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Boten können Geschenke und Nachrichten im Eingangsbereich der Domus Licinia direkt abgeben, ohne das Haus betreten zu müssen.
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Saturninus schickte das erbetene Blümchen. 
 Im Begleitbrief sprach er Liciana Aglaia als Amica, Freundin, an. Diese "Freundinnen", gebildete Hetären,  waren ein himmelweiter Unterschied zu den gewöhnlichen Nachtlichtchen. 
       
Kurze Zeit später gelangte der furische Botenjunge Spiros zum Haus des Roten Mondes. Etwas befangen war er, denn zuweilen redeten die älteren Jungen, mit denen er manchmal in den Gassen spielte,  von den Damen dieses Hauses und setzten geheimnisvolle Gesichter auf. [/align]
Spiros schaute zwar, ob er was Besonderes zu sehen bekam, aber alles war still und gut verschlossen. Vermutlich hatten die Jungen nur angegeben. 
Er gab eine einzelne Blume und einen Brief ab:

Amica Aglaia, 
mein Gärtner verriet mir, dass 
dieses Schneeglöckchen von Griechenlands 
Hügeln stammt. Da pflückte ich es mit
eigener Hand für Dich.
Ich hoffe, dass Du einmal wieder 
nach Arcadia einlädst..
Und dann ein noch schöneres Geschenk
erbittest. 
Gruß Saturninus, der nur ein Sterblicher ist
[Bild: kisspng-snowdrop-spring-1.png]
>>> Wieder war der Junge Spirus der Bote. Er gab einen Brief und einen großen silbernen Teller mit dem Abbild des Gottes Zephyr ab:



Der Westwind grüßt seinen Wind aus Arcadia
und überschüttet ihn mit Küssen und Gaben.
Ich kann es kaum erwarten, Dich wieder zu sehen.
Heute nach meinem Dienstschluss?
Mit Zuneigung Saturn




Und der Teller, der eher eine ganze Schale war:

[Bild: Teller-1.jpg]
Zwei Tage nach der Sklavenauktion, bei der Liciniana Aglaia den Sklaven Owain für sechshundert Sesterze ersteigert hatte, brachte der furische Botenjunge Spiros ein erneutes Schreiben in das Haus des Roten Mondes:
Dabei lag eine goldener Armreifen. Er war viel zu grob gearbeitet, als dass er für Aglaia selbst gedacht war. Er war für den Verkauf bestimmt.
Liebe Freundin Aglaia, nimm diesen Reif zum Anteil für ein Geschenk, welches ich dir nicht machen konnte. Man sagte mir, die Kette sei ungefähr sechshundert Sesterzen wert. Dein Saturn, der um die Sonne der Grazie kreist und sich nach ihrer Wärme verzehrt 
Diesmal schickte Saturninus als Boten Scaevus, obwohl er wusste, dass dieser vor Eifersucht platzte.  Dabei hatte er nach Saturninus Ansicht alles, was er begehren konnte: Eine gutbezahlte Stellung als sein Sekretär und sein Vertrauen, und die Option, mit dreißig Jahren freigelassen zu werden. Scaevus also gab folgenden Brief ab:

Meine verehrte Freundin Aglaia, der Gedanke an deinen Leib, nur mit Gold geschmückt, hat mir den Schlaf geraubt und als ich schlafen konnte, nichts als sehnsüchtige Träume beschert. Dann hoffe ich einmal, dass dein Neuerwerb ein Meister seines Faches ist. Und dann gestehe ich Dir, dass mich der Gedanke, von einer ebenso entzückenden wie strengen Herrin einmal selbst in Ketten gelegt zu werden, zu weiteren Höhenflügen anregt.
Außerdem wollte ich Dich fragen, ob Du Kapazitäten und Muse hast, einen kleinen Auftrag anzunehmen. Es handelt sich um eine Cena mit einem jungen Gastfreund aus bestem Hause. Vielleicht kannst Du noch eine Grazie mitbringen, die uns das Mahl mit ihrem Talent verschönt.
Immer der Deine mit Sehnsucht nach Arcadia im Herzen Saturninus 
 
Beste Freundin, um deine Neugier zu befriedigen: es handelt sich um ein kleines Abendessen mit dem ehrenwerten Marcus Nautius Philus, einem patrizischen wohlerzogenen Jüngling, der neu nach Iscalis zugezogen ist. 

