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Atrium - Marcus Octavius Fronto - 11-09-2022

Octavius setzte sich auf eine der Steinbänke im Atrium, damit Pytheas sich in aller Ruhe umschauen konnte. 


RE: Atrium - Flavianus Pytheas - 11-09-2022

Pytheas lief durch die Räume, und je mehr er sah, desto erfreuter wurde er: "Hier im Atrium werden Stühle für die Kranken stehen", beschloss er und beim größten Wirtschaftsraum, welcher genug Licht für Handarbeiten hatte: "Dies mein Behandlungszimmer", und einen anderen Raum bestimmte er zum Laboratorium, in dem er gegen die Bleikrankheit forschen konnte.
Der Medicus ließ seine Zurückhaltung und strahlte förmlich: "Wicho, welches der Cubicula willst du für dich?", fragte er seinen Gehilfen.
Und dann sagte er zu dem großherzigen Centurio: "Ich danke dir so sehr. Wie schön es ist. Bitte sage mir, wie viel Miete du möchtest"


RE: Atrium - Wicho - 11-09-2022

Gemeinsam mit Pytheas war durch die Casa Octavia gewandert und sie hatten jeden Raum betrachtet. Die Frage die ihm jetzt gestellt wurde verblüffte ihn. Er hatte sich im Geiste im Untergeschoss in einer dieser Kammern gesehen. „Ich soll mir einen Raum aussuchen?“ Seiner Frage hörte man die Ungläubigkeit an. Für ihn war selbstverständlich dem Medicus stand der größte Raum zu. Er brauchte Ruhe und Entspannung, der Blick nach draußen zu dem Garten wenn er gestaltet war würde dazu beitragen. „Wenn dann der Raum zur Straße hin. Doch wenn ich einen Wunsch äußern darf. Der Garten, bitte darf ich mich um ihn kümmern. Die Arbeit dort würde mich sehr erfreuen, denn ich brauche auch körperliche Beschäftigung. Ich gestalte dann alles so wie du es dir wünschst.“
Zu einem guten Gehilfen ausgebildet zu werden, war gut und würde seinen Geist fordern, doch das hier war ihm mindestens genauso wichtig. Alleine wegen der körperlichen Forderung hatte er die Arbeit in der Mine begonnen.


RE: Atrium - Marcus Octavius Fronto - 11-09-2022

Über den Mietpreis hatte sich der Centurio nun doch Gedanken gemacht. Seine Forderung würde bestimmt auf Unglauben stoßen, doch er wollte es so. „Der Mietpreis ist ungewöhnlich, aber mir ist diese Forderung wichtig. Ich erwarte das du mindestens drei Personen, gleich welchen Standes einstellst. Einen erfahrenen aber zumindest sehr zuverlässigen Ianitor. Dieser Türhüter soll außer, dass er alle Besucher einschätzt auch einen Art Wachdienst verrichten, denn der Publikumsverkehr ist ja größer als normal. Der oder die Zweite soll jemand sein der sich um dein Wohl kümmert. Also Nahrung, Kleidung und so weiter. Der Dritte wäre dann jemand der sich um das Haus und seinen Zustand kümmert. Zur Not sollte er bei der Gartenarbeit aushelfen.“ Ehe er seine Forderungen begründet schaute er Pytheas prüfend an, ganz so durchdringend, wie er sonst seine Untergebenen ansah.
"Warum also diese Forderung? Nun mir ist bekannt du bist dem Kaiser, genauso wie ich, verpflichte und ich gebe gerne meinen Legionären, die Möglichkeit sich hoch zu dienen. Dir möchte ich die Möglichkeit geben. Etwas zu sparen, damit du dir dann irgendwann und irgendwo unabhängig eine Praxis einrichten kannst oder weiter forschen, lehren oder eine Familie Gründen kannst. Ganz nach deinen Vorstellungen. Sag ja oder lass es.“ Damit war für ihn, Marcus Octavius Fronto alles gesagt.


RE: Atrium - Flavianus Pytheas - 11-10-2022

(11-09-2022, 01:21 PM)Wicho schrieb: Gemeinsam mit Pytheas war durch die Casa Octavia gewandert und sie hatten jeden Raum betrachtet. Die Frage die ihm jetzt gestellt wurde verblüffte ihn. Er hatte sich im Geiste im Untergeschoss in einer dieser Kammern gesehen. „Ich soll mir einen Raum aussuchen?“ Seiner Frage hörte man die Ungläubigkeit an. Für ihn war selbstverständlich dem Medicus stand der größte Raum zu. Er brauchte Ruhe und Entspannung, der Blick nach draußen zu dem Garten wenn er gestaltet war würde dazu beitragen. „Wenn dann der Raum zur Straße hin. Doch wenn ich einen Wunsch äußern darf. Der Garten, bitte darf ich mich um ihn kümmern. Die Arbeit dort würde mich sehr erfreuen, denn ich brauche auch körperliche Beschäftigung. Ich gestalte dann alles so wie du es dir wünschst.“
Zu einem guten Gehilfen ausgebildet zu werden, war gut und würde seinen Geist fordern, doch das hier war ihm mindestens genauso wichtig. Alleine wegen der körperlichen Forderung hatte er die Arbeit in der Mine begonnen.

