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Normale Version: Hier kommt die Braut - Ankunft und Hochzeitsnacht
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Nach Aufgang der Venus waren sie losgegangen. Sabinius Merula hatte sich in der Sänfte tragen lassen, aber Prisca war die Strecke, wie es Sitte und Tradition verlangte, gelaufen, hinter ihren drei Fackelträgern, die die Brautfackeln als Erinnerungen an die fackeln der Hekate trugen, mit denen Ceres nach ihrer Tochter Proserpina gesucht hatte, nachdem Pluto sie in die Unterwelt entführt hatte, um sie zu seiner Gemahlin zu machen. Im Grunde war der Brautzug auch eine Art Entführung eines jungen Mädchens, um sie zu einer Gemahlin zu machen.


Einmal waren sie an einer Straßenkreuzung angehalten, damit Prisca dort eine Münze den Laren opfern konnte. Sie ließ sich damit Zeit, denn je mehr Zeit sie brauchte, umso länger hätte auch sie Zeit, ihre Nervosität vor dem, was alles kommen würde, in den Griff zu bekommen. Aber ewig ging das natürlich auch nicht, denn schließlich mussten sie ja irgendwann an der Domus Sabinia auch ankommen.
Merulas Sänfte hielt an, und Prisca wartete, dass er aussteigen würde. Sie hatte keine Ahnung, ob er ihr den Weg zur Tür versperren würde, bis sie ihm ihre zweite Münze gegeben hätte, oder ob sie gleich hineingehen würden, damit er sich wieder setzen konnte. Ab jetzt unterlag die Planung ihm und nicht mehr ihr, denn ab jetzt betrat sie sein Reich. Und sie war verdammt nervös deshalb.
Es hatte mich schon ein wenig traurig gestimmt, dass ich nicht an ihrer Seite war und wir den Weg zur Casa Sabinia gemeinsam laufen konnten. Das hätte ich niemals schaffen können. Die Sänftenträger hatten sich Priscas Schritten angepasst. Auch als sie an einer Straßenkreuzung eine Münze den Laren geopfert hatte, warteten sie und liefen dann weiter, als meine Frau nach einer Weile fertig war.

Schließlich erreichten wir die Casa. Meine beiden Sklaven, die die Sänfte begleitet hatten, waren sofort zur Stelle und halfen mir aus der Sänfte. Mit ihrer Hilfe bewegte ich mich zur Tür, die bereits geöffnet worden war. Ich hatte mir wirklich lange überlegt, wie ich Priscas Ankunft gestalten wollte. Die Tradition sah vor, dass sie mir eine Münze gab und ich sie über die Schwelle des Hauses trug. Sehr lange hatte ich die Für und Wieder abgewogen und war zu keiner Entscheidung gekommen. Ich wollte einfach abwarten. Abwarten, wie es mir ging und zu was ich an meinem Hochzeitstag fähig sein würde. Da ich Dank Priscas Umsicht mein Bein schonen konnte, wollte ich nun tatsächlich versuchen, sie über die Schwelle zu tragen. Die beiden Sklaven standen links und rechts von mir und stützen mich, falls es notwendig wurde. Dort wartete ich auf sie. Immer noch war ich mir nicht sicher, ob es tatsächlich eine gute Idee war. Doch dann sah ich in ihr Gesicht und wusste, dass ich nichts hätte besseres tun können!
Sabinius Merula ließ sich aus der Sänfte helfen, und Prisca merkte, wie aufgeregt sie jetzt gerade wurde. So viele Leute waren noch um sie herum und warteten darauf, dass sie das Haus betreten würde, damit sie sich um die Fackeln zanken könnten und noch sehr lautstark Gesänge anstimmen und was man eben sonst noch vor dem Haus des Bräutigams so trieb. Prisca wusste es ja nicht so genau,d a sie bei allen Hochzeiten, bei denen sie Gast gewesen war, zum Ende des Brautzuges mit Miriam heimgeschickt worden war, während ihr Vater allein noch dort blieb und meistens dann gut angeheitert erst später nachkam. Aber für feine, junge Damen war das Ende einer Hochzeit wohl zu unzüchtig, oder so. Oder es war, weil es dann allgemein recht spät war. Auch jetzt war die Sonne ja schon deutlich untergegangen.
