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[Die Marschen von Sabrina] Unser neues Heim - Druckversion

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[Die Marschen von Sabrina] Unser neues Heim - Publius Gabinius Secundus - 03-13-2023

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[Bild: Stellaund-Sonnwinn-Marschen.jpg]

Dort ein ganzes Stück nördlich von der Stadt Iscalis mündet der große Fluss Sabrina ins Meer. In seinen Marschen wachsen Schilfrohr, Gräser und auf den höher gelegenen Hügeln auch Bäume. Das sumpfige Gelände ist für Außenstehende nur schwer zu erreichen. Wasserarme und Seen teilen es. Das Röhricht bietet Lebensraum für viele Wasservögel, Amphibien und Fische.
Früher einmal war ein größerer Teil der Marschen trocken und fruchtbar; davon zeugen die aufgegebenen Hütten.

Eine dieser Hütten wird von Sonnwin und Stella und ihrem Knecht Durs instand gesetzt und bezogen. 

[Bild: Durs-Rund-Ava-1.png] Durs




Bildnachweis: Hütte: Fyodor Vasilyev, Public domain, via Wikimedia Commons, bearbeitet von mir mit PixlrX
Durs: erstellt mit Artbreeder




RE: [Die Marschen von Sabrina] Unser neues Heim - Furia Stella - 03-15-2023

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Zitat:Publius Gabinius Secundus schrieb: Stella in einem dunkelblauen Gewand, das Haar offen und nur mit einem Silberreif aus der Stirn gehalten, sah selbst aus wie eine der Göttinnen dieser Lande oder eine Albin. Mitternachtsfarben, schwarz wie Rabengefieder wehte ihr Haar im Winterwind, während sie hoch zu Ross auf das Land sah, welches zu unseren Füßen lag. In der Ferne schien es mit dem Meer zu verschmelzen als wäre es nicht ganz von dieser Welt.
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Ich deutete auf die Hütte und bot Stella meinen Arm:

" Edle Frau Abendstern, geliebte Fridila, ich bitte Dich, dich in deinem neuen Heim umzusehen", sagte ich, beugte mich hinunter und küsste mein Albenmädchen zärtlich auf den Mund:



Bevor wir den Abstieg begangen haben, bewunderte ich nochmal die Verwandlung der Natur und überlegte, wie ich mich auch während dieser beschwerlicher Reise verwandeln hatte, wie aus mir, einer verwöhnten Patrizierin, die in Rom in einem Palast wohnte und in Iscalis in einer hübschen Villa zu Hause war, eine widerstandsfähige und starke, zum allen entschlossene junge Frau wurde, dachte ich und betrachtete noch einmal die fluoreszierende Wasseraugen, die mich anlächelten, und mit erhobenen Haupt folgte meinem geliebten Friudel und dem Knecht Durs.

Und so bewegten wir uns langsam und vorsichtig durch dieses Schwemmland und kamen an verlassenen Häuser, die fast unter Wasser standen, vorbei, auch Tierknochen konnte ich sehen, also war dieses Land mal trocken und bewohnt, nun aber hat das Wasser gesiegt, aber für uns war es ein idealer Ort, denn hier werden wir von Verfolger sicher zu sein. Die Marschen ließen keine Spuren sichtbar....

Sonnwin nahm meine Hand und sagte, ich brauche keine Angst zu haben, ich lächelte ihn warm an, "Ich habe keine Angst, Friudel, denn du bist bei mir... ", damit wurde alles gesagt.


Und plötzlich hörte ich wie ein Vogel mehrere Male rief, so wie "Blix-blisx-blix...", darauf hat mir Sonnwin erzählt, es war ein schwarzer Wasservogel und ich sollte mir dieses Blixblix merken, denn das war sein Warnruf und wir sollten uns dann verstecken. "Gut, ich werde mir das merken, lieber Sonnwin...", meine Überlegungen, wo wir uns mit einem beladenen Pferd mitten in den Marschen verstecken sollten, behielt ich für mich. Mein Retter wird das schon wissen.

