Forum

Normale Version: Owains neues Zuhause
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3
Nachdem ich mich vom Forum dann hatte loseisen können, war ich mit Owain endlich nach Hause gegangen. Die Hälfte der Zeit lächelte ich ihn aufmunternd an, die andere Hälfte der Zeit war ich nervös, ob ich das, was ich im Kopf hatte, alles umsetzen konnte. Und was meine Familie sagen würde. Und Owain. Ob ich mich doch übernommen hatte. Die üblichen Zweifel eben, die ich dann aber wieder beiseite wischte. Es war nicht das erste Mal, dass ich ein Risiko einging, und es war bislang immer alles großartig verlaufen. Narcissus, Kiki. Überhaupt das Angeln nach großen Fischen. Der Umzug? Es würde gut werden, ich fühlte es.


Ich führte Owain also zu uns nach Hause und durch den Eingangbereich. “Salve, Egon. Das ist Owen. Er gehört jetzt zu uns“, begrüßte ich nur kurz unseren Türsteher und hielt mich nicht länger auf, sondern zog Owain weiter hinter mir her ins Atrium.
“Das hier ist unser Haus. Hier vorne arbeiten wir. Wir, das sind neben mir noch Kiki, Fenya, meine Mutter Olympias und natürlich Narcissus. Egon hast du schon kennen gelernt, außerdem haben wir noch eine Köchin. Und mein Großvater, Zacharias, der übernimmt die Wechselstube am Eingang. Die drei arbeiten nicht mit den Kunden, aber helfen auf ihre Weise“, plapptere ich drauf los und gab ihm dabei wahrscheinlich viel mehr Information auf einmal, als er verdauen konnte. Ich wusste auch nicht, wie viel Latein er wirklich verstand, und ich könnte zwar auf Griechisch wechseln, bezweifelte aber, dass er dann mehr verstand, auch wenn die halbe Welt griechisch redete.


Ich ließ ihm einen Moment, das Atrium zu besehen. Die Seidentücher, die zwischen den Säulen herabhingen und im Wind leicht wiegten. Die anzügliche Statue des Satyrs. Die ziemlich eindeutigen Bilder an den Wänden. Ich war mir nicht sicher, ob er wusste, wer ihn gekauft hatte, und was er jetzt dachte. Ich hoffte, dass ich ihm seine Sorgen nehmen konnte.
“Komm mit“, winkte ich ihm und ging weiter nach Hinten, durch das übergroße Tablinum zum Garten und den weiteren Räumen. “Hier ist der Garten. Der wird im Sommer ganz hübsch sein und hoffentlich angenehm. Dort ist das Balneum, in das wir mit den Kunden auch gehen. Du kannst es natürlich auch nutzen, es ist riesig, aber.. naja, wir benutzen es eben mit den Kunden. Dort gegenüber geht es zum Speisezimmer und zur Küche. Wenn du Hunger hast, können wir dort auch gleich noch vorbeischauen. Aber erst wollte ich dir das hier zeigen...“ sagte ich und öffnete die unscheinbare Tür im Südwesten des Hauses, die zum privaten Bereich ging. Ich zog ihn mit mir.
“Vorne ist hauptsächlich für die Arbeit. Aber das hier, das ist nur für uns. Verstehst du?“ Ich zog ihn in das kleine Bad, zu dem Kunden keinen Zutritt hatten. “Für einen Schlafplatz müssen wir noch schauen. Du kannst natürlich auch vorne in einem der Zimmer schlafen, die Betten sind alle sehr bequem, aber dann müssen wir uns absprechen. Oder du schläfst heute erst einmal bei mir, wenn du magst, und wir schauen morgen weiter. Aber erst einmal sollten wir dich waschen und all das, was vom Sklavenmarkt an dir ist, wegwaschen. Zieh dich aus, dann helf ich dir und dann kannst du ins Becken, wenn du willst. Ich weiß nicht, wie die Kelten das machen, aber wir waschen uns erst, dann geht es ins Wasser, und nach dem Baden wird die Haut geölt. Nicht umgekehrt. Niemand will in seinem Dreck sitzen.“
Ich hielt die Hand der Herrin ganz fest in meiner. Sie ging voraus und schaute mich dabei immer wieder an, um mich dann anzulächeln. Zunächst wusste ich nicht, ob ich zurücklächeln sollte. Aber ich warf meine Bedenken bald über Bord und erwiderte vorsichtig ihr Lächeln. Offenbar schien sie keinerlei Bedenken zu haben, ich könne ihr etwas antun oder ihr davonlaufen. Sie hatte nicht einmal einen Wächter bei sich. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich schon längst über alle Berge sein können. Mit den Soldaten im Nacken, die mich dann jagten. Nein, ich zog es vor, mit ihr zu gehen. Ich hatte es satt, davonzulaufen, zu kämpfen oder mich zu verstecken. Was ich suchte, das war Frieden, Ruhe und ein neues Zuhause, Indem ich zwar nicht frei war, aber dafür ein Dach über dem Kopf hatte und etwas zu Essen bekam. Vielleicht durfte ich dann auch wieder meinem Handwerk nachgehen.