Er hat mir gerade zugesagt
so dass der achte Tag vor den Kalenden des Mai (17. April
zur zehnten Stunde als Termin nun fest steht.

Bitte lass mich noch wissen, welche Auslagen für Dich und deine Schwester als Gesellschafterinnen zu begleichen sind.

Ich kenne den jungen Nautius Philus noch nicht näher, 
und ich weiß daher nicht, was 
nach seinem Geschmack ist.  Doch Musikunterhaltung mit Lyra- und Fötenspiel von Dir und der bezaubernden Kiki ist immer schön; vielleicht mag er auch Gedichte oder Rätsel, 
und vielleicht weißt du auch ein Spiel, welches man zu viert spielen kann.

Das du die Möglichkeit hast, zu schummeln, ist mir klar: Welcher Mann schaut auf sein Spielbrett, wenn er Aglaia anschauen kann?  Heart

Viele Grüße Saturn, der sich wie immer nach Arcadia sehnt 
Am Tag vor der Cena erschien zwei zwar noch junge, aber kecke Sklaven vom besten Handelshaus der Stadt * und brachte einen großen Ballen voller Seidenstoffe in verschiedensten Farben vorbei, auf dass die verehrten Damen Aglaia und Kiki davon auswählen sollten. 
Dabei lag eine Wachstafel:
Saturn an seinen Wind von Arcadia - Gruß zuvor, 
auch wenn die Schönheit der gefärbten Seide
nicht wetteifern kann mit der deinen, hoffe 
ich doch, dass sie dir und deiner Schwester
Freude macht.
Von Schneidern verstehe ich frei heraus gesagt nichts, 
alle meine Gewänder werden von den Frauen und den
Sklavinnen meines Hauses angefertigt.
Doch wenn du einen guten kennst, so lasse mir das Vergnügen, 
seine Dienste zu begleichen
Ich freue mich auf Morgen  Heart
[Bild: Scaevus-2-1.png]

Scaevus kam tatsächlich schon am nächsten Tag und brachte ein Schreiben von Saturninus für Kiki:

Liebe Kiki,
hier noch einmal in Schrift gefasst, was ich dir zu Füßen mit
Worten bereits beteuert habe:

Exklusivvertrag zwischen Tib. Furius Saturninus
im Folgenden "Mäzen" genannt, und Kiki im Folgenden "Künstlerin"
genannt.

I. Die Künstlerin gewährt dem Mäzen ausschließlich Zugang zu
ihrer Kunst, mindestens jedoch in dem Zeitraum, der die bei
Frauen übliche Schwangerschaft und das Wochenbett umfasst.
Ihre Freiheit, ihre Kunst auszustellen, wird davon nicht berührt.

II. Der Mäzen verpflichtet sich, die Künstlerin monatlich
mit CM Sesterzen zu unterstützen, nicht eingerechnet
persönliche Geschenke wie Schmuck oder Kleider.


III. Der Mäzen erwartet, dass die Künstlerin im Namen ihres Mäzens
in der Öffentlichkeit brilliert und bei den Veranstaltungen, zu denen
 er sie lädt, präsent ist.

IIII. Der Mäzen gestattet nicht nur, sondern wünscht ausdrücklich,
dass  die Künstlerin zu diesem Zwecke all das Benötigte auf seine
Rechnung kauft, um Punkt III zu erfüllen. 

V. Die Künstlerin ist berechtigt, diesen Vertrag nach ihrem Gusto 
zu bearbeiten und  abzuändern, was der Mäzen ohne Einwände
 akzeptieren wird.