Sie wartete, was nun passieren würde, und offenbar hatte Sabinius Merula vor, der Tradition zu folgen und von ihr die symbolische Übergabe ihrer Mitgift zu verlangen. Gut, darauf war sie vorbereitet. Prisca nahm die zweite ihrer drei Münzen – eine Sesterze, und selbst für die hatten sie schon sparen müssen – sichtbar hoch, als sie auf ihren Ehemann zuschritt, und reichte sie ihm unter lautem Gejohle. Sie nahm nicht an, dass er sie über die Schwelle tragen würde. Wie denn, mit dem kaputten Bein? Deshalb bereitete sie sich schon darauf vor, möglichst sicher über die Türschwelle zu treten, und nicht versehentlich das Holz zu berühren, um keine bösen Geister hineinzulassen. Sie hoffte nur, sie rutschte nicht aus. Das würde für ihre Ehe Unglück verheißen und sicher den Spott der ganzen Nachbarschaft nach sich ziehen.
Aber noch mehr hatte sie Sorge vor all dem, was danach kam. Noch eine Münze für die Penaten des Herdes, und dann in das Brautgemach. Wo sie unaussprechliche Dinge tun sollte, von denen sie nicht wusste, ob sie sie tun konnte.
Prisca reichte mir das Sesterzenstück, als sie nun direkt vor mir stand. Die Hochzeitsgäste, die unserem Brautzug gefolgt waren, johlten laut dabei. Hoffentlich würde ich nun nicht der Grund dafür sein, dass unsere Ehe von Unglück heimgesucht werden würde. Ich hatte es mir wirklich gut überlegt und schaute nun noch einmal zu den beiden Sklaven, die links und rechts von mir standen. Ich war bereit, sie nun über die Schwelle des Hauses zu trafen. Die Sklaven hielten mich vorsichtshalber, als ich Prisca auf meine Arme nahm und dann diesen einen Schritt machte. Es war eine große Kraftanstrengung für mich und nicht wirklich förderlich für mein Knie. Ich rechnete damit, dass ich später wieder Schmerzen haben würde.
Jenseits der Schwelle ließ ich sie wieder ab. Weder hatte ich sie fallen lassen noch war ich gestolpert! Ich war sichtlich erleichtert und auch die Menge draußen äußerte ausgelassen ihre Begeisterung. Nun war es fast schon geschafft. Zumindest der schwierige Teil. 
Mit der Hilfe der Sklaven führte ich meine Frau zum Herd des Hauses, damit sie dort noch ihre dritte und letzte Münze den Penaten des Herdes opfern konnte. Als auch dies geschafft war, führte ich  Prisca zu einem Cubiculum, welches heute als Brautgemach dienen würde und danach ihr eigenes Cubiculum sein würde.
Der Raum war mit einigen Öllämpchen beleuchtet, so dass dort ein gedämmtes Licht vorherrschte. Das Bett war mit roten Rosenblättern besträut worden. Als dann die Tür hinter uns geschlossen wurde und wir, bis auf die Sklaven, endlich allein waren, fiel unendlich viel Balast von mir ab, "Geschafft!", sagte ich und lächelte ihr ein wenig verlegen zu. Was sollte ich auch anderes sagen? Sie schien aufgeregt zu sein. Ich wusste nicht, inwieweit man sie auf die Hochzeitsnacht vorbereitet hatte. Da es in unserem Fall etwas schwieriger werden konnte, hatte Mutter für alle Eventualitäten vorgesorgt. Diese 'Vorsorge' hieß Nysa und war eine dunkelhäutige Sklavin, die in der Casa geboren worden war. Noch hielt sie sich im Hintergrund, in einer weniger beleuchteten Ecke auf.
Draußen vor der Tür hatten sich wohl einige der Hochzeitsgäste zusammengefunden, die weiter ausgelassen ihre Gesänge zum Besten gaben. Ich hingegen wartete nun darauf, dass Prisca ihren orangefarbenen Schleier ablegen würde.
Prisca merkte, wie ihre Nervosität weiter stieg. Sie wollte sich gerade bereit machen, nun über die Schwelle zu treten, als Sabinius Merula sie plötzlich schnappte und auf die arme nahm. Einen überraschten, kleinen Aufschrei konnte sie nicht ganz unterdrücken, da sie wirklich nicht damit gerechnet hatte. Sie hatte nicht gedacht, dass sein Bein das aushalten würde. Aber er hielt es aus und trug sie diesen großen Schritt über die Schwelle, um sie danach wieder auf den Boden abzusetzen. Wahrscheinlich guckte sie ihn an wie eine Biga, aber für einen Moment war sie wirklich mehr als nur ein bisschen perplex. Fast musste sie daran erinnert werden, dass sie ja noch den Penaten zu opfern hatte.