Bald erreichten wir das Haus , in dem meine Herrin wohnte. Bis dahin hatte ich noch kein römisches Wohnhaus betreten. Alles wirkte so fremdartig. Die Häuser der Römer waren nicht rund, wie unsere Häuser. Außerdem waren sie aus Stein gebaut, nicht aus Lehm, Holz oder Flechtwerk. 
Ich betrat nach ihr das Haus und nickte jenem Mann zu, den sie Egon nannte. Doch schon zog sie mich weiter, so dass ich kurz darauf beinahe in den nächsten Raum gestolpert wäre.  Hier musste ich ich erst einmal alle meine Eindrücke sortieren, die auf mich einprasselten. Die Mitte des Raumes war offen. Es gab dort kein Dach. Dafür gab es aber ein Becken, in den sich das Wasser sammelte. Ob sie sich hier alle wuschen, fragte ich mich. Mir wäre ein See oder ein Bach lieber gewesen. Wie sollte man denn hier mit dem bisschen Wasser sauber werden!
Die Herrin redete drauf los und begann zu erklären, wo sie arbeitete. Wobei ich nicht verstand, wie ihre Arbeit aussah. Sie nannte einige Namen, von denen ich mir kaum einer behalten konnte und sie sprach von Kunden. Offensichtlich verkaufte sie etwas. Jetzt begriff ich langsam! Dies war nicht der Ort, an dem sie sich wusch, sondern an dem sie etwas verkaufte. Ein Laden also!Vielleicht stellten sie und die anderen Frauen irgendwelche Gebrauchsgegenstände her. Vielleicht Töpferwaren oder Textilien. Deswegen flatterten auch die Tücher im Wind, die zwischen den Säulen herab hingen Dann war ich mit meinen Schmiedekünsten eine willkommene Erweiterung ihres Angebotes. 
Dann fiel mir diese Figur ins Auge. Ein seltsames Wesen war das! Halb Mensch, halb Tier. Wozu das wohl gut war? Ich sah mich weiter um, so das mein Blick zwangsläufig auch auf die Wände traf. Was sich mir da eröffnete, ließ mich dann doch erstaunen. Unbewusst klappte mir die Kinnlade herunter, als ich mir die Abbildungen betrachtete, die Männer und Frauen in eindeutigen Posen und Stellungen zeigte.  Ich fragte mich schon, warum jemand solche Bilder in seinem Laden zur Schau stellte. Doch langesam beschlich mich das Gefühl, dass vielleicht das hier verkauft wurde und das dies von nun an zu meinen Aufgaben gehören sollte. Da mich dieser Gedanke sehr aufwühlte, wollte ich sie schon fragen, ob sich meine Vermutungen bestätigen würden. Doch dann bedeutete sie mir, dass ich ihr folgen sollte. So schwieg ich weiter und kam mit ihr mit. Sie führte mich durch weitere Räume, die für meine Verhältnisse riesengroß waren. Irgendwann standen wir plötzlich wieder im Freien. Diesen Bereich nannte sie Garten. hier wichens Blumen Sträucher, aber auch Kräuter. Eigentlich sah es ganz nett aus, auch wenn es auf mich sehr fremdartig wirkte. 
Doch dann ging die Hausführung auch schon weiter. In dem Raum, den sie Balneum nannte, gab es ein Becken mit Wasser. Eine interessante Erfindung, wie ich mir dachte. Die Römer hatten ihren eigenen kleinen See in ihrem Haus! Zum Staunen blieb mir aber wenig Zeit, denn die Herrin plapperte immer weiter. Inzwischen hatte ich es aufgegeben, all diese Informationen in mich aufzunehmen, denn mein Kopf war bereits randvoll!
