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Normale Version: Sklavenunterkünfte
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Auf der Suche nach Bran ging ich in den Sklavenbereich und rief laut nach ihm. Welche Kammer er bezogen hatte wusste ich nicht. So wartete ich auf eine Reaktion von ihm, vielleicht war er aber auch gar nicht hier.
Ich hatte ein wenig gekritzelt. Einen Legionär mit Umhang. Ich war schon beim Faltenwurf. Und dann malte ich Nathaira. Jetzt aber hörte ich Linos Stimme und sprang von meinem Bett auf.
Mein Lager war nicht schlecht; ich hatte erstens ein eigenes, zweitens eine eigene warme Decke und unter dem Bett meine Kiste, in der meine Habseligkeiten drin waren. Darunter auch eine Tabula. Die benutzte ich aber nicht, um schreiben zu lernen, sondern um Zeichnungen hinein zu ritzen. So sah sie auch aus, der Wachs war schon ganz dünn. Wenn ich Kreidestücke oder sowas auf dem Boden fand oder Papyrusreste wanderten die auch in meinen Besitz. Malzeug war teuer.

[Bild: Brans-Nathaira.jpg]
"Hier bin ich schon, Linos", sagte ich, schob die Wachstafel schnell in die Kiste und kroch von meiner Bettstatt hinunter
Ich hörte Bran in seiner Kammer eilig herum kramen, ehe er wie immer, diensteifrig vor mir stand. Mich hätte schon interessiert was er gerade so getrieben hatte und versuchte einen Blick ins Innere zu werfen.
Sag kennst du das Handelshaus Salvius? Dorthin geht dein nächster Auftrag. Du kennst doch unsere Kücheneinrichtung und hast bestimmt bemerkt, dass die Einrichtung noch einiges zu wünschen übrig lässt. Überlege nun was noch fehlt um für die Zubereitung eines Mahl einer größeren Gesellschaft gerüstet zu sein. Notfalls frage Christina. Ich selber habe keine Ahnung davon. Fertige eine Liste an und bestelle die Sachen. Dort weiß man über dein Kommen und den Auftrag bescheid.“ Da fiel mir ein Bran konnte gar nicht schreiben. Ein wenig tat es mir leid, so unüberlegt geredet zu haben, doch vielleicht motivierte es ihn ja doch das Schreiben zu erlernen. „Du wirst es dir schon irgendwie merken, doch bitte nur die besten Materialien.“ Kurz überlegte ich hatte ich jetzt alles gesagt? Bran war ein findiger Bursche er würde es schon richtig machen.
Ich nickte und dachte dabei: Und woher soll ich wissen, was Togaträger so alles in ihrer Küche brauchen. Ich meinte, mir genügten ein Feuer und ein flacher Stein zum Braten. Aber ich nickte, und da kam mir die Erleuchtung:
Ich würde mir irgendwo anders eine römische Küche angucken und einfach fragen wie die ganzen Teile hießen. Und dann das bestellen, was uns fehlte. Das war eine feine Idee.
Die Sache hatte nur einen Haken: In welche andere Küche durfte ich meine Nase stecken?
Ich sagte aber nur: "Das wird erledigt, Linos" 
Und dann erinnerte ich mich an Frowin. Der war doch mein Freund. Vielleicht konnte er mir zeigen, was die Furier so in ihrer Küche hatten. Ich würde ihn fragen.
Erneut klopfte ich an der Kammertüre von Bran. Was trieb der Bursche da drinnen. Er war doch da, ich hatte es doch gehört. „Bran! Geht das auch schneller? Komm mit wir müssen unbedingt einkaufen.“
Immer wieder hatte ich seit unserer Ankunft in Iscalis versucht Sklaven zu ersteigern, doch für unseren bedarf war nichts da. „Wenn du dann soweit bist, könnten wir losgehen.“ Da wollte ich ihm etwas gutes tun und er kam nicht aus den Füßen. Einfach gehen er kommt schon nach, sagte ich mir und machte mich auf. >>>>
Ich hatte wieder einmal über dem Zeichnen die Zeit vergessen. Ich versuchte Frowin zu zeichnen, aber nicht als Karikatur, sondern schneidig so als Wagenlenker. Die Pferde waren mordsschwer zu zeichnen. Sie sahen leider eher aus wie große Karnickel. Ich war so vertieft, dass ich Linos gar nicht gehört hatte und schob schnell alles unter mein Bett. Dort stapelten sich schon die Bilder. 
"Ja, Linos, hier bin ich!", rief ich und rannte ihm nach, um ihn einzuholen.
Kleines Bad der Sklaven.