Als der Boden anstieg, wurde es trockener. Das Wasser teilte sich. Und ich sah eine Rundhütte, die von außen noch ganz gut aussah, aber auch verlassen wirkte. Und, obwohl die Gegend Menschenleer schien, hat Durs "Hedaaa!" gerufen, aber damit schreckte er nur einen Schwarm von Wasservögeln, sonst bewegte sich nichts.

Dann führte Sonnwin das Pferd ins Wasser und bat mich, die Beine anzuziehen. Währenddessen haben sich Sonnwin und Durs ausgezogen, seine Kleidung gebündelt und gaben die mir.
Ich aber passte nur auf ihre Kleidung und, dass meine Füße nicht nass wurden und beachtete die nackten Männer nicht. Dann endlich nach weniger Schwierigkeiten erreichten wir das Ufer und, nachdem Sonnwin und Durs sich angezogen haben, half mir Friudel abzusteigen und widmete sich dem armen Bernjan. Danach bot mir mein Germane den Arm und zeigte auf die Hütte:

" Edle Frau Abendstern, geliebte Fridila, ich bitte Dich, dich in deinem neuen Heim umzusehen", sagte er, und küsste mich zärtlich auf den Mund. Ich nahm seinen Arm und küsste ihn auch zärtlich und mit Vergnügen zurück,

"Liebster Friudel, mein edler Held mit goldenem Haar, wollen wir zusammen unsere Hütte betreten und gemeinsam unser neues Heim begutachten...?", wer weiß, was uns da drin erwartete, etwas unheimlich war es schon und ich zog ihn zur Tür...


RE: [Die Marschen von Sabrina] Unser neues Heim - Publius Gabinius Secundus - 03-17-2023

(03-15-2023, 07:07 PM)Furia Stella schrieb: [i]"Liebster Friudel, mein edler Held mit goldenem Haar, wollen wir zusammen unsere Hütte betreten und gemeinsam unser neues Heim begutachten...?"[/i], wer weiß, was uns da drin erwartete, etwas unheimlich war es schon und ich zog ihn zur Tür...

Die Hütte war ein keltische Rundhütte von geringer Größe. In der Mitte, damit der Rauch durch eine Öffnung im Dach abziehen konnte,  befand sich eine Feuerstelle, die rauchgeschwärzt, aber lange nicht mehr benutzt worden war. Links und rechts waren noch Reste von Stroh und Heu zu sehen. Hier hatten die Bauern wohl ihr Lager aufgeschlagen. Eine weitere Türöffnung führte zu einem Anbau, der eine Art Stall gewesen war oder auch ein Vorratsraum. Das war ein guter Platz für unseren tüchtigen Bernjan. Die Hütte hatte keine Fenster.....dennoch war sie gar nicht finster oder unheimlich, sondern taghell und es roch nach trockenem Gras, und feiner Staub tanzte im Sonnenlicht.

Taghell... es war in der Tat das helle Tageslicht, das über uns schien, denn das halbe Dach fehlte.

"Meine arme liebliche Fridila", sagte ich und deutete nach oben: "Das ist nicht gerade der Palatin, oder? Durs und ich müssen Reet schneiden und das Dach flicken", ich musste dennoch lachen, zog sie an mich und küsste ihre Stirn und dann ihren schönen Mund:
"Und unter diesem Dach sollen Liebe und Frieden wohnen, solange die Sonne auf- und wieder untergeht", sprach ich und lächelte meine Fridila an:
"Ich glaube nicht, dass sie dort in Rom im Kaiserpalast inmitten von Gold und Purpur glücklicher sind als ich. 

