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Normale Version: Mietstall des Alan
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Dunduvans Erkärungen klangen einleuchtend. Wenn sich die Brüder alle in Iscalis zusammengefunden hatten, konnten wir unseren Plan noch weiter verfeinern, so dass er am Ende auch von Erfolg gekrönt würde.
Allerdings wollte er nicht noch einmal in Frauenkleidern in Erwans Laden auftauchen. Das konnte ich sehr gut nachvollziehen. sicher würde es dem Gallier besser schmecken, wenn ich bei meinem nächsten Besuch meine 'Mutter' zu Hause ließ. 
Stattdessen meinte Dunduvan, ich könne doch Raven mitnehmen. Da ich sie immer noch nicht kennengelernt hatte, war ich zunächst unsicher. Doch Louarn protestierte sofort und machte ganz vdeutlich, dass sie nicht auch noch in die sache hineingezogen werden solle. 
"Hey, kein Problem! Ich bekomme das auch alleine hin! Reite du zu den Zwillingen, Dunduvan! Und dich Louarn bitte ich, halte noch ein paar Tage aus! Dann wird alles gut werden!" versicherte ich ihm, obwohl ich doch gar nicht wusste, ob es wirklich so sein würde.
"Ach ja, ich werde jetzt auch gehen! Ich hole nur noch mein Zeug runter. Ich hab eine neue Bleibe gefunden, denn ich kann jetzt auch in der Casa Sabinia wohnen. Also macht's gut! Bis die Tage!" 
Mit diesen Worten ließ ich die beiden stehen, kletterte nach oben auf den Heuboden und holte mein  Gepäck. Dann verließ ich den Stall.
Nachdem ich von Flavianus Pü zurück war und die Nacht langsam hereinbrach, kehrte ich zu Alans Stall zurück und verkroch mich schließlich nach Oben zwischen die Balken. An Schlaf war nicht zu denken, auch wenn ich wusste, dass ich schlafen musste. Aber wie sollte ich, wo ich jetzt sicher wusste, dass Erwan Niamh gefangen hatte? Wo ich mir nur ausmalen konnte, was ihr angetan worden war, um sie in diesen schlechten Zustand zu bekommen, von dem Alun und der Medicus geredet hatten? Wo ich nicht sicher war, ob meine Nachricht sie sicher erreichte und sie sie verstand, Erwan aber nicht? Ich fühlte mich schuldig. Wäre ich bei ihr geblieben, hätte ich mich nicht zurückgezogen, dann… dann wäre vermutlich etwas anderes, ebenso schreckliches passiert, aber eben nicht das jetzt.

Ich legte mich hin und zum ersten Mal versuchte ich wirklich, in diesen speziellen Traumzustand zu kommen, in dem ich meinen Körper verließ und Dinge sah. “Bitte, Götter… bitte, bitte… zeigt sie mir. Ich muss sie sehen. Bitte….“ betete ich in die Nachtluft und versuchte, meinen Geist leer zu machen und ihnen die Kontrolle zu geben.

Irgendwann war ich dann eingeschlafen, aber mein Traum war unzusammenhängend und verwirrend gewesen. Ich hatte stimmen gehört. Unzusammenhängende Sätze, wie wenn man jemanden durch eine dicke Wand hindurch belauscht. Ich hatte nicht verstanden, worum es ging, aber die Männer und Frauen, die sich unterhalten hatten, hatten sich über irgend etwas gestritten, wie es sich anhörte. Nicht bösartig oder laut, aber es hatte zwei Lager gegeben, die ihre Argumente tauschten, aber wohl zu keine Ergebnis gekommen waren. Am Morgen war ich wie gerädert aufgewacht, hatte aber nicht das Gefühl, etwas erreicht zu haben.

Erst zwei Tage später, als ich mich zum Schlafen legte, kam wieder ein Traum, wie ich ihn mir erhofft hatte.

