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Atrium - der Innenhof - Druckversion

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RE: Atrium - der Innenhof - Tiberius Furius Saturninus - 12-07-2022

Saturninus grinste: "Du möchtest den Apfel teilen? Da bist du klüger als Prinz Paris, nicht wahr? So hätte man den Trojanischen Krieg glatt verhindern können", er wurde kurz nachdenklich: 
"Aber dann hätte Aeneas nicht aus dem brennenden Troja fliehen müssen und Rom wäre nie gegründet worden. Im Grunde ein subversiver Gedanke, Frowin. In den alten schlechten Zeiten....", er konnte nicht von guten sprechen, denn was war gut am Bürgerkrieg des Vierkaiserjahres und an Kaiser Nero letzten Jahren seiner Regierung gewesen?:
 "Konnte man für solch harmlose Bemerkung schon mal einen Kopf kürzer gemacht werden"

Den drei meretrices schien es zu gefallen, dass sich Frowin für keine entscheiden konnte. Hätte er sich entschieden, hätte sich eine gefreut und zwei andere hätten geschmollt. So aber lächelten sie geschmeichelt und hielten ihre Hand auf, um ihr Apfelstückchen in Empfang zu nehmen und es etwas lasziv zu verspeisen, in dem sie zwischendurch dem jungen Wagenlenker vielversprechende Blicke zuwarfen.

"Und mit drei zugleich willst du es aufnehmen im Kampf, Frowin", sagte Saturninus gutgelaunt und auch  etwas unbedacht, da sich der Gallier als sein Sklave seinem Ansinnen schlecht verweigern konnte. Er hatte aber gar keine schlechten Absichten: 
"Das ist wahrhaftig mutig, das will ich sehen. Also Mädchen, ihr habt es vernommen. Macht Frowin Freude"
Die drei Grazien hatten schon verstanden, wer die Geldbörse hatte, und gehorchten sofort. Delfa und Nica traten links und rechts zu Frowin hin und strichen ihm bewundernd über die definierten Oberarme, während Lesba zielgerichtet seinen kleinen Freund aufspürte...

Saturninus überlegte kurz, in welches Zimmer sie zu sechst hineinpassen würden, und ihm fiel das  gemütliche Biclinium ein. Im Gegensatz zum Triclinium gab es dort zwar nur zwei, aber besonders weiche Liegen:

"Scaevus, richte uns das Biclinium. Und währendessen Wein und Wasser" Scaevus verneigte sich kurz, während er vermutlich dachte: Das war ja so klar. Die vergnügen sich, und ich werde mal nur wieder zur Bedienung abgestellt:
"Wein, sehr wohl, Dominus Tiberius", sagte er: " Auch Schnittchen gefällig?"
Saturninus zog eine Augenbraue hoch. Scaevus wurde immer fordernder, vermutlich musste er dem Hausverwalter mal sagen, dass er den Jüngling für die wirklich unangenehmen Aufgaben, die da waren:  Latrinendienst, Hypocaustum - Befeuern, Toga- mit Urin -  bleichen, einteilen sollte. Dann würde er schon merken, wie gut es ihm bei ihm ging:
"Beeil dich", sagte er daher nur. Scaevus, der hoffentlich bemerkte, dass er drohte, in Ungnade zu fallen, beeilte sich tatsächlich.

Biclinium>>>


RE: Atrium - der Innenhof - Cornelia Calva - 01-04-2023

Mit undurchsichtiger Mine hatte Cornelia Calva während der fahrt vom Landgut zur Villa Furia gesessen und zwischendurch immer wieder einen Seitenblick zu Saturninus. Was mochte den gerade so beschäftigen? Ihre Ankunft oder dass er den roten Bengel verlassen musste. Doch nun war sie endlich angekommen.
Hofentlich mein letzter Wohnsitz, ich bin es Leid immer und immer wieder die Umzüge. „Du da sei Vorsichtig mit meinen Sachen“, raunzte sie einen Sklaven an während sie im Atrium saß und das Ausladen ihres Gepäcks, was nicht gerade wenig war, denn schließlich sammelt sich so manches an, beaufsichtigte. „Otho, Otho? Wo steckt der Bengel nun schon wieder?" Ich bin doch mal Gespannt was mein lieber Neffe mir für ein Zimmer oder eher Kammer, für mich herrichten läßt.Wo bleibt die Stella zu meiner Begrüßung, dachte sie unwillig. 