Wo das Meer das Land berührt
und das Schilfrohr schweigend steht
lebt Elfe mit Rabenhaar
in ihrem Haus aus Rohr
Niemals war wer glücklicher
als Sonnwin am Sabrinastrand 
mit Stella hier jetzt Hand in Hand 


Ja, da standen wir zusammen: Die stolze Patrizierin Furia Stella und der Plebejer Gabinius, mit wenig mehr als dem, was wir am Leib trugen. (Das Geld, welches Stella mitgenommen hatte, wollte ich nur im Notfall anrühren) Doch wir waren gesund und jung, und Stella wurde von Tag zu Tag kräftiger, und die kältesten Monate, denen wir die Stirn bieten würden, lagen vor uns. 

Durs machte draußen ein Feuer, das er aber nicht hoch brennen ließ, damit der Rauch uns nicht verriet.
Und als erstes opferte ich der gütigen Frija, von der mir die Priesterinnen gesagt hatten, dass sie in diesem Land Brigid hieß, etwas Honig und Wein und bat sie darum, dass sie uns weiter beschützte, so wie sie es die ganze Zeit getan hatte.


RE: [Die Marschen von Sabrina] Unser neues Heim - Furia Stella - 03-20-2023

Als wir die Hütte betraten, erlitt ich erst einmal einen Schock und blieb ein paar Augenblicke lang sprachlos. Dann atmete ich tief durch und schaute meinen Friudel an, der mir ein Loch in der Decke zeigte, mich dann umarmte und küsste und mich anlächelte... Und da ging die Sonne auf...

"Meine Sonne, ich brauche keinen Palatin, ich brauche dich, mit dir in dieser heruntergekommenen Hütte zusammen zu leben, ist mir viel lieber, als in einem Palast ohne dich... Oh ja! "Liebe und Friden, so lange die Sonne auf- und wieder untergeht", wiederholte ich seine Worte und küsste ihn sanft... Dann sagte mein Friudel, dass er nicht glaubte, dass jemand, sogar im Kaiserpalast, so glücklich wäre wie er hier ist und sprach laut ein zauberhaftes Gedicht, das mich zu Tränen rührte.

"Mein geliebter Skalde, so ein wunderschönes Gedicht ... und ja, deine Elfe ist auch glücklich "am Sabrinastrand... mit Sonnwin jetzt Hand in Hand ". Es war ein sehr glücklicher und inniger Moment, ich schmiegte mich an Sonnwin und genoss seine Nähe...

Dann nach einer Weile sah ich mich genauer um und überlegte, wie wir diese verlassene und unbewohnbare  Hütte bewohnbar machen könnten und schaute Friudel an,

"... Mein Herz, ich denke, wir sollen uns eine Schlafstelle organisieren, denn auf dem Boden schlafen ist ungesund...", dann fiel mir noch etwas ein, "In unserem Gepäck haben wir noch zwei warme Decken, die ich im Dorf gekauft habe, die werden wir jetzt brauchen." Ich überlegte kurz und fügte hinzu, "Auch würde ich vorschlagen, wir gehen jetzt spazieren, um die umliegende Gegend zu erkunden, ich bin mir ziemlich sicher, es gibt hier eine Menge herumliegendes "Strandgut", und wir könnten viel nützliches für uns  finden", dabei lächelte ich meinen Friudel beschwingt an, "Wir sind hier mitten im Wasser und haben nicht einmal einen Becher, um es zu trinken!"

Nachdem Sonnwin seiner Göttin Frija etwas Honig und Wein opferte und sie bat, uns weiter zu beschützte, betete ich leise zu Iuno...


RE: [Die Marschen von Sabrina] Unser neues Heim - Publius Gabinius Secundus - 03-21-2023