Als auch die letzte Münze nun im heimischen Herd platziert war, stieg Priscas nervosität mit jedem weiteren Schritt an. Sie wurde durch das Haus geführt, hätte aber später sicher nicht sagen können, wie es im Haus ausgesehen hatte oder wo sie langgegangen war. Wahrscheinlich würde sie sich morgen noch einmal alles zeigen lassen müssen, zumal es jetzt ja auch schon abgesehen von einigen Lampen dunkel war. Aber sie bekam den Weg zu ihrem Cubiculum wie in Trance nur mit.

Dort angekommen wurde die Tür geschlossen, und nur ihr Mann und ein paar Sklaven waren noch da. Alle schauten sie an, und sie merkte den Kloß, der in ihrem Hals saß, überdeutlich. Sie wusste, was jetzt kommen würde, und was sie tun sollte, aber jetzt, wo der Moment näher rückte, fühlte sie sich überwältigt davon. Sie war noch nicht so weit. Aber es war ihre Pflicht, die sie erfüllen musste.
Sie merkte, dass noch immer alle sie anschauten, und brauchte noch einen Moment, um zu verstehen, wieso. Aber ja, die Sklaven warteten auf ihr Geheiß, ihr zu helfen. Sie nickte, und sofort waren da fleißige Hände, die ihr den Brautkranz vom Kopf nahmen und das Flammeum entfernten und vorsichtig zusammenlegten. Sie setzte sich auf den Rand des Bettes und ließ sich die Armreifen von den Händen nehmen und die Schuhe ausziehen. Irgend eine Sklavin, die sie ja alle noch nicht kannte, hatte auch eine Wasserschüssel und einen Schwamm und wusch ihr kurz die Füße, die natürlich nach einem Tag draußen auf der Straße nicht sauber waren. Eine andere Sklavin war mit ihren Haaren zugange und öffnete die vielen Zöpfe, zu denen ihr Haar geflochten worden war.
Sie sah kurz zu Sabinius Merula hinüber, der natürlich auch umsorgt und ähnlich behandelt wurde. Wahrscheinlich hätten die Sklaven sie auch ausgekleidet und würden das in den kommenden Tagen sicher dann auch machen. Aber heute nicht. Heute musste ihr Mann ihr den Gürtel lösen, und zwar schweigend, oder höchstens Iuno Cinxia um Hilfe anrufend, wenn der herkulische Knoten sich nicht lösen lassen sollte. Zumindest beim Anlegen hatte Miriam gemeint, dass er nicht zu fest sei und Sabinius Merula keine Schwierigkeiten haben sollte, aber das war heute Morgen gewesen, und jetzt war Abend.

Schließlich war sie wohl sauber und gekämmt und nur ihre tunica recta und ihr Gürtel standen noch im Weg. Die Sklavinnen zogen sich alle etwas zurück und Prisca nahm einen tiefen Atemzug, um sich zu beruhigen. Verdammt, sie war sehr nervös. Auch wenn Miriam es erklärt hatte und beteuert hatte, dass es nicht schwer sei und nur kurz dauern und noch kürzer schmerzen würde. Und auch wenn Prisca wusste, dass es ihre Pflicht war, als Ehefrau ihrem Mann beizuliegen und ihm viele Kinder zu schenken. All das hinderte sie nicht daran, am liebsten jetzt hinausrennen und flüchten zu wollen. Aber sie tat es nicht, sondern stand auf, um zu ihrem Mann zu gehen.
Normalerweise war es ja anders herum, und der Mann kam zu der Braut, aber nachdem er sie über die Schwelle getragen hatte, glaubte Prisca nicht, dass er jetzt noch viel stehen wollen würde. Nervös die Finger knetend trat sie vor ihn, und schaute auf ihn runter, wie er so da saß. “Der Gürtel...“, brachte sie nur piepsig heraus. Wahrscheinlich musste sie ihm nicht sagen, dass der Gürtel als nächsten dran wäre, und nur er ihn lösen durfte. Er würde das wissen. Aber irgendwas musste sie sagen, und ihr fiel nichts anderes ein.