"Vorne Arbeit, hinten für uns!", wiederholte ich, als sie mich gefragt hatte, ob ich verstanden hatte. Inzwischen hatte sie mich in einen kleineren Raum gezogen, indem es auch ein kleineres Becken gab. Ich glaubte zu verstehen, dass ich mich hier waschen könnte, obwohl sie gerade übers Schalfen plapperte. So wartete ich erst einmal ab.
"Aus-ziehen?", fragte ich und deutete auf die Tunika, in der ich steckte.Aber es war nur logisch, dass ich mich zuerst auszog, um mich dannach zu waschen. Also tat ich, was sie von mir verlangte und zog meine Tunika aus. Ich schämte mich nicht, nun nackt vor ihr zu stehen. Wenn es ihr nichts ausmachte, konnte es mir nur recht sein. Außer einigen Kratzern war mein Körper makellos. Die Tätovierungen an meinem Oberarm waren nun auch zum Vorschein gekommen, die ineinander verwobene Linien zeigten, die eine religiöse Bedeutung für mich hatten. Ich wartete ab, um zu sehen, wobei sie mir nun helfen wollte, bevor ich ins Becken stieg.
"Wir baden in See oder Bach," meinte ich und lächelte etwas verlegen. "In Winter sehr kalt!" Oh ja, das konnte verdammt unangenehm werden, weswegen ich im Winter nicht täglich badete, sondern mich nur mit etwas Wasser nass spritzte. Ihre Erklärungen über die Art und Weise, wie sie badeten, verstand ich nicht. Wieso wusch man sich, bevor man ins Wasser ging? Warum ging man dann überhaupt noch ins Wasser, wenn man schon sauber war und was war das mit dem Öl?
Wie jeden Tag um diese Uhrzeit war ich bis über beide Ohren beschäftigt, denn Vater brauchte sein Frühstück, die Pflichten des Tages mussten organisiert werden, die Bücher kontrolliert und die Bestellungen erledigt werden. Die Verwaltung eines Betriebes war wirklich viel Arbeit und ich wünschte, dass ich einen Verwalter einstellen könnte, aber derzeit ging das noch nicht. Aber hoffentlich in baldiger Zukunft...

Trotzdem ich hin und her raste, damit alles fürs Tagesgeschäft später bereit war, konnte ich das Brummen der anderen im Haushalt nicht überhören. Aglaia hatte jemanden angeschleppt und so musste ich einmal investigieren, was hier passiert ist. Hoffentlich hatte sie nicht unser ganzes Geld ausgegeben für einen der teuren Sklaven auf dem Markt. Meine Tochter war intelligent, aber manchmal ein wenig impulsiv.

Im privaten Balneum dann wurde ich fündig, wo Aglaia anscheinend gerade Badekultur erklärte und sich ein zotteliger Kelte frei machte. Fragend stand ich in der Tür und räusperte mich dann, damit Aglaia mir einmal erklären konnte, wer das war und was er konnte. Ich hoffte ja auf einen gebildeten Griechen, aber diese Hoffnung konnte ich mir wohl abschminken bei dem schlechten Latein und zotteligem Angesicht.
Ich zog noch schnell meine Schuhe aus, was ich vor Aufregung vorhin vergessen hatte, um keine Dreckspuren im Haus zu verteilen, und stellte sie an den Rand. Der Boden war durch die Heizung warm, aber nicht brütend heiß wie in den Thermen, da sich hier keiner gern die Füße verbrannte.
Wirklich viel sagte Owain nicht, und was er sagte, ließ den Schluss zu, dass ich zu viel redete und er noch versuchte, einen Sinn daraus zu ziehen. Aber gut, es war ja auch viel, und dabei wusste er noch längst nicht alles. Ich nickte lächelnd, als er zusammenfassend kapiert zu haben schien, dass hier hinten unser Privatbereich war. Ich drehte mich schnell nach dem Eimer und dem Schwamm um – und ja, ganz vielleicht machte ich das rein zufällig so, dass er dabei einen formidablen Blick auf meinen ebenso formidablen Hintern hatte – und drehte mich wieder ihm zu, während er sich entkleidete. Und scheiße verdammt, jetzt wusste ich wieder, warum ich auf blonde Männer stand.
“Wow“, machte ich kurz leise, während mein Blick an ihm herunterwanderte. Man sollte ja annehmen, dass ich genug nackte Männer in meinem Leben sah, dass mich das im Privaten nicht mehr interessierte und ich an Sex nicht einmal denken würde. Aber das stimmte nicht. Geschäft war Geschäft, und Privates war privat. Und das hier, ganz privat, war ein sehr anregender Anblick. Sogar die dunklen Tätowierungen, die ich auf diese Weise noch nie gesehen hatte, machten den Anblick eher anziehender. “Du bist wirklich sehr gutaussehend“, meinte ich und trat mit dem Wasser näher.