"Heruntergekommene Hütte, das trifft es genau", erklärte ich ernst, aber ich konnte nicht ernst bleiben, so tapfer wie meine Fridila ihren Schreck herunterschluckte und zuversichtlich scheinen wollte. Ich lachte, zog sie nun endgültig in meine Arme und bedeckte ihr Gesicht mit Küssen:
"Warm haben sollst du es in meinen Armen. Und trocken auch - hier wächst soviel Schilfrohr,  damit wollen Durs und ich schon für ein Dach sorgen".
Ich nahm nun Stella auf meine Arme und drehte mich mit ihr im Kreis: "Trockenes Rohr gibt auch ein bequemes Bett, wenn man noch schöne, weiche  Decken darüber legt", sagte ich auf ihren Hinweis mit den warmen Decken:
"Und Durs soll dir einen Reisigbesen machen., da kannst du...", ich unterbrach mich: "Stella, es wird dir nicht zu viel Arbeit, oder? Ich meine, zuhause hattest du Sklavinnen und Sklaven für all die Hausarbeit. Hier hast du niemanden. Ich wünsche mir gerade deine liebe und treue Sylvana her, die dir eine große Hilfe wäre. Den Spaziergang werden wir noch machen, auch um zu sehen, ob dies hier eine Insel oder nur eine Halbinsel in der großen Sabrinamündung ist. Und mal sehen, welches die beste Stelle zum Wasserholen ist, die Becher sind noch in den Satteltaschen. Und du hast ganz Recht, Fridila, bestimmt gibt es jede Menge nützliches Strandgut"
Ich trug Stella aus der Hütte und setzte sie vorsichtig auf dem Boden ab. Durs hatte derweil Bernjan versorgt, abgeladen und war schon dabei, Reet zu schneiden und zu Bündeln zu verknoten, die später auf die Dachlatten aufgelegt wurden. Ich bat ihn einen Besen zu binden, und dann schnitt und verknotete ich erst einmal eine Weile Reet und zwar so viel, dass es auch noch für die Lager reichen würde.

Danach kletterte ich mit Durs die runde Hütte hoch, was nicht so schwierig war, weil das Dach keinen großen Neigungswinkel besaß. Wir schlossen und stopften die Löcher und entfernten auch die algenbewachsenen Stellen. Nur die Öffnung ganz oben an der Spitze, durch die bei den hiesigen Häusern der Rauch abzog, ließen wir offen. Der First drumherum wurde mit mit Gras abgedeckt.
In der Zwischenzeit hatte ich Hunger bekommen und freute mich auf den Inhalt der Satteltaschen.
Durs und ich kletterten wieder herunter. Die Sonne warf schon lange Schatten; schnell würde die Nacht hereinbrechen. Ich wischte mir den Schweiß aus der Stirn, trotz der Kühle war es uns warm geworden.
Wir legten die Kleider ab und badeten nochmals kurz am Ufer, dann zogen wir uns an, und ich machte mich auf die Suche nach Stella:

"Frau Abendstern, wie wäre es mit dem Mahl?", rief ich.


RE: [Die Marschen von Sabrina] Unser neues Heim - Furia Stella - 03-22-2023

Sonnwin meinte es auch so, dass unsere Hütte heruntergekommen war, dann aber lachte er, nahm mich in seine Arme und küsste mein Gesicht. Ich lächelte auch vergnügt, vergrub dann meine Hand in sein langes Haar und liebkoste es. "Mein Friudel, ich fühle mich immer warm in deiner Umarmung...", flüsterte ich gefühlvoll...

Mein Germane sagte dann, er wollte nun mit Durs die Decke reparieren, damit wir es trocken haben. Und plötzlich nahm er mich auf die Arme und wir wirbelten im Kreis herum. Ich lächelte ausgelassen und küsste sanft seinen Hals. Und er versicherte mir, dass aus einem trockenen Rohr und mit unseren warmen Decken könnte man auch ein bequemes Bett machen. "An deiner Seite wird mir jedes Bett bequem, mein Liebster...".

Und so entspannt und unbeschwert genoss ich die wenigen Momente unseres Beisammenseins, dann müssten wir uns zurück auf den Boden der Realität begeben. Sonnwin sagte, Durs wird einen Reisigbesen für mich machen, was für mich hieß, ich sollte die Hütte sauber machen, da wir hier keine Bedienstete hätten, meine er, "Lieber Friudel, mach dir keine Sorgen, ich versuche mein Bestes! Und später werden wir dann unseren Spaziergang machen". Dass Sonnwin doch die Becher hatte, hat mich sehr gefreut. "Hast du auch einen Kessel?"

