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Schlafzimmer I (Cubiculum) - Druckversion

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Schlafzimmer I (Cubiculum) - Marcus Octavius Fronto - 11-09-2022

Ein großer, heller Raum, dessen große Fenster zu dem noch nicht eingerichteten Garten wiesen. Verziert war er mit einigen erotischen Wandgemälden.


RE: Schlafzimmer I (Cubiculum) - In den Fängen von Bacchus - Flavianus Pytheas - 01-21-2023

>>> Pytheas selbst setzte sich zu Linos und knotete dem anderen Griechen die Schuhe auf, dann erhob er sich und deckte ihn sorgfältig zu, bis nur noch seine Nasenspitze aus der Decke herausschaute. Neben seinem Kopfende plazierte er einen vollen Wasserkrug auf einem Beistelltischchen – Claudianus Linos würde einen schönen Brand haben, wenn er seinen Rausch ausgeschlafen hatte:

Ich bin im Tablinum direkt vor diesem Zimmer und mache die Abrechnungen. Rufe nur nach mir, dann komme ich herbei, falls ich selbst nicht zu einem Patienten gerufen werde, sagte er laut, auch wenn er nicht wusste, ob Linos ihn hörte, denn plötzlich Aufbrechen müssen war bei einem Medicus immer möglich.
Er  ließ die Tür einen Spalt offen, um zu hören, ob und wann Linos wieder wach würde.

Seine Haushälterin Peigi bat er, die kräftige Hühnersuppe mit etwas Ingwer von heute Morgen bereit zu halten. Es gab nichts Heilsameres


RE: Schlafzimmer I (Cubiculum) - Claudianus Linos - 01-27-2023

Irgendetwas brummte außerdem hatte jemanden, ganz in meiner Nähe geschnarcht. Das Bett, auf dem ich lag war auch anders. Diese Gedanken gingen mir durch den Kopf ehe ich vorsichtig die Augen öffnete. Etwas stimmt hier nicht stellte ich fest und schaute genau in die Richtung wie immer. Seltsam da stand doch immer ein Bücherregal? Meine Bücher, erschrocken fuhr ich hoch, doch das war ein Fehler, denn jetzt drehte sich alles um mich herum. Schnell sank ich zurück und meine Hände krallten sich in die Decke. Was war das überhaupt für eine Decke? Meine ganz bestimmt nicht. Meine Augen die ich mitlerweile wieder geschlossen hatte öffnete ich langsam, blieb aber ersteinmal still liegen, ließ nir meinen Blick schweifen. Das ist nicht mein Zimmer, stellte ich fest. Da war ich mir ganz sicher. Langsam, mich mit den Händen abstützend richtete ich mich auf. Ah das ging schon besser. Was war aber passiert und wo war ich? Suchend schaute ich mich um und sah jetzt erst den Wasserkrug. Was für ein Glück, denn entsetzlichen Durst hatte ich auch, ich hätte den Tiber austrinken können. Während ich mir den Krug an den Mund hielt um zu trinken, kam es mir. Richtig ich war nicht in Rom, trotzdem das Zimmer hier kannte ich nicht. Noch während ich den Krug leerte, wieso habe ich solch einen Durst, sah ich die Türe und den Türspalt. Ob sich dahinter jemand befand? Doch dann ergriff mich plötzlich Panik. Claudius Menecrates hatte mich verkauft. Doch dann läge ich doch nicht in einem Bett. Hatte sich da nebenan nicht etwas geregt? „Hallo,“ krächzte ich.


RE: Schlafzimmer I (Cubiculum) - Flavianus Pytheas - 01-31-2023

Pytheas hatte gute Ohren, und als er nun hörte, dass jemand den Krug nahm, trank und ihn wieder aufsetzte, kam er in das Zimmer. Er lächelte Linos an und sagte mit leiser Stimme, denn sein Gast würde garantiert Kopfschmerzen haben:

"Wie gehts, mein Freund? Besser? Erinnerst du dich an das, was geschehen ist? Du bist bei mir zuhause, in der Casa Octavia", er wies auf die expliziten Kunstwerke an den Wänden, die alle Szenen aus der Mythologie zeigten:
"Der Schwan von Leda ist außerordentlich naturalistisch getroffen, findest du nicht?"