Aratas und Minas halfen mir dabei, mich zu entkleiden. Zunächst nahmen sie mir die Toga ab, während ich mich an der Wand abstützte. Danach setzte ich mich auf die gegenüberliegende Seite des Bettes, damit mir einer der Sklaven die Schuhe auszog und der andere sie wusch. Ein wenig aufgewühlt fühlte ich mich nun auch, obwohl doch bisher alles nach Plan gelaufen war. Außerden war für alle Eventualitäten vorgesorgt worden. Meiner Braut schien es nicht anders zu gehen. Aber sie hielt sich trotzallem tapfer. Kurz schaute sie zu mir herüber. Die Sklaven hatten ihre Frisur gelöst und kämmten nun ihr seidiges Haar. Durch die Zöpfe war ihr Haar ganz lockig geworden. Ich lächelte ihr aufmunternd zu. Sie würde ihre Sache schon gut machen. Das hoffte ich zumindest.
Nun gab es nur noch eines für mich zu tun. Ich musste ihren Gürtel lösen. Vielleicht war es genau das, was mich so aufwühlte. Einfach die Ruhe bewahren, sagte ich mir immer. Das würde ich auch noch schaffen! Eigentlich wollte ich mich gerade erheben, um zu ihr hinüber zu gehen. Doch Prisca kam mir zuvor und kam zu mir. Ich war ihr sehr dankbar, dass ich mein Bein nicht noch mehr belasten musste. "Ja, danke!" erwiderte ich ihr, als sie nun vor mir stand und sie auf mich herab sah. Ich fing sofort an, mich an dem Gürtel zu versuchen, ohne dabei ein Wort zu verlieren. Seit meinem Unfall hatte ich lernen müssen, geduldig zu sein. Das kam mir hier nun zu Gute. Glücklicherweise war der Gürtel nicht zu fest geschnürt. Nach einigen Versuchen und ein wenig Schweiß auf der Stirn, schaffte ich es dann doch. 
Den gelösten Gürtel überreichte ich einem der Sklaven. Nun würden uns die Sklaven noch weiter entkleiden. Während ich darauf wartete, fragte ich mich, ob sie wusste, dass unsere Vereinigung nun anders als üblich stattfinden musste. Dass sie es war, die... 
Die beiden Sklaven halfen mir nun noch beim Entkleiden der Tunika und der Subucula, die ich heute Morgen als Vorsichtsmaßnahme angezogen hatte, damit ich nicht fror. Beim britannischen Wetter musste man eben mit allem rechnen. Nun, da ich vollkommen entkleidet war, legte ich mich auf das Bett und hoffte darauf, dass Prisca wusste, was nun zu tun war.
Der Gürtel fiel ziemlich schnell, und Prisca merkte, dass sie immer mehr zitterte. Sabinius Merula lächelte sie zwar immer wieder an, aber wirklich viel geredet hatten sie nicht miteinander. Nicht, dass Prisca gerade sehr gesprächig gewesen wäre, aber alles wäre wohl besser, als das jetzt. Die Sklaven zogen ihn komplett aus und wollten auch ihr aus der Tunica recta helfen, was sie dann aber ablehnte. Eigentlich wollte sie sich am liebsten gar nicht entkleiden. Jetzt eine schöne Partie duodecima scripta, das wär doch sicher für alle viel angenehmer!
Und dann war Merula auf einmal nackt und legte sich auf das Bett, und Prisca schaute ihn viel zu lange an, als dass es als schicklich hätte durchgehen können. Aber sie hatte irgendwie bis gerade eben verdrängt, dass er nackt sein würde, und auch wenn sie schon nackte Männer gesehen hatte und auch überall Bilder in recht eindeutigen Posen zu finden waren, war es doch was ganz anderes, da nun einen nackten Mann im eigenen Bett liegen zu haben und zu wissen, dass man sich mit ihm vereinigen sollte.
Sie winkte jetzt doch eine Sklavin heran und ließ sich aus der Tunica Recta heraushelfen. Ihre Untertunica behielt isieaber an.  Sie wusste, wie ihr Körper aussah. Zu dünn, zu lang, zu flach, zu wenig weiblich. Prisca war einfach nicht bereit dafür, sich so vor so vielen fremden Menschen zu zeigen, auch nicht vor ihrem Ehemann. Auch wenn ihre Untertunika nur bis knapp zum Knie ging und damit ihre viel zu langen Beine entblößte, und auch, wenn sie sich gestern die Folter angetan hatte, sich in der Therme am ganzen Körper – und zwar wirklich am ganzen Körper – enthaaren zu lassen und damit wohl so repräsentabel aussah, wie es nur ging. Sie war einfach in diesem Moment nicht so weit.