Owain sagte noch, dass sie sonst im See badeten, und ich lachte schon leicht und wollte ihn gerade aufklären, als natürlich meine Mutter in der Tür erschien und sich räusperte. Die Götter gönnten mir aber auch wirklich gar kein Privatvergnügen.
“Hallo Mutter“, grüßte ich sie freundlich und leicht, als wäre nichts weiter und als hätte sie mich nicht gerade dabei unterbrochen, Owain ein bisschen um den Finger zu wickeln und mich an seinen Muskeln zu erfreuen. “Darf ich dir Owen vorstellen? Er gehört mir.“ Ja, mir. Nicht uns und nicht darf ich ihn behalten?, sondern ich hatte ihn mit meinem Geld gekauft und würde da auch überhaupt gar nicht erst darüber diskutieren. Ich war mir sicher in meiner Sache und meine Mutter wusste, dass ich alles für meine Familie gab und tat und sollte mir dabei wie schon bei Kiki und Narcissus einfach etwas vertrauen.
“Owen, das ist meine Mutter, Olympias“ stellte ich sie ihm auch vor und schenkte meiner Mutter einen längeren Blick. Aber sie schien nicht so, als wolle sie mich gleich hier in Ruhe weitermachen lassen. Ich atmete also einmal tief durch und gab ihr eine Kurzzusammenfassung: “Ich habe ihn auf dem Markt für 600 Sesterzen gekauft und mancipiert. Er ist Kunstschmied und kann Schmuck machen. Ich mach das von meinem Vermögen und ich bin mir sicher, dass alles gut gehen wird. Ich hab alles hier unter Kontrolle.“
Und ja, das hieß so viel wie Ich will mit dem sexy nackten Kerl bitte ein bisschen alleine sein. Weshalb, da würde meine Mutter wohl nicht allzu viel Phantasie benötigen. Sie kannte mich und meinen Geschmack, wenn es nicht um Geschäftliches ging.
Die Herrin zog ihre Schuhe schnell aus und ich begriff, dass ich es ihr gleich tun sollte, denn auch meine befanden sich noch an meinen Füßen. Ich streifte sie ab, um dann festzustellen, dass der Boden warm war. Das war auch eines der Mysterien über römische Häuser, von denen ich gehört hatte. "Boden ist warm," stellte ich erstaunt fest. Sie hatte sich währenddessen nach einem Eimer und einem Schwann gebückt, so dass ich zwangsläufig ihren Hintern begutachten konnte. Was ich da sah, gefiel mir wirklich gut. Sie war ja durch und durch sehr attraktiv. Weil das so war, reagierte auch mein Körper sofort auf sie und mein Blut begann sich in der unteren Hälfte meines Körpers zu sammeln. Ich bemerkte das anfangs nicht. Erst recht nicht, als sie mir anerkennend zu verstehen gab, dass ich ihr gefiel. "Du auch sehr schön!" sagte ich lächelnd, als sie noch ein Stückchen näher auf mich zu kam.
Doch plötzlich hörte ich, wie sich die Tür öffnete. Eine ältere Frau, die trotz ihres Alters immer noch attraltiv ausschaute trat ein. Erschrocken sah ich mich um, erblickte sie, bemerkte dann was gerade in meinem Intimbereich geschehen war und bedeckte schnell meinen besten Freund mit meinen Händen.
Wenn ich richtig verstanden hatte, war diese Frau die Mutter der Herrin. Ausgerechnent auch noch die Mutter! Was musste sie denken, was hier gerade passierte? Oder was ich mit ihrer Tochter anstellte. Dabei war sie es gewesen, die etwas mit mir anstellte.Die Herrin stellte mich ihrer Mutter vor: Owain, der neue Sklave, der 600 Sesterzen gekostet hatte. Ich nickte ihr verlegen zu. "Salve," sagte ich dann noch, um irgendetwas zu sagen.
Bei der Menge an Geld wurden meine Augen groß. Kurz überlegte ich, ob ich Aglaia schelten sollte, weil sie soviel Geld ausgegeben hatte, aber sie hatte im Endeffekt recht. Es war ihr Geld, dass sie sich selbst verdient hatte und das konnte ich nicht ändern. Ich ließ meinen Blick über den nackten Kerl gleiten und zumindest hatte Aglaia Geschmack bewiesen. Auch die offensichtliche Erregung des Mannes war mir nicht entgangen und ich quittierte sein Salve nur mit einem schiefen Lächeln. 

