vielleicht beim Bau einer Hütte unterstützen. Seit dem Überfall der Römer war die Dorfgemeinschaft noch näher zusammengerückt. Man half einander, wo immer es irgendwie möglich war.


RE: Eichenhain östlich von Cheddar - Louarn - 09-03-2023

Ceridwen. Ich hatte sie schon fast vergessen, aber jetzt, wo Niamh sie erwähnte, erfasste mich wieder diese Unruhe. Ich lächelte Niamh noch einmal sanft zu, ehe ich mich aufsetzte, weil ich nicht mehr im Gras liegen konnte. Hier und da zupfte ich ein paar Grashalme von meiner und von ihrer Haut und aus den Haaren. Eine Hummel kam vorbeigeflogen und ich hielt kurz inne, so dass sie auf meinem Arm landen konnte, sich davon überzeugte, dass ich wirklich keine Blume war, und wieder weiterflog.
“Ceridwen, also… kennst du sie inzwischen etwas näher?“ fragte ich und fing an, ein paar Blumen ringsum zu pflücken. Meine Hände brauchten Beschäftigung, wie immer, wenn mein Geist gerade mit einem schwierigen Problem beschäftigt war. “Ich meine, du wohnst ja bei ihr, aber… was für ein Mensch ist sie? Du meintest ja, die Dorfbewohner hören auf sie. Und… ich hab ein paar Spieler beim Iomaint gehört, die sie wenig schmeichelhaft Gwrach nannten. Dabei ist sie noch nicht so alt.“
Ich fing an, die Blumen und ein paar schöne Grashalme mit dicken Ähren vorsichtig anzuordnen und zu flechten. Jemandem wie mir traute man so eine Tätigkeit gar nicht zu. Die meisten hielten mich wohl für grob, weil ich ein Krieger war, und waren schon verwundert über meinen Gesang. Aber das hier, so feine Arbeit, Mädchenarbeit, das dachten wohl die wenigsten, dass ich das konnte. Oder dass ich das sogar recht gern machte. Zumindest, um mich abzulenken. Es war schön, auch mal etwas schönes zu erschaffen und nicht immer nur etwas kaputt zu machen.
“Und meinst du… wenn sie auf Mona damals war, dann habe ich mir überlegt, also… ich weiß ja nicht, was sie dort gemacht hat und wie lange sie dort war und wieviel Kontakt sie mit den jungen Schülerinnen hatte, aber… ich dachte darüber nach, sie einfach zu fragen, ob sie, also nach der langen Zeit und allem, was dazwischen lag… Ich meine, wahrscheinlich denkt sie nicht gern an die Zeit zurück, sonst wär sie ja jetzt wahrscheinlich nicht hier. Aber vielleicht besteht ja doch die Chance, und vielleicht erinnert sie sich, und, ich meine, wenn ich sie fragen würde, vielleicht hat sie ja so viel… keine Ahnung, Mitleid, vielleicht?“ Ich atmete tief durch, da die Frage, die ich eigentlich stellen wollte, nicht herauskam. Ich hatte schon Kerlen gegenüber gestanden, die ein Kopf größer als ich waren und brüllend mit einer fetten Langaxt in der Hand auf mich zugestürmt kamen, und hatte mich dabei weniger angestellt. Aber das hier, das war mir wichtig, und ich merkte es, was mir Angst machte. Ich wollte keine Hoffnung schöpfen, wenn sie dann wieder enttäuscht werden würde wie so oft in der Vergangenheit. “Ich wollte sie fragen, ob sie vielleicht meine Mutter gekannt hat“, brachte ich es schließlich heraus und hielt Niamh den fertigen Kranz hin. “Für dich“, meinte ich mit einem kleinen Lächeln, das aber in meinem aufgewühlten Zustand gerade meine Augen nicht erreichen konnte und meine Seele nicht wärmte.