RE: Schlafzimmer I (Cubiculum) - Claudianus Linos - 02-14-2023

Bestimmt schaute ich dümmlich aus der Wäsche, als Pytheas mich ansprach, denn ich war mehr als verwirrt, nach dem er in meinem Blickfeld auftauchte. Dann zog sich langsam der Schleier von meinem Gedächtnis. Mit noch immer belegter Stimme krächzte ich: „Wo kommst du denn her?“ Zuckte zusammen, kniff Augen und Zähne zusammen, als ich heftig mit dem Kopf schüttelte. „Nein muss wohl heißen, wie komme ich hierher und wo bin ich?“ Dann konnte ich dem Drang nicht wiederstehen und griff mir mit beiden Händen an den Kopf. Tatete vorsichtig auf meinen Haarschopf. Können Haare auch weh tun, überlegte ich dabei, starrte vor mich hin und schaute danach den Medicus an. „Was habe ich gemacht? War es sehr schlimm?“ Es schien, ich hatte alles vergessen.


RE: Schlafzimmer I (Cubiculum) - Flavianus Pytheas - 02-15-2023

" Temporäre Amnesie durch zu viel Wein, das gibt sich wieder", tröstete Pytheas und klopfte Linos auf die Schulter:
"Keine Sorge, es ist nichts Schlimmes passiert. Erhole dich erst einmal"
Es klopfte, und Peigi, die Haushälterin, trat mit einem Tablett ein. Darauf standen zwei Schalen dampfende  Hühnerbrühe und lagen zwei Löffel:
"Danke dir Peigi", sagte Pytheas und nahm es ihr ab. Die Keltin nickte und verschwand, nicht ohne einen neugierigen Blick auf den verstrubbelten Linos zu werfen.
"Die Brühe tut dir gut. Danach ein schönes warmes Bad. Die Therme wäre am besten, weil du dort auch eine professionelle Massage bekommen könntest, aber es gibt hier auch ein Badezimmer mit warmen Wasser, wenn du lieber hier bleiben möchtest.
Du hast mir erzählt, dass du bei deinem Patron in Ungnade gefallen bist. Der Kummer darüber hat dich überwältigt", Pytheas schüttelte bedauernd den Kopf:
"Man merkt, dass du sonst kaum etwas trinkst, daher hat dich der Wein umgehauen. Wer trinkt ihn auch unvermischt wie ein Barbar", ein wenig tadelte er ihn:
"Jetzt die Brühe? ", er nahm den Löffel zur Hand und machte sich an, Linos zu füttern:
"Und danach berichtest du mir, was dein Patron denn gesagt hat. Und danach finden wir eine Lösung. Denke immer daran, dass du ein Grieche bist , und wir sind das Volk mit dem hervorragenden Verstand, das weiß doch jeder", er lachte ein wenig und zwinkerte Linos zu.


RE: Schlafzimmer I (Cubiculum) - Claudianus Linos - 02-20-2023

Dankbar schluckte ich die ersten Löffel der gut schmeckenden Brühe, bis mir bewusst wurde ich wurde gefüttert, gefüttert wie ein Kleinkind. Aufgeregt wehrte ich ab und verschluckte mich prompt. „Nicht doch, ich kann das schon“, hustete ich. „Bitte“, sagte ich ruhiger, richtete mich auf und nahm Schüssel und Löffel. „Danke“, kam beschämt. Ja ich wusste ich hatte mich sehr unzivilisiert aufgeführt und nickte nur. Wie ich nur darauf gekommen war so unmöglich viel zu trinken, da ich doch wusste, dadurch würde mein Problem nicht gelöst werden. „Was er gesagt hat, dass ist ja das Problem er sagt nicht viel. Aber was und wie er es sagt. Nur, *"War es also ein Fehler, dich freizulassen? Wärst du noch Sklave,würde ich dich ins Bergwerk schicken." Anschließend nach vielen Erklärungen und Besteuerungen meinerseits *"Die Abreibung folgt später" Kannst du dir vorstellen wie das war,ich Dummkopf mit dem Brief in der Hand. Wenn ich daran denke wünsche ich mir noch immer die Erde hätte sich aufgetan.“ Innehaltend starrte ich gegen die Wand und verlor mich in den Erinnerungen.