Natürlich gab es im unteren Sklavenbereich auch ein kleines Bad für die Sklaven, Es war ausgestattet mit einem Kalt- und Warmwasserbecken. Weiter stand dort ein Regal mit Handtüchern und Tuniken sowie Seife und einige Pflegeartikel für Männer oder Frauen.
>>> Nathaira sollte nun baden. Derweil holten wir zu zweit noch ein weiteres Bett, um es im Frauenbereich aufzuschlagen. Dabei schaute ich schnell nach, ob meine Bilder noch da waren. Ich hatte sie in meiner Truhe unter meinem Bett:
Ich hatte kürzlich den Militärtribunen Dominus Iulius Cato gezeichnet, und weil ich ihn nicht mochte, hatte ich ihn gleich wieder durchgestrichen. Das hatte er nun davon:

[Bild: Bran-mag-Catonicht.jpg]
Ich wartete auf Nathaira, um ihr das Haus zu zeigen. Vielleicht würde ich ihr auch irgendwann meine Zeichnungen zeigen. Doch nur wenn ich mir sicher wäre, dass sie keine Schlange war. Ich wollte keinen Ärger.
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Der Weg von den Sklavenmärkten zur Villa Claudia war tatsächlich nicht weit. Anders als es Nathaira befürchtet hatte und auch das gekaufte Brötchen hatte köstlich geschmeckt. Jenes hatte die Keltin mit zwei Bissen verschlungen und leckte sich in just diesem Moment die letzten Krümel von den Lippen. Auch das Wasser aus dem Brunnen, welches mit einer hölzernen Kelle geschöpft wurde, fühlte sich wunderbar auf ihren Lippen und in ihrer ausgetrockneten Kehle an. Allzu viel Zeit zum Verweilen blieb jedoch nicht. Und so erreichte das merkwürdige Dreier-Gespann schließlich die claudische Villa, das neue zu Hause der jungen Keltin. Mit einem neugierigen Glanz in ihren Augen begann Nathaira sich auch schon umzublicken, als sie von Linos und Bran auf direktem Weg in die unteren Sklavenunterkünfte geführt wurde.

Zuerst jedoch sollte sich Nathaira den Dreck und Schmutz vom Körper waschen. Dazu wurde ihr das kleine Bad der Sklaven gezeigt. Dankbar nickte die junge Keltin daraufhin und zog sich den Sklavenkittel über den Kopf. Artig faltete Nathaira selbst diesen Sklavenkittel zusammen und legte diesen in eines der Regale. Von einer der Sklavinnen wurde der jungen Keltin schließlich eine saubere Tunika gereicht, nachdem sie sich im Kaltwasserbecken den Schmutz von ihrer Haut geschrubbt hatte. Schließlich konnte man eine Dreckkruste auf der Wasseroberfläche schwimmen sehen, als Nathaira dem Becken entstieg und nach einem der Handtücher griff. Rasch rubbelte sie sich trocken und schlüpfte in die saubere Tunika der claudischen Haussklaven. Ihre dunklen Strähnen trocknete sie fein säuberlich und verließ schließlich das kleine Bad der Sklaven. Vor dem Bad wartete auch schon Bran auf sie und Nathaira schenkte dem jungen Burschen ein sanftes Lächeln.
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[Bild: Christina1.png]
Christina

Lange hatte Christina auf dem Boden des Winkels hinter den Marktständen gehockt. Unendlich viele Tränen hatten ihre Spuren auf ihrem Gesicht hinterlassen. Schließlich hatte sie ihre Kräfte gesammelt und war nach Hause durch den Seiteneingang der Villa Claudia geschlichen geschlichen. Sorgsam achtete sie darauf niemanden zu begegnen und war im Sklavenbad verschwunden.

Sie wusste es gab viel zu tun, doch noch Stunden saß sie immer noch zusammengekauert auf dem Boden des Bades, froh über jede Minute in der sie keinem Menschen begegnen musste.
Christina haderte mit ihrem Schicksal, sie wusste sie war nur eine Sklavin, nur ein Ding. Der einzige der ihr helfen konnte war ihr Besitzer. Der Legionär hatte sein Eigentum beschädigt. Doch wen interessierten scjon die Aussage einer Sklavin, egal wie groß das Vertrauen ihres Herrn zu ihr war. Wie sollte man aus den hunderten von Legionären den einen herausfinden. Außerdem selbst wenn, hier stand ihre Aussage gegen seine.
Was wäre wenn zudem diese Begegnung nicht ohne Folgen blieb? Bestimmt würde sie für unwürdig im claudischen Haushalt zu bleiben betrachte und verkauft.
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