"Wenn du zur Schlaflosigkeit neigst, ist vielleicht doch das große Zimmer das Richtige, da hättest du was zu gucken", meinte Pytheas und deutete auf die doch sehr expliziten erotischen Zeichnungen an den Wänden des Cubiculum:
"Ich schlafe überall, wo ein Bett steht. Aber du darfst entscheiden, Wicho", beim nächsten Vorschlag nickte er:
"Damit nimmst du mir einen großen Teil der Arbeit ab: Wir werden allerhand Heilpflanzen planzen und auch etwas Obst für uns. ich danke dir, wenn du freiwillig die Gartenarbeit übernimmst"
Dann wurde er einen Moment sehr ernst:
"Nur ein Beet brauche ich für mich ganz alleine. Dort werde ich nicht nur Bilsenkraut und Nieswurz, sondern auch Schierling, Fingerhut und Doryknion pflanzen. Bitte halte dich fern davon"
Das waren die starken Gifte. Einem Medicus, der nie zum Schaden eines Patienten handeln sollten, waren sie verboten. Aber in ganz seltenen Fällen waren sie so notwendig wie ein scharfes Messer in der Hand eines Chirurgen, das tief ins Fleisch schnitt.



(11-09-2022, 05:02 PM)Marcus Octavius Fronto schrieb: Über den Mietpreis hatte sich der Centurio nun doch Gedanken gemacht. Seine Forderung würde bestimmt auf Unglauben stoßen, doch er wollte es so. „Der Mietpreis ist ungewöhnlich, aber mir ist diese Forderung wichtig. Ich erwarte das du mindestens drei Personen, gleich welchen Standes einstellst. Einen erfahrenen aber zumindest sehr zuverlässigen Ianitor. Dieser Türhüter soll außer, dass er alle Besucher einschätzt auch einen Art Wachdienst verrichten, denn der Publikumsverkehr ist ja größer als normal. Der oder die Zweite soll jemand sein der sich um dein Wohl kümmert. Also Nahrung, Kleidung und so weiter. Der Dritte wäre dann jemand der sich um das Haus und seinen Zustand kümmert. Zur Not sollte er bei der Gartenarbeit aushelfen.“ Ehe er seine Forderungen begründet schaute er Pytheas prüfend an, ganz so durchdringend, wie er sonst seine Untergebenen ansah.
"Warum also diese Forderung? Nun mir ist bekannt du bist dem Kaiser, genauso wie ich, verpflichte und ich gebe gerne meinen Legionären, die Möglichkeit sich hoch zu dienen. Dir möchte ich die Möglichkeit geben. Etwas zu sparen, damit du dir dann irgendwann und irgendwo unabhängig eine Praxis einrichten kannst oder weiter forschen, lehren oder eine Familie Gründen kannst. Ganz nach deinen Vorstellungen. Sag ja oder lass es.“ Damit war für ihn, Marcus Octavius Fronto alles gesagt.

Pytheas spürte den prüfenden Blick des Centurios. Es war kein böser Blick, sondern wohlwollend, doch er errötete leicht und senkte die Lider, als sei er immer noch ein Diener. Man konnte einen Mann aus der Sklaverei herausholen, doch nicht immer die Sklaverei aus einem Mann:

"Wir dienen beide auf unsere Weise dem Caesar Augustus", sagte er leise: "Ich danke dir für deine Unterstützung und deine Güte"

Der Kaiser bestimmte, ob er heiraten durfte. Es konnte auch sein, dass er ihn nach Rom zurückrief. Seine Zukunft lag ganz und gar in den Händen seines Patrons:

"Als Gehilfe und für den Garten habe ich schon Wicho hier. Einen tüchtigen Ianitor muss ich freilich  besorgen. Gerne einen Veteranen. Und jemand, der sich um uns kümmert, ein weibliches Wesen vielleicht.", er lächelte:
"Bisher habe ich die Hausarbeit immer alleine gemacht, auch gewaschen und genäht, doch nun gut, wenn Du es sagst. Dann werde ich einen Türsteher und eine Haushaltshilfe suchen. Aber keine kaufen. Ich selbst möchte keine Sklaven halten"

Er missbilligte die Sklaverei als Institution, doch das war etwas, was kaum jemand außer ein paar griechischen Philosophen verstand, und selbst die bezogen es nur auf die Theorie und nicht auf die Praxis:
"Ja, dann will ich gerne dein Haus mieten", Pytheas glaubte nicht, dass ein römischer Centurio ihm einen Handschlag gewähren würde, aber er lächelte ein zweites Mal  und diesmal ging ein Strahlen über sein Gesicht, als würde er von innen leuchten.