Unsicher zupfte sie an ihrer Untertunica und huschte mit staksig wirkenden Schritten zum Bett. Ein letztes Zögern, dann kletterte sie darauf, erst einmal neben Sabinius Merula. Sie wusste, dass sie deutlich sichtbar zitterte, aber dagegen konnte sie jetzt nichts unternehmen. Kurz schloss sie die Augen und versuchte, sich daran zu erinnern, was Miriam ihr gesagt hatte, und vor allen Dingen, nicht an Sabinius Merula hinunterzusehen.
“Ich muss mich auf dich setzen“, murmelte sie zu sich selbst und tat dann genau das. Sie setzte sich rittlings auf seine Oberschenkel, was natürlich so nicht klappen konnte, und rutschte dann vorsichtig und zitternd mit dem Becken etwas weiter vor, bis sie meinte, etwas zu spüren. Und hielt dann an und blieb sitzen, verlegen beiseite schauend und ganz eindeutig nicht wissend, was jetzt weiter zu tun sei. Ihr war das alles fürchterlich peinlich, aber sie hatte sich ihre Hochzeitsnacht auch ganz anders vorgestellt. Mit weit mehr küssen und Liebesschwüren und vor allen Dingen einem Mann, der wusste, was er zu tun hatte, so dass sie nichts wissen oder tun musste. Vielleicht hätte sie Miriam doch besser zuhören sollen.
Nanu, Prisca zögerte, als die Sklavinnen ihr behilflich sein sollten, um sie von ihrer Tunica recta befreien sollten. Sie lehnte es sogar ab, was für mich in diesem Augenblick doch sehr befremdlich war. Denn wie sollten wir denn sonst unsere Ehe vollziehen, wenn nicht ohne Kleider?


Als ich schon bereit war, auf dem Bett lag und auf sie wartete, sah sie mich mit forschenden Blicken an. Die männliche Anatomie sollte ihr doch sicher vertraut sein, wenn sie nicht ihr Leben lang irgendwo eingesperrt war. Nun ja, vielleicht machte es ja einen Unterschied, wenn man sich die nackte Statue eines Herkules betrachtete und dann den nackten Körper des eigenen Ehemanns zum ersten Mal sah. Als es ihr scheinbar bewusst wurde, wie sie mich anstarrte, winkte sie schnell eine der Sklavinnen herbei, die ihr dann half, wenigstens die Tunica recta auszuziehen. Die Untertunika ließ sie weiterhin an. Das war ja wenigstens ein kleiner Fortschritt, wenn auch ein leicht unbefriedigender. Ich hätte schon gerne meine Frau gesehen, so wie die Götter sie erschaffen hatten.


Ein wenig belustigt sah ich ihr dann zu, wie sie an ihrer Untertunika herumnestelte, dann zum Bett huschte und darauf kletterte. Zunächst saß sie neben mir. Sie war total verunsichert und zitterte. Dann setzte sie erneut an und kletterte dabei auf meinen Oberschenkel und rutschte vorsichtig in Richtung Becken, als sie bemerkt hatte, dass sie am falschen Ort gelandet war. Dort angekommen schien sie nun endgültig ratlos zu sein, was nun zu tun sei. "Alles gut, Liebes! Wir bekommen das schon hin!", beruhigte ich sie mit sanfter Stimme, denn ich merkte, wie sie nun endgültig an ihre Grenzen gekommen war. Ich wandte mich um und schaute in eine der unbeleuchtenden Ecken des Raumes, dort wo die dunkelhäutige Sklavin auf ihren Einsatz wartete. "Nysa, komm her und hilf deiner neuen Domina!" befahl ich ihr.


[Bild: Nysas-1.jpg] | Nysa

 Dann trat eine junge Frau näher, die kaum älter war, als Prisca selbst. Sie war in eine durchsichtige Tunika gehüllt, die im Grunde nur Dekoration war aber keinen verhüllenden Nutzen hatte, was darauf schließen ließ, dass sie bereits in den Liebeskünsten bewandert war. “Domina, du musst dich nun auf den Phallus des Dominus setzen,“ flüsterte sie der jungen Braut zu. Wenn das nicht half, würde sie es ihr auch im Notfall demonstrieren, was sie zu tun hatte. Doch hoffte sie auch, dass es soweit nicht kommen würde.
