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Normale Version: [Zwischen Villa Claudia und Villa Furia] Der Brautzug
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Die Weißdornfackeln waren entzündet, die Kinder tanzten umher und freuten sich auf Nüsse, drei kleine römische Jungen, deren beide Eltern noch am Leben waren, warteten etwas still in Bewusstsein ihrer Aufgabe auf ihren Plätzen. Sie würden vor dem Brautpaar hergehen.

Serenas Leibsklavin trug Rocken und Spindel. Sie würden der neuen Hausherrin zum Zeichen ihrer hausfraulichen Pflichten hinterhergetragen. Die Gäste würden "Thalassio!", rufen,  von dem niemand mit Sicherheit wusste, was dieser Ruf bedeutete und natürlich durfte man aufmunternde und Spottlieder über Saturninus Manneskraft und Serenas Hingabe singen, die aber sämtlich Glück bringen sollten. 
Der Sommerabend lag wie Samt über den Straßen, der britannische Himmel wölbte sich über den Dächern.
Ab und zu schaute Saturninus zu seiner Serena hinunter. Am Haus angekommen, würde er sie über die Schwelle tragen. Bestimmt wog sie so viel wie eine Feder. Ob er den Herculesknoten wohl lösen konnte, mit dem ihr Gürtel gebunden war? Vor den Erfolg hatten die Götter den Schweiß gesetzt, dachte er ein wenig nervös und freudig gestimmt zugleich.
Mit Hilfe von Essigwasser und Zwiebeln hatte ich die erwarteten Tränen simuliert, die den Auszug aus meinem Haus symbolisierten. Wirklich traurig war ich nicht gewesen, auch wenn Claudius Menecrates gut zu mir gewesen war und ich meine Base Claudia Sabina wirklich mochte. Aber ich war nun eben keine Claudia und ich hatte kaum ein Jahr unter dem Dach meines Onkel gelebt und keine großen Gefühle für dessen Heim entwickelt. Daher musste ich ein wenig nachhelfen um die Tränen zum Fließen zu bringen, während ich also gespielt traurig in das Heim meines Gatten geführt wurde. Sobald wir dort ankamen, konnte ich auch wieder Glück zur Schau stellen um die Geister dieses Ortes zu besänftigen, da ich nun eine Furia war. 

Ich sah den glücklichen Blick meines Gatten und es kostete mich einiges, diesen nicht freudig zu erwidern, da ich so gern zurück lächeln würde - aber das würde in diesem Moment Unglück bringen und das konnten wir nicht gebrauchen. Also behielt ich den strengen Ausdruck bei und hoffte, dass wir bald da wären. So weit war der Weg ja auch gar nicht, aber natürlich gingen wir entsprechend langsam, damit sich die Meute austoben und uns folgen konnte. Was auch immer für Witze und Spottlieder gesungen werden, ich durfte nicht darüber lachen und musste mich bis zur Ankunft zusammenreißen.
Serena hatte bittere Tränen geweint, als man sie ihrer Familie entriss, und wenn Saturninus daran dachte, drückte er verstohlen ihre Hand. Sein Haus sollte ihr zum neuen Heim werden, und sie sollte zufrieden darin sein, das nahm er sich vor. Ab und zu ließ er Nüsse für die Kinder werfen, die sich darum balgten. Einige seiner jüngeren Klienten begannen eine Art Wechselgesang:

"Der Ehemann hat einen großen…"

" Stier, einen ganz famosen"

"Der Ehemann hat einen harten…"

" Stock und eine Kuh im Garten...."

"Wen liebt die Kuh?"
"Den Stier liebt sie!"
"Die Ehefrau?"
"Den Ehemann!"
"Wen liebt der Stier?"
"Die Kuh liebt er"

"Der Ehemann?"
"Die Ehefrau!"
"Und viele Kälbchen gibt es dann!"

Jetzt weißt du alles ganz genau!" etc....

auch das Lied, dass man nun zum Bettkampf zöge und sich wie die Schnecken küssen sollte, durfte nicht fehlen. (Saturninus wäre zu der Frage, wie es diese Tiere trieben, nur: Sehr, sehr  langsam, eingefallen)
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