Meine Pfoten gruben sich in den weichen Waldboden. Eine Stimme rief mich zwar in eine Richtung, aber ich wollte ihr nicht folgen, denn es war nicht ihre Stimme. Ich witterte in der Nachtluft und versuchte, ihren Geruch aufzufangen, oder wenigstens den der Höhle. Ich lief eine Weile herum, ohne eine Spur zu finden. In der Dunkelheit landete ein Vogel in meiner Nähe, ein Rabe. Er sagte etwas, aber ich hörte nicht hin. Entnervt flog der Vogel dicht über mir hinweg und pickte mich im vorbeifliegen in den Pelz.
Ich suchte und schnüffelte weiter, bis ich die Fährte gefunden hatte. Die Höhle war wieder dort, wo sie beim letzten Mal gewesen war, in einem abgestorben wirkenden Teil des Waldes. Aber diesmal zögerte ich nicht, sie zu betreten, auch wenn sie weiter nach Tod und Schmerz stank. Ich rannte regelrecht hinein, rief immer wieder, wie Füchse es nunmal tun, und hörte das Echo meiner Stimme von den Wänden hallen. Aber Niamh war nicht da. Verzweifelt knurrte ich ins Nichts, knurrte die Kette an, die noch an der Wand hing und nach Blut roch. Wie weiter? Wohin?
Wieder öffnete sich irgendwo eine Tür und Licht fiel herein. Diesmal rannte ich wild entschlossen hindurch. Eine ältere Frau ließ erschrocken irgend etwas fallen, es klapperte und schepperte hinter mir auf dem Boden. Dieser war furchtbar glatt und falsch und tot, und ich hatte keine Ahnung, wohin ich darauf herumrutschte, bis ich endlich den passenden Geruch wahrnahm. Hinter einer verschlossenen Tür konnte ich sie riechen, aber ich kam nicht dorthin. Ich kratzte, knurrte, versuchte einzubrechen, aber keine Chance. Ein Blick zur Seite zeigte mir ein menschliches Konstrukt, ein Regal oder so etwas, und ich kletterte daran hoch, warf allerlei Krimskrams dabei davon herunter, bis ich schließlich ein kleines Loch zwischen den Deckensparren fand und mich mühsam hindurchquetschte, wobei ich mir mein halbes Fell und meine schnauze zerkratzte.

Aber auf der anderen Seite war sie und schlief. In einem Bett. Ich winselte leise und kam ganz vorsichtig näher. Sie schlief ganz tief und fest und bemerkte mich nicht Mit einem vorsichtigen Sprung hüpfte ich aufs Bett und legte mich direkt neben sie. Mein Fell war dreckig und leicht blutig und zerzaust, ihre Haut war sehr warm und weich. Ich legte mich ganz dicht an sie und schaute sie einfach an. Ich komme, Niamh, dachte ich nur und hoffte, dass sie es irgendwie fühlte, dass sie mich fühlte. Ich komme, dachte ich. Halte durch.


Es fühlte sich nicht an, als hätte ich geschlafen, als ich schließlich aufwachte. Als ich meine Arme betrachtete, sahen diese leicht zerkratzt aus. Wahrscheinlich hatte ich mich im schlaf selbst gekratzt. Ich schaute zur Decke und zählte die Tage bis zu diesem dämlichen Römerfest. Und betete, dass Niamh bis dahin durchhielt.
Heute war der Tag, an dem der römische Kaiser seine Herrschaft feierte.Die ganze Stadt war deshalb auf dem Forum und trank und aß, um auf sein Wohl anzustoßen. Auch viele meiner Brüder hatten sich unter sie gemischt, um die Lage zu überprüfen. Denn heute war nicht nur der Tag des römischen Kaisers. Heute war der Tag von Niamhs Befreiung.