Die annähernd nackte Sklavin in der Ecke war von Prisca bislang übersehen worden. Dass Sabinius Merula jetzt aber nach ihr rief, in diesem Moment, das war schon sehr irritierend, und noch viel irritierender, als sie dann auch noch Anweisungen bekam. Prisca schaute die Sklavin an und an ihr hinunter. Sie war definitiv viel hübscher als Prisca, mit sanften Kurven, wo welche hingehörten, und schönen Brüsten, vollen Lippen und verführerischen Augen. Prisca zweifelte nicht daran, dass ihr Mann sicher schon mit dieser Sklavin geübt hatte, und diese Erfahrung sicher sehr viel befriedigender für ihn gewesen war als das jetzt hier.
Sie schluckte und versuchte, nicht eifersüchtig zu sein oder sich noch dümmer zu fühlen, als sowieso schon. Sie war eine Römerin. Das hier galt nicht dem Vergnügen, sondern der Zeugung legitimer Nachkommen. Sie musste dabei weder Freude, noch Liebe, noch sonst irgendetwas empfinden. Sie musste nur schwanger werden. Das war ihre Aufgabe. Und Sabinius Merula hatte ihr ja schon gesagt, dass er sie aus praktischen Gründen hatte heiraten wollen. Und sie hätte es sicher sehr viel schlechter treffen können, als das jetzt hier.
Trotzdem wischte sie sich schnell ein hoffentlich unbemerktes Tränchen aus dem Augenwinkel und versuchte, sich besser hinzusetzen. Und das war leichter gesagt, als getan, denn da war für ihren Geschmack und ohne hinzusehen schon viel zu viel – ähm – Phallus, der gegen sie drückte, was sich ziemlich unangenehm anfühlte. Aber sie machte es wohl noch immer falsch oder es würde mehr Koordination und vielleicht bessere Sicht erfordern. In jedem Fall schienen weder die Sklavin, noch ihr Mann gänzlich zufrieden.
Sie rutschte noch ein wenig mehr, und sie fühlte einen ziemlich unangenehmen Druck, dem sie instinktiv ausweichen wollte. “Das tut weh“, jammerte sie leise und stützte sich mangels besserer Möglichkeiten auf Merulas Bauch mit den Händen kurz ab, um den Abstand halten zu können. Aber scheinbar waren sie jetzt in der richtigen Position, denn sie fühlte Merulas Hände auf ihren Hüften, wie er sie so in Position hielt und zum weitermachen aufforderte. Sie wand sich noch etwas und sträubte sich ein wenig gegen das, was folgen musste, aber schließlich war es geschafft, auch wenn es sich doch schmerzhafter anfühlte, als Miriam gemeint hatte und Prisca eigentlich am liebsten sofort wieder aufhören und sich verstecken wollte.
“Ist es jetzt geschafft?“ fragte sie nach, da sie keine Ahnung hatte, wie genau das mit dem Samen jetzt funktionierte, aber Miriam hatte ihr versichert, es würde nur sehr kurz dauern.
Ich musste gestehen, dass ich inzwischen noch angespannter war, als ich es befürchtet hatte. Als dann Nysa hervortrat und meiner Frau erklärte, was sie tun sollte, hoffte ich, dass nun doch noch alles gut werden würde. Zumindest wusste sie jetzt wohin sie sich setzen musste. Dennoch dauerte es einige zähflüssige Minuten, bis sie endlich jene Stelle fand, an der wir uns vereinigen konnten. Dabei hatte sie sich einmal auf meinen Bauch abgestützt. Ich führte meine Hände zu ihren Hüften und dirigierte sie so ein wenig, damit wir nun endlich eins werden konnten. Erwartungsgemäß begann sie schließlich zu jammern, dass es ihr weh tun würde. Doch genau das war es, worauf ich gewartet hatte. Nun war sie wirklich bereit eine Frau zu werden! Ich lenkte sie immer noch in die richtige Bewegung hinein, so dann ich sie nun wirklich entjungfern konnte. Sie wusste doch hoffentlich, was nun weiter geschehen musste? Denn schon meinte sie, es sei geschafft. 
"Äh nein! Noch nicht ganz! Du musst dich nun auf und abbewegen!"meinte ich geduldig zu ihr. In diesem Moment beneidete ich die Barbarinnen, denen es gestattet war, zu reiten. Sie hätten gewusst, was nun zu tun war. Ich versuchte sie mit meinen Händen zu führen, damit sie verstand, was icxh meinte. "Auf und nieder! Auf und nieder! Immer wieder!" Oh ihr Götter, ich kam mir vor als befände ich mich bei einer Übungseinheit der Rekruten. Wenn das hier schief ging, müsste ich Nysa noch einmal bitten.
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