RE: Schlafzimmer I (Cubiculum) - Flavianus Pytheas - 02-20-2023

Pytheas zuckte zusammen, als er das Wort "Bergwerk" hörte. 
"Dein Patron weiß nicht, was er sagt, wenn er von den Minen spricht", erwiderte er tonlos:
"Ich bin jede Woche in Balventius Varros Minen. Sie sterben so elend, Linos, so elend, und ich kann kaum etwas für sie tun, als ihnen einen Trank reichen, damit sie nie wieder erwachen.
Doch sie sind wegen Mord, wegen Raub, wegen Rebellion verurteilt. Niemand von ihnen ist dort, weil er den Brief eines Mädchens gelesen hat. Nein, nein, dein Patron hat keine Ahnung"

Linos war zwar ein Freigelassener, doch sein ehemaliger Herr hatte noch viel Macht über ihn. Er war ein Consular. Ob es ihm möglich war, zu tun, was er androhte? Dem Medicus wurde es schlecht bei dem Gedanken. Linos mochte er sich gar nicht bei der Zwangsarbeit vorstellen:

"Wir müssen uns etwas ausdenken, damit du rasch wieder in seine Gnade kommst", sagte er:

  "Am effektivsten wäre es, dem Claudier oder jemandem  aus seiner Familie das Leben retten, damit er erkennt, dass du sein bester Linos bist. Hat er dir bekannte Feinde?"


RE: Schlafzimmer I (Cubiculum) - Claudianus Linos - 03-26-2023

Jemanden das Leben retten, aus der Familie, doch wem nur? Da blieben nur die Nichten, die waren so unterschiedlich wie sie nur sein konnten. Doch sie waren wohl behütete und der Consul? Der achtet ganz gut auf sich selber und Feinde? Nein hier in Britannien bestimmt nicht und in Rom? Nein da gab es auch keine, es sei denn Neider, die konnten natürlich zu Feinden werden. Pythias meinte es zwar gut aber das war keine Lösung.
Mittlerweile hatte ich es geschafft aus dem Sitzen heraus auf zu stehen. Es drehte sich zwar alles, doch da musste ich jetzt durch. Stocksteif stand ich da, atmete tief durch und wirklich die Drehungen wurden langsamer und legten sich dann ganz.
Ich holte tief Luft und setzte an: „Pythias ich danke dir für deinen große Hilfe und bitte entschuldige die ganzen Unannehmlichkeiten die du wegen mir hattest. Du bist ein wahrer Freund, doch ich muss das Problem selber lösen. Auf dem Heimweg zur Villa überlege ich mir was. Bitte sage mir wenn ich etwas für dich tun kann.“ Schnell goss ich mir noch einen Becher voll Wasser und trank ihn leer.
Vale bene mein Freund, möge dein Tun immer gesegnet sein.“ Damit bemühte ich mich ruhig und gelassen die Casa Octavius zu verlassen.



RE: Schlafzimmer I (Cubiculum) - Flavianus Pytheas - 03-28-2023

Pytheas lachte in sich hinein, dem guten Linos fehlte es an Phantasie. Er selbst hätte eine hervorragende Gefahr für Linos Patron organisiert, vielleicht sogar einen kleinen vorgetäuschten Giftanschlag. Aber Linos wollte nicht. Im Gegenteil, er hatte es plötzlich eilig, zu verschwinden, als wäre ihm Pytheas Vorschlag unheimlich.
Wieder einmal merkte der Medicus, dass seine Erziehung im kaiserlichen Palast ihn irgendwie schräg gemacht hatte, und dass er nicht immer so dachte, wie andere Leute dachten, die ihre Kindheit nicht im Umfeld von Kaiser Nero verbracht hatten. 
"Es war keine Unannehmlichkeit", sagte er leise:
"Ich stehe dir gerne zur Seite, Linos, das weißt du. Dafür sind Freunde da. Komm, ich bringe dich noch zur Tür. Dir guten Heimweg"
Aus medizinischer Sicht war nichts dagegen einzuwenden, dass Claudianus Linos nach Hause ging.
Vale bene mein Freund, möge dein Tun immer gesegnet sein, sagte dieser.
Das klang wie ein  längerer Abschied. Vermutlich hatte er, Pytheas, Linos gerade als Freund verloren. Aber Linos war nicht der erste Mensch, der aus Pytheas Leben verschwinden konnte, als hätte er nie existiert. Der erste in einer langen Kette der plötzlich Vermissten war seine eigene Mutter gewesen.
Es gab da nur ein Heilmittel: Niemals  jemanden zu vermissen.