Ich war nicht zu dem Fest gegangen, sondern hatte Alan gesagt, dass ich auf den Stall aufpassen würde, damit kein Dieb die Pferde klaute, während alle anderen feierten. In den meisten Häusern blieb jemand genau deshalb zurück, es war also nicht ungewöhnlich. Ich nutzte die Zeit aber nicht, um die Ställe zu säubern oder die Pferde zu versorgen – wobei ich ihnen frisches Wasser und Futter gab. Nein, die meiste Zeit nutzte ich als Vorbereitung.
Ich saß auf den Knien in der Stallgasse, meine Äxte vor mir. Der Schleifstein im Wassereimer weichte etwas ein, ehe ich ihn herausnahm und die Klingen zum Singen brachte, wieder und wieder, bis sie so scharf waren, dass man damit Haare hätten spalten können. Ich murmelte die alten Zauber, die sich wie Schatten um mich senkten. Sie würden mich begleiten auf meinem Weg, um sich zu holen, was ihnen gebührte. Nachdem meine Klingen so scharf waren, nahm ich eine kleine Holzschale und etwas Waid und zermörserte die Pflanze fein säuberlich. Abgesehen von Schafgarbe war das die einzige Pflanze, die ich sicher erkannte und wusste, wie man sie anwendete. Ich zermahlte sie und mischte etwas Kupferspahn hinzu, bis eine kräftige, blaue Paste entstanden war. Auch über die sprach ich die alten Zauber. Eigentlich hätte ich meine blanke Brust damit nun bemalen sollen, aber das ging nicht. Noch nicht. Noch durfte ich nicht auffallen.
Ich packte also die blaue Paste in einen Beutel an meinem Gürtel, steckte die beiden Äxte und zwei Dolche ein, zog mir meine Tunika an und einen leichten Mantel darüber, der alles verbarg und unauffällig war. Mein Schwert ließ ich hier, für den Kampf im Haus war es zu lang und unhandlich. Da waren Axt und Dolch besser geeignet. Präziser. Tödlicher.
Ich rollte ein letztes Mal mit meinen Schultern und ließ den Nacken knacken. Ich war so weit. Es war Zeit.
Die kurze Strecke, hinüber zu Aluns Mietstall zog ich Accia Prisca mit mir. Louarn war sicher bereits unterwegs auf dem Fest. Wir hatten den Stall für uns allein. Etweder würde sie mir gleich eine Schmieren, weil sie dachte, ich wolle sie unsittlich berühren oder sie bleib ruhig und wir hatten hier noch ein wenig Zeit, die wir miteinander verbringen konnten.
"Hier können wir ungestört reden!" sagte ich und blickte ihr ziemlich tief in die Augen. Soweit das im Halbdunkel des Stalls möglich war. "Weißt du auch, dass du hübsche Augen hast?" Ich war ihr mit meinem Gesicht etwas näher gekommen.
Als Tarutius Corvus sagte, er habe eine Idee, wie Prisca ihrem Bruder entkommen konnte, zögerte sie nicht, als er ihre Hand ergriff und sie fortführte. Sie vertraute ihm, voll und ganz, und sah auch nichts anstößiges daran, kurz seine Hand beim Weg durch die Stadt zu halten. Immerhin war er der Vilicus ihres Mannes. Außerdem fühlte es sich schön an, seine Hand zu greifen. Bislang hatte er sie nur einmal berührt, vor dem Altar, und Prisca hatte sich so unendlich beschützt davon gefühlt. Das hier war sehr viel flüchtiger, leichter, und trotzdem fühlte sie wieder diese Sicherheit und Gewissheit, dass alles gut würde.