Dann trug mich Friudel aus der Hütte und ließ mich herab und bat Durs für mich einen Besen zu binden, was er auch bald machte und mir übergab.

Inzwischen haben die Männer angefangen, die Decke zu reparieren und ich betrat die Hütte und schaute mich um. Natürlich habe ich keinen Besen jemals in meinen Händen gehabt, aber ich erinnerte mich an unsere Villica, die jeden Tag mit einem Besen den Schmutzt und Staub vor der Haustür wegkehrte und versuchte ihr nachzumachen, was nicht so einfach war, wie es mir schien ... Ich machte eine Pause und fing von vorne an. Nach einer Weile und voll geschwitzt schaffte ich es, den Hütten-Boden vom Schmutz zu befreien, die Reste von Stroh und Heu habe ich nach draußen gebracht und betrachtete nun zufrieden das Ergebnis meiner Arbeit.

Dann sah ich Sonnwin und Durs, die vom Dach herunterkletterten und gingen am Ufer baden. Ich wartete, bis sie fertig waren und zurückkamen und dann ging ich auch da, meine Hände und Gesicht sauber zu waschen. Dann zog ich mich in der Hütte um, ließ meine Haare fallen und hörte Sonnwins Stimme:

"Frau Abendstern, wie wäre es mit dem Mahl?"

Ich kam nach draußen und lächelte ihn an, "Ich habe meine Arbeit getan, meine Sonne, du kannst es nun begutachten und Hunger habe ich auch!..." .


RE: [Die Marschen von Sabrina] Unser neues Heim - Publius Gabinius Secundus - 03-24-2023

Meine Fridila war drinnen im Haus tüchtig gewesen und hatte den Unrat beseitigt. Jetzt wartete der Schlafbereich nur darauf, alles mit neuem getrockneten Rohr aufgefüllt zu werden und oben darauf die dicken Decken, damit uns die Halme nicht pieksten. 
Auch Stella sagte, dass sie Hunger hatte, und sie schaute uns erwartungsvoll an. Sie war ja gewöhnt, ein großes Haus zu führen. Die gewöhnlichen Frauenaufgaben hatte sie nie erfüllen müssen. Nun gut, sie würde nicht kochen, das erledigten wir Männer.
Durs und ich machten uns daran, für uns zwischen zwei Steinen das Korn zu mahlen. Wir machten keinen Brei, sondern feste Fladen, die man auf einem heißen Stein braten konnte. Wir hatten noch keinen Kochtopf oder Kessel. Zu den Fladen aßen wir Käse und Oliven aus dem Vorratssack. Von den Oliven waren es die letzten, vom leckeren Käse von Clara blieb leider nicht mehr viel, obwohl er in Blätter eingewickelt war, um ihn frisch zu halten. Eine Ziege würde uns Nachschub verschaffen.

"Was hälst du davon, wenn wir irgendwo bei den Sabrinamarschenbauer eine Ziege zu kaufen, Fridila? Es sind genügsame Tiere, und Bernjan hätte Gesellschaft. Dann hätten wir Käse und Butter - und Milch", ich wusste, dass Römer keine Milch tranken, sie fanden das barbarisch, aber wir Chatten taten es.

Nach dem Essen  - Abwasch hatten wir außer den Bechern keine - reichte ich Stella die Hand: "So jetzt der Spaziergang durch dein neues Reich, Frau Abendstern"

Also ja: Unsere Zuflucht war tatsächlich eine Art Insel. Ursprünglich war sie ein kleiner Hügel gewesen, aber der Sabrina war gestiegen und hatte eine Insel daraus gemacht. Ich war gespannt, was wir an Schwemmgut finden würden.
Durs war am Feuer geblieben und schnitzte an einer Schale und für jeden an einem Holzlöffel.