Ich schmunzelte und stieß mich vom Türrahmen ab, an dem ich gelehnt hatte und wandte mich von den beiden ab. "Wir können später über deine Pläne sprechen, Tochter." Die Idee mit der Kunstschmiede ergab natürlich Sinn, wie ich mir eingestehen musste. Ich würde ein wenig über dem Gedanken brüten und sehen, wo und wie wir eine Schmiede einrichten konnten. Damit machte ich mich wieder auf zum Eingangsbereich des Hauses, da das Tagesgeschäft bald losgehen würde und ich noch Fenya wecken musste, die heute die Frühschicht hatte.
Natürlich war auch mir nicht entgangen, was sich da bei Owain regte. Im Gegenteil, ich nahm das durchaus als Kompliment, sowohl an mein Aussehen, als auch daran, dass er scheinbar keine Angst vor mir hatte – die verhinderte nämlich normalerweise höchst effektiv jede Erektion. Aber ich war mir sehr sicher, dass auch meine Mutter sie bemerkt haben würde und sich jetzt ihren Teil dachte, der zwar durchaus stimmte, aber mich trotzdem ärgerte. Es war ja schlimm genug, dass meine Mutter wusste, mit wem ich geschäftlich schlief. Privat wusste sie es zwar von Narcissus auch, aber da war das trotzdem nochmal was anderes und irgendwie seltsam.
Kurzum, ich war nicht so böse, dass meine Mutter ohne große Fragen wieder verschwand und alles auf später vertragt. “Ja, ich werd ihn dann auch allen vorstellen und alles, spätestens beim Essen oder so“, versprach ich halbherzig, denn gerade abends waren ja durchaus einige von uns unterwegs, um der einen oder anderen Einladung nachzugehen. Aber ich musste ihr ja auch noch sagen, dass sie jetzt offiziell in Rente war und die Chance auf eine ehrbare Anstellung hatte, oder so. Ich hoffte nur, das würde ihr gefallen. Andernfalls wäre ich schnell einen Kopf kürzer.

Egal, ich schaute noch zu, wie die Tür zuging und sammelte mich einen Moment. “Wo war ich?“, fragte ich mich halblaut und schaute dann wieder zu Owain und lächelte. “Tut mir leid, hier ist es manchmal etwas durcheinander“, meinte ich als Erklärung und ging wieder auf ihn zu, auch wenn er jetzt den interessantesten Teil seines Körpers abgedeckt hatte. Aber es waren ja noch mehr als genug interessante stellen übrig.
“Also, säubern wir dich noch ein wenig“, sagte ich fröhlich und holte den vollgesogenen Schwamm aus dem Eimer und führte ihn einmal leicht über seine Brust und Schultern. Ich fand es sehr erotisch, wie sich das Wasser seinen Weg über seine Muskeln nach unten suchte und biss mir leicht auf die Unterlippe, ehe ich mich in die Hocke begab, um seine Füße zu waschen. Der Rest von ihm war eigentlich recht sauber, da hatte der Sklavenhändler wohl darauf geachtet, um bessere Preise zu erzielen. Aber man konnte nicht durch eine neue Stadt gehen, ohne sich die Füße schmutzig zu machen. “Als erstes muss ich dir noch vernünftige Schuhe kaufen. Am besten, wir lassen einen Schuster kommen, damit der Maß nimmt und etwas vernünftiges fertigt, was auch passt“, plapperte ich vor mich hin, während ich mit dem Schwamm seine Füße und Unterschenkel mit sanften Bewegungen des Schwamms reinigte. Und ja, mir war sie genau bewusst, was ich wohl sehen würde, wären da jetzt nicht männliche Hände davor, während ich in dieser Position mich befand und nur ab und zu zu ihm hochlächelte.
Ich ließ mir nicht allzu viel Zeit, ehe ich mich wieder aufrichtete und mich dem Rest seines Körpers widmete. Wieder träufelte ich Wasser mit dem Schwamm über seine Schultern und wusch ihn dort mit sanften Bewegungen. “Diese Zeichen auf deiner Haut… bedeuten die etwas?“ fragte ich nach, denn ja, die dunklen Muster wirkten faszinierend auf mich.

Ich wartete seine Antwort ab, ehe ich weitersprach. “Owen, darf ich dich um etwas bitten? Ich will, dass du mir etwas versprichst“, sagte ich, während ich irgendwie näher zu ihm gekommen war, was dazu führte, dass mein Kleid nach und nach auch immer mehr Wasserspritzer abbekam und an meiner Haut zu kleben anfing. Alles reiner Zufall, natürlich.