Sie folgte ihm so, bis er die Tür zu einem Stall öffnete, kurz hineinspähte und sie dann mit sich hineinzog. Drinnen war es recht dunkel, und es roch nach Pferden und Heu. Prisca sah sich ein wenig unsicher um. “Wo sind wir hier?“ fragte sie neugierig und sah sich ein wenig um. Sie kam sich gerade sehr verwegen vor, als würde sie etwas verbotenes tun und sich über grenzen hinwegsetzen. Es hatte etwas unheimliches und etwas befreiendes gleichzeitig, und die Aufregung kribbelte in ihrem Bauch.
Als sie sich wieder zu Tarutius Corvus drehte, merkte sie erst, wie nah sie beisammen standen. Und irgendwie lag eine Spannung in der Luft, die sie zuvor nicht bemerkt hatte. Ein wenig, als würde die Zeit einen Moment stillstehen. Er sagte ihr, sie hätte schöne Augen. Prisca wurde leicht rot, konnte sich aber trotzdem nicht aus dem Zauber, der hier ganz sicher am Werk war, lösen. Sie konnte ihn nur mit leicht geöffneten Lippen ansehen und sich fragen, ob sie sich das einbildete, oder ob er das auch fühlte. Und ob das wirklich ein Kompliment an sie war. Aber was sollte es sonst sein. “Findest du? Die meisten Leute finden sie zu groß“, sagte sie, weil ihr nichts besseres einfiel. Irgendwie glitt ihr Blick von seinen Augen immer wieder kurz zu seinen Lippen, die ihr so nah schienen, und doch eine ganze Weltreise entfernt. Sie schluckte und schaute wieder hoch. “Corvus?“ sagte sie leise seinen Namen. Sie hoffte, es war für ihn in Ordnung, wenn sie ihn nur mit Cognomen nannte wie einen guten Freund, obwohl sie sich so wenig kannten. Und irgendwie hatte sie schon wieder vergessen, was sie ihn fragen wollte, während die Spannung weiter stieg und sich ihr Kopf ganz magisch leicht schief gelegt hatte, um zu verhindern, dass ihre Nasen zusammenstießen. "Ich mag deine Augen auch sehr gerne...", sagte sie, auch wenn ihr Blick wieder etwas südlicher auf seinen Lippen lag.
Ich hoffte sehr, der strenge Geruch nach Pferd störte sie nicht zu sehr! Manche bekamen regelrechte Niesanfälle, wenn der Geruch von Pferden oder Heu zu dicht an ihre Nansen geriet. Doch sie schien sich auf dieses kleine Abenteuer einlassen zu wollen. Sie schaute sich neugierig um und wollte wissen, wo wir waren. "Das ist Alans Mietstall. Hier habe ich mein Pferd stehen." beantwortete ich ihre Frage.

In diesem Moment waren wir uns ziemlich nah. Aber ich mochte es, sie hier bei mir zu haben. Wenn ich all ihre Blicke, die sie mir zugeworfen hatte, seitdem ich in ihrem Haus war, richtig deutete, würde ihr diese Nähe auch nicht unangenehm sein.  Ja, dieser Moment hatte etwas Besonderes. Ich spürte etwas in mir, was ich bisher in ihre Nähe noch nicht in dieser Stärke gefühlt hatte. Etwas, das mich zu ihr hingezogen fühlen ließ. Nicht nur ihre Augen waren schon, jedes kleinste Detail hielt ein kleines Geheimnis bereit, was mir an ihr gefiel. Als sie meinte, manche Leute hielten ihre Augen für zu groß, schüttelte ich den Kopf. "Diese Leute haben keine Ahnung! Deine Augen sind genau richtig, so wie sie sind!"