VI.  Der Vertrag kann von beiden Seiten ohne Angaben von Gründen
wieder gelöst werden.

Tib. FuriusSaturninus
[Bild: Siegel-Furius-Saturninus-Pers-150-1.png]

PS: Hierbei ein Seidenschal in einer solch leuchtendem Grün, dass er dir bestimmt exzellent stehen wird. Die Einheimischen färben ihn in einer Mischung aus unreifen schwarzen Beeren und Wacholderbeeren. Es würde mir Freude machen, wenn du ihn für mich trägst. Ein Kuss
>>>[Bild: Scaevus-2-1.png]

Wie es Scaevus aufgetragen worden war, gab er Saturninus Brief am Haus des Roten Mondes ab. Da sein Herr nicht befohlen hatte, dass er eine Rückantwort abwarten sollte, ging er auch gleich wieder:


Schönste der Schönsten, meine liebste Nubierin,
wie sehr hat mich dein Briefchen gefreut. Und du trägst Schuld daran,
dass ich nun heute bei der Ausübung meines Amtes ganz unkonzentriert sein werde.
Denn das Bild vor Augen, wie sich eine Kiki nach meiner Umarmung verzehrt,
macht mich schuldbewusst und begierig zugleich.
Wie gerne würde ich unsere Sehnsucht sofort stillen!
Und ich bin durchaus von hübschen Sklavinnen und ansehnlichen Sklaven umgeben,
aber reizen tut mich gerade keine und keiner.
Mich reizt nur der Gedanke an dich, einzig bekleidet mit dem Duft deines neuen und bestimmt kostbaren Parfüms.
Ich bitte dich, dass du mich Morgen nach Dienstschluss genauso erwartest
wie du es beschrieben hast. Und dann noch einmal in drei Tagen,
da werde ich aber zuerst sittsam die frischgebackene Mutter Liciniana besuchen.
Ich sende Dir einen Kuss, nein tausende, überall dorthin verteilt,
wo du sie am liebsten hast.
Saturninus

[Bild: Siegel-Furius-Saturninus-Pers-150-1.png]
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[Bild: Scaevus-2-1.png]

Privatsekretär Scaevus brachte den ins Reine geschriebene Brief zum Haus des Roten Mondes. Natürlich spähte er aus, ob er vielleicht einen Blick auf Narcissus erhaschen könnte. Ach, er als Sklave hätte sich nie leisten können, sein Gönner zu sein. Und nun war Dominus Tiberius böse mit ihm. Mehr als ein Blick würde es also nicht mehr werden; Scaevus würde seinen Herren nie verärgern wollen.

"Furius Saturninus grüßt seine Kiki, wünscht ihr Gesundheit und ein langes Leben. 
ich werde nicht lange herumreden: Mit Liciniana Aglaia habe ich mich überworfen. Ich werde das Haus, das ihr ja gehört, nicht wieder betreten. Weder ihr noch dem hinterlistigen Narcissus will ich wieder begegnen.
Aber du, meine liebe Kiki, trägst an den Ereignissen keinerlei Schuld. Weshalb sollten wir beide darunter leiden? 
Ich möchte dir daher vorschlagen, dass ich in einem der beiden Thoriana eine kleine Wohnung anmiete und ausstatte. Nein, du sollst da nicht wohnen; wenn du es nicht magst, es wäre nur die Möglichkeit eines geschützten Liebesnestes, in dem wir uns treffen könnten. 
Doch es mag sein, dass deine Loyalität der Liciniana gilt. Ich will dich nicht zu einer Wahl drängen. Sollte es so sein, so sage es mir, und ich löse deinen Vertrag. Dann gehen wir nämlich im Guten auseinander.
Es würde mich schmerzen, denn ich habe dich gern. Triff bitte deine Entscheidung!
Dein Saturninus"
[Bild: Siegel-Furius-Saturninus-Pers-150-1.png]
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