RE: Atrium - der Innenhof - Tiberius Furius Saturninus - 01-04-2023

Es war alles ein wenig plötzlich, weshalb Saturninus  bereits nach Apollinaris, dem Hausverwalter, rief, als er eintrat. Apollinaris hatte Nerven aus Eisen. Er wusste sofort, was eine weitgereiste Dame brauchte: Ein Zimmer, ein Bad und eine leichte, bekömmliche Mahlzeit.
"Und richte das große prunkvolle Cubiculum her", befahl Saturninus
Während Apollinaris den Rest der Familia umherscheuchte und die Köchinnen in der Küche anfingen mit Geschirr zu klappern, führte der Hausherr die Besucherin durch das Atrium und das Tablinum. Dabei fiel ihm ein, dass er eine Erklärung finden musste, weshalb zwei Sklaven vor einer Schlafzimmertür Wache hielten:
" Cousine Stella fühlt sich leider nicht besonders", flüsterte er und legte einen Finger auf den Mund: "Psychisch meine ich", er nickte vielsagend. Hoffentlich bekam Cornelia Calva nichts von dem Skandal mit. 

Zwei Sklavinnen liefen mit frischen Laken und Decken an ihnen vorbei, sie brauchten nur noch folgen >>>


RE: Atrium - der Innenhof - Brief aus Arcadia - Tiberius Furius Saturninus - 03-20-2023

Saturninus hatte jede Kleidung bis auf einen Lendenschurz abgelegt und spielte gerade mit seinen Sklaven Scaevus und Sidonius Trigon mit drei Bällen, um seine Reaktionsschnelle und Agilität zu trainieren. Gerade Scaevus war trotz seiner eher zarten Gestalt kein einfacher Gegner, weil er Linkshänder war und mit seiner linken Hand  die Bälle ganz schön pfeffern konnte. Aber Saturninus hatte wie immer beiden befohlen, ihn nicht zu schonen. Er hatte gerade einen der kleinen harten Bälle ans Schlüsselbein bekommen und verzog einen Moment das Gesicht, als der kleine Spirus mit der Post kam. Saturninus rieb sich die Stelle:
"Pause! Ihr dürfte alle was trinken" Ein anderer Sklave, Safar, hatte geduldig mit Wasser und einem silbernen Teller mit Äpfeln gewartet, nun reichte er die Becher. Saturninus griff nach der Post: "Gib her, Spirus"

Mein liebster Freund!

Ich habe mich sehr über die Blume gefreut. Sie steht nun in einer Vase auf dem Tisch an meinem Bett, so dass ich sie sehen kann, bevor ich die Augen schließe und wieder, wenn ich sie öffne.
Noch mehr aber freue ich mich, wenn du mich wieder besuchen kommst und ich neben dir im Bett liegen und deiner Stimme lauschen kann. Das wäre das weit schönere Geschenk, das ich von dir erbitte.

Dein Wind aus Arcadia

[Bild: kiss1hbcum.png]


Saturninus las, und ein warmes Gefühl ergriff ihn. Hach, wie reizend Aglaia war. Er war willkommen. Die schöne und gewiss kapriziöse Hetäre Aglaia wünschte, dass er sie wieder besuchte, ja, sie erbat seine Gegenwart als Geschenk. Die sollte sie natürlich bekommen, aber auch noch mehr; ohne dass man darüber sprechen musste.
Er schaute sich um, und sein Blick fiel auf den Teller, den Safar hielt. Er zeigte Zephyr, den Gott des milden Westwindes, wie passend. Er nahm die Äpfel hinunter und machte sich bereit Scaevus, dem die Verwandlung vom Ballspieler zum Schreiber mühelos gelang, zu diktieren:



Der Westwind grüßt seinen Wind aus Arcadia
und überschüttet ihn mit Küssen und Gaben.
Ich kann es kaum erwarten, Dich wieder zu sehen.
Heute nach meinem Dienstschluss?
Mit Zuneigung Saturn




Und der Teller würde beiliegen:
[Bild: Teller-1.jpg]



RE: Atrium - der Innenhof - Furia Serena - 09-07-2023

>>>

Umgeben von einigen Sklaven, geleitete ich meine Base Sabina ins Atrium, das schön luftig aber auch schattig war bei diesem warmen Wetter. Ich führte sie zu einer Gruppe Korbsessel nahe des Impluviums, wo es dank des Wassers und Schattens am kühlsten war.

Wortlos bedeutete ich Sabina sich zu setzen, während ich es mir selbst bequem machte und die Sklaven eilig Erfrischungen in Form von kühlem Quellwasser, Fruchtsaft und ein wenig Obst und Nüssen als Knabbereien brachten. 