Sie schaute immer wieder auf meine Lippen, aber sie traute sich nicht, diese letzte kleine Distanz zu überwinden. doch als sie meinen Cognomen sagte, wusste ich, sie würde bereit dafür sein. "Prisca!" entgegnete ich ihr und näherte mich noch etwas mehr, bis meine Lippen ihre Lippen berührten und wir uns zu küssen begannen. Plötzlich brach das Verlangen in mir los, noch mehr von ihr zu wollen, als nur dieser Kuss. Viel mehr, als es richtig gewesen wäre. "Oh Prisca," stöhnte ich. Ich hatte meine Hände an ihre Wangen gelegte und ließ sie nun langsam an ihr herabgleiten. Ich wollte sie! Jede meiner Poren sehnte sich nach ihr. Meine Lippen lösten sich und begannen daraufhin ihren Hals zu liebkosen. "Ich will dich!" raunte ich ihr zu, während sich meine Hände daran machten, mich aus dieser verdammten Toga zu schälen.
Er hatte ein Pferd? Prisca wollte eigentlich danach fragen, aber als die Stimmung mit einem Mal so verzaubert wirkte, vergaß sie es und sah nur noch seine Lippen. Sie zitterte ein wenig, als er noch einmal bekräftigte, dass er ihre Augen schön fand, und heftiger, als er ihren Namen so vertraut und rauchig aussprach. Um sie herum tanzten in den Sonnenstrahlen, die zwischen den Balken des Stalles hereinfielen, die Staubkörnchen und glitzerten. Prisca fand es wunderschön, und doch bemerkte sie es kaum. Denn Corvus kam noch näher und beugte sich zu ihr. Seine Lippen berührten ihre, erst ganz sanft und fragend, und dann hungriger. Sie erschauderte so sehr, dass sie zu fallen drohte, aber da waren seine Hände, die sie hielten, und irgendwie schmiegte sich ihr Körper an den seinen, während ihr Mund den seinen willkommen hieß.
Ein leises Stöhnen entwich ihr, als er den Kuss löste und noch einmal ihren Namen sagte. Seine Hände, die sie so sanft streichelten, und seine Lippen an ihrem Hals! Prisca fühlte sich schwindelig. Sie träumte das, ganz sicher träumte sie das. Das hier war nicht wirklich. Dieser schöne, junge Mann, der bestimmt jedes Mädchen in Iscalis haben konnte, war nicht hier und knabberte an ihrem Hals, während ihre Hände sich in seine Toga krallten und sie ihm half, sie von seinen Schultern zu schieben. Und ganz sicher träumte sie, dass er ihr zuraunte, er würde sie wollen.