RE: Atrium - Marcus Octavius Fronto - 11-11-2022

Octavius wiegte mit dem Kopf. „So ganz bin ich noch nicht mit deiner Planung einverstanden. Du behandelst hier Patienten, in Iscalis, in der Mine und betreibst Forschung. Außerdem wirst du dich selber um die Giftpflanzen kümmern und Wicho ausbilden. Oft wenn du unterwegs bist geht Wicho mit und er muss neben der Gartenarbeit lernen. Da wird für die grobe Hausarbeit immer öfter die Zeit nicht mehr reichen. Ein guter Medicus sollte auch auf seine Gesundheit achten, deshalb möchte ich schon, dass noch ein starker Bursche eingestellt wird.“ Noch einmal schaute der Centurio ihn an. Schließlich wollte er sein Eigentum gut erhalten. Wie er den Centurio einschätzte würde er seine Arbeit gewissenhaft verrichten und deshalb auf lange Sicht stark gefordert werden. Er würde weitere Hilfe brauchen. „Nur wenn du darauf eingehst werden wir es mit einem Handschlag besiegeln.“


RE: Atrium - Flavianus Pytheas - 11-12-2022

Flavianus Pytheas zögerte einen kurzen Augenblick  mit der Antwort. Er überlegte, was er der Centurio von ihm wollte. Do ut des hieß es im Römischen Recht: Ich gebe, damit Du gibst. Das war nicht nur eine Rechtsgrundlage, sondern in den Augen des Medicus die unabdingbare Basis der römischen Gesellschaft. Es ging also nicht darum, dass er nicht geben würde, er wollte nur wissen, was es sein sollte.
Weshalb war der Centurio so besorgt um ihn? Fast als wäre er ein...Freund
Pytheas hatte keine Freunde. Nicht einmal sein Lehrmeister, der ihn gut behandelt hatte, war ihm einer gewesen. Er hatte ihn geschätzt, aber das war etwas anderes. Das Leben war wie gesagt ein Tauschgeschäft.  Auch nicht Leiden durch ärztliche Kunst  zu lindern war etwas Persönliches und betraf Flavianus Pytheas Herz. Sein Innerstes hütete der Grieche vor jedem Zugriff, und so viel man auch von ihm bekommen konnte; seine Arbeitskraft, seine Zuwendung oder sogar seinen Körper, sein Herz hatte nie jemand besessen:
"Ich werde tun, was du sagst und noch einen starken Burschen einstellen, Centurio Octavius Fronto", sprach er:
"Auf jeden Fall ist es sehr gütig und großzügig, dass Du dich um meine Person sorgst. Mit welchem Gefallen kann ich deine Großzügigkeit erwidern, Centurio?" 
Pytheas schaute ihn mit seinen grauen Augen an. Sein Blick war freundlich, und die Frage nach dem Preis war durchaus aufrichtig gemeint.


RE: Atrium - Marcus Octavius Fronto - 11-14-2022

Nicht der Centurio, sondern der Römer Marcus, meinte in den Augen des Griechen etwas von Zweifel an den Bewegründen des Octavius erkennen zu können. Fronto konnte ihn durch aus verstehen, er hätte selber genauso gedacht, nach dem Sinn, was hat der vor, was will der von mir? Er wusste es ja selber nicht. Sah er vielleicht so etwas wie einen Sohn in ihm? Einen Sohn, wie er ihn sich wünschte? Ehrlich und an seinen Grundsätzen glaubend, wie dieser ehemalige Sklave. Das tat dieser davon war er überzeugt. „Ich danke dir, dass du meine Bedingungen annimmst. Nun und was den Gefallen betrifft. Da habe ich, bitte verzeih es sind zwei. Der Erste, dass im nächsten Sommer, einmal deinen Garten sehen darf. Der zweite Gefallen mag dir seltsam erscheinen und du darfst ihn, nicht falsch verstehen, auch darfst du ihn  ablehnen.“ Fronto zögerte kurz, er war besorgt, Hoffentlich würde der Medicus jetzt sein entgegenkommen nicht falsch deuten, auch wusste er nicht ob er die Bitte jetzt richtig aussprach. Es war schwierig und konnte missverstanden werden. Er holt Luft und begann: „Ich habe die Bitte, das wann immer ich in Iscalis Stimmungsschwankungen bemerke, ich dich aufsuchen darf und um deine Beurteilung bitten darf.“ Begütigend hob Octavius seine Hände. „Es sollen keine Spitzeldienste sein. Nein du wirst ständig in der Stadt unterwegs sein und bemerken wenn etwas im Argen liegt. Du sollst mir nur sagen an welcher Gruppe es liegt. Du musst wissen ich kenne die Einstellung vieler Römer, sie sehen sich als Eroberer und Herren des Landes. Sie lassen es die Einheimischen spüren und verachten sie. Manche sind auch recht findig, wenn es darum geht sie zu erniedrigen. Doch ohne die Kelten können wir hier auch nicht überleben. Sie haben bisher hier ohne uns gelebt, doch wir können vieles von ihnen lernen. Deshalb hoffe ich auf deine Hilfe irgendwann.“ So nun ist es raus, ich habe die Bitte auch nur gestellt, weil ich glaube, dass der Medicus von mir einen ehrlichen Gefallen erwartet. Ihm stand frei, mir etwas anderes als Gegenleistung anzubieten.