"Ich bin ganz Ohr. Worüber möchtest du denn mit mir sprechen, Sabina?" fragte ich, während ich mir etwas von dem kühlen Wasser nahm.


RE: Atrium - der Innenhof - Claudia Sabina - 09-12-2023

Ich schaute mich um: "Wie schön du es hier hast", sagte ich und nahm einen Schluck Fruchtsaft: "Hmmm, lecker.
Warum ich Dich besuche, liebste Cousine? Brauchts da einen driftigen Grund? Also ja, ich wollte dich als meine nächste weibliche Verwandte darum bitten, dass Du mir die Ehre erweist, den Platz meiner Brautmutter einzunehmen, wenn ich heirate"

Meine Hochzeit war nun bald:

" Ich muss ja schließlich jemandem aus den Armen gerissen werden und heulen. Aber Zwiebelsaft werde ich nicht brauchen, ich bin eine ziemlich gute,...." Schauspielerin hätte ich beinahe gesagt. Ich schluckte das infame Wort jedoch noch einmal hinunter. 
Ich war übrigens kein bisschen traurig, dass meine Mutter Cloelia nicht hier sein würde. Wenn ich ihr aus den Armen gerissen würde, hätte selbst ich keine einzige Krokodilsträne herausgedrückt bekommen:

"Komm bitte am Vorabend meiner Hochzeit zu mir. Prisca wird auch kommen, denn sie wird meine Pronuba. So viel geballte Sittlichkeit bringt mir bestimmt großes Glück. Ach, Serena, ich bin auch schon so glücklich. Cato ist so gut zu mir. Weißt du, was wir in meinem Namen stiften werden? Ein Theater. Claudia- Sabina- Theater. Wie klingt das? Wir werden bald wunderbare, lehrreiche, bewegende und nicht allzu unanständige Stücke zu sehen bekommen",  ich nahm den nächsten Schluck und lächelte:

"So jetzt zu Dir. Wie geht es Dir. Ist dein Furius nett zu dir? Wenn nicht- du weißt schon, Furunkeln am Po. Du siehst aber gut aus, liebe Cousine. Deine Wangen leicht gerötet, dein dunkles Haar glänzt, und dein Körper wölbte sich an genau den richtigen Stellen. Daher denke ich, dass deine Ehe nicht schlecht läuft" 
Ich schaute Serena aufmerksam an und lehnte mich zurück.


RE: Atrium - der Innenhof - Furia Serena - 09-13-2023

Das Wasser war so herrlich erfrischend bei der Hitze. "Natürlich brauchst du keinen Grund für einen Besuch" gab ich schmunzelnd zurück. "Aber ich kenne dein Gesicht, wenn du etwas zu verkünden hast" sagte ich gutmütig. Sabina sah immer aus  als würde sie gleich platzen, wenn sie eine wichtige Neuigkeit hatte. 

"Deine Brautmutter? Selbstverständlich stehe ich dir gerne zur Seite als deine Verwandte und Freundin. Ich muss mich aber nicht wie eine alte Vettel kostümierten oder?" Ich war nicht absolut eitel, aber ich wollte mich auch nicht wie eine alte Matrone verkleiden, wie manche Leute das taten, wenn sie nicht die tatsächliche Mutter der Braut waren. 

"Ein Theater in deinem Namen? Das wäre bestimmt eine willkommene Abwechslung in Iscalis. Natürlich nur mit einem anspruchsvollen Programm..." meinte ich nachdenklich. 

"Ich hoffe, Prisca geht es auch gut. Ich habe sie seit meiner Hochzeit nicht gesehen." Wirklich glücklich schien die Accia auch nicht zu sein. "Keine Sorge, ich werde am Vorabend in die Villa Claudia kommen. Mein Gatte wird bestimmt keine Einwände haben." Es war eine Tradition und er würde mir bestimmt nicht verbieten, die Nacht in der Villa Claudia zu verbringen. 

"Mir geht es sehr gut. Die Villa Furia ist sehr schön und die Sklaven sind fleißig und gehorchen gut. Ich kann mich weder über mein Heim noch meine Ehe beklagen. Furius Saturninus ist sehr freundlich und gut zu mir." Die Worte waren ehrlich und offen gesprochen und bisher war meine Ehe exakt, wie ich sie mir vorgestellt habe.