“Ich möchte… nein, ich bitte dich, Owen...“ Ich ergriff eine seiner Hände und zog sie so, dass ich meine Hand hineinlegen konnte. Den Schwamm hatte ich mehr oder weniger unauffällig fallen lassen. “Wenn es etwas gibt, das du nicht möchtest, wenn jemand etwas von dir will, das du nicht willst… egal wer es ist. Ob das ein Patrizier oder ein anderer Römer oder jemand hier im Haus ist. Auch wenn es meine Mutter ist. Oder wenn ich es bin. Vor allen Dingen, wenn ich es bin“, sagte ich und blickte ihm in die Augen. Verdammt, waren die blau. Zum ertrinken. “Ich möchte, dass du dann nein sagst. Verstehst du mich? Ich erlaube nicht nur, dass du dann nein sagst, sondern ich will es sogar. Das ist mir sehr wichtig. Wenn du nicht willst, dass ich dich berühre, dann sag es mir, bitte.“ Und ja, ich war nicht ganz fair, denn ich war noch ein wenig näher gekommen, dass unsere Körper nur noch sehr wenig trennte, und mein Daumen zeichnete sanfte Kreise auf seiner Handfläche, während mein Kopf sich diese Winzigkeit zur Seite neigte, meine Lippen sich diese Winzigkeit öffneten und meine Augen sich diese Winzigkeit schlossen, wie es einem Kuss voranging und meine Stimme sanft und ein samtiges Wispern geworden war.
“Und dass du mir die Dinge sagst, die du willst. Ich wünsche mir, dass du bei mir wie ein freier Mann redest. Versprichst du mir das?“ fragte ich ihn und neigte meinen Kopf noch dieses bisschen mehr, während ich mich leicht auf die Zehenspitzen stellte, um ihm näher zu kommen. Nein, ich küsste ihn nicht, diese Entscheidung sollte er selbst treffen. Aber ich kam ihm den größten Teil des Weges schon mal entgegen.
Lediglich mit einem Lächeln quittierte die Mutter der Herrin mein verlegenes "Salve". Dann verschwand sie auch schon bald, nachdem sie noch ein paar Worte mit ihrer Tochter gewechselt hatte. Als sie hinter sich die Tür schloß, konnte man mir durchaus die Erleichterung ansehem. Allerdings fand ich es auch befremdlich, dass sie nichts weiter zu dieser doch sehr eindeutigen Situaltion gesagt hatte, in der sie mich mit ihrer Tochter erwischt hatte. Aber vielleicht dachten die Römer da anders.
Die Herrin überlegte kurz, wo sie denn stehen geblieben war. Dabei schenkte sie mir wieder ein bezauberndes Lächeln, das ich so unwiderstehlich fand. Ich lächelte zurück. Was sollte ich sonst auch tun? Ich ahnte schon, was sie mit mir vor hatte und da ich nun ihr Sklave war, konnte ich wohl kaum etwas dagegen tun.
Sie nahm den vollgesogenen Schwamm und begann, mich damit zu waschen. Als sie meine Brust und die Schultern mit Wasser benetzte, schien sie dies sehr zu genießen. Dann tauchte sie vor mir ab und wusch meine Füße und Beine. Dabei papperte sie etwas von Schuhen. Inzwischen hatte ich aufgegeben, jedes einzelne Wort verstehen zu wollen. Dafür redete sie einfach zu viel. Mit rauchte eh schon der Kopf, auch aus anderen Gründen. Einer dieser Gründe war das, was sich hinter meinen Händen verbarg, die immer noch genau dort waren, wo sie die ganze Zeit über gewesen waren. Ich hatte auch nicht wirklick vor, daran etwas zu ändern.
Sie ließ sich sehr viel Zeit, sich den unteren Partien meines Körpers zu widmen. Augenscheinlich schien sie sich dabei auch immer näher an mich heran zu pirschen. Ihr Kleid war zwangsläufig von ihrer Waschaktion feucht geworden, so dass sich die Konturen ihresKörpers an einigen Stellen abzuzeichnen begannen. Ganz langsam richtete sie sich wieder auf und führte den Schwamm zu meiner rechten Schulter und dem Arm, an dem sich meine Tätovierungen befanden. Die ineinander verwobenen Linien schienen sie sehr zu beeindrucken. Ich suchte nach den richtigen Worten, wie ich ihr die Bedeutung erklären konnte. "Das ich bekommen, wenn ich Mann werde. Nichts hat Anfang und Ende." Ich hoffte, sie hatte verstanden, was ich meinte. Der Glaube, dass nach dem Tod nichts vorbei war, sondern nur von neuem begann, war Teil unserer Religion.