RE: [Die Marschen von Sabrina] Unser neues Heim - Furia Stella - 03-25-2023

Mein Friudel war offenbar mit meiner Arbeit zufrieden und konnte nun die Schlafstelle für uns bereitmachen.
Inzwischen haben Sonnwin und Durs das Essen vorbereitet, haben Fladenbrot gebacken, das wir mit dem restlichen Käse gegessen haben. Als Sonnwin mich dann fragte, ob wir eine Ziege bei einem Bauer kaufen könnten, freute ich mich sehr darüber.

"Wir könnten dann auch ein paar Hühner kaufen, dann haben wir immer frische Eier zum Frühstück ...", dann lächelte ich und strahlte ihn an, „Als wir uns auf dem Markt kennengelernt haben, war ich ja da auf der Suche nach einer Ziege, die ich sie leider nicht kaufen konnte, denn ein Stier kam dazwischen, der es auf mich abgesehen hatte und ein mutiger Mann hat mich gerettet, mein zukünftiger Friudel!...", und ich küsste meinen Retter auf die Wange. "Und ja, ich wollte schon immer eine kleine Ziege haben".

Danach gingen wir Hand in Hand spazieren, um die Gegend, mein Reich, wie Sonnwin sagte, zu erkunden und es stellte sich heraus, dass wir uns auf einer Insel befanden, "Wir werden ein Boot brauchen, meine Sonne", sagte ich nebenbei, dabei hoffte ich, die Dinge, die uns nützlich sein könnten, am Boden, oder am Ufer zu finden und sah einen großen Keramikkrug, der im Sand lag, ich nahm ihn in die Hände, er war intakt. Ich blickte Sonnwin an, "Schau mal, nun suchen wir weiter, vielleicht finden wir auch noch einen Kessel, den brauchten wir unbedingt, um warme Mahlzeiten zubereiten", und dass ich mich mit warmem Wasser waschen konnte, dachte ich... "Wenn nicht, sollen wir einen kaufen, wir haben ja genug Geld da...",

Ich ahnte, dass mein stolzer Germane Hemmungen hatte, mein Geld anzurühren, ich sah ihn liebevoll an und fügte von ganzem Herzen hinzu,"...Das uns beiden gehört, mein Friudel".


RE: [Die Marschen von Sabrina] Unser neues Heim - Publius Gabinius Secundus - 03-27-2023

"Ein schöner Krug, du hast Finderglück, Albenmädchen", lobte ich meine Frau.
Die Sonne machte sich bereit, schlafen zu gehen und warf ihr rotgoldenes Licht auf das Hüttendach - Morgen würde es eine zweite Schicht Reet erhalten - und auf Stellas schwarzes Haar. Es stand wie in Flammen:
"Liebste Fridila, dein Geld ist doch nur für den Notfall", sagte ich gerührt:
"Tatsächlich macht es mir Sorgen, dass dein Cousin nach uns fahnden lässt. Du kennst ihn besser: Ist es wahrscheinlich, dass er offiziell nach dir sucht oder gar ein Kopfgeld aussetzt oder wird er eher deine Flucht geheimhalten, damit kein schlechtes Licht auf die Furier geworfen wird?"
Wenn er uns suchen ließ, konnten wir keinem Bauern in der Umgebung vertrauen. Und auch nicht einfach auftauchen, um Tiere zu kaufen. Das mit dem Notfall war aber die reinste Wahrheit: Falls....nur falls wir irgendwann eine Überfahrt nach Hibernia kaufen müssten. 
Während ich noch überlegte, wie wir Ziege und Hühner beschaffen konnten, ohne uns in Gefahr zu bringen, stieß mein Fuß an etwas Hartes, und ich sprang zurück. Es war... ich konnte es kaum glauben, kniete mich hin und grub mit meinen Händen. Es war ein Legionärshelm. Er war ein wenig verrostet an der Stelle, an der ich mir den Fuß gestoßen hatte, aber ansonsten war er solide und aus Metall.
Ich lachte vergnügt. Es war mir, als hätte Frija selbst, die hier Brigid hieß, uns Mut machen wollen, in dem sie uns alles schickte, was wir zum Überleben benötigten:
"Zwei Henkel aus Holz und was für ein feiner Kochtopf", sagte ich und reichte ihn Stella: " Mit Sand abschmirgeln und einfetten innen, dann taugt er was", ich wurde wieder ernst:
"Wir sollten unser neues Zuhause segnen heute Nacht und unser Versprechen erneuern", sprach ich:
"Wundere dich nicht, dass ich die Nacht wähle. Für Römer ist die Nacht voller Unheil, doch für das in mir, was chattisch ist, ist es das nicht. Wir zählen auch die Zeit anstatt in Tagen in Nächten"
Ich fand noch mehr, im Schilfrohr auch die versunkenen Überreste eines Rundbootes, das ich aus dem Wasser holte. Ob Durs es reparieren konnte?
Dann ging die Sonne unter, und der Nebel, die wirklichen Albinnen, stiegen auf und klamm wehten Nebelfetzen in mein Gesicht. Ich legte den Arm um Stella: "Lass uns zurück zum Feuer gehen"