RE: Atrium - der Innenhof - Claudia Sabina - 09-27-2023

"Oh nein, du brauchst dich nicht als alte Vettel zu kostümieren. Meine Mutter ist auch noch keine - obwohl: sie ist schon dreißig Jahre alt und behängt sich mit einer Menge Schmuck, der ihr gar nicht sonderlich steht", ich griff nach Serenas Ellenbogen:
"Nein, da bist du mir schon lieber. Ich freue mich wirklich, dass dein Furius ein guter Ehemann ist. Und ihr habt so ein schönes Haus" 
Ich hielt Saturninus für langweiliger als meinen Cato, aber das musste ich meiner Cousine nicht auf die Nase binden. Das Haus war wirklich schön, und Serena machte sich gut als seine Domina. Wie so oft war sie in diesen Dingen mein Vorbild:
"Dir redet aber auch niemand rein, oder? Oder lebt Furius Mutter etwa bei euch? Bei Prisca ist das ja so, mit der Schwiegermutter", ich trank meinen Saft leer und ließ mir nachschenken:
"Da du bestimmt weißt, was anspruchsvoll und nicht ungehörig ist, könnten wir vielleicht zusammen ein Theaterstück für die Eröffnung aussuchen", schlug ich vor. Das würde bestimmt Spaß machen:
"Natürlich nur wenn du nicht zu beschäftigt bist..."

Vielleicht war ja schon ein kleiner Neffe unterwegs. Ich mochte kleine Kinder, und ich vermisste immer noch meine jüngeren Brüder. Aber Serena schien mir um die Taille so schlank und rank wie eh. Sie war auch, was das Essen anging, sehr diszipliniert:
"Zum Beispiel, wenn du guter Hoffnung wärst" , führte ich meinen Satz zu Ende. 


RE: Atrium - der Innenhof - Furia Serena - 09-28-2023

"Also muss ich mir nicht die Haare und das Gesicht mit Asche grau färben?" erwiderte ich leise lachend, als Sabina ihre Mutter beschrieb. "Danke, danke. Die Villa Furia ist wirklich sehr schön. Haben deine Sklaven bereits dein Gemach in der Villa Iulia hergerichtet? Die alte Manlia Secunda hatte alle Arbeit geleistet und es duftete so herrlich nach Blütenblättern, die sie über das Bett verstreut hat. Es war sehr romantisch!" schwärmte ich ein wenig vor mich hin. 

Die arme Prisca mit ihrem humpelnden Invaliden und der schrecklichen Schwiegermutter. "Nein, es leben keine anderen Furier aktuell hier. Mein Gatte hat noch eine Cousine, die allerdings irgendwo auf dem Land lebt, und eine angeheiratete alte Tante. Von der sieht und hört man aber nicht viel, den Göttern sei Dank. Die Sklaven haben sich auch direkt gefügt und ich kann schalten und walten, wie es mir gefällt." Natürlich innerhalb gewisser Parameter, da mein Gatte natürlich das Familienoberhaupt war. 

Die Erwähnung eines kleinen Neffen trieb mir die Röte ins Gesicht. "Nunja, wir sind ja erst seit Kurzem verheiratet und mein Mann bemüht sich natürlich um die...äh...Zeugung. Phoebe hat gesagt, dass ich wahrscheinlich in einigen Monaten mehr weiß." Bevor ich noch verlegener wurde, war das Theaterstück allerdings ein willkommener Themenwechsel. "Natürlich suche ich gerne ein Theaterstück mit dir zusammen aus. Wir finden bestimmt etwas, das nicht zu zotig und ungehörig ist." Es gab leider so viel Schmutz, den man nicht in der Gegenwart von Damen zeigen konnte aus gewissen Gründen.


RE: Atrium - der Innenhof - Claudia Sabina - 09-30-2023

"Ich hoffe, dass Prisca weiß, was eine Pronuba zu tun hat", erwiderte ich: " Blütenblätter sehen wirklich  romantisch aus", ich lächelte ein wenig: " Ich hoffe, sie nimmt keine Lilien. Davon muss ich immer niesen. Und ich glaube nicht, dass es Cato leiden mag, wenn ich herumröchle wie ein defektes Hypocaustum.
Ich freue mich auch schon auf mein eigenes Heim, in dem ich schalten und walten kann. Ein geeignetes Theaterstück zu finden, ist wirklich schwierig. Entweder sind sie derb, oder die Leute sterben grausige Tode oder werden immerzu geschändet"
, ich errötete etwas:
"Manchmal denke ich, man müsste selbst eines schreiben. Schauspielern ist völlig unmöglich, aber gegen eine schriftstellerische Tätigkeit kann niemand etwas haben. Zumal....", ein neuer Gedanke war mir zugeflogen:
"Man ein männliches Pseudonym benutzen könnte. Dann kommt man nicht in Verruf. Hättest du nicht Lust? Wir denken uns selber was aus"