Dann begann sie wieder zu reden und bat um ein Versprechen. Andererseits war sie doch die Herrin. Sie konnte doch befehlen. Aber nein, sie bat mich darum. Um was bat sie mich denn? So viele Worte drangen aus ihrem Mund, dass mir beinahe schwindelig wurde. Ich brauchte eine Weile, bis ich dahinter kam, was sie meinen könnte. Hatte sie mich gerade darum gebeten, nein zu sagen, wenn ich etwas nichts wollte? Ganz gleich, wer etwas von mir wollte, ich sollte nein sagen dürfen, wenn ich etwas nicht mochte. Das war sehr verwirrend, denn ich war doch ein Sklave, der gehorchen sollte. Was noch verwirrender war, war die Tatsache, dass sie mir immer näher kam, als sie mir dieses Versprechen abrang. Dann schob sie meine Hände nach oben, so dass meine Erregung, die ich empfand, wieder offensichtlich wurde. Schließlich stellte sie sich auf ihre Zehenspitzen, um mir mit ihren süßen Lippen noch näher zu kommen. Ich hatte keine Chance gegen sie. Seit Wochen hatte ich keine Frau gehabt. Ich war wie ein ausgehungerter Wolf. So nahm ich sie vorsichtig in meine Arme und hob sie leicht an, so dass sich unsere Lippen treffen konnten. Dann küsste ich sie fordernd und heftig, und ich spürte, dass ich noch mehr wollte. Dass ich sie wollte. Jetzt, hier, sofort!
Endlich gab er seine Zurückhaltung auf, und doch war er fast schon zärtlich dabei. Erst schloss er mich in seine Arme, als wollte er prüfen, ob ich das hier wirklich wollte, und dann küsste er mich. Und Götter, er konnte küssen. Wie ein Verhungernder, dem Nektar und Ambrosia gereicht wurden, während seine Hände mich dichter zogen, so dass ich sehr deutlich fühlen konnte, was er jetzt wollte. Und ich wollte es auch.
Meine Händen fanden ihren Weg zu seinen starken Schultern, seinem Nacken, zogen ihn dichter, während ich ihn mit leisem Stöhnen wissen ließ, dass es mir gefiel und mein Körper sich an seinen schmiegte. Warum nur hatte ich heute dieses Kleid angezogen und keinen Chiton, der meinen Beinen die Freiheit gelassen hätte, ihn zu umschließen? Egal, das war zu ändern. Sobald er mich wieder leicht absetzte, zog ich mich nur kurz so weit zurück, um meinen Gürtel mit geübten Handgriffen zu lösen, wobei ich mir einen weiteren Kuss stahl. Beim Ausziehen des Kleides half er mir. Ich war gerade noch so berechnend, den Stoff nicht einfach in die Pfütze zu unseren Füßen fallen zu lassen, sondern ein wenig in die trockene Ecke des Raumes zu werfen, ehe ich mich wieder ganz und gar Owain widmete.

Das hier war anders als das geschäftliche. Das hier tat ich nicht, weil ich jemanden umgarnen wollte, weil ich einen Kunden gewinnen wollte, Sicherheit oder Reichtum wollte, nicht weil ich Schutz brauchte oder Einfluss nehmen wollte. Nicht, weil ich dafür bezahlt wurde. Nein, das hier, das war ganz allein für mich. Ganz allein das, was ich wollte, und ich genoss es so viel mehr, als gut für mich war, als meine Beine schließlich seinen Körper umschlossen und ich ihm all das ganz frei schenkte, wofür andere so teuer bezahlten.
Und es war gut. Vielleicht war es die Tatsache von neuer, fremder Haut, oder der Hunger auf Freiheit, den wir beide wohl besaßen, vielleicht die Tatsache, dass ich nichts spielen musste und keine Kontrolle behalten musste, sondern mich einfach fallen lassen konnte. Aber ich erlebte einen wundervollen Höhepunkt, der mich auch danach zitternd in seinen Armen zurückließ. Und ich küsste noch lange sanft und zärtlich seine Haut, bis wir beide wieder in der wirklichen Welt zurück waren.