RE: [Die Marschen von Sabrina] Unser neues Heim - Furia Stella - 03-29-2023

Sonnwin fand lobende Worte für mich und für den Krug, den ich fest in meinen Händen hielt, "Ja, lieber Friudel, der ist wirklich hervorragend und wird uns sehr nützlich sein...", ich lächelte ihn fröhlich an und dann sagte Sonnwin, dass mein Geld  für den Notfall wäre, und weil er sich Sorgen machte, dass mein Cousin nach uns fanden lässt und, da ich ihn besser kenne, wollte Friudel wissen, was ich dazu meine, "Nun, nachdem er sich so unzivilisiert und unberechenbar benommen hat, als er über unsere Liebe erfahren hat, könnte ich mir vorstellen, das er zu allem fähig ist, aber er wird es nicht offiziell machen, einen Skandal würde er vermutlich vermeiden ..., aber ich glaube, wir sind hier im Wasser gut versteckt!", dabei sah ich meinen wunderschönen Germanen liebevoll an, "Wir haben einen Vermögen in meinem Beutel, es reicht nicht nur für einen Notfall, es reicht auch für die nächsten Jahre, und das ist nur ein Teil meines Erbes, mach dir deswegen keine Sorgen, liebster Friudel", Ich nickte und dann suchten wir noch eine Weile weiter und Sonnwin fand einen Legionärshelm, den wir beide bewunderten und er lachte vergnügt, ich aber freute mich umso mehr, denn nun werden wir heißes Wasser in dem Ding kochen, das ich sehr brauchte und lächelte den Finder anerkennend an. Ich ging noch etwas weiter und sah einen hübschen Zwergstrauch, voll mit Preiselbeeren und füllte damit den Krug. "Es wird ein köstliches Getränk daraus werden, in deinem Helm gekocht!" Und Sonnwin fand noch ein Boot, das aber repariert werden musste.

Es dämmerte bereits, die Luft wurde frisch und der Nebel verbreitete sich langsam um uns herum, und es war Zeit zurück zu unserer Hütte zu gehen. Denn wir hatten noch was vor:

"Wir sollten unser neues Zuhause segnen heute Nacht und unser Versprechen erneuern", sagte mein Friudel und ich fügte hinzu, "Ja, das wünsche ich mir auch und für dein Albenmädchen kann diese Nacht nur Glück bedeuten, mein Liebster."

Sonnwin legte seinen Arm um mich und wir gingen zurück zum Feuer....

Frija ist die sprudelnde Quelle,
Immer erneuernd und doch gleich,
Die ständig fließt und nie versiegt.
Leicht wie ein Blatt treiben wir auf ihrem Wasser,
An allen Hindernissen des Lebens vorbei,
Ihr kostbares Nass stillt unseren Durst. *


*Michael Schütz