Prisca fühlte sich ungeschickt, während sie sich in Winkeln an ihm verbog, von denen sie nicht wusste, dass sie dieser fähig war. Aber sie wollte sich an ihn schmiegen, seinen Körper an ihrem fühlen, und hatte keine Ahnung von den Dingen, die sie dafür tun musste.
“Ich liebe dich, Corvus“, flüsterte sie ganz leise und aufgeregt, während ihr Körper ihr gänzlich unbekannte Dinge vollführte. Ihr war so heiß, und sie fühlte den Stoff ihrer Kleidung so wahnsinnig deutlich und geradezu kratzig. Und sie wollte seine Haut fühlen, nicht nur seine Tunika. Ja, das musste sicher Liebe sein. Ganz bestimmt, denn Prisca konnte sich nichts anderes vorstellen, das so mächtig wäre.
“Ich… ich will… ich...“ sie wusste nicht, was sie wollte und wie sie es sagen sollte. Aber Corvus wusste es hoffentlich, als sie aus einem inneren Impuls anfing, an seiner Tunika zu ziehen. “Das fühlt sich so schön an… Ich weiß nicht, was das ist. Ich hab das noch nie gefühlt“, plapperte sie heiser dahin, während seine Lippen und Hände sie entflammten und ihre Hände über seinen Rücken fuhren und hinauf in seine Haare, um ihn ganz nah an sich zu ziehen. Jeder Abstand zu ihm fühlte sich irgendwie zu groß an. Und Prisca wollte diesen warmen Traum auskosten, so lange er währte, bevor sie wieder erwachen würde in ihrer traurigen, kalten Welt.
Sie war mindestens genauso ausgehungert nach mir, wie ich nach ihr. Sie schmiegte sich  ganz dicht an mich und stöhnte leise, wenn ich sie küsste. Sie genoss das alles und ich fragte mich, ob ihr Mann ihr das Gleiche geben konnte, wie ich es tun würde, wenn sie mich ließ.
Ihre Finger begann mich zu unterstützen, um mich von meiner Toga zu befreien. Gemeinsam schafften wir es. So war die erste Hürde genommen. Aber ich wollte auch sie aus ihrem Kleid schälen, damit ich das Salz auf ihrer Haut schmecken konnte und meine Finger sie spüren konnte. Also nestelte ich vorsichtig am Stoff ihres Kleides, damit ich es nicht kaputt machte. Dann flüsterte sie mir zu, dass sie mich liebe. Oh ja, das tat ich auch! "Ich liebe dich auch!" entgegnete ich ihr auch, ohne groß darüber nachzudenken.  Ich war einfach nur verrückt nach ihr. Ich musste sie jetzt haben! Und sie wollte das auch! 
Endlich war ich so weit, dass ich ihr Kleid nach oben schieben konnte. Hoch und immer höher, bis der störende Stoff verschwunden war und  ich ihren zarten Körper entdecken konnte. Ihr einladender Schoß und ihre hübschen Brüste. 
Auch sie zog inzwischen an meiner Tunika. Ich half ihr dabei, auch sie los zu werden und stand schließlich genauso nackt vor ihr. "Oh, wie schön du bist, Prisca!" Meine Hände strichen über ihren Körper und meine Lippen begannen, ihre Brüste zu liebkosen. Ich war bereit, sie mir jetzt zu nehmen, aber ich wollte jede Minute dieses Spiels der Liebe mit ihr voll auskosten. 
Fast hatte ich es mir ja gedacht, dass ihr diese Gefühle, die sie gerade spürte, völlig fremd waren. Dieses Kribbeln im Bauch und dieses schwindelerregende Gefühl, wenn ich sie küsste und liebkoste. "Das sind die Schmetterlinge in deinem Bauch! Komm. wir lassen sie zusammen fliegen!" Dann deutete ich auf die Leiter, die zum Heuboden hinaufführte.
 "Lass uns nach oben auf den Heuboden klettern. Dort sind wir ungestört!" raunte ich ihr zu. Hoffentlich fürchtete sie sich nicht oder hatte sogar Höhenangst. Ich kletterte voraus und wartete oben auf sie, um ihr zu helfen.
Er liebte sie auch! Prisca hätte vor Glück beinahe losgeheult, aber sie war viel zu erregt und aufgeregt, um das jetzt zu können. Sie merkte gar nicht wirklich, wie er nach ihrem Kleid griff und es immer höher schob. Erst, als es schon so hoch war, dass sie seine Hände an ihrem dann blanken Bauch fühlte, realisierte sie es und erschrak etwas. Aber Corvus war zu schnell, als dass sie hätte protestieren können und zog ihr das Kleid schon über den Kopf.
Als Prisca die Arme wieder runternahm, versuchte sie irgendwie, ein wenig ihren Körper zu bedecken. Sie schämte sich so für ihr Erscheinungsbild. Sie war zu groß und wirklich dünn. Wenn sie ausatme oder sich streckte, konnte man ihre Rippen sehen. Andere Frauen brauchten ein Tuch, um ihre Brüste flachzubinden, aber Priscas Brüste waren so klein, dass sie manche Kleider eher auspolstern musste, damit es nicht doof aussah. Und Prisca schämte sich, dass Corvus sie jetzt so sah und wurde ganz rot.
Aber er zog sie nur an sich, um sie mit seinen Fingern zu liebkosen und sagte ihr, wie schön sie sei. Jetzt liefen doch ein paar erleichterte tränen über Priscas Wange, als er sich zu ihren Brüsten beugte und diese liebkoste. Prisca streichelte über seine nun auch nackte Haut. “Ich liebe dich“, flüsterte sie immer und immer wieder, durchbrochen von dem ein oder anderen Keuchen oder Stöhnen, wenn er irgendetwas mit ihrem Körper tat, das wohlige Schauer durch ihren Körper jagte.