RE: Atrium - Flavianus Pytheas - 11-15-2022

Pytheas hörte dem Centurio ruhig zu. Seine Beweggründe waren so wie ihn der Medicus eingeschätzt hatte: Octavius Fronto versuchte, ein geduldiger Mittler zwischen Römern und Kelten zu sein. Er hielt ihn für aufrichtig:
"Es ist dein Haus, Centurio Octavius Fronto, natürlich kannst Du jederzeit den Garten und alle Räume besuchen!"

Mit einem kleinen bitteren Lächeln fuhr er dann fort: 
" Ich würde dir eigentlich nichts sagen können, was mir ein einzelner Patient über sich anvertraut. Schon Hippocrates fordert in seinem Eid, dass ein Medicus nichts, was er während seines Dienstes erfährt, weitergeben darf. Du bist aber nicht der Erste, der einen solchen Eidbruch erbittet. Doch du bist der Erste, der überhaupt bittet. Andere haben ihn mir befohlen.
Ich bin als Freigelassener des Kaiserhauses ohnehin schon eine Art  Spitzel, nicht wahr?"

er hob den Kopf, und einen Moment lang wirkte er voller Traurigkeit, dann fuhr er sich mit der Hand über die Augen:
" Verzeih meine Sprache. Ich bin nur ein Freigelassener, ich habe kein Recht, mit einem römischen  Centurio auf diese Weise zu sprechen. 
Würde es dir genügen, wenn ich dich in Zukunft wissen lasse, wann deine Männer besonders wachsam sein sollten?"

Der Grieche befürchtete, dass es nicht genügte. Dann würde er sich von seinem Traum, hier in diesem weitläufigen und stillen Haus seine Praxisräume eröffnen zu dürfen, verabschieden müssen.


RE: Atrium - Marcus Octavius Fronto - 11-22-2022

Octavius gewohnt stets eine gleichmäßige Mine zu zeigen, verzog bei den Worten des Medicus sein Gesicht, als ob er Schmerzen hätte. Hatte Pytheas ihn wirklich so falsch verstanden? Selbstverständlich wusste er auch, dass er als Medicus, seinen Patienten gegenüber verpflichte war. Was dachte dieser von ihm. Liebend gerne hätte er sich jetzt die Haare gerauft. „Werter Pytheas, wenn ich mich so unklar ausgedrückt habe, dann entschuldige bitte. Ich danke dir für deine offenen Worten, somit können Unklarheiten gleich geklärt werden.“ Ihm tat es leid, dass er keine Trinkbecher hier hatte, einen Schluck des klaren Brunnen Wassers hätte er jetzt vertragen. „Wenn du gestattest beginne ich nochmals. Ich möchte keinen Gesprächsinhalt in dem Sinne erfahren. Mir geht es um die Stimmung in der Stadt. Wir wissen doch beide, sobald die Stadtwache in der Nähe ist versuchen sich alle ruhig und unauffällig zu verhalten. Da deine Wege dich oft durch die Stadt führen, beobachtest du bestimmt wenn sich Gruppen bilden, die sich aufregen oder gar einander angehen. Sollte dies öfter geschehen, wissen wir dass sich etwas anbahnt. Das möchte ich gerne erfahren damit wir Aufmerksam sind und kommendes Unheil hoffentlich verhindern. Namen verschiedener Teilnehmer, interessieren mich nicht. Nur einen groben Hinweis in welche Richtung eventuelle Kontroverse weisen. Mehr nicht. Ich sehe das nicht als Spitzeldienst, sondern als eine Art Hilfestellung den inneren Frieden zu halten.“
Fronto hatte bei ihrem Gespräch auch den Gehilfen im Auge behalten. Wenn er in seiner Einschätzung richtig lag, würde dieser auch den Frieden wahren wollen. Er räusperte sich und schaute von einem zum anderen. „Denkt ihr mit dieser Bedingung könnt ihr leben?“