“Danke“, sagte ich leise mit einem sanften Kuss, ehe wir uns lösten. Ich lächelte ihn an und fühlte mich einfach nur wohl im Moment. Fast beschwingt. Auch wenn mir natürlich klar war, dass das vermutlich mehr Probleme brachte, als es löste. Aber das war mir egal, das war etwas, das ich nur für mich getan hatte, und ich wollte das gar nicht bereuen.
Ich war noch nicht bereit, mich ganz zu lösen, also streichelte ich über das Tattoo und fuhr die Linien nach, die sich tatsächlich wieder in sich selbst verschlossen. Ouroboros, sagte ich und schaute ihn dann an. “Mein Volk nennt so etwas einen Ouroboros. Einen ewigen Kreis. Eine Schlange, die den eigenen Schwanz beißt.“ Wobei die normalerweise einen Kreis bildeten und das hier viel komplizierter war.
Meine Finger glitten weiter streichelnd über seine Haut. Ich wollte noch nicht loslassen. Dumm, ich weiß, aber ich hatte wenige Dinge, die wirklich nur für mich waren. “Du solltest in das Becken noch steigen und das warme Wasser genießen“, sagte ich, auch wenn es mir widerstrebte, ihn dafür loslassen zu müssen. Aber wir konnten nicht ewig so bleiben.
Sie war bereit, mir mehr zu geben. Das spürte ich ganz genau. Ich half ihr dabei, ihr Kleid loszuwerden. Dann stand sie endlich nackt vor mir. Sie war so schön und begehrenswert. Wieder zog ich sie zu mir. Doch diesmal hob ich sie etwas an und sie schlang ihre Schenkel um mich herum, damit wir uns vereinigen konnten. Ich genoss ihre Nähe und ließ mich stetig von ihr vorantreiben. Ich gab ihr alles, was sie von mir forderte. Gleichzeitig versuchte ich mich selbst so lange zurückzuhalten bis sie in meinen Armen erschauderte. Erst dann ergoss ich mich lustvoll stöhnend in ihr.

Ich hielt sie noch eine Weile in meinen Armen. Dort war sie so zart und zerbrechlich. Als sie mir ein leises "Danke" zu hauchte, lächelte ich ihr zu und küsste sie sie dann zart. Eigentlich hatte ich ihr zu danken. Schließlich war ich ihr Sklave und sollte ihr dienen. Es war für mich schwer vorstellbar, dass so mein tägliches Leben von nun an aussehen sollte. Sicher wollte sie mich einfach nur benutzen, weil ihr gerade danach war. Doch ganz gleich. was morgen sein würde, genoss ich den Augenblick. Wir lösten uns langsam voneinander, doch sie blieb bei mir und erwiderte mein Lächeln. Ich nahm an, dass ich meine Sache gut gemacht hatte und sie zufrieden war.

Mit ihren Fingern zeichnete sie die verschlungenen Linien auf meinem Oberarm nach und gebrauchte dann ein seltsames Wort, das ich noch nie gehört hatte. Doch ihre Erklärung dafür folgte kurz darauf. Auch ihr Volk schien solche Symbole zu kennen. "Ewige Kreis, ja", antwortete ich. Wie gerne hätte ich ihr mehr davon erzählt. Aber dazu fehlten mir einfach die Worte. Außerdem strichen ihre Finger weiter über meine Haut, was das Nachdenken deutlich schwieriger machte.

Schließlich bedeutete sie mir, wenn auch etwas widerstrebend, ins Becken zu steigen, um noch ein wenig das warme Wasser zu genießen. "Du auch mit in warme Wasser?", fragte ich. Dann küsste ich sie noch einmal und hob sie in meine Arme. Vorsichtig trug ich sie mit mir ins Becken.  Das warme Wasser war so wohltuend. Vorsichtig stellte ich sie vor mich auf die Füße. Zärtlich streichelte ich ihr dunkles Haar und ließ meine Hände weiter nach unten gleiten. Meine Lippen liebkosten ihren Hals und ihre Brüste. Dabei sah ich immer wieder zu ihr hoch in ihre Augen, um sicher zu gehen, dass ich nichts tat, was ihr missfiel. Nach einer Weile hob ich sie vorsichtig aus dem Wasser und setzte sie direkt vor mich auf dem Beckenrand ab. Wieder sah ich zu ihr nach oben, ehe ich  ihren Bauch mit Küssen übersäte und weiter nach unten wanderte. Dort fand ich schließlich ihre Mitte und vergrub mein Gesicht darin, um ihren süßen Nektar kosten zu können.
Seiten: 1 2 3