Als er aufhörte, fühlte sich ihr ganzer Körper wackelig und erhitzt an. Sie wollte nicht, dass es jetzt endete, es war so wahnsinnig schön, was er da getan hatte, und Prisca fühlte sich so sehnsüchtig nach etwas, das nicht mehr weit entfernt zu sein schien. Sie war ganz atemlos schon deswegen. Aber Corvus wollte nach oben gehen, wo sie ungestörter wären.
Prisca nickte noch immer berauscht und ließ sich von ihm zu der Leiter führen. Er stieg zuerst hinauf, und während Prisca langsam etwas  mehr in die Wirklichkeit kam, erkannte sie mehrere Dinge. Zum einen, dass das hier nicht bei Küssen und Streicheln bleiben würde. Wenn sie jetzt hinauf zu ihm ging, würde das Ehebruch sein. Ein wenig machte ihr das Angst. Eigentlich sogar sehr viel. Die Strafe für so etwas war immens, Verbannung auf eine Insel, Infamie. Sie würde alles verlieren. Aber ein Blick zu Corvus und eine Erinnerung an seine Küsse und Berührungen, und die Angst war nichts im Vergleich zu ihrer Sehnsucht nach ihm.
Und das andere war, dass nicht alle Männer gleich gebaut waren. Sie hatte einen guten Blick auf gewisse Teile seiner Anatomie, die deutlich zeigten, was er wollen würde. Und das machte Prisca doch ein wenig Sorgen.

Sie stieg hinter ihm die Treppe nach oben und ließ sich die letzten Sprossen von ihm hochhelfen, ehe er sie wieder in die Arme schloss. Sie drängte sich an ihn und umarmte ihn einen Moment leicht zitternd. Das hier, das war ernst, das merkte Prisca. Aber sie liebte ihn und wollte ihn nicht enttäuschen. Sie wollte, dass er sie weiter liebte. Und die Küsse und Berührungen waren so schön.
“Corvus?“ sagte sie fragend und sah ihm in seine schönen, treuen Augen. “Ich hab ein bisschen Angst. Das… mit meinem Mann tut es ziemlich weh“, gestand sie ihm und hoffte, dass er wusste, welch großes Vertrauen sie ihm entgegenbrachte, sich ihm trotzdem so anzuvertrauen und hinzugeben.
Kaum dass wir beide oben angekommen waren, schloss Prisca mich in ihre Arme und schmiegte sie sich ganz dicht an mich. Unzählige Male hatte sie mir zugeflüstert, dass sie mich liebte. Während ich sie küsste, drängte ich sie etwas von der Leiter weg, hin zu dem  Heu. Dort ließ ich mich mit ihr in meinen Armen hineinfallen. "Ich liebe dich auch, " hauchte ich ihr nach jedem meiner Küsse zu.

Irgendetwas aber beschäftigte sie. Schließlich gestand mir, dass sie Angst davor hatte, ich könne ihr wehtun, wenn ich in sie eindrang. Denn offensichtlich war ihr Mann nicht besonders zartfühlend gewesen. Doch da konnte ich sie beruhigen! Ich strich ihr sanft durchs Haar. "Keine Sorge, ich werde ganz vorsichtig sein!"  Prisca hatte bisher noch nie erlebt, wie schön die Zweisamkeit zwischen Mann und Frau sein konnte. Daher stellte ich meine Bedürfnisse zunächst noch hinten an und zeigte ihr, was ihr bisher entgangen war. 
Als sie vor mir im Heu lag, beugte ich mich über sie und begann sie zu streicheln und zu liebkosen. Ihr Körper hatte bisher auf jede meiner Berührungen reagiert. Das tat er auch diesmal. Besonders als ich mich ihrer empfindlichsten Stelle näherte und sie dort behutsam mit meinen Fingern berührte. Oh, sie sah so verlockend aus, wenn sie meine Berührungen genoss und sich nach mehr verzehrte.  Sie sollte noch mehr bekommen! 

Ich küsste sie, als ich vorsichtig in sie eindrang und seufzte vor Verlangen, als ich mich zunächst sanft in ihr bewegte. Nach einer Weile aber wurden meine Bewegungen schneller und intensiver,  damit ich sie hinauf zum Gipfel tragen konnte.
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