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Normale Version: Die Küche (Culina)
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[Bild: CulinaS.jpg]*

Die Renovierungsarbeiten in der Küche waren abgeschlossen. Unter Schmutz und Asche kam ein wunderschöner Mosaikboden in weißen, hellgrünen und blauen Farben mit Fantasiebildern und Ornamenten zum Vorschein. Der Boden wurde von Mägden regelrecht geputzt und die Farben leuchteten nun in vollem Glanz.

Die Culina wurde mit einem großen Herd und allen notwendigen Küchenutensilien ausgestattet und sah einladend aus.


Das Bild ist gemeinfrei
Fenia saß in der Küche am Tisch mit einem Becher Apfelwein in der Hand und dachte an ihre glorreiche Vergangenheit. Sie war eine tapfere und furchtlose Kriegerin gewesen und gehörte dem Volk der Pikten. Fenia kämpfte in ihrer Jugend verbittert gegen die Römer, die weit nach Norden kamen, aber die Pikten konnten sie nicht erobern. Dann kämpfte sie unter Königin Boudicca gegen die Besatzer und als der römische Statthalters Suetonius Paulinus den Aufstand beendete, haben unzählige Kelten ihr Leben verloren, aber ihr ist es gelungen zu fliehen. Sie zog Jahrelang durch das Land und, als die Lage sich etwas beruhigte, kam sie nach Iscalis und fand eine Stelle auf dem Gutshof Gabinia. Die Geschwister Gabinia Clara und Gabinius Secundus waren sehr nett zu der alten Frau, und gaben ihr Arbeit und Unterkunft. Hier war sie in Sicherheit. Und ihre blaue Kriegsbemalung war gut unter ihrer Kleidung versteckt.
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Die Alte saß wie immer am Tisch, vor ihr ein Becher Apfelwein und war in Gedanken vertieft. "Grüße dich, Fenia", Gerwina lächelte die Keltin an und setzte sich ihr gegenüber. "Ich muss dich um einen großen Gefallen bitten ...", Gabinia goss sich einen Becher Apfelsaft ein, trank einen Schluck und schaute die alte Frau an, sie erinnerte sich, dass Fenia damals auch dabei war, als der wütende Nachbar Furius nach seiner Cousine Stella hier auf dem Grundstück suchen wollte.

"Es geht um meinen Bruder Sonnwin und um unsere Nachbarin Furia Stella... . Die sind verschollen, aber das weißt du ja ...", dabei spürte sie ein Stechen in der Brust, sie trank noch einen Schluck und fuhr fort, "Ich wollte dich bitten, Fenia, sie aufzuspüren, denn niemand mehr wird imstande sein, sie zu finden."

Gerwina wusste, dass die Pikten ein ausgeprägtes Talent hatten, die Spuren zu lesen und sie zu deuten und über eine erstaunliche Ausdauer verfügten.

"Wäre es möglich?"...
Fenia stellte ihren Becher auf den Tisch und schwieg eine Weile, dann blickte sie Gerwina an, "Ja, ich erinnere mich an dieses Ärgernis damals, an deinen unberechenbaren Nachbarn Furius, der seine Cousine hier bei uns suchen wollte ...", die Alte machte eine Pause und nahm wieder ihren Becher in die Hand, trank aber nicht, dachte nach.

"Ich würde dir helfen, Gerwina, du und dein Bruder waren immer nett zu mir, haben mich, eine mittellose alte Frau aufgenommen und das werde ich euch niemals vergessen." Die Keltin trank nun ihren Becher Wein leer und lächelte Gabinia an. Die Lust auf Abenteuer packte sie auf einmal wieder und ihre kalten blauen Augen leuchteten gefährlich.

"Aber, du sagst die beiden sind verschollen, weißt du, wohin die ursprünglich gehen wollten?"
Gerwina berührte leicht Fenias Hand. Sie erinnerte sich daran, wie eine alte Keltin, in Lumpen gekleidet und barfüßig vor dem Tor stand und wartete, bis jemand auf sie aufmerksam wurde. Der Knecht Rango sah sie und dachte, sie wäre eine Bettlerin und gab ihr ein Stück Brot. Die alte Frau sagte aber, dass sie keine Bettlerin sei und suche Arbeit. Daraufhin hat Rango sie reingelassen und führte sie zu Gerwina, die gerade dabei war, den Hof zu kehren. Rango zeigte auf die Alte und sagte, sie sucht Arbeit. Gabinia schaute die elende Gestalt an und gab ihr den Besen, "Nun, jetzt hast du Arbeit, später werde ich dich meinem Bruder Gabinius Secundus vorstellen, der ist der Herr dieses Anwesens". Und so blieb Fenia bei der Familie.

"Danke dir, Fenia, es ist sehr liebenswürdig von dir, dass du bereit bist, uns zu helfen, aber du weißt auch, dass furische Wachhunde unser Grundstück überwachen..., es ist einfach eine Schande!", sagte Gerwina empört, dann sah sie die Keltin sorgenvoll an, "Das ist es ja..., ich weiß es nicht, wohin sie gegangen sind, ich weiß nur, dass Sonnwin seine Elfe heiraten wollte."

Sie trank einen Schluck Apfelsaft, "Es ist aber sehr wichtig, sie zu finden, denn Stellas Cousin Furius hat ihr einen Brief geschrieben, den sie unbedingt bekommen sollte, vielleicht können sie sich dann versöhnen und mein Bruder und seine Furia würden endlich zurückkommen".

Nun, konnte Gerwina ihre Tränen nicht mehr unterdrücken und heulte los.
Fenia versuchte Gerwina zu beruhigen und goß ihr etwas Wein in ihren Becher mit dem Apfelsaft ein, "Trink das, es wird dir dann gleich besser gehen, mein Kind." Sie nickte lächelnd.

"Also, wenn es niemand weiß, wohin die beiden gegangen sind, wissen wir nur, dass Sonnwin seine Auserwählte heiraten wollte. Das ist eine sehr wichtige Information, liebe Gerwina!" Gabinia schien sich wieder im Griff zu bekommen. Und Fenia fuhr fort:

"Vermutlich sind sie nach Norden zu den Heiligen Quellen gegangen, um sich von Priesterinnen segnen zu lassen... Also werde ich versuchen, diesen Weg einzuschlagen und dann weiter sehen ..."

Fenia schenkte sich noch einen Becher Apfelwein ein. "Bring mir den Brief, Gerwina, ich gehe Morgen gleich los, denn morgen Abend wird zu Ehren des Sonnengottes Belenus das Fest Beltane gefeiert".

Fenia dachte kurz nach, "Auch unsere Kelten, Männer und Frauen, die auf dem Hof arbeiten werden sich in den Wald begeben, um das Feuer anzuzünden und um zu feiern. Ich werde mich unter die Leute mischen und in einer Gruppe gehen wir alle zum Beltanefest. "

Als sie alles besprochen hatten, hat Fenia angefangen, sich für ihre abenteuerliche Reise vorzubereiten.
Gerwina hat sich mittlerweile beruhigt und trank einen Schluck Saft mit Wein aus ihrem Becher und hörte Fenia aufmerksam zu. Und sie war vom Fenias Plan begeistert, auch wusste sie eine Menge über Beltane und dazugehörenden Feierlichkeiten, und lächelte dabei in sich hinein.

Dann ging sie ins Gästezimmer, um die Furius-Tabula von Sylvana zu holen. Sie umwickelte die sorgfältig in ein Tuch und brachte die dann zu Fenia. "Hier ist die Tabula, Fenia, pass gut auf sie auf!" sie schaute noch die alte Keltin warm an, "Und auch auf dich...".

Dann wünschte sie Fenia gute Reise und ging schlafen, mit der großen Hoffnung, dass ihr geliebter Bruder bald nach Hause kommt.
 Fenia ist zurück!

Fenia hat nach etwa zehn, zwölf Tagen, sie wusste es nicht genau, die Villa Rustica Gabiniana spät in der Nacht völlig erschöpft erreicht. Sie wurde alt, dachte sie resigniert und schüttelte den Kopf.

Im hinteren Teil der Villa war ein Bad für die Bediensteten und Arbeiter eingerichtet. Fenia hat sich ausgiebig gewaschen, sich eine frische Tunika angezogen und ging in ihre Kammer, wo sie nun endlich in ihrem eigenen Bett lange, tief und traumlos schlief. Am nächsten Morgen ging sie in die Küche und schickte das Küchenmagd die Herrin zu holen.
Das Küchenmädchen fand Gerwina im Garten, wo sie die Blumen für die Vase schnitt und sagte ihr, Fenia ist zurück und wartet auf sie in der Küche. Gabinia gab die Blumen dem Mädchen und rannte in die Küche, wo sie die alte Keltin erblickte.

"Fenia, wann bist du zurück? Wie geht es dir, hast du meinen Bruder und Stella gefunden?" - sprudelte nur so alles aus ihr heraus, dann umarmte sie die Alte, stellte zwei Becher mit frischem Quellwasser auf den Tisch und trank ihren gleich leer, dann setzte sie sich Fenia gegenüber und war ganz Ohr.
Fenia hat sich gut erholt und war gut gelaunt, sie umarmte ihre Gerwina und lächelte sie an, "Vor allem möchte ich dir gratulieren, du hast jetzt einen Neffen, die Eltern nennen ihn Quiwon Sonnmar, dein Bruder bat mich, dir das zu mitteilen, liebe Gerwina!", Fenia goß etwas Apfelwein in ihren Becher ein und trank langsam und genüsslich das vermischte Getränk. "Ja, ich habe deinen Bruder und Stella gefunden und kam gerade richtig, um die Geburt zu leiten. Es war da weder eine Hebamme noch eine Heilerin", die alte Keltin seufzte, "So habe ich das Kind empfangen und der Knecht Durs hat mir dabei geholfen... ."

Fenia schwieg eine Weile und schüttelte lächelnd den Kopf, "Sie wohnen in einer alten keltischen Hütte und leben von der Jagd und fischen, sind aber glücklich und, es scheint mir so, dass diese Hütte für sie schöner ist als jeder Palast..., aber genug davon, später mehr darüber." Fenia dachte noch kurz nach... "Aber bevor ich vergesse, Stella bat mich dir diese zwei Goldene Münzen zu geben, du könnest dir etwas gönnen, hat sie gesagt." 

Sie vermisste schon die Elfe und ihren Germanen, auch Durs, besonders aber den süßen Quiwon...

"Ich habe den Brief Stella gegeben und sie würde sich freuen, sich mit ihrem Cousin zu versöhnen und dein Bruder bat mich zu Furius zu gehen und  ihm sagen, die beiden wären bereit, sich mit ihm zu treffen",
und Fenia erzählte ausführlich, um was Gabinius sie bat. Dann schaute sie Gerwina an, "Es war Sonnwin sehr ernst und ich muss versuchen seine Bitte dem Furius auszurichten, das habe ich